Houzzbesuch
Houzzbesuch: Stylish, kreativ und gemütlich in Stockholm
In diesem markanten Architektenhaus aus dem Jahr 1955 fühlen sich ein Interior-Redakteur und seine Familie pudelwohl
Als Redakteur für Einrichtungsthemen ist Svante Öquist beruflich immer auf der Jagd nach den neuesten Trends. Privat hält er es hingegen gern klassisch. So auch in seinem eigenen Zuhause in Stockholm, einem gut erhaltenen Wohngebäude, das der Architekt Eskil Sundahl (1890–1974) entworfen hat. Für Öquist und seine Familie ist das Haus zu einem gemütlichen Rückzugsort geworden.
Die Villa Sundahl hat bis heute nichts von ihrem Original-Charme eingebüßt. Das 1955 erbaute Haus vereint Komfort und Stil, genau wie ihr Architekt es im Sinn hatte.
Sundahls Vision eines guten Lebens im skandinavischen Stil ist überall im Haus zu spüren. Dazu gehören unter anderem große Fenster, die jede Menge Tageslicht ins Haus lassen, sowie der Innengarten und ein offener Kamin.
Sundahls Vision eines guten Lebens im skandinavischen Stil ist überall im Haus zu spüren. Dazu gehören unter anderem große Fenster, die jede Menge Tageslicht ins Haus lassen, sowie der Innengarten und ein offener Kamin.
Das Gebäude steht auf einem abschüssigen Grundstück und besteht aus drei Teilen. Der untere Teil verfügt über zwei Etagen und ist zur Straße hin ausgerichtet.
Eine Besonderheit ist die leicht asymmetrische Fassade, die durch das ungleichschenklige Giebeldach und den dezentralen Schornstein erzeugt wird.
In den Wohnbereich gelangt man über die Treppe oder einen Fahrstuhl, den der Architekt in weiser Voraussicht auf seinen Lebensabend eingeplant hat.
Eine Besonderheit ist die leicht asymmetrische Fassade, die durch das ungleichschenklige Giebeldach und den dezentralen Schornstein erzeugt wird.
In den Wohnbereich gelangt man über die Treppe oder einen Fahrstuhl, den der Architekt in weiser Voraussicht auf seinen Lebensabend eingeplant hat.
Wie bei jedem architektonischen Meisterwerk gilt auch hier: Die Größe spielt keine Rolle. Es ist vielmehr das Raumgefühl und die besondere Wohlfühlatmosphäre, die ein gutes Haus ausmachen.
Auf dem Gipfel des Hügels, an den die Villa Sundahl sich lehnt, erstreckt sich ein Plateau, sodass die Bewohner vom Wohnbereich aus direkt in den Garten treten können.
Auf dem Gipfel des Hügels, an den die Villa Sundahl sich lehnt, erstreckt sich ein Plateau, sodass die Bewohner vom Wohnbereich aus direkt in den Garten treten können.
Über eine Treppe mit 35 vor Ort gegossenen Betonstufen gelangt man vom Eingangsbereich in den offen gestalteten Wohnraum inklusive Essbereich. Wenn man von der Treppe aus den 75 Quadratmeter großen, lichtdurchfluteten Raum betritt, ist das ein richtiger Wow-Moment – und genauso hatte es Sundahl auch im Sinn, als er das Haus entwarf.
Der Architekt hatte das Haus nach den damals modernsten Standards ausgestattet. Dazu gehören auch dreifach verglaste Fenster und eine wassergeführte Fußbodenheizung, die Heizkörper überflüssig macht.
„Ich hoffe, dass die Kupferrohre noch viele Jahre halten“, so Öquist, „Es würde mir das Herz brechen, wenn ich sie rausreißen müsste.“
Der Barwagen ist ein alter Küchenwagen, der aus einer ehemaligen Schulkantine stammt.
Bücherregale: Libri von Swedese
„Ich hoffe, dass die Kupferrohre noch viele Jahre halten“, so Öquist, „Es würde mir das Herz brechen, wenn ich sie rausreißen müsste.“
Der Barwagen ist ein alter Küchenwagen, der aus einer ehemaligen Schulkantine stammt.
Bücherregale: Libri von Swedese
Die Einrichtung wirkt, als wäre sie eigens für die Villa Sundahl entworfen worden. In Wirklichkeit haben Öquist und seine Familie die Möbel aus ihrem vorherigen Zuhause mitgebracht.
In einem antiken Vitrinenschrank, der ebenfalls aus einer alten Schule stammt, hat Öquist seine Sammlung skandinavischer Glas- und Keramikwaren platziert – stets griffbereit, wenn sich eine größere Anzahl von Gästen einfindet.
Holz-Eichel: Alexander Ortlieb; Teller: Nittsjö Keramik
In einem antiken Vitrinenschrank, der ebenfalls aus einer alten Schule stammt, hat Öquist seine Sammlung skandinavischer Glas- und Keramikwaren platziert – stets griffbereit, wenn sich eine größere Anzahl von Gästen einfindet.
Holz-Eichel: Alexander Ortlieb; Teller: Nittsjö Keramik
Das weiße Sofa von B&B Italia passt perfekt zu der Holzbank, die die Familie auf einem Hof-Flohmarkt gefunden hat. Für Öquist ist es genau dieser Mix aus exklusiven und schlichteren Möbeln, der ein Haus zu einem individuellen Zuhause macht.
„Ich bin da ganz bei Hélène Gordon Lazareff, der Gründerin des Elle-Magazins. Sie hat bereits 1945 gesagt: ‚Jeder kann sich kleiden und wohnen, wie er will.‘ Elitedenken lehnte sie ab. Auch wenn Trends durchaus Spaß machen können, muss man ihnen nicht um jeden Preis hinterherlaufen.“
„Ich bin da ganz bei Hélène Gordon Lazareff, der Gründerin des Elle-Magazins. Sie hat bereits 1945 gesagt: ‚Jeder kann sich kleiden und wohnen, wie er will.‘ Elitedenken lehnte sie ab. Auch wenn Trends durchaus Spaß machen können, muss man ihnen nicht um jeden Preis hinterherlaufen.“
Öquist hat früher als Grafikdesigner gearbeitet, was man seinem Haus auch ansieht. „Für mich ist jeder Raum wie ein leeres Blatt Papier, und das Interior Design ist das Layout. Ich rate den Menschen immer gern, die Möbel einfach herumzuschieben und auszuprobieren, wie sie im Raum wirken. Auf diese Weise kann man seinem Zuhause ganz einfach einen völlig neuen Look verpassen.“
Eine Besonderheit des offenen Kamins ist der asymmetrische Sims, der auf den ersten Blick etwas verwirrend wirken mag. „Eskil Sundahl hat links neben dem Kamin einen Diwan platziert und den Abzug in einer leichten Schräge gebaut, damit man ungestört den Blick in den Garten genießen kann, während man auf dem Diwan liegt“, so Öquist. „Für mich ist das ein Stück Lebensqualität.“
Für Öquist ist es genau das, was die Welt von Schweden lernen kann: die Fähigkeit, mit kleinen Handgriffen eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. „Ich brauche Raum zum Atmen, sowohl geistig als auch körperlich. Weitere Bestandteile des schwedischen Lebensgefühls sind unser besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl, Empathie und das Recht, sich überall frei in der Natur zu bewegen.“
In Schweden gilt das sogenannte Allemansrätt (Jedermannsrecht). Das heißt, dass jeder Bürger das Recht hat, sich in der Natur aufzuhalten – zum Wandern, Radfahren oder Zelten –, selbst wenn das Land sich in Privatbesitz befindet.
Für Öquist ist es genau das, was die Welt von Schweden lernen kann: die Fähigkeit, mit kleinen Handgriffen eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. „Ich brauche Raum zum Atmen, sowohl geistig als auch körperlich. Weitere Bestandteile des schwedischen Lebensgefühls sind unser besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl, Empathie und das Recht, sich überall frei in der Natur zu bewegen.“
In Schweden gilt das sogenannte Allemansrätt (Jedermannsrecht). Das heißt, dass jeder Bürger das Recht hat, sich in der Natur aufzuhalten – zum Wandern, Radfahren oder Zelten –, selbst wenn das Land sich in Privatbesitz befindet.
In dem sonnenverwöhnten Innengarten fühlen sich die Pflanzen besonders wohl. „Die Monstera liebt den Standort. Sie fühlt sich hier wie im Dschungel.“
Viele Original-Details wie die eichengetäfelten Türen und Griffe sind noch erhalten. Auch die Einbauschränke in dem kleinen Flur zum Schlafzimmer sind original.
Das Schlafzimmer ist ganz im Stil der klassischen Moderne eingerichtet, bis auf den kakelugn, einen Kachelofen aus dem 18. Jahrhundert, der die Wärme besonders gut hält.
„Wenn es draußen kalt ist, heizen wir ihn einmal morgens und einmal abends an. Dann ist es immer warm, wenn man den Raum betritt“, so Öquist.
„Wenn es draußen kalt ist, heizen wir ihn einmal morgens und einmal abends an. Dann ist es immer warm, wenn man den Raum betritt“, so Öquist.
Obwohl die Familie schon seit drei Jahren in dem Haus wohnt, sind noch nicht alle Bilder aufgehängt. Aber eigentlich gefallen sie Öquist da oben auf dem Schrank ganz gut.
Auf der gegenüberliegenden Seite des offenen Wohnbereichs befindet sich die Küche. Sie ist nicht original und wirkt ein wenig aus der Mode. Aber solange sie noch funktioniert, bringt es Öquist nicht übers Herz, sie auszuwechseln.
Die kleine Frühstücksecke ist perfekt für den schnellen Morgenkaffee. Skandinavische Designklassiker machen das Ensemble perfekt: Der Tisch von Bruno Mathsson, die Stühle von Artek und die Leuchte von Holmegaard waren allesamt Sonderangebote.
Hinter der Küche befindet sich Öquists Arbeitszimmer.
In seinen 25 Jahren als Redakteur im Interior-Bereich hat Öquist viele Trends kommen und gehen sehen. Eine aktuelle Modeerscheinung, deren Ende er kaum abwarten kann, ist die Besessenheit von grauen Wänden. „In Schweden kann es im Winter ziemlich kalt und grau werden. Warum sollten wir uns also nicht wenigstens zu Hause mit Farben umgeben und uns zum Beispiel mit Textilien und Accessoires in einem hellen Gelbton ein bisschen Sonne ins Haus holen?“
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Auf einen Blick
Hier wohnt: Svante Öquist (unten im Bild), Redakteur bei Elle Decoration, mit seiner Partnerin und der 12-jährigen Tochter
In: Sköndal, einem Stadtteil im Süden von Stockholm
Auf: 180 Quadratmetern (plus knapp 2.000 Quadratmeter Garten)
Architekt: Eskil Sundahl, bekannt durch seine Entwürfe für öffentliche Gebäude in Stockholm