Houzzbesuch: Vier Schiffscontainer werden ein Zuhause in Kanada
Recycling ganz groß: Wie sich eine Bauunternehmerin aus vier Überseecontainern ein Haus bauen ließ, das seinesgleichen sucht
Mitchell Parker
28. Oktober 2016
Für Claudie Dubreuil aus dem kanadischen Mirabel ist Bauen Alltag. Als Generalunternehmerin und Inhaberin von Les Collections Dubreuil verdient sie ihren Lebensunterhalt mit der Errichtung traditioneller Holzhäuser und Wohnungen. Viel Kreativität verlangt ihr der Job nicht ab, da sie es meist mit günstigem Standard-Design zu tun hat. Als es darum ging, ihr eigenes Zuhause zu bauen, war Dubreuil daher umso begieriger darauf, etwas Außergewöhnliches zu wagen. Mission erfüllt: Ein Haus aus vier Überseecontainern macht ihr so schnell keiner nach.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Claudie Dubreuil, Inhaberin des Generalunternehmens Les Collections Dubreuil
In: Sainte-Adèle, Quebec, Kanada
Auf: 178 Quadratmetern (drei Schlafzimmer, zweieinhalb Badezimmer)
Budget: zwischen 350.000-400.000 Kanadischen Dollars (205.000-274.000 Euro), inklusive Grundstück, Bodenarbeiten, Lohn- und Materialkosten
Architekten: TLA architectes
Ingenieure: NCK
Hier sehen wir Dubreuil vor ihrem Haus, deren Enthusiasmus etwas gebremst wurde, als es an die Umsetzung des kühnen Vorhabens ging. So war es schwieriger als erwartet, ein Ingenieurbüro finden, das die Überseecontainer ihren Wünschen entsprechend zuschneiden, das heißt Fensteröffnungen und dergleichen einbauen konnte. Vier Firmen fragte sie an, alle lehnten den Auftrag ab, weil sie das Projekt zu kompliziert fanden. Am Ende fand sie das Unternehmen NCK, und die Bauarbeiten konnten beginnen. Nach zwei Jahren war ihr Container-Haus endlich bezugsfertig. Dubreuil trat bei ihrem eigenen Projekt natürlich ebenfalls als Generalunternehmerin auf.
Hier wohnt: Claudie Dubreuil, Inhaberin des Generalunternehmens Les Collections Dubreuil
In: Sainte-Adèle, Quebec, Kanada
Auf: 178 Quadratmetern (drei Schlafzimmer, zweieinhalb Badezimmer)
Budget: zwischen 350.000-400.000 Kanadischen Dollars (205.000-274.000 Euro), inklusive Grundstück, Bodenarbeiten, Lohn- und Materialkosten
Architekten: TLA architectes
Ingenieure: NCK
Hier sehen wir Dubreuil vor ihrem Haus, deren Enthusiasmus etwas gebremst wurde, als es an die Umsetzung des kühnen Vorhabens ging. So war es schwieriger als erwartet, ein Ingenieurbüro finden, das die Überseecontainer ihren Wünschen entsprechend zuschneiden, das heißt Fensteröffnungen und dergleichen einbauen konnte. Vier Firmen fragte sie an, alle lehnten den Auftrag ab, weil sie das Projekt zu kompliziert fanden. Am Ende fand sie das Unternehmen NCK, und die Bauarbeiten konnten beginnen. Nach zwei Jahren war ihr Container-Haus endlich bezugsfertig. Dubreuil trat bei ihrem eigenen Projekt natürlich ebenfalls als Generalunternehmerin auf.
Die passenden Container zu kaufen, war hingegen relativ einfach. Am großen Hafen im nahegelegenen Montreal fand Dubreuil gleich sechs Firmen, die Überseecontainer zu einem Preis zwischen 2800 und 3200 Kanadischen Dollar (rund 1900 und 2200 Euro) pro Stück anboten. Ein ziemlich guter Preis, findet Dubreuil bis heute.
Das Zuschneiden der Container nahm knapp zwei Wochen in Anspruch. Da währenddessen recht unangenehme und teilweise giftige Dämpfe entstehen, konnte diese Arbeit nicht vor Ort erfolgen, sondern wurde bereits vorab durchgeführt. Außerdem mussten mehrere Stahlträger neu eingebaut und verschweißt werden. „Damit war mein Vorhaben nicht mehr ganz so günstig“, erzählt Dubreuil. Das Zusammenfügen der einzelnen Container dauerte dann nur noch einen Tag.
Die Fassade hat Dubreuil mit unbehandelter Hemlocktanne verkleiden lassen, damit sie sie nicht jedes Jahr streichen muss.
Jeder Container ist 2,50x12 Meter groß. Zwei bilden das Erdgeschoss und zwei weitere, über Kreuz im rechten Winkel daraufgesetzt, formen das Obergeschoss.
Die Böden der Container waren mit dicken Balken versehen. Aus Statikgründen hat Dubreuil die Container im Untergeschoss kurzerhand auf den Kopf gestellt und die Decke mit Stahlträgern zusätzlich verstärken lassen, damit sie das Obergeschoss sicher tragen. Die ehemaligen Containertüren wurden zu Fenstern, die Deckenpaneele zur Wandverkleidung im Erdgeschoss umfunktioniert.
Die ehemalige Containerdecke, heute der Fußboden, bestand nur aus einer dünnen Stahlplatte, die beim Gehen auf- und abwippte. Hier ließ Dubreuil eine knapp 13 Zentimeter dicke Platte aus Beton mit integrierter Fußbodenheizung gießen und polieren.
Die ehemalige Containerdecke, heute der Fußboden, bestand nur aus einer dünnen Stahlplatte, die beim Gehen auf- und abwippte. Hier ließ Dubreuil eine knapp 13 Zentimeter dicke Platte aus Beton mit integrierter Fußbodenheizung gießen und polieren.
Dubreuil wollte die Metallwände gern sichtbar lassen, weshalb sich die Dämmung unter der Holzfassade befindet. So wurde es außerdem innen nicht enger. Der weiße Lack auf den ehemals rostroten Blechen sorgt heute für ein Gefühl von Weite.
Tische und Kisten aus Metall betonen den Industrial-Look, während diverse Elemente aus dem Holz einer alten Scheune Gemütlichkeit verbreiten.
Tische, Sofa: Maison Corbeil
Tische und Kisten aus Metall betonen den Industrial-Look, während diverse Elemente aus dem Holz einer alten Scheune Gemütlichkeit verbreiten.
Tische, Sofa: Maison Corbeil
Auch recycelter Backstein sorgt für Wohnlichkeit.
Bücherregal: Maison Corbeil
Bücherregal: Maison Corbeil
Ein Künstler schuf die 5,50 Meter hohe Wand des Treppenhauses aus kleinen Stücken Altholz.
Da es zu aufwändig gewesen wäre, die Elektroleitungen unter Putz zu verlegen, hat Dubreuil handelsübliche Kabelstränge aus Metall verwendet und sie sichtbar gelassen.
Küchenschränke: Cuisine MT; Leuchten: Multi Luminere
Küchenschränke: Cuisine MT; Leuchten: Multi Luminere
Die Spüle von Kohler hat sie für knapp 150 Kanadische Dollar (100 Euro) auf einem Garagenflohmarkt gekauft.
Hinter der alten Scheunentür verbirgt sich eine praktische Vorratskammer.
Die Wände des WCs sind komplett mit Altholz vertäfelt, während ein Waschbecken und Regale aus Metall den Industrial-Look wiederaufnehmen.
Im Hauptschlafzimmer mit integriertem offenen Wannenbad und Dusche hat Dubreuil einen Look zwischen Boho und Luxushotel entstehen lassen.
Im Hauptschlafzimmer mit integriertem offenen Wannenbad und Dusche hat Dubreuil einen Look zwischen Boho und Luxushotel entstehen lassen.
Ein verglastes Garagentor gibt den Blick auf die Terrasse mit Outdoor-Dusche und den angrenzenden Wald frei.
Und hier sehen wir die Terrasse aus Hemlockfichte inklusive Outdoor-Dusche.
Alle Waschtische sind Vintage-Stücke, denen die Eigentümerin einen neuen Anstrich gab. Links kann man einen Blick ins Lesezimmer mit Möbeln aus alten Europaletten erhaschen.
Im Fernsehzimmer im Erdgeschoss ist der Originallack der alten Container zu sehen. Dubreuil hat die beim Zurechtschneiden übriggebliebenen Metallplatten aufbewahrt und damit kurzerhand die Decke …
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Genial !!!!...hoffentlich ist es gefühlt auch so wohnlich wie es aussieht...
m al dieses Buch anschauen: CONTAINER ATLAS