Alles über Reetdächer: Kosten, Haltbarkeit und Pflege
Ein Reetdach sieht toll aus, und nachhaltig ist der Baustoff auch. Aber was kostet so ein Dach, und wie lange hält es?
Häuser mit Reetdach verströmen eine Gemütlichkeit, der sich kaum jemand entziehen kann. Sie erinnern uns an kuschelige Katen und verträumte Bauernhäuser, an Ferien am Meer und den rauen Charme nördlicher Landschaften. Eine Welt, die irgendwie aus der Zeit gefallen ist? Ganz und gar nicht! Auch heute werden Dächer mit Schilfrohr gedeckt. Weil der regionale Baustoff so ausdrucksstark ist und das Gesamtbild vieler Orte prägt. Doch Reet hat noch andere Vorteile: „Der Rohstoff ist nachwachsend und kompostierbar“, sagt Norbert Möhring. Mit seinem Büro Möhring Architekten, das in Berlin und auf dem Darß ansässig ist, hat er sich auf Reetdächer spezialisiert.
Warum haben Reetdächer keine Regenrinne?
Wenn es regnet, tropft es einfach so vom Dach herunter – eine Regenrinne haben Reetdächer nicht. Der Grund: Das Dach verändert im Laufe der Jahre seine Stärke, das heißt, es wird dünner. Und so „wandert“ eben auch die Abtropfkante. Das herunterfließende Wasser würde mit der Zeit einfach an der Rinne vorbeilaufen. Ohnehin fehlt im Bereich der Halmenden eine praktische Befestigungsmöglichkeit. „Konstruktiv ist die Anbringung einer Dachrinne schwierig“, bestätigt Norbert Möhring, „das wäre sehr aufwendig.“ Und das heißt auch: kostspielig.
Wenn es regnet, tropft es einfach so vom Dach herunter – eine Regenrinne haben Reetdächer nicht. Der Grund: Das Dach verändert im Laufe der Jahre seine Stärke, das heißt, es wird dünner. Und so „wandert“ eben auch die Abtropfkante. Das herunterfließende Wasser würde mit der Zeit einfach an der Rinne vorbeilaufen. Ohnehin fehlt im Bereich der Halmenden eine praktische Befestigungsmöglichkeit. „Konstruktiv ist die Anbringung einer Dachrinne schwierig“, bestätigt Norbert Möhring, „das wäre sehr aufwendig.“ Und das heißt auch: kostspielig.
Reetdächer: Kosten und Haltbarkeit
100 Jahre – so lange sollen einige Dächer aus Schilfrohr schon gehalten haben. Im Prinzip kann man beim Reetdach eine Lebensdauer von 25 bis 40 Jahren erwarten. „Je nach Dachneigung, Klima, Witterung und Ausrichtung zur Sonne auch deutlich länger“, verspricht der Architekt. Was die Kosten angeht, sind Reetdächer eher nichts fürs schmale Budget. Mit allem Drum und Dran muss der Bauherr mit 100 bis 120 Euro pro Quadratmeter Dachfläche rechnen – im Vergleich zum Ziegeldach ist das oft mehr als doppelt so teuer.
100 Jahre – so lange sollen einige Dächer aus Schilfrohr schon gehalten haben. Im Prinzip kann man beim Reetdach eine Lebensdauer von 25 bis 40 Jahren erwarten. „Je nach Dachneigung, Klima, Witterung und Ausrichtung zur Sonne auch deutlich länger“, verspricht der Architekt. Was die Kosten angeht, sind Reetdächer eher nichts fürs schmale Budget. Mit allem Drum und Dran muss der Bauherr mit 100 bis 120 Euro pro Quadratmeter Dachfläche rechnen – im Vergleich zum Ziegeldach ist das oft mehr als doppelt so teuer.
Wie oft muss ein Reetdach repariert werden?
Damit das Reetdach möglichst lange schön und trocken bleibt, fallen hin und wieder Wartungs- und Reinigungsarbeiten an: Die Fläche wird regelmäßig mit einer feinen Harke und einem Besen von Moos, Blättern und Tannennadeln befreit. An einigen Stellen bekommt der Dachdecker in regelmäßigen Abständen richtig was zu tun: „Traufen, Firste, Fensteranschlüsse und Kehlen müssen häufig nach zehn bis 15 Jahren erneuert werden“, weiß Norbert Möhring, „je nach Qualität der Verlegung.“
Damit das Reetdach möglichst lange schön und trocken bleibt, fallen hin und wieder Wartungs- und Reinigungsarbeiten an: Die Fläche wird regelmäßig mit einer feinen Harke und einem Besen von Moos, Blättern und Tannennadeln befreit. An einigen Stellen bekommt der Dachdecker in regelmäßigen Abständen richtig was zu tun: „Traufen, Firste, Fensteranschlüsse und Kehlen müssen häufig nach zehn bis 15 Jahren erneuert werden“, weiß Norbert Möhring, „je nach Qualität der Verlegung.“
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Reetdach oder klassisches Ziegeldach: Welcher Dachbelag gefällt Ihnen am besten?
Als Basis für ein Reetdach dienen Schilfrohrhalme, die getrocknet werden und in handlichen Bündeln auf der Baustelle ankommen. Um sie sicher auf dem hölzernen Dachstuhl zu befestigen, gibt es verschiedene Techniken. Das sogenannte gebundene Dach gilt als die älteste und „schnellste“ Variante beim Reetdach-Aufbau. Die rund 10 bis 20 Zentimeter starken Schilfrohr-Lagen werden mit Draht fixiert und mit einem Klopfbrett in die richtige Position und Form gebracht. Üblicherweise platzieren die Handwerker das Reet auf den Dachlatten so, dass die unteren Halmenden eine schräge, durchgehende Fläche bilden. Typisch Reetdach eben. Übrigens: Die Dachneigung sollte mindestens 45 Prozent betragen, denn dann kann das Regenwasser schneller ablaufen und das Reetdach hält länger.