Rumpelkammer adé! Ein Abstellraum wird zum Home Office
Dieses helle, freundliche Büro wurde mit viel handwerklicher Maßarbeit umgesetzt – und mit Küchenmöbeln von Ikea!
Zwei Jahre nach dem Einzug hatten die Bewohner dieses Hauses alle Räume eingerichtet – bis auf einen. In der Abstellkammer sammelte sich mit der Zeit einiges an, was in den anderen Zimmern keinen Platz mehr fand. Die Interior Designerin Sigrid Gutberlet räumte gründlich auf – und zauberte auf 12 Quadratmetern ein teamwork-taugliches Home-Office mit Wohlfühlatmosphäre.
Die Interior Designerin entwarf für ihre Kunden zunächst eine 3D-Darstellung, um ihnen das Konzept vorzustellen.
„Ich erarbeite gerne gemeinsam mit meinen Kunden ein Konzept. In diesem Fall war es so, dass sich die Kunden zunächst nicht vorstellen konnten, dass man aus Ikea-Küchenmodulen ein einladendes Büro gestalten kann. Aber meine Vorschläge zu Möbeln, Farbkonzept und Detailgestaltung konnten sie überzeugen. Dieses Projekt hat mir auch deswegen sehr viel Spaß gemacht, weil es zeigt, dass ein Mix aus Ikea-Möbeln, solider Handwerksarbeit und hochwertigen Produkten zu einem tollen und dennoch erschwinglichen Ergebnis führen kann“, so die Expertin.
Gutberlet und das Bauherrenpaar entschieden sich für „Metod“-Küchenmöbel mit weißen „Veddinge“-Fronten. Es sollte genug Stauraum entstehen, ohne den Raum zu voll wirken zu lassen. Die Weltkarte ist eine Hommage an die vergangenen Jahre, in denen das Ehepaar in unterschiedlichen Ländern lebte.
Tapete: Weltkartenmotiv School Atlas, Rebel Walls
Tapete: Weltkartenmotiv School Atlas, Rebel Walls
Die beiden großzügigen Arbeitsplätze sind durch ein 80 Zentimeter breites Schubladenelement voneinander getrennt. So sind an beiden Plätzen alle notwendigen Büroutensilien greifbar und können miteinander geteilt werden. „Der Stauraum ist genau auf die Bedürfnisse des Paares zugeschnitten. So befindet sich unter der langen Platte ein vorgezogener offener Schrank, der gleichzeitig als Auflage der Eckverbindung dient. Das ermöglicht zugleich den Verzicht auf einen Stützfuß“, so Gutberlet.
Der Aufbau dieser Konstruktion nahm zwei Tage in Anspruch, da alle Arbeiten passgenau ausgeführt werden mussten. „Der Mix aus offenen und geschlossenen Schränken sorgt in Verbindung mit der scheinbar schwebenden Platte für ein luftiges Erscheinungsbild“, findet Gutberlet.
Ein besonderes Highlight ist die beinahe 6 Meter lange Schreibtischplatte aus Linoleum. Sie ist eine Maßanfertigung und greift mit ihrer 2 Zentimeter starken Eichenkante Farbe und Struktur des Parkettbodens auf. „Bei den Arbeitsplätzen haben wir für mehr Komfort eine Sondertiefe von 75 Zentimetern gewählt. Die zartgrünen Farbfelder bilden den Hintergrund für zwei Bilderleisten, die wechselnd bestückt werden können. Als Akzent wählten wir rosafarbene Schreibtischlampen“, erläutert die Expertin.
Die zarten Griffe der Schubladen nehmen sich im Gesamtbild deutlich zurück. „Für die Auftraggeberin ist ihr neues Arbeitszimmer der schönste Raum im Haus – und da sie sich gerne weiter daran erfreut, steht die Tür dauerhaft offen. Es ist, als hätte ihr Haus ein weiteres Zimmer bekommen“, sagt Gutberlet.
Wandfarbe: French Linen, Painting the Past
Wandfarbe: French Linen, Painting the Past
„Der Solitärsessel ist innerhalb weniger Stunden zum Lieblingsplatz der Familie geworden und die erste Anlaufstation der Kinder nach der Schule. Auch der Tee am Nachmittag wird hier besonders gerne getrunken“, weiß die Interior Designerin.
Stehleuchten in großer Auswahl
Stehleuchten in großer Auswahl
Außerdem macht sich die Familie einen Spaß daraus, die Tapete zu studieren und immer wieder neue Länder zu entdecken. „Durch den bewussten Verzicht auf übermäßige Dekoration lässt der Raum viel Platz für Denkarbeit. Das war nach zwei Jahren Chaos der ausdrückliche Wunsch der Kunden“, erklärt Gutberlet.
Wie gefällt Ihnen dieses Home Office? In welcher Umgebung können Sie am besten arbeiten?
Wie gefällt Ihnen dieses Home Office? In welcher Umgebung können Sie am besten arbeiten?
Hier arbeitet: ein Ehepaar
Auf: rund 12 Quadratmetern
In: Berlin
Expertin: Sigrid Gutberlet, FINDHUS
Fotos: Paul Masukowitz Photography
In diesem hellen, aufgeräumten Home Office wird gearbeitet, gelesen und geplaudert. „Zuvor war der Raum eine Art Sammelsurium – mit einem sehr kleinen Schreibtisch, vielen kleinen Einzelmöbeln und einem Sofa. Hier sind all die Möbel hineingewandert, für die sich nach dem Einzug kein anderer Platz mehr fand. Also im Prinzip eine Situation, die sehr viele von uns kennen. Dem Raum fehlte es an allem, was man für eine gute Arbeitsatmosphäre benötigt“, erinnert sich Gutberlet.