Die Distel – stachlige Schönheit im Garten
Pflegeleicht, widerstandsfähig, beliebt bei Insekten, sortenreich: Darum ist die Distel Staude des Jahres 2019
Anja Winnes
9. Dezember 2018
Houzz Deutschland Contributor. Gartengestalterin bei ao gartengestaltung & freie Journalistin
Houzz Deutschland Contributor. Gartengestalterin bei ao gartengestaltung & freie... Mehr
Der Bund deutscher Staudengärtner rückt für das kommende Jahr nicht eine einzelne Gattung, sondern eine komplette Pflanzengruppe ins Zentrum der Aufmerksamkeit: die Distel. Sie lässt sich gut in sonnige Staudenpflanzungen integrieren und ist eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Manche Arten werden schon seit Jahrhunderten als Heil- und Färberpflanzen genutzt.
Zwei Gattungen geben den Ton an
Disteln gehören botanisch zur wichtigen Familie der Korbblütler. Für die Verwendung bei der Staudengestaltung kommen insbesondere Mannstreu (Eryngium, im Bild oben) und Kugel-Disteln (Echinops, unten) in Frage. Beide Gattungen haben Sorten, die mehrjährig, winterhart, robust und pflegeleicht sind.
Disteln gehören botanisch zur wichtigen Familie der Korbblütler. Für die Verwendung bei der Staudengestaltung kommen insbesondere Mannstreu (Eryngium, im Bild oben) und Kugel-Disteln (Echinops, unten) in Frage. Beide Gattungen haben Sorten, die mehrjährig, winterhart, robust und pflegeleicht sind.
Diese beiden Disteln zeichnen sich dadurch aus, dass sie sonnige, warme Standorte und durchlässige Böden bevorzugen. Staunässe vertragen sie schlecht, und auch beim Düngen sollte man eher Vorsicht walten lassen.
Unterschiede in Höhe und Blütenform
Eryngium-Arten unterscheiden sich in Wuchshöhe und Blütenform. Eryngium ‘Sapphire Blue’ (im Bild) blüht ab Juli und wächst etwa 70 Zentimeter hoch. Empfehlenswert sind beispielsweise Eryngium × zabelii ‘Blauer Ritter’ oder ‘Violetta’ und Eryngium alpinum ‘Blue Star’. Diese Stauden haben besonders auffällige Blüten mit intensiver Färbung, die sich ab Juli zeigen und bei Insekten großen Anklang finden. Eryngium planum wächst niedriger und hat einen eher lockeren Wuchs.
Eryngium-Arten unterscheiden sich in Wuchshöhe und Blütenform. Eryngium ‘Sapphire Blue’ (im Bild) blüht ab Juli und wächst etwa 70 Zentimeter hoch. Empfehlenswert sind beispielsweise Eryngium × zabelii ‘Blauer Ritter’ oder ‘Violetta’ und Eryngium alpinum ‘Blue Star’. Diese Stauden haben besonders auffällige Blüten mit intensiver Färbung, die sich ab Juli zeigen und bei Insekten großen Anklang finden. Eryngium planum wächst niedriger und hat einen eher lockeren Wuchs.
Stilvolle Formen: Kugel-Disteln
Durch ihre architektonische Form wirken Kugel-Disteln besonders reizvoll. Sie erreichen eine Wuchshöhe von etwa 100 Zentimetern. Die Blüten von Echinops bannaticus ‘Taplow Blue’ weisen ein besonders intensives Blau auf.
Durch ihre architektonische Form wirken Kugel-Disteln besonders reizvoll. Sie erreichen eine Wuchshöhe von etwa 100 Zentimetern. Die Blüten von Echinops bannaticus ‘Taplow Blue’ weisen ein besonders intensives Blau auf.
Die sehr empfehlenswerte Sorte Echinops ritro ‘Veitch’s Blue’ blüht ab Juli, wächst kompakte 50 bis 80 Zentimeter hoch und ist wie alle Kugel-Disteln bei Bienen und anderen Insekten sehr begehrt.
Durch die starre Wuchs- und Blütenform, die auch nach der Blüte noch lange beibehalten wird, können beide Disteln einer Pflanzung optisch Halt geben und damit die wichtige Funktion sogenannter Strukturbildner übernehmen.
Nicht nur zur Sommerzeit
Beide Disteln sehen auch nach der Blüte noch gut aus. Schnee und Frost verwandeln die vertrockneten Blütenköpfe in herbst- und winterliche Hingucker.
Ein weiterer Pluspunkt der sperrigen Schönheiten: Durch das stachelige Äußere sind Disteln extrem gut gegen Fressfeinde geschützt.
Beide Disteln sehen auch nach der Blüte noch gut aus. Schnee und Frost verwandeln die vertrockneten Blütenköpfe in herbst- und winterliche Hingucker.
Ein weiterer Pluspunkt der sperrigen Schönheiten: Durch das stachelige Äußere sind Disteln extrem gut gegen Fressfeinde geschützt.
Auch im Winter macht Eryngium eine gute Figur. Außerdem locken die Samenstände Vögel an, vor allem den Stieglitz (Distelfink), den wir sonst nicht so oft zu Gesicht bekommen.
Der richtige Standort
Beide Gattungen kombiniert man am besten mit Pflanzen, die ähnliche Standortbedingungen lieben: trocken, durchlässig, vollsonnig. So zum Beispiel die Schafgarbe (Achillea, im Bild). Auch Lavendel, Salbei (zum Beispiel Salvia nemorosa, nächstes Bild), Yucca, Gold-Wolfsmilch (Euphorbia polychroma), Bart-Iris (Iris barbata) oder Eselsohr (Stachys byzantina) lassen sich gut zusammen mit den genannten Disteln pflanzen. Das silbrige Blaugrau von Blatt und Blüte fügt sich harmonisch in unterschiedliche Farbgestaltungen ein.
Beide Gattungen kombiniert man am besten mit Pflanzen, die ähnliche Standortbedingungen lieben: trocken, durchlässig, vollsonnig. So zum Beispiel die Schafgarbe (Achillea, im Bild). Auch Lavendel, Salbei (zum Beispiel Salvia nemorosa, nächstes Bild), Yucca, Gold-Wolfsmilch (Euphorbia polychroma), Bart-Iris (Iris barbata) oder Eselsohr (Stachys byzantina) lassen sich gut zusammen mit den genannten Disteln pflanzen. Das silbrige Blaugrau von Blatt und Blüte fügt sich harmonisch in unterschiedliche Farbgestaltungen ein.
Auch ein Arrangement aus Disteln, Gräsern und Fetthennen ergibt ein stimmiges Gesamtbild.
Kugel-Disteln wirken am besten mit Stauden, die einen lockeren Blütenaufbau oder Wuchs aufweisen, wie in diesem Fall Wiesenraute (Thalictrum) und Wiesenknopf (Sanguisorba, im Bildvordergrund). Die Standortvorlieben wurden hier dem Design untergeordnet.
Weitere gartentaugliche Arten
Es gibt noch weitere Distel-Arten, die sich gut im Garten verwenden lassen, zum Beispiel die hübsche Purpur-Kratzdistel (Cirsium rivulare ‘Atropurpureum’), hier im Bild zu sehen mit gelbblühendem Brandkraut (Phlomis). Diese Distel hat völlig andere Bedürfnisse als Mannstreu und Kugel-Distel: Die mehrjährige Staude bevorzugt feuchte Standorte auf kalkarmen Böden.
Die Silber-Distel (Carlina acaulis) eignet sich für den Steingarten, da sie am besten auf mageren Böden wächst. Die große Blüte lässt sich gut trocknen und wird in der Floristik häufig für Gestecke verwendet.
Es gibt noch weitere Distel-Arten, die sich gut im Garten verwenden lassen, zum Beispiel die hübsche Purpur-Kratzdistel (Cirsium rivulare ‘Atropurpureum’), hier im Bild zu sehen mit gelbblühendem Brandkraut (Phlomis). Diese Distel hat völlig andere Bedürfnisse als Mannstreu und Kugel-Distel: Die mehrjährige Staude bevorzugt feuchte Standorte auf kalkarmen Böden.
Die Silber-Distel (Carlina acaulis) eignet sich für den Steingarten, da sie am besten auf mageren Böden wächst. Die große Blüte lässt sich gut trocknen und wird in der Floristik häufig für Gestecke verwendet.
Disteln wurden schon seit Jahrhunderten wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe kultiviert, oft in Klostergärten. Beispielsweise ist die zweijährige, imposant wachsende Mariendistel (Silybum marianum) bereits seit der Antike als wertvolle Heilpflanze bekannt. Mannstreu-Arten galten lange als Aphrodisiakum, und auch die Färberdistel (Carthamus tinctorius) ist schon lange in Verwendung: Aus den goldgelben Blüten lassen sich rote und gelbe Farbstoffe gewinnen, aus den Samen das Färberdistelöl.
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Haben Sie auch bereits Disteln in Ihrem Staudenbeet? Teilen Sie Ihre Erfahrungen!
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Ein sehr schöner Artikel mit herrlichen Bildern. Er inspiriert mich, die stachlige Gesellschaft auch in meinem naturbelassenen Garten einziehen zu lassen. In Anbetracht dessen, dass viele Insekten und Vögel angelockt werden, eigentlich ein Muss. Die Disteln könnten sogar in den Kiesgärten, die ich so gar nicht liebe für Auflockerung und Bienen- und Vogelfutter sorgen. Es gibt sie ja in so unendlich vielen Formen und Farben und sind eine Alternative, wenn wir in Zukunft durch den Klimawandel noch häufiger so trockene Sommer erleben.
Kugeldisteln und etliche andere Vertreter dieser Familie neigen dazu sehr früh im unteren Stengelbereich braune, trockene Blätter zu bilden. Deswegen setze ich immer Stauden davor, die dies im Sommer verdecken können.
Genau. Oder auch Gräser. Man kann sie auch hervorragend in Töpfe pflanzen, falls einmal "nur" ein Balkon vorhanden ist. Es ist immer wieder erstaunlich, dass die Insekten dies Nahrungsquellen finden. Ute Geyer / Neue GartenPerspektiven / www.neue-gartenperspektiven.de