Steilvorlage: Bauen am Hang ist anders – Tipps und Beispiele
Schwierige Geologie? Mehrkosten? Ja, aber Häuser in Hanglange bieten auch grandiose Ausblicke und individuellen Wohnraum
Eva Bodenmüller
19. März 2019
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
Es gibt Grundstücke, die zugleich faszinieren und abschrecken. Hanglagen zum Beispiel. Je steiler der Hang, desto unverbaubarer die Aussicht, desto weiter kann der Blick schweifen. Aber: Wie soll hier gebaut werden? Ist der Untergrund sicher? Wird das Haus nicht abrutschen? Und wird der Bau nicht unerschwinglich durch notwendige Sicherungsmaßnahmen? Befürchtungen wie diese bewegen viele Bauherren dazu, Hanggrundstücke links liegen zu lassen. Zu Unrecht, wie die beiden Architekten Frank Sikora und Holger Lohrmann meinen. Bauen am Hang ist zwar komplexer, doch wer den Aufwand nicht scheut, wird mit einem sehr individuellen Eigenheim belohnt. Und das nicht nur, weil es eine tolle Aussicht zu bieten hat.
Das Grundstück: Vom Suchen und Finden
Städte und Gemeinden weisen Baugebiete gerne auf ebenen Flächen aus. Hanglagen sind eher selten im Angebot. „Ein Hanggrundstück zu finden, ist oft Zufall und ganz sicher ein Glücksfall“, meint Frank Sikora. Die Grundstücke führen häufig ein Schattendasein, sind zugewuchert und teilweise nicht als Baugrund erkennbar. Wer ein solches Grundstück auf der Suche nach einem Bauplatz entdeckt, sollte also sofort zugreifen – oder? Die Antwort: Es kommt auf den Einzelfall an. Nichts überstürzen!
Städte und Gemeinden weisen Baugebiete gerne auf ebenen Flächen aus. Hanglagen sind eher selten im Angebot. „Ein Hanggrundstück zu finden, ist oft Zufall und ganz sicher ein Glücksfall“, meint Frank Sikora. Die Grundstücke führen häufig ein Schattendasein, sind zugewuchert und teilweise nicht als Baugrund erkennbar. Wer ein solches Grundstück auf der Suche nach einem Bauplatz entdeckt, sollte also sofort zugreifen – oder? Die Antwort: Es kommt auf den Einzelfall an. Nichts überstürzen!
Der Grundstückskauf: Rat vom Architekten einholen
Wer ein Hanggrundstück in die engere Auswahl nimmt, sollte frühzeitig den Rat eines Architekten hinzuziehen. Der Experte kann auch bei der Grundstücksbesichtigung dabei sein. Dafür muss er nicht mit der Planung oder dem Bau beauftragt sein. Er kann auch einfach als Berater engagiert werden. „Laien können sich häufig nicht vorstellen, was auf einem Grundstück möglich ist. Ein Architekt sieht meist sofort das Potenzial und kann wertvolle Hinweise geben“, so Sikora. „Ein Architekt kann Zweifel der potenziellen Bauherren für gewöhnlich entkräften und auf Themen wie etwa Untergrundbeschaffenheit oder mögliche Erschließungswege hinweisen“, bestätigt auch Holger Lohrmann.
Mehr zum Thema:
► Hanggärten – Tipps zum Planen und Anlegen
► Wie Ihr Architekt sein Honorar abrechnet
► So finden Sie ein passendes Baugrundstück
Wer ein Hanggrundstück in die engere Auswahl nimmt, sollte frühzeitig den Rat eines Architekten hinzuziehen. Der Experte kann auch bei der Grundstücksbesichtigung dabei sein. Dafür muss er nicht mit der Planung oder dem Bau beauftragt sein. Er kann auch einfach als Berater engagiert werden. „Laien können sich häufig nicht vorstellen, was auf einem Grundstück möglich ist. Ein Architekt sieht meist sofort das Potenzial und kann wertvolle Hinweise geben“, so Sikora. „Ein Architekt kann Zweifel der potenziellen Bauherren für gewöhnlich entkräften und auf Themen wie etwa Untergrundbeschaffenheit oder mögliche Erschließungswege hinweisen“, bestätigt auch Holger Lohrmann.
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Der Baugrund: Expertise zum Untergrund einholen
Bei der Grundstücksbesichtigung lassen sich einige Rahmenbedingungen klären, etwa, welche Gutachten eingeholt werden müssen. Die kann der Architekt im Auftrag der Bauherren anfordern und ihnen damit Arbeit abnehmen. „Am Hang ist eine Baugrund-Untersuchung besonders empfehlenswert“, rät Sikora. Dabei wird der Baugrund auf seine Tragfähigkeit und das Setzungsverhalten der Erdschichten untersucht.
Ein besonderes Augenmerk gilt dem Wasser. Wie tief liegt das Grundwasser? Wo verlaufen möglicherweise Wasseradern? Und wie gut kann das Oberflächenwasser (dazu gehört vor allem Regenwasser) versickern? Eine geologische Untersuchung gibt Aufschluss darüber, wie das Haus gegründet werden muss. Also welche Sicherungsmaßnahmen für das Fundament notwendig sind, damit das Haus nicht mitsamt dem Untergrund abrutscht. „Wasser kann den Bau teuer machen. Daher muss im Vorfeld geklärt werden, wie das Wasser auf dem Grundstück fließt. Dann lässt sich auch vermeiden, dass Wasser hangseitig auf das Haus drückt“, erklärt Lohrmann.
Bei der Grundstücksbesichtigung lassen sich einige Rahmenbedingungen klären, etwa, welche Gutachten eingeholt werden müssen. Die kann der Architekt im Auftrag der Bauherren anfordern und ihnen damit Arbeit abnehmen. „Am Hang ist eine Baugrund-Untersuchung besonders empfehlenswert“, rät Sikora. Dabei wird der Baugrund auf seine Tragfähigkeit und das Setzungsverhalten der Erdschichten untersucht.
Ein besonderes Augenmerk gilt dem Wasser. Wie tief liegt das Grundwasser? Wo verlaufen möglicherweise Wasseradern? Und wie gut kann das Oberflächenwasser (dazu gehört vor allem Regenwasser) versickern? Eine geologische Untersuchung gibt Aufschluss darüber, wie das Haus gegründet werden muss. Also welche Sicherungsmaßnahmen für das Fundament notwendig sind, damit das Haus nicht mitsamt dem Untergrund abrutscht. „Wasser kann den Bau teuer machen. Daher muss im Vorfeld geklärt werden, wie das Wasser auf dem Grundstück fließt. Dann lässt sich auch vermeiden, dass Wasser hangseitig auf das Haus drückt“, erklärt Lohrmann.
Die Zuwegung: Das Haus und seine Umgebung
„Ein Hanghaus ist immer maßgeschneidert. Ein für die Ebene geplantes Haus an den Hang zu setzen, verschenkt Potenziale“, sagt Lohrmann. Sikora verdeutlicht diesen Ansatz: „Ein Hang bietet mehr Optionen für den Zugang ins Haus und von dort ins Freie.“
Podeste, Treppen, Splitlevel – was in der Ebene oft gewollt aussieht, erscheint am Hang wie selbstverständlich. Das Spiel mit den Ebenen beginnt auf einem Hanggrundstück schon bei der Zuwegung. „Man baut am Hang nicht einfach nur ein Haus, sondern gestaltet die gesamte Anlage“, erläutert Lohrmann. Geländer und Absturzsicherungen werden vor allem in steilen Lagen notwendig und sollen doch meist unauffällig und leicht wirken. Eine gestalterisch nicht ganz einfache Aufgabe. „Wenn die Landschaft den Takt vorgibt, ist das durchaus ein Gewinn. Im Idealfall verschwimmen Architektur und Garten“, erläutert Sikora.
„Ein Hanghaus ist immer maßgeschneidert. Ein für die Ebene geplantes Haus an den Hang zu setzen, verschenkt Potenziale“, sagt Lohrmann. Sikora verdeutlicht diesen Ansatz: „Ein Hang bietet mehr Optionen für den Zugang ins Haus und von dort ins Freie.“
Podeste, Treppen, Splitlevel – was in der Ebene oft gewollt aussieht, erscheint am Hang wie selbstverständlich. Das Spiel mit den Ebenen beginnt auf einem Hanggrundstück schon bei der Zuwegung. „Man baut am Hang nicht einfach nur ein Haus, sondern gestaltet die gesamte Anlage“, erläutert Lohrmann. Geländer und Absturzsicherungen werden vor allem in steilen Lagen notwendig und sollen doch meist unauffällig und leicht wirken. Eine gestalterisch nicht ganz einfache Aufgabe. „Wenn die Landschaft den Takt vorgibt, ist das durchaus ein Gewinn. Im Idealfall verschwimmen Architektur und Garten“, erläutert Sikora.
Einen Haken haben Hanggrundstücke allerdings: Je steiler sie sind, desto schwieriger ist es, für Barrierefreiheit zu sorgen. Sikora rät hier zu Splitleveln mit wenigen Verbindungsstufen. Die lassen sich mit Rampen überwinden. Auch wenn ein Hanghaus mit mehreren Ebenen angelegt ist, lässt sich Wohnen auf einer Etage barrierefrei realisieren – mit direktem Zugang ins Freie. Der Zugang zum Haus sollte dann allerdings auch ohne Stufen möglich sein. Bei großen Höhenunterschieden können technische Hilfsmittel eine Option sein. Als Beispiele nennt Lohrmann Häuser im Tessin, die mit einem Aufzug erschlossen werden.
Das Fundament: Gut gegründet
Ein Hanghaus kann sich an den Hang anschmiegen, wie etwa Terrassenhäuser, oder sich in den Hang eingraben. Damit wird der hangseitige Hausteil automatisch zum Keller, während auf derselben Ebene Zimmer mit Aussicht möglich sind. Ein Zusatznutzen bei in den Hang geschobenen Häusern: Es kann ein leichter Kamineffekt entstehen. Der Hang dient als Speichermasse, die für den Temperaturunterschied zwischen dem eingegrabenen und dem nicht eingegrabenen Hausteil sorgt. Im Sommer entsteht dadurch eine natürliche Kühlung, im Winter Frostsicherheit, wie Lohrmann erklärt, der nicht nur vom Bauen, sondern auch vom Wohnen am Hang begeistert ist.
Weder an den Hang anschmiegen, noch sich eingraben? Auch das ist möglich. Mit Stelzen. Diese Variante wird vor allem genutzt, wenn der Boden möglichst wenig verändert werden soll. „Bei diesen Häusern gibt es fast keine Treppen. Sie scheinen zu schweben. Diese Bauweise ist häufig bei Graubündner Bauernhäusern zu sehen“, erklärt Lohrmann. Einen Haken haben die Stelzenhäuser: Sie dürfen nicht zu groß sein, da sonst die Auskragung zu einem Problem werden kann.
Ein Hanghaus kann sich an den Hang anschmiegen, wie etwa Terrassenhäuser, oder sich in den Hang eingraben. Damit wird der hangseitige Hausteil automatisch zum Keller, während auf derselben Ebene Zimmer mit Aussicht möglich sind. Ein Zusatznutzen bei in den Hang geschobenen Häusern: Es kann ein leichter Kamineffekt entstehen. Der Hang dient als Speichermasse, die für den Temperaturunterschied zwischen dem eingegrabenen und dem nicht eingegrabenen Hausteil sorgt. Im Sommer entsteht dadurch eine natürliche Kühlung, im Winter Frostsicherheit, wie Lohrmann erklärt, der nicht nur vom Bauen, sondern auch vom Wohnen am Hang begeistert ist.
Weder an den Hang anschmiegen, noch sich eingraben? Auch das ist möglich. Mit Stelzen. Diese Variante wird vor allem genutzt, wenn der Boden möglichst wenig verändert werden soll. „Bei diesen Häusern gibt es fast keine Treppen. Sie scheinen zu schweben. Diese Bauweise ist häufig bei Graubündner Bauernhäusern zu sehen“, erklärt Lohrmann. Einen Haken haben die Stelzenhäuser: Sie dürfen nicht zu groß sein, da sonst die Auskragung zu einem Problem werden kann.
Dieses Baumhaus im Salzburger Land dient mit seinen 55 Quadratmetern als Ferienwohnung. Auf Stelzen gebaut, passt es sich der Topografie des Grundstücks optimal an. Das ganze Projekt finden Sie hier.
Der Grundriss 1: Ausblicke inszenieren
Warum Bauen am Hang trotz aller Schwierigkeiten so attraktiv ist? Wegen der Aussicht, sagt der Laie. Und der Fachmann? „Am Hang sind räumliche Bezüge zu den Außenbereichen komplexer, funktional wie visuell“, so Lohrmann. Und Sikora ergänzt: „Ein Hanghaus bietet mehr spannende Grundrissmöglichkeiten. Die Ebenen verschwimmen miteinander, auch funktional.“ Der Blick ist in die Weite gerichtet. Das sollte auch beim Grundriss berücksichtigt werden. Ist lediglich auf dem obersten Geschoss ein Ausblick vorgesehen, sieht Sikora darin eine verschenkte Chance.
Warum Bauen am Hang trotz aller Schwierigkeiten so attraktiv ist? Wegen der Aussicht, sagt der Laie. Und der Fachmann? „Am Hang sind räumliche Bezüge zu den Außenbereichen komplexer, funktional wie visuell“, so Lohrmann. Und Sikora ergänzt: „Ein Hanghaus bietet mehr spannende Grundrissmöglichkeiten. Die Ebenen verschwimmen miteinander, auch funktional.“ Der Blick ist in die Weite gerichtet. Das sollte auch beim Grundriss berücksichtigt werden. Ist lediglich auf dem obersten Geschoss ein Ausblick vorgesehen, sieht Sikora darin eine verschenkte Chance.
Unterm Strich haben die Nachbarn weniger Einblick, wenn ein Gebäude am Hang steht. Ausnahme: Die Aufsicht auf das Dach, das in Hanglagen auch gerne als fünfte Fassade bezeichnet wird. „Das Dach ist bei einer Hanglage einsehbar wie eine Schaufassade. Es sollte daher auch gestaltet werden“, rät Lohrmann.
Der Grundriss 2: Verschmelzen von drinnen und draußen
Nicht allein der Ausblick schafft einen Bezug zur Umgebung. Vielmehr ist durch eine Hanglage die Verschmelzung von drinnen und draußen auf fast jeder Ebene möglich. „Unser Hanghaus hat vier Ebenen, von denen drei einen direkten Zugang nach draußen haben“, berichtet Lohrmann. Die verschiedenen Möglichkeiten, nach draußen zu gelangen, schaffen auch mehr Rückzugsmöglichkeiten und Intimität. Der Weg ins Freie führt nicht allein durch den gemeinsamen Wohnbereich. Dadurch vergrößert sich auch der individuelle Wohnraum.
Nicht allein der Ausblick schafft einen Bezug zur Umgebung. Vielmehr ist durch eine Hanglage die Verschmelzung von drinnen und draußen auf fast jeder Ebene möglich. „Unser Hanghaus hat vier Ebenen, von denen drei einen direkten Zugang nach draußen haben“, berichtet Lohrmann. Die verschiedenen Möglichkeiten, nach draußen zu gelangen, schaffen auch mehr Rückzugsmöglichkeiten und Intimität. Der Weg ins Freie führt nicht allein durch den gemeinsamen Wohnbereich. Dadurch vergrößert sich auch der individuelle Wohnraum.
Der Grundriss 3: Galerien und Lufträume für mehr Großzügigkeit
Natürlich wirken auch vertikale Raumbezüge im Innern, etwa durch Galerien oder Lufträume. Auch relativ kleine Hanghäuser können großzügig und weitläufig sein. Zumal wiederum der Blick durch die Verglasung über mehrere Geschosse geöffnet wird.
Natürlich wirken auch vertikale Raumbezüge im Innern, etwa durch Galerien oder Lufträume. Auch relativ kleine Hanghäuser können großzügig und weitläufig sein. Zumal wiederum der Blick durch die Verglasung über mehrere Geschosse geöffnet wird.
Das Material: Beton als erste Wahl
Echte Hanghäuser sind häufig Betonhäuser. „Wenn das Haus eingegraben ist, besteht das Fundament immer aus Beton“, erklärt Lohrmann. Häufig zu finden sind auch sogenannte Hybridhäuser, bei denen die Aufbauten aus Holz oder Stahl und Glas sind. Stelzen sind meist aus Stahl, können aber auch aus Stahlbeton oder Holz gefertigt sein. Die notwendigen Punktfundamente sind allerdings auch dann aus Beton.
Echte Hanghäuser sind häufig Betonhäuser. „Wenn das Haus eingegraben ist, besteht das Fundament immer aus Beton“, erklärt Lohrmann. Häufig zu finden sind auch sogenannte Hybridhäuser, bei denen die Aufbauten aus Holz oder Stahl und Glas sind. Stelzen sind meist aus Stahl, können aber auch aus Stahlbeton oder Holz gefertigt sein. Die notwendigen Punktfundamente sind allerdings auch dann aus Beton.
Die Bauphase
Am Hang zu bauen erfordert andere Abläufe als in der Ebene und auch eine andere Logistik. Die Einrichtung der Baustelle ist aufwendiger und kostenintensiver. Wird eine Baugrube ausgehoben, muss auch die aufwendiger gesichert werden, als dies beim Bauen auf einem ebenen Grundstück notwendig ist, so Sikora. „Bauen am Hang ist nicht phasenweise möglich. Die Bauabläufe sind wesentlich kleinteiliger, denn es muss mit kleinem Gerät oder sogar per Hand gearbeitet werden. Kommt ein Spezialkran zum Einsatz, wird es gleich nochmal teurer“, so Lohrmann. Bei steilen Hängen kann es vorkommen, dass unübliche Transportmethoden angewandt werden müssen, um die Baumaterialien auf und über die Baustelle zu befördern.
Am Hang zu bauen erfordert andere Abläufe als in der Ebene und auch eine andere Logistik. Die Einrichtung der Baustelle ist aufwendiger und kostenintensiver. Wird eine Baugrube ausgehoben, muss auch die aufwendiger gesichert werden, als dies beim Bauen auf einem ebenen Grundstück notwendig ist, so Sikora. „Bauen am Hang ist nicht phasenweise möglich. Die Bauabläufe sind wesentlich kleinteiliger, denn es muss mit kleinem Gerät oder sogar per Hand gearbeitet werden. Kommt ein Spezialkran zum Einsatz, wird es gleich nochmal teurer“, so Lohrmann. Bei steilen Hängen kann es vorkommen, dass unübliche Transportmethoden angewandt werden müssen, um die Baumaterialien auf und über die Baustelle zu befördern.
Die Kosten: Rücklagen und Einsparpotenziale
Die Kosten für ein Haus am Hang setzen sich teilweise aus anderen Faktoren zusammen als bei einem Haus in der Ebene. Das Grundstück als solches ist häufig günstiger, da Hanggrundstücke nicht immer besonders beliebt sind. Ein erster Kostenpunkt ist die Beratung beim Grundstückskauf. „Eine solche Beratung ist durchaus sinnvoll. Meist verlangen Architekten nicht allzu viel dafür. Zumal sie die Beratung häufig als Akquise ansehen“, verrät Sikora.
Die Kosten für ein Haus am Hang setzen sich teilweise aus anderen Faktoren zusammen als bei einem Haus in der Ebene. Das Grundstück als solches ist häufig günstiger, da Hanggrundstücke nicht immer besonders beliebt sind. Ein erster Kostenpunkt ist die Beratung beim Grundstückskauf. „Eine solche Beratung ist durchaus sinnvoll. Meist verlangen Architekten nicht allzu viel dafür. Zumal sie die Beratung häufig als Akquise ansehen“, verrät Sikora.
Ein gewichtiger Kostenfaktor sind die Außenanlagen. Wer in der Ebene baut, kann den Garten die ersten Jahre auch einfach nur planieren und Gras sähen. Am Hang sollten die Außenanlagen gleich mitgeplant werden. Die Zuwegung ist aufwendiger, da ein einfacher Kiesweg in Hanglage schnell nicht mehr begehbar ist. Unter Umständen muss der Hang gesichert werden. „Die Erschließung über den Hang ist teuer. Die Kosten für Außenanlagen wie Wege, Stützmauern und Terrassen müssen von vornherein mit eingeplant werden“, rät Lohrmann.
Nach der Fertigstellung nicht sichtbar, aber für den Bau wesentlich: die Einrichtung der Baustelle. „Am Hang ist die Baustelleneinrichtung teuer. Zudem muss häufig tiefer gegründet werden“, sagt Sikora. Wer sparen möchte, sollte möglichst wenig Gelände umgraben. Ein Keller lässt sich beispielsweise auch dort einrichten, wo das Haus ohnehin in den Hang eingegraben ist. „Auf jeden Fall“, so rät Lohrmann, „sollten Bauherren Rücklagen für Unvorhergesehenes einplanen.“ Was sicher auch für das Bauen in der Ebene gilt, aber bei Hanggrundstücken noch um ein Vielfaches mehr. Die Kosten und möglichen Schwierigkeiten sollten aber keinen Bauherren von einem Hanggrundstück abschrecken, sind sich beide Experten einig. Denn die spektakulärsten Häuser stehen am Hang!
Haben Sie auch am Hang gebaut oder kennen Sie jemanden mit einem tollen Objekt in Steillage? Kommentieren Sie, stellen Sie Ihre Fragen in den Kommentaren!
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Ein super spannendes Thema - und von einem architekturbegeisterten Laien gleich noch eine Vision hinterher:
Was spricht dagegen, wenn das Hanghaus an einem "künstlichen Hang" steht?
Meine Vision - und da würde ich gerne mal die Meinung von Architekten oder Städteplanern dazu hören - sieht so aus:
Eine große Wohnanlage mit mehreren hundert Wohneinheiten steht "auf dem Rücken" eines künstlichen Berges, in dessen Innerem sich die Infrastruktur eines ganzen Wohngebietes befindet, die üblicherweise sonst in der ebenen Fläche erbaut wird und dort Platz wegnimmt und nebenbei von allen Wohneinheiten unterschiedlich gut zu erreichen ist.
Läden, Gaststätten, Büros und Ämter, sogar die Versorgungseinrichtungen wie Wasser, Energieversorgung, Müll oder Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel, Entladestationen für Handel und Gastronomie - befindet sich nicht unterirdisch oder oberirdisch, sondern im Inneren des Hauses. Und das sieht eher aus wie ein Berg - mit Grünzonen, Wasserfällen, sogar Schluchten, an den Hängen Wohnhäusern, die durch enge Gassen und Treppen miteinander verbunden sind und on top ein repräsentatives Gebäude.
Dieser "Berg" ist in seinem Inneren durchzogen von Liftanlagen, Der Individualverkehr ist auf die Durchfahrtsstraße innerhalb des Gebäudes sowie die dadurch erschlossenen Parkgaragen beschränkt - auf der "Oberfläche" sind lediglich Fußgänger unterwegs, die durch die Barrierefreiheit der Liftverbindungen überall hinkommen. Diese Fußgänger können auch ins Innere des Berges gelangen und dort die ganze Infrastruktur nutzen
Mich irritiert im Moment, dass es noch keinerlei mir bekannte Umsetzung von solchen Gebäuden gibt, da - zumindest ist das meine Vision (und schon denke ich wieder an das geflügelte Wort von Helmut Schmidt ;-) ), Probleme wie z.B. die Energie - und Wasserversorgung, die Müllentsorgung, die Belastung und Gefährdung durch Indvidualverkehr komplett lösen könnte, nebenbei bisher kaum nutzbare Flächen, etwa über Gleisanlagen, Straßen oder in München auch auf dem Gebiet der Großmarkthalle, nutzbar machen würde.
Man stelle sich vor - die ganze Fläche wird überbaut, ein Bahnanschluss ist vorhanden, die Großmarkthalle selbst verschwindet "im Bauch" dieses Gebäudes, ebenso das Heizkraftwerk die vierspurige Thalkirchner Straße und die Südumfahrung der Bahn. Die LKWs fahren direkt vom Mittleren Ring auf die Entladungsflächen, Lastenaufzüge transportieren die Waren ein Stockwerk höher, wo sie von den Händlern umgeschlagen werden.
Top - Lage, kurze Wege, die Infrastruktur ist da, muss nur noch erweitert
Wie man in diesem Artikel sehen kann (und sich beim Ausmalen meiner Phantasie lebhaft vorstellen kann) könnten solche Gebäude eine Vielzahl an sehr individuellen und attraktiven Wohnungen schaffen.
Für Brände und andere Gefahrensituationen gibt es eigens Notfallrutschen, Überdruckflure, Rauchabsaugevorrichtungen und auf dem Berg selbst Feuerwehrtürme, die jeweils sofort über eine zentrale Steuerung jedes Feuer im Keim ersticken könnten.
Jede Wohnung verfügt im Katastrophenfall über Schutzkleidung und Schutzausrüstungen.
Wie gesagt - es ist eine Vision (und vielleicht denken Sie, Helmut Schmidt hat recht)- die mich seit dem Zeitpunkt beschäftigt, seitdem ich für einen Kunden in der Nähe von Landshut eine Wohnung finanziert habe, die direkt an einem Berghang gebaut wurde. https://www.terrassen-am-weinberg.de/
Seitdem kommen mir immer neue und blühendere Ideen zu dem Thema, die natürlich auch noch durch solche technischen Innovationen wie diese - neuartiger Lift von Thyssen - Krupp - weiter angefacht werden.
Ich wüsste gerne, was Profis davon halten.