Terrassengestaltung
Üppig wie Wildblumenwiesen: Quereinsteigerin macht Berlins Dächer schön
Von der Modedesignerin zur Expertin für Dachterrassen- und Balkonbepflanzung – Porträt und Tipps einer ungewöhnlichen Pflanzenkennerin
Die Idee entstand über einer Tasse Kaffee. Die studierte Modedesignerin Aniela Horntrich saß mit einer Freundin zusammen, als plötzlich die Frage aufkam: „Wenn Du es Dir frei aussuchen könntest, was würdest Du am liebsten tun?“ Nach verschiedenen Stationen als Projektmanagerin in Agenturen hatte Horntrich mir ihrem Mann zwei Kinder bekommen und arbeitete mittlerweile in Teilzeit als Office-Managerin. „Mir wurde klar: Mein eigenes Unternehmen gründen, Dachterrassen bepflanzen“, erinnert sie sich. „Meine Freundin wünschte sich ihren eigenen Buchladen. Den hat sie heute. Und auch ich habe mich mit Nelka selbständig gemacht.“ Berlins Dächer sind seitdem etwas grüner geworden.
Neben dem gärtnerischen Wissen, das sich Horntrich über die Jahre durch ihre Mutter, Ausprobieren und Lektüre angeeignet hat, sind ihr bei Nelka auch alle anderen Stationen des persönlichen Werdegangs gelegen gekommen: „Durch das Modedesign-Studium kann ich Konzepte erstellen, genauso kommen daher auch ein gewisses räumliches Vorstellungsvermögen und Ideen zu Farben und Kompositionen. Projektmanagement ist essenziell bei einer solchen Geschäftsidee, und durch die Zeit als Office-Managerin stellt die Buchhaltung auch kein Problem dar.“
Die Auftragsvolumen unterscheiden sich stark. Aber auch kleine Balkone bekommen dieselbe Aufmerksamkeit wie eine große Dachterrasse. Die meisten Kunden sind private Bauherrschaften mit Eigentumswohnungen und viel Platz. Je nach Himmelsausrichtung und örtlichen Gegebenheiten entwickelt Horntrich gemeinsam mit ihnen das Bepflanzungskonzept.
Die Himmelsrichtung ist für die Gestaltung der Dachterrasse ausschlaggebend. „Auf der Südseite können Sie gut Präriepflanzen und Gräser einsetzen. Auf der Nordseite eigenen sich dagegen Hortensien, Funkien oder Felsenbirnen“, sagt Horntrich.
Die Himmelsrichtung ist für die Gestaltung der Dachterrasse ausschlaggebend. „Auf der Südseite können Sie gut Präriepflanzen und Gräser einsetzen. Auf der Nordseite eigenen sich dagegen Hortensien, Funkien oder Felsenbirnen“, sagt Horntrich.
Räume auf der Terrasse schaffen – und die Blühfolge beachten
Bei der Planung geht es Aniela Horntrich darum, Räume zu definieren. Gleichzeitig hat sie natürlich auch die Blühfolge im Blick, damit immer etwas knospt und leuchtet. Nur im kältesten Jahresviertel machen auch Dachterrassenpflanzen Pause: „Winter ist Winter“, sagt Horntrich. „Ich bin kein Freund immergrüner Pflanzen. Die sind meistens giftig, auch für Tiere. Außerdem machen sie durchgehend Photosynthese, und im Winter bedeutet das großen Stress für die Pflanzen.“
Die meisten Leute nutzen ihre Dachterrassen im Winter ohnehin nicht, auch wenn einige Pflanzen selbst jetzt den Dachgarten bereichern können: „Christrosen zum Beispiel. Die blühen auch im Winter. Zaubernuss für den Januar. Oder auch Koniferen“, sagt Horntrich.
Bei der Planung geht es Aniela Horntrich darum, Räume zu definieren. Gleichzeitig hat sie natürlich auch die Blühfolge im Blick, damit immer etwas knospt und leuchtet. Nur im kältesten Jahresviertel machen auch Dachterrassenpflanzen Pause: „Winter ist Winter“, sagt Horntrich. „Ich bin kein Freund immergrüner Pflanzen. Die sind meistens giftig, auch für Tiere. Außerdem machen sie durchgehend Photosynthese, und im Winter bedeutet das großen Stress für die Pflanzen.“
Die meisten Leute nutzen ihre Dachterrassen im Winter ohnehin nicht, auch wenn einige Pflanzen selbst jetzt den Dachgarten bereichern können: „Christrosen zum Beispiel. Die blühen auch im Winter. Zaubernuss für den Januar. Oder auch Koniferen“, sagt Horntrich.
„Große Behälter sind das A und O. Und auch der größte Kostenpunkt“, sagt Horntrich. Bei entsprechenden Quadratmeterzahlen können die Kübel samt Erde durchaus 5.000 bis 10.000 Euro Kosten. „Die Kosten für Pflanzen selbst fallen da kaum noch ins Gewicht.“
Am liebsten verwendet sie Fiberglaskübel in grauer Beton-Optik (wie oben) oder in schwarz.
Nutzgärten mit Gemüseanbau, wie man sie aus Urban-Gardening-Projekten kennt, legt Horntrich kaum an. „Gemüsepflanzen, die man abernten kann, sind sehr arbeitsintensiv; und die meisten Kunden können nicht so viel Zeit in die Pflege investieren. Was aber immer geht, sind Beerensträucher oder Erdbeeren.“ Ein Bewässerungssystem von Gardena installiert Horntrich so gut wie immer, damit die Pflanzen nicht durch Vergesslichkeit oder Abwesenheit leiden müssen und den Nutzern die Pflege erleichtert wird.
Am liebsten verwendet sie Fiberglaskübel in grauer Beton-Optik (wie oben) oder in schwarz.
Nutzgärten mit Gemüseanbau, wie man sie aus Urban-Gardening-Projekten kennt, legt Horntrich kaum an. „Gemüsepflanzen, die man abernten kann, sind sehr arbeitsintensiv; und die meisten Kunden können nicht so viel Zeit in die Pflege investieren. Was aber immer geht, sind Beerensträucher oder Erdbeeren.“ Ein Bewässerungssystem von Gardena installiert Horntrich so gut wie immer, damit die Pflanzen nicht durch Vergesslichkeit oder Abwesenheit leiden müssen und den Nutzern die Pflege erleichtert wird.
Das Finetuning der Gartengestaltung besteht darin, Pflanzen um die großen Fiberglaströge anzuordnen, mit denen Horntrich das Grundarrangement konzipiert. „Es kommt immer etwas Niedrigeres dazu und etwas, das darüber hängt. So lassen sich mehrere Ebenen erzeugen“, sagt sie.
Pflanzen bezieht Horntrich oft über das Internet oder aus der Baumschule Foerster Stauden in Potsdam-Bornim. Auch die Königliche Gartenakademie in Berlin-Dahlem hat tolle, wenn auch nicht ganz so günstige Pflanzen im Angebot. „Im Netz bestellte ich gerne bei der Staudengärtnerei Gaissmayer bei Ulm. Das funktioniert sehr gut. Die Stauden kommen dann in strohgefüllten Kartons bei mir an.“
Räume schaffen
Nicht nur Dachterrassen und Balkone werden von Aniela Horntrich umgestaltet, auch Gärten wie dieser. Vorher mit einem alten Sandkasten und ohne klaren Gestaltungswillen oder bunte Blüten…
Nicht nur Dachterrassen und Balkone werden von Aniela Horntrich umgestaltet, auch Gärten wie dieser. Vorher mit einem alten Sandkasten und ohne klaren Gestaltungswillen oder bunte Blüten…
…nachher klar eingefasst, mit einem großen Holzpodest und integrierter Sitzfläche. Der neue Sandkasten befindet sich nun, durch eine Plane abgedeckt, rechts neben der Plattform. Und an den Hauswänden blüht es gelb und rosa, während diverse Ranken die Fassade erklimmen.
Während der Arbeit auf den Dächern zu sein, das liebt Aniela Horntrich. Auch wenn es körperlich durchaus anstrengend ist, einen ihrer Dachgärten anzulegen. Sie hat jemanden, der ihr beim Tragen von Kübeln und Erde hilft, ansonsten macht sie alles selbst und hat schon so manch schönes Berlin-Panorama erblickt, seit sie Nelka gründete.
„Es wird viel ja gebaut in Berlin. Und alle Neubauten haben riesige Dachterrassen“, sagt Horntrich. Das bedeutet viel Raum für neue, grüne Gärten und den Anblick noch ungekannter Berlinpanoramen. Wir freuen uns schon darauf!
„Es wird viel ja gebaut in Berlin. Und alle Neubauten haben riesige Dachterrassen“, sagt Horntrich. Das bedeutet viel Raum für neue, grüne Gärten und den Anblick noch ungekannter Berlinpanoramen. Wir freuen uns schon darauf!
Sich ganz auf ihre Liebe zu Pflanzen zu konzentrieren, war ein großer Schritt, der sich anscheinend gelohnt hat: Bereits im ersten Jahr kamen Aufträge; und auch dieses Frühjahr ist sie schon schwer beschäftigt. „Sehr viele Leute haben sich jetzt bei mir gemeldet. Ich habe schon Dachterrassen in Mitte, Kreuzberg, Schöneberg und Charlottenburg bepflanzt“, sagt Horntrich.