Leben & Alltag
Einrichtungstipps
Von wegen immer dunkel lagern – 5 Irrtümer der Weinlagerung
„Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“, wusste Goethe. Deshalb: Tipps, wie Sie Wein richtig lagern
1. Irrtum: Der Weinkeller liegt immer im Keller
Was wir als Weinkeller bezeichnen, muss nicht zwangsweise im Keller liegen. „Viele Leute glauben, dass sie keinen echten Weinkeller haben können, wenn sie kein Untergeschoss haben. ‚Weinkeller‘ ist jedoch ein umfassender Begriff für einen abgeschlossenen Raum mit dem richtigen Klima für Wein, unabhängig von seiner Größe oder seiner Lage im Gebäude“, sagt Jan Sørensen, Direktor und Gründer von Vintagekeeping im dänischen Ans By. Das Unternehmen ist seit 25 Jahren auf den Einbau von Weinkellern spezialisiert.
Was wir als Weinkeller bezeichnen, muss nicht zwangsweise im Keller liegen. „Viele Leute glauben, dass sie keinen echten Weinkeller haben können, wenn sie kein Untergeschoss haben. ‚Weinkeller‘ ist jedoch ein umfassender Begriff für einen abgeschlossenen Raum mit dem richtigen Klima für Wein, unabhängig von seiner Größe oder seiner Lage im Gebäude“, sagt Jan Sørensen, Direktor und Gründer von Vintagekeeping im dänischen Ans By. Das Unternehmen ist seit 25 Jahren auf den Einbau von Weinkellern spezialisiert.
Rune Pedersen bestätigt, dass in der Praxis der Weinkeller tatsächlich selten im Keller installiert wird. Pedersen ist Exportleiter bei Stact Danmark, einem Unternehmen, das Weinregale und Weinkeller in Skandinavien und den deutschsprachigen Ländern einbaut. „Nur fünf bis zehn Prozent der von uns eingebauten Weinkeller und Regale befinden sich im Untergeschoss. Wenn Sie in ein schönes Weinregal oder sogar einen Weinkeller investieren, gibt es keinen Grund, diesen Ort unter der Erde zu verstecken. Sie möchten Ihr Weinlager in der Nähe haben, wo Sie es Ihren Gästen zeigen können“, sagt er.
Jan Sørensen lässt gleich noch einen weiteren Mythos platzen: Dass die Lagerbedingungen in einem unterirdischen Raum besser seien als über der Erde. „Im Grunde ist es gar nicht vorteilhaft, einen Weinkeller unter der Erdoberfläche einzurichten. Weder Temperatur noch Feuchtigkeit sind unter der Erde konstant. In aller Regel ist ohnehin ein Temperaturregelsystem erforderlich für optimale Bedingungen, unabhängig von der räumlichen Lage.“
Ob Sie eine Klimatisierung benötigen, hängt von ihren Prioritäten ab. „Wir haben viele Kunden, die sich mehr mit dem Einrichtungsaspekt ihrer Weinlagerung beschäftigen. Sie interessieren sich eher für Farbe und Beleuchtung des Weinregals oder für die Anpassung an den Stil des restlichen Hauses als für die richtige Temperatur“, sagt Pedersen.
Ob Sie eine Klimatisierung benötigen, hängt von ihren Prioritäten ab. „Wir haben viele Kunden, die sich mehr mit dem Einrichtungsaspekt ihrer Weinlagerung beschäftigen. Sie interessieren sich eher für Farbe und Beleuchtung des Weinregals oder für die Anpassung an den Stil des restlichen Hauses als für die richtige Temperatur“, sagt Pedersen.
2. Irrtum: Weine in einem Weinkeller sind servierfertig
„Viele wissen nicht, dass Trink- und Lagertemperatur sich voneinander unterscheiden. Für alle Weine beträgt die optimale Lagertemperatur 12 Grad Celsius – unabhängig davon, ob es sich um Rotwein, Weißwein, Dessertwein oder Portwein handelt. Auch Champagner oder Craft-Bier werden am besten bei dieser Temperatur gelagert“, so Sørensen.
Die beste Lösung für Privathäuser besteht nach Ansicht des Experten darin, einen Weinkeller mit richtiger Lagertemperatur einzurichten und zusätzlich einen kleinen Weinkühlschrank in der Küche für trinkfertige Weine auf Serviertemperatur zu installieren. Wenn Sie sich für einen Weinkeller ohne Klimatisierung entscheiden, empfiehlt Pedersen, ihn möglichst dort unterzubringen, wo es etwas kühler ist. „Vermeiden Sie es, den Weinkeller in der Nähe von Holzöfen, Heizkörpern oder in der Küche zu platzieren, wo die Temperaturen oft über dem Durchschnitt des Hauses liegen“, rät der Fachmann.
Auch interessant:
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► 11 Ideen für Weinkisten-Regale
„Viele wissen nicht, dass Trink- und Lagertemperatur sich voneinander unterscheiden. Für alle Weine beträgt die optimale Lagertemperatur 12 Grad Celsius – unabhängig davon, ob es sich um Rotwein, Weißwein, Dessertwein oder Portwein handelt. Auch Champagner oder Craft-Bier werden am besten bei dieser Temperatur gelagert“, so Sørensen.
Die beste Lösung für Privathäuser besteht nach Ansicht des Experten darin, einen Weinkeller mit richtiger Lagertemperatur einzurichten und zusätzlich einen kleinen Weinkühlschrank in der Küche für trinkfertige Weine auf Serviertemperatur zu installieren. Wenn Sie sich für einen Weinkeller ohne Klimatisierung entscheiden, empfiehlt Pedersen, ihn möglichst dort unterzubringen, wo es etwas kühler ist. „Vermeiden Sie es, den Weinkeller in der Nähe von Holzöfen, Heizkörpern oder in der Küche zu platzieren, wo die Temperaturen oft über dem Durchschnitt des Hauses liegen“, rät der Fachmann.
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3. Irrtum: Ein klimatisierter Weinkeller braucht keine Isolierung
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, das Klima in einem Weinkeller kontrollieren zu können ohne ihn vorher zu isolieren. Sørensen: „Da es sich um einen kalten Raum handelt – auch wenn er nicht so kalt ist wie ein typischer Kühl- oder Gefrierschrank – ist die Isolierung ein Muss. Die meisten Menschen sind überrascht, wenn sie das hören, darunter auch Architekten und Bauunternehmer.“ Der Experte ergänzt, dass, wenn eine nicht isolierte Wand von einer Seite gekühlt wird, sich auf der anderen Seite Kondenswasser bildet. Es besteht die Gefahr der Fäulnis- und Schimmelbildung. „Wir konnten das bereits bei mehreren Weinkellern beobachten, bei denen die Hauseigentümer die Klimageräte selbst installiert haben, ohne vorher die Wände zu isolieren“, sagt Sørensen. Außerdem sind nicht isolierte Weinkeller teurer in der Kühlung, da sie mehr Energie benötigen. „Es ist, als würde man ein Haus heizen oder kühlen, das nicht isoliert ist.“
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, das Klima in einem Weinkeller kontrollieren zu können ohne ihn vorher zu isolieren. Sørensen: „Da es sich um einen kalten Raum handelt – auch wenn er nicht so kalt ist wie ein typischer Kühl- oder Gefrierschrank – ist die Isolierung ein Muss. Die meisten Menschen sind überrascht, wenn sie das hören, darunter auch Architekten und Bauunternehmer.“ Der Experte ergänzt, dass, wenn eine nicht isolierte Wand von einer Seite gekühlt wird, sich auf der anderen Seite Kondenswasser bildet. Es besteht die Gefahr der Fäulnis- und Schimmelbildung. „Wir konnten das bereits bei mehreren Weinkellern beobachten, bei denen die Hauseigentümer die Klimageräte selbst installiert haben, ohne vorher die Wände zu isolieren“, sagt Sørensen. Außerdem sind nicht isolierte Weinkeller teurer in der Kühlung, da sie mehr Energie benötigen. „Es ist, als würde man ein Haus heizen oder kühlen, das nicht isoliert ist.“
4. Irrtum: Günstiger Wein kippt schneller als teurer
Natürlich ist es sinnvoll, sich um eine Weinflasche für 500 Euro mehr Gedanken zu machen als um eine 5-Euro-Flasche. Doch was Anfälligkeit gegenüber Hitze, Kälte, Trockenheit und Feuchtigkeit betrifft, können laut Sørensen beide Flaschen gleich behandelt werden. „Grundsätzlich ist ein teurer Wein in Bezug auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht anfälliger als ein günstiger Wein.“ Die Lagerfähigkeit eines Weines hängt generell nicht vom Preis ab, sondern eher von Faktoren wie Rebsorte, Säure- und Alkoholgehalt. Aber: Weinflaschen mit Naturkorken können eher kippen. Deshalb sollten verkorkte Flaschen unbedingt liegend gelagert werden. Weine mit Schraubverschluss oder Kunststoff- bzw. Glasstopfen können Sie auch stehend aufbewahren.
Natürlich ist es sinnvoll, sich um eine Weinflasche für 500 Euro mehr Gedanken zu machen als um eine 5-Euro-Flasche. Doch was Anfälligkeit gegenüber Hitze, Kälte, Trockenheit und Feuchtigkeit betrifft, können laut Sørensen beide Flaschen gleich behandelt werden. „Grundsätzlich ist ein teurer Wein in Bezug auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht anfälliger als ein günstiger Wein.“ Die Lagerfähigkeit eines Weines hängt generell nicht vom Preis ab, sondern eher von Faktoren wie Rebsorte, Säure- und Alkoholgehalt. Aber: Weinflaschen mit Naturkorken können eher kippen. Deshalb sollten verkorkte Flaschen unbedingt liegend gelagert werden. Weine mit Schraubverschluss oder Kunststoff- bzw. Glasstopfen können Sie auch stehend aufbewahren.
5. Irrtum: Wein sollte dunkel gelagert werden
Beide Experten stimmen überein, dass es sich dabei ebenfalls um einen Mythos handelt. „Wein bleibt grundsätzlich durch das sichtbare Licht unbeeinträchtigt. Er kann aber, wie der Mensch, durch UV-Licht beschädigt werden. Dekolicht ist also nicht verboten, aber UV-Licht sollten Sie vermeiden“, sagt Sørensen. Wein-Experte Pedersen: „Ein Raum mit einem Fenster, durch das ständig die Sonne scheint, ist sicherlich nicht der richtige Ort für Ihren Wein.“
Aus diesem Grund sollten Glaswände in einem Weinkeller immer mit einem UV-Filter ausgestattet, die Leuchten nur mit LEDs bestückt sein. „LED ist die einzige Lichtquelle, die keine UV-Strahlen emittiert. Sogar Kerzen und Leuchtstoffröhren machen das“, sagt Sørensen.
Beide Experten stimmen überein, dass es sich dabei ebenfalls um einen Mythos handelt. „Wein bleibt grundsätzlich durch das sichtbare Licht unbeeinträchtigt. Er kann aber, wie der Mensch, durch UV-Licht beschädigt werden. Dekolicht ist also nicht verboten, aber UV-Licht sollten Sie vermeiden“, sagt Sørensen. Wein-Experte Pedersen: „Ein Raum mit einem Fenster, durch das ständig die Sonne scheint, ist sicherlich nicht der richtige Ort für Ihren Wein.“
Aus diesem Grund sollten Glaswände in einem Weinkeller immer mit einem UV-Filter ausgestattet, die Leuchten nur mit LEDs bestückt sein. „LED ist die einzige Lichtquelle, die keine UV-Strahlen emittiert. Sogar Kerzen und Leuchtstoffröhren machen das“, sagt Sørensen.
Was kostet ein Weinkeller?
Im Allgemeinen ist es schwierig, Standardpreise für die Weinlagerung festzulegen, weil dabei immer individuelle Vorlieben sowie die Ausstattung und die verwendeten Materialien eine Rolle spielen. Laut Pedersen sollte man für einen Weinkeller mindestens 2000 Euro einplanen. Jan Sørensen gibt ähnliche Summen an: „Eine der günstigsten Lösungen ohne Klimatisierung für einen kleinen Raum von 3 bis 4 Quadratmetern mit Platz für 500 bis 600 Flaschen und ohne ausgefallene Beleuchtung lässt sich für etwa 2000 Euro installieren.“
Die durchschnittliche Variante mit Klimatisierung auf 7 bis 8 Quadratmetern mit Platz für 1000 bis 1500 Flaschen koste etwa 9300 Euro. „Und wenn Sie eine Glaswand haben möchten, die doppelwandig sein muss, weil es sich um klimatisierte Räume handelt, steigt der Preis schnell auf über 10.000 Euro“, schätzt Sørensen.
Wie lagern Sie ihre Weine? Zeigen Sie uns Ihre Lösungen in den Kommentaren, gerne mit Fotos!
Im Allgemeinen ist es schwierig, Standardpreise für die Weinlagerung festzulegen, weil dabei immer individuelle Vorlieben sowie die Ausstattung und die verwendeten Materialien eine Rolle spielen. Laut Pedersen sollte man für einen Weinkeller mindestens 2000 Euro einplanen. Jan Sørensen gibt ähnliche Summen an: „Eine der günstigsten Lösungen ohne Klimatisierung für einen kleinen Raum von 3 bis 4 Quadratmetern mit Platz für 500 bis 600 Flaschen und ohne ausgefallene Beleuchtung lässt sich für etwa 2000 Euro installieren.“
Die durchschnittliche Variante mit Klimatisierung auf 7 bis 8 Quadratmetern mit Platz für 1000 bis 1500 Flaschen koste etwa 9300 Euro. „Und wenn Sie eine Glaswand haben möchten, die doppelwandig sein muss, weil es sich um klimatisierte Räume handelt, steigt der Preis schnell auf über 10.000 Euro“, schätzt Sørensen.
Wie lagern Sie ihre Weine? Zeigen Sie uns Ihre Lösungen in den Kommentaren, gerne mit Fotos!