Vorher-Nachher: Eine Dorfschenke auf Usedom wird zum Ferienhaus
Ein altes Lokal an der Ostsee wird zum Urlaubsdomizil – und begeistert nun durch helle Räume und einen großen Garten
Fernab vom touristischen Trubel des Ostseebads Bansin steht am Rande eines Küstenwaldes dieses großzügige Ferienhaus. Doch nicht immer konnte man hier so stilvoll entspannen. In den Dreißigerjahren lockte das Gebäude „Adlerhorst“ als Ausflugslokal durstige und hungrige Urlauber an; zu DDR-Zeiten wurde es privat genutzt und renoviert. Erst in einer zweiten Sanierung im vergangenen Jahr ist die alte Schenke zum modernen Kleinod geworden.
Auf einen Blick
Hier urlauben: bis zu 12 Personen (6 Schlafzimmer und 5 Bäder)
In: Bansin auf Usedom, Mecklenburg-Vorpommern
Auf: 240 Quadratmetern, umringt von 2400 Quadratmetern Grundstück
Experte: Julia Sickermann von Gallonska
Fotos: Usedomtravel
Auf einen Blick
Hier urlauben: bis zu 12 Personen (6 Schlafzimmer und 5 Bäder)
In: Bansin auf Usedom, Mecklenburg-Vorpommern
Auf: 240 Quadratmetern, umringt von 2400 Quadratmetern Grundstück
Experte: Julia Sickermann von Gallonska
Fotos: Usedomtravel
Pures Idyll: Auf einem weitläufigen, abgezäunten Grundstück, direkt am schönen Buchenwald des Seebads Bansin gelegen, steht dieses 240 Quadratmeter große Ferienhaus. Außer dem Kreischen der vorbeisegelnden Möwen hört man nicht viel und spürt die frische Ostseeluft, die einem um die Nase weht. Vor allem Berliner zieht es hierher – Usedom ist ja, so heißt es, ihre Badewanne.
„Der Garten birgt unzählige Aufenthaltsnischen und lädt überall zum Entspannen ein“, sagt Interior Designerin Julia Sickermann von Gallonska. Durch ein anderes Projekt kannte Sickermann die Eigentümer bereits und wurde nun mit dem Umbau der Villa beauftragt.
Mit einem frisch gepressten Saft und einem Fischbrötchen in der Hand vergisst man den trubeligen Alltag in diesem Garten schnell.
Obwohl das Ferienhaus in herrlich ruhiger Umgebung liegt, ist es nicht weit ab vom Schuss. „Den Strand, das kleine Steilufer und auch das Zentrum des Seebads Bansin erreicht man fußläufig in knapp zehn Minuten“, sagt Sickermann.
Mit einem frisch gepressten Saft und einem Fischbrötchen in der Hand vergisst man den trubeligen Alltag in diesem Garten schnell.
Obwohl das Ferienhaus in herrlich ruhiger Umgebung liegt, ist es nicht weit ab vom Schuss. „Den Strand, das kleine Steilufer und auch das Zentrum des Seebads Bansin erreicht man fußläufig in knapp zehn Minuten“, sagt Sickermann.
VORHER: Was heute so schön aussieht, war bis vor wenigen Monaten noch ein altbackenes Privathaus. In den Dreißigern erbaut, wurde es in den ersten Jahren sogar als Schenke genutzt, „ein Ausflugslokal für Berliner am Wochenende“, sagt Sickermann. „Es hat typische Elemente wie Rauputz und das Walmdach. Wir haben es von Grund auf saniert – was den neuen Besitzern viel abverlangte, da immer wieder neue Bauschäden auftauchten, die das Budget sehr belasteten.“ Die Besitzer nutzen das Haus selbst nur selten, sie vermieten es vor allem an Familien oder Reisegruppen von bis zu 12 Personen.
NACHHER: Von der neu aufgebauten, großzügigen Terrasse gelangt man über eine schmale Freitreppe in den weitläufigen Garten mit altem Baumbestand.
„Wo früher hungrige Touristen eingekehrt sind, entspannen heute Feriengäste“, sagt Sickermann.
„Wo früher hungrige Touristen eingekehrt sind, entspannen heute Feriengäste“, sagt Sickermann.
VORHER: Piefig und dunkel. Seitdem die Schenke in den Achtzigern bei der ersten Sanierung zum Wohnhaus umgebaut wurde, war am Inventar nichts mehr verändert worden. In den Dreißigern wurde der Anbau als Speisesaal der Schenke genutzt.
NACHHER: Nach dem Umbau ist der Raum jetzt ausgesprochen hell und öffnet sich durch eine raumlange Fensterfront zum Garten und zur Terrasse hin. „Wenn die Schiebetüren geöffnet sind, hat man das Gefühl, Innen und Außen verschmelzen miteinander“, sagt Sickermann.
„It’s the little moments that make life beautiful“ – in dicken Lettern an die Wand gebracht, unterstreichen diese Worte das Konzept von Ruhe und Entspannung, das im ganzen Haus wirkt.
„It’s the little moments that make life beautiful“ – in dicken Lettern an die Wand gebracht, unterstreichen diese Worte das Konzept von Ruhe und Entspannung, das im ganzen Haus wirkt.
Ein moderner Gas-Kamin sorgt für Stimmung und Wärme. Gerade in Ferienhäusern ist er eine gute Wahl, da die Gäste so einfach per Knopfdruck das Feuer flackern lassen können – ohne vorher Holz hacken zu müssen.
Der Kiefernboden überall im Haus gehörte größtenteils zum Bestand und wurde behutsam abgezogen und aufgearbeitet. „Im Wohnzimmer haben wir Eiche verlegt“, sagt Sickermann.
Sessel + Couch: via Basic Berlin; Leuchten + Kissen privat
Feuer und Flamme für schöne Öfen und Kamine – ein Überblick
Der Kiefernboden überall im Haus gehörte größtenteils zum Bestand und wurde behutsam abgezogen und aufgearbeitet. „Im Wohnzimmer haben wir Eiche verlegt“, sagt Sickermann.
Sessel + Couch: via Basic Berlin; Leuchten + Kissen privat
Feuer und Flamme für schöne Öfen und Kamine – ein Überblick
In die offene Wohnküche mit Essplatz gelangt man durch eine alte Flügeltür mit Buntglas-Elementen. „Wir haben versucht, so viel Bestand wie möglich zu erhalten. Die alten Türen sind wunderbar. Man kann durch sie den Charme des alten Hauses erspüren, und dennoch wirken sie durch den modernen Twist jetzt nicht mehr altbacken“, so Sickermann. Den Esstisch fand sie über Basic Berlin. In einer Kombination aus Eiche und Schwarzstahl ist er modern und rustikal zugleich.
Stühle: Masters Chair, Philippe Starck für Kartell; Pendelleuchten: Federleuchte, Vita lighting
Stühle: Masters Chair, Philippe Starck für Kartell; Pendelleuchten: Federleuchte, Vita lighting
Rücklings zum Essbereich befindet sich die offene Küche. Sie ist von Nolte – über Albers Küchen Centrum in Greifswald.
VORHER-NACHHER: Die alte Holztreppe konnte erhalten bleiben. „Wir haben sie bloß neu lackiert und mit einem Sisalteppich belegt“, sagt Sickermann. „Da haben wir mit dem Architekten ganz schön diskutieren müssen, er wollte sie nämlich rausreißen. Aber sie ist charmant – und erhält auch den Charakter des alten Hauses.“
Im Obergeschoss begrüßt einen der puschelige „Feldhase“ von Albrecht Dürer. Das aquarellierte Original befindet sich in der Albertina in Wien. „Es ist unheimlich beruhigend, wie er da hockt, sich ausruht. Die Hausherrin liebt das Bild – eine Agentur ließ es schließlich für sie auf Tapete aufziehen“, sagt Sickermann.
Alle Betten in den sechs Schlafzimmern sind Boxspring-Modelle von Fbf. „Boxspringbetten kennt man ja vor allem aus dem Hotel-Bereich. Das passt gut zum Ferienhaus-Feeling“, sagt Sickermann.
„Ansonsten haben wir die Räume mit einer Mischung aus modernen Möbeln und privaten Schmuckstücken aus dem Fundus der Besitzer ausgestattet.“
„Ansonsten haben wir die Räume mit einer Mischung aus modernen Möbeln und privaten Schmuckstücken aus dem Fundus der Besitzer ausgestattet.“
Das Gefach der Wand ist alter Bestand, den Sickermann mit Backstein aus dem Haus aufmauern ließ. „Das Mauerwerk von Wänden, die wir eingerissen haben, wurde an anderer Stelle wiederverwendet.“
Insgesamt gibt es in der Villa fünf Bäder, eines davon mit Sauna. „Die Musterfliesen am Boden sind bedruckt und von Peronda. Sie ähneln Zementfliesen und sind eine günstige Alternative dazu“, sagt die Interior Designerin.
Unterm Dach liegen weitere Schlafzimmer, darunter auch solche mit Bad-en-suite. Von hier aus kann man in die Baumkronen des Küstenwaldes blicken und am Horizont die Ostsee sehen.
Ab 170 Euro pro Tag kann man die Villa in der Nebensaison mieten. Aber Sie müssen schnell sein: „Fast das ganze Jahr hindurch ist die Villa ausgebucht. Wir freuen uns irre, dass unser Umbau so viele begeistert und nach Usedom bringt“, sagt Sickermann.
Entdecken Sie noch mehr Houzzbesuche am Wasser
Entdecken Sie noch mehr Houzzbesuche am Wasser