Wer ein gutes Angebot für umfangreiche Renovierungs- oder Bauprojekte erstellen will, kommt an korrekten Aufmaßen nicht vorbei. Wenn diese wichtigen Bausteine nicht perfekt sitzen, steht jeder weitere Schritt auf wackeligem Grund. Die genaue Berechnung der Menge und Kosten für Material und Arbeit ist entscheidend, um ein überzeugendes (und gewinnbringendes) Angebot zu erstellen.
Diese Tipps von Bauexpert*innen helfen Ihnen, Aufmaße schneller und einfacher zu erstellen – und gleichzeitig kostspielige Fehler zu vermeiden.
Machen Sie sich ein genaues Bild
Um zu wissen, welche Materialien für die Ausführung eines Auftrags benötigt werden, müssen Sie sich zunächst einen Überblick über die digitalen Grundrisse und alle zugehörigen Dokumente verschaffen. Aufmaße auf die alte Art (nämlich anhand gedruckter Pläne) zu erstellen, ist mühsam und zeitaufwendig. Digitale Tools entwickeln sich immer mehr zum Industriestandard. Sie helfen, mit der heutigen Schnelllebigkeit und Komplexität Schritt zu halten – und werden höchstwahrscheinlich auch von Ihrer Konkurrenz zur Angebotserstellung genutzt.
Unabhängig davon, wofür Sie sich letztlich entscheiden, sollten Sie sich eingehend mit den vorhandenen Plänen befassen und diese bis ins kleinste Detail verstehen. Fertigen Sie eine Liste aller Elemente an, die in die Abrechnung einfließen müssen, z. B. Fundament, Dachstuhl, Dach, Bodenbeläge und Gipsplatten. Achten Sie auf die Details und bitten Sie bei Unklarheiten oder widersprüchlichen Angaben in den Plänen um Klärung. So erhalten Sie eine gute Grundlage für ein akkurates Planaufmaß.
Das A und O: Zählen und Messen
Beim Messen mit Textmarker, Lineal und Taschenrechner zu arbeiten ist zeitaufwendig. Und (menschliche) Fehler sind so fast schon vorprogrammiert. Das kann letztlich dazu führen, dass Sie den Gewinn Ihres Auftrags schmälern. Achten Sie also darauf, dass Sie moderne Verfahren beim Messen anwenden. Mit digitalen Werkzeugen kommen Sie bis zu 10-Mal schneller voran und umgehen Berechnungsfehler.
Das Zählen der im Grundriss eingezeichneten Elemente wie Türen, Einrichtungsgegenstände und Fenster kann entweder manuell oder mithilfe eines digitalen Aufmaßwerkzeugs erfolgen, das den Prozess automatisiert. Eine genaue Berechnung der Quadratmeterzahl der einzelnen Bereiche ist von entscheidender Bedeutung, um die Mengen aller notwendigen Materialien zu bestimmen. So vermeiden Sie Fehlmengen oder einen überhöhten Angebotspreis aufgrund unnötiger Materialüberschüsse.
Nehmen wir an, ein Raum ist 30 Quadratmeter groß. Alle Arten und Mengen der Materialien, die für den Bau dieses Raumes benötigt werden (Gipskartonplatten, Bodenbelag usw.) müssen genau bestimmt werden und bilden die Grundlage für das Angebot.
Einbindung von Subunternehmen
Indem Sie Ihre Pläne mit Subunternehmer*innen wie Elektriker*innen und Klempner*innen teilen, können diese Rückmeldungen und detaillierte Angebote geben. Dieses zusätzliche Fachwissen trägt zu einer genaueren Kostenschätzung und -aufstellung bei und stellt sicher, dass Sie Ihren Kund*innen ein möglichst genaues Angebot unterbreiten und künftige Preisschwankungen minimieren.
Halten Sie sich über aktuelle Preise auf dem Laufenden
Wenn Sie die Berechnung von Material und Arbeitsstunden abgeschlossen haben, ist es Zeit für den nächsten entscheidenden Schritt: Preis und Gewinnmarge festlegen. Schließlich soll sich Ihr Projekt auch rentieren. Hierbei ist es wichtig, dass Sie sowohl Ihre eigenen Erfahrungen und Branchenkenntnisse als auch die anderer Expert*innen nutzen, um einen Betrag zu ermitteln, der wettbewerbsfähig, rentabel und langfristig sinnvoll ist. Lieferengpässe und Preisschwankungen sind in der Branche weiterhin allgegenwärtig. Setzen Sie sich regelmäßig mit Ihren Lieferant*innen in Verbindung und sorgen Sie dafür, dass Sie über aktuelle Preislisten verfügen und so korrekte Angebote erstellen können.
Sichern Sie sich mit Preisgarantien ab
In der derzeitigen Situation, in der Preisentwicklungen kaum einzuschätzen sind, kann es von Vorteil sein, eine gewisse Preisgarantie bei Lieferant*innen auszuhandeln. Je nach den Bedingungen des Anbieters kann eine Preisbindung von 30 Tagen oder mehr möglich sein. Die dadurch erzielte Sicherheit gibt Ihnen zusätzliches Vertrauen in Ihr finales Angebot – und macht es attraktiver für Kund*innen, die unerwartete Kosten vermeiden wollen.
Bauen Sie die Kostenplanungsfähigkeiten und Tools in Ihrem Unternehmen aus
Aufgrund der Geduld, Fähigkeiten und Branchenkenntnisse, die für die Erstellung von Planaufmaßen erforderlich sind, ist die Nachfrage nach Kostenplaner*innen groß. Indem Sie aktuellen Trends folgen und moderne Tools nutzen, können Sie die Fähigkeiten und Effizienz Ihres Teams in puncto Kostenplanung steigern.
Werkzeuge wie das Aufmaßtool von Houzz Pro ermöglichen es Expert*innen, Aufmaße schnell und akkurat am Bildschirm zu erstellen und Informationen mühelos mit Subunternehmen und anderen Teammitgliedern auszutauschen. Die Software ist für jedes Fachgebiet geeignet: Dachdecker*innen können die Fläche eines Daches inklusive Neigung berechnen, Betonbauer*innen das Volumen für eine Bodenplatte oder ein Fundament und Maler*innen die Fläche von Wänden und Decken. „Das Aufmaß-Tool von Houzz Pro hat meinen Zeitaufwand für die Kalkulation halbiert“, so Kory Robison von Robison Home Builders. „So habe ich mehr Zeit für mein Geschäft und meine Familie.“
In weiten Teilen der Welt treffen Bauboom und Materialknappheit aufeinander. Das führt zu Verzögerungen, steigenden Kosten und einem verstärkten Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte. Das erhöht den Druck auf Bauexpert*innen: Sie müssen wettbewerbsfähige und präzise Kostenvoranschläge vorlegen, um sich von der Konkurrenz abzuheben und sicherzustellen, dass ihre Projekte pünktlich und budgetgerecht abgeschlossen werden. „Dieses präzise Aufmaßsystem hat meine Abschlussrate um 70 % erhöht“, berichtet Cruz Hernandez, Chef eines Betonbauunternehmens.
