Dezentrale Lüftungsanlage lohnenswert?

vor 3 Jahren

Hallo, wir haben ein Haus gekauft ( BJ 1955) und werden komplett neue Fenster einbauen und das Dach erneuern. Laut Einschätzung eines Energieexperten werden wir eine Lüftungsanlage benötigen. Die neuen Fenster werden dann dichter als die Wände sein, sodass die Gefahr von Schimmelbildung in den Wänden besteht.
Als Lüftungsanlagen kommen Fensterfalz - Lüftungen oder eine dezentrale Lüftungsanlage in Frage.

Unser Kenntnisstand dazu ist wie folgt:
Fensterfalzlüfter:
Pro: günstig(er), leise
Contra: Zugluft

Dezentrale Lüftung
Pro: Wärmerückgewinnung, Pollenfilter
Contra: Bohrung und Elektrik erforderlich,
Lauter, teuer

Wir tendieren zu der dezentralen Lüftungsanlage. Sind aber v.a. bezüglich der Geräuschbelastung skeptisch.

Wir wollen uns auf gar keinen Fall später über ständiges „ Summen“ ärgern. Vielleicht verzichtet man daher im Schlafzimmer besser auf eine Lüftung?

Ich würde mich sehr über einige Erfahrungen und / oder Meinung zu diesem Thema freuen.

Kommentar

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Bei dem Thema Lüftungsanlage wurde recht heftig diskutiert. Als von Deutschen Gutachter un Sachverständigen Verband zertifzierter Sachverständiger für Energieberatung und Dipl.-Ing. Technische Gebäudeausrüstung möcht ich etwas Licht ins Dunkel bringen. Es gibt keine Vorschrift, das in Wohnungen ein Lüftungsanlage eingebaut werden muss oder nicht. Jedoch die Vorschrift, das in einer Wohnung ausreichend Luft eingebracht werden soll, nämlich 0,5 x das Luftvolumen der Wohnung innerhalb einer Stunde. Bei älteren unsanierten Gebäuden kommt Luft über Undichtigkeiten der Fenster rein. Außerdem sollten Wohnungen unabhängig von Alter und Energiestandard täglich 2-4 mal pro Tag für 5-10 Minuten gelüftet werden, abhängig der Nutzung, berufstätige die tagüber nicht zu Hause sind 2x für 10 Minuten. Da Gebäude energetisch optimiert werden, sind die Gebäude auch dichter und die Fensterundichtigkeiten nicht mehr vorhanden sind, muss Luft auf andere Art eingebracht werden. Hierzu ist ein Lüftungskonzept erforderlich. Ab KfW-70 oder besser ist eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgwinnung sinnvoll. Diese sind zwar etwas teurer als dezntrale Lüftungsanlagen, bieten aber deutlich mehr Komfort und es werden Heizkosten durch die Wärmerückgewinnung gespart. Wenn es zu Zugerscheinungen bei eine Lüftunsanlage kommt, kann es verschiedene haben: die Einstellung der Luftauslässe, falscher Einbau oder falsche Planung. Mit der Aufzählung der möglichen Ursachen möcht ich niemanden zu nahe treten. Welche Ursache zum tragen kommt muss jedoch direkt vor Ort geklärt werden und kann von hier aus nicht bestimmt werden.
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Zentrale oder dezentrale Zuluft?
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Sicher ist eine Lüftungsanlage empfehlenswert bei einem modernen, energieeffizienten Haus (und auch bei älteren). Wer eine richtig laufende Anlage hat, möchte nicht mehr ohne. Wichtig ist in jedem Fall die richtige Planung und Auslegung. Auch der Verlauf der Rohrleitungen (in der Betondecke? Bewehrung?) Ich habe schon gesehen, dass die Bewehrung einfach weggeschnitten wird und die Rohre mit zu scharfen Knicken Reinigung!) verlegt wurden. Und alle Leitungen nebeneinander geht in einer tragenden Decke natürlich auch nicht - PLANUNG! Auch sollten es für die bessere Reinigung innen glatte (Hersteller?) Rohrwandungen sein! 15.000 EUR ist schon reichlich für eine neue Lüftungsanlage, üblich sind 50- 55 EUR/m². oder ist das das ganze Heizsystem? Wenn es nur die Lüftung ist erscheint es mir viel. Ich würde eine unabhängige Überprüfung der Berechnungen/Planungen empfehlen. Eine Luft / Wasserwärmepumpe läuft nur bei sehr guter Planung und guter Technik (Qualität Wärmetauscher etc.) effizient, zu oft wird mit Strom geheizt und das traurige ist, dass viele das gar nicht merken! Wundern sich über die hohe Stromrechnung, dafür haben sie ja aber niedrige Heizkosten ... In der Anlage befindet sich ein Heizstab, der zuheizt wenn die Wärmepumpe die Heizwärme nicht aus der Luft liefern kann (und dass kommt oft vor!) Ein Extra-Stomzähler für die Anlage ist wichtig! Und die Jahresarbeitszahl garantieren lassen. Sonst sind nachher irgendwelche mysteriösen Umstande schuld am hohen Strombedarf. Lassen Sie sich von einem Fachmann (Planer) die Anlage erläutern, was Sie nicht verstehen ist meist auch nicht zu verstehen. Wärmepumpen sind schöne, teure Technik, die beherrscht werden muss, eine gute Anlage allein reicht nicht. Planung ......
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Beton als Werkstoff
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Hallo Maximilian, es gibt grundsätzlich keine schlechten Baustoffe, jeder Baustoff hat seine spezifischen Vor- und Nachteile. Beton ist ein sehr dichter Baustoff. In Verbindung mit Stahl wird er sehr effektiv, bezogen auf seine Tragfähigkeit, d.h. seine Bauteile sind bezogen auf die Tragfähigkeit relativ schlank. Weil er sehr dicht ist, leitet er die Wärme gut ab, Schall insbesondere Körperschall wird schlecht geleitet. Ausserdem ist er relativ dampfdicht, d.h. z.B. Wasserdampfdiffusion findet nur begrenzt statt. Ein weiterer Vorteil auf schwer zugänglichen Baustellen kann der Materialtransport sein. Nun im Detail. Der Baustoff ist als Aussenbauteil nur in Verbindung mit einer Dämmung zu verwenden. Verwende ich ihn als zweischalige Konstruktion an der Innenseite einer zweischalige Wand, kann man den Beton gut als Wärmespeicher nutzen. Nachteil, Wasserdampf kann nicht ausreichen hindurch diffundieren . An der Rückseite der Wand wird dann eine Dämmung aufgebracht, oft aus Styrodur, aber auch Mineralwolle wäre denkbar. Die Außenhaut kann ebenfalls aus Beton bestehen, denn er nimmt wenig Wasser auf. Häufig werden Betonfertigteile oder Halbfertigteile verwendet. Warum? Es ist einfacher einen Sichtbeton im Werk herzustellen. Bei Halbfertigteile besteht das Bauteil aus einer inneren und äusseren Haut auf Fertigteilen, in der Mitte wird dann Ortbeton eingefüllt. Fertig- und Halbfertigteile beschleunigen die Bauzeit. Grundsätzlich ist das Bauen mit Beton also möglich. Gruß Michael
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Umluft/Klimaanlage für Wohnung?
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Hallo Susann, falsch machst Du weder mit der einen, noch mit der anderen Anlage etwas. Die Hepa-Fiter gibt es für beide Systeme. Hier einmal die unterschiedlichen Wirkungsweisen: Zentrale Anlage saugt an einer Stelle die Zuluft und gibt an einer Stelle die Abluft wieder ab. Das Gerät sitzt zentral, z.B. in einem Abstellraum, es gibt nur einen Filter und nur eine Wärmerückgewinnung. Die Anlage arbeitet mit Druckausgleich, d.h. alle Räume müssen miteinander korrespondieren, in aller Regel werden unter die Türen ca 5 mm gekürzt. In den Guten Räumen (schlafen Wohnen, Kinderzimmern) wird sanft frische vorgewärmte Luft eingeführt. Hierdurch entsteht ein Überdruck, der sich in den Schlechten Räumen (Bad, WC, Küche) dazu führt, dass die Luft abgeführt werden. Hier ergeben sich lange Leitungswege zu den Räumen, diese kann man z.B. unter der Dielendecke führen und unter Gipskarton verschwinden lassen Dezentrale Anlagen befinden sich in allen Räumen mit Außenwänden. Es gibt keine Leitungen, da sich die anlage ausschließlich in der Außenwand befindet. In der Anlage ist die Wärmerückgewinnung eingebaut (ähnlich einem Katalysators) Die Anlage saugt nun in einem Abstand von ca 5 Minuten Luft durch die Wärmerückgewinnung an,Sie wird vorgewärmt. Nach 5 Minuten saugt sie Luft aus dem Raum wieder heraus, sie übergibt die Wärme an die Wärmerückgewinnung. Vorteile Zentrale Anlagen Arbeiten etwas effektiver, es gibt nur einen Filter, etwas bessere Schalldäummung da die Zu und Ablaft vom Rest entkoppelt wird. Dezentrale Anlage brauchen keine besondere Zuleitung, Sie können z.B. nur in einzelnen Räumen eingesetzt werden. Gruß Michael
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