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Dreistöckiges Modernes Haus mit Flachdach in Sonstige

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(wichtig!) Unsere Wünsche an das gelungene Wohnen haben immer eine zweipolige Struktur: einerseits, andererseits. Zum Beispiel wollen wir uns geborgen fühlen, uns einschließen können, gleichzeitig aber uns zu befreien. Das wirft die Frage auf, wie man sie vereinen kann. Ob es einen Weg gibt vom einerseits, andererseits zum sowohl als auch. Zu einer neuen Synthese, die die aus dem Geist unserer Gegenwart geboren ist. Das beginnt bei der Frage nach dem idealen Ort. Auch hier stellt sich die Frage, wie sich diese Gegensätze überbrücken lassen. Der Mensch ist gesellig und will Rückzug. Will in der Stadt sein und in einem Dorf, will die Verdichtung von Urbanität genießen und sich in die Natur hinein träumen. Das beginnt mit der Suche nach einem Bauplatz, dessen Genius Loci Vieles gleichzeitig zu realisieren erlaubt. Der wurde auf dem Gipfel des Pötzleinsdorfer Berges gefunden. Man ist oben, mit Blick auf die Stadt, aber zugleich eingesenkt in eine Mulde. Wohnt in der Großstadt Wien, doch am Rand, wo es ein wenig dörflich wird und grün und ländlich. Der Garten ist durch die Umrahmung der unteren Zone eine Art „secret garden“, nur durch eine Allee (Fahne) mit dem öffentlichen Raum verbunden („splendid isolation“). Die Baumkronen vergrößern die Fläche, vereinnahmen die Natur der Umgebung. Die Grundstücksgrenzen kommen damit nur bis zur Höhe des verglasten Erdgeschosses zur Geltung, darüber befindet man sich im offenen Grünraum. Das Einfamilienhaus hat zwei Stockwerke. Es bietet die Möglichkeit, diesen gegensätzlichen Wünschen zu folgen. Die leichte Hanglage am Bergrücken und die Geländekonfiguration haben erlaubt, den Bau tiefer einzusenken, so dass unten eine uneingesehene intime Situation Geborgenheit ermöglicht. Zugleich kann man aber im zweiten und dritten Geschoss den freien Blick über Wien genießen. Die Inszenierung von Wasserflächen und Wasserfall spielt eine große Rolle. Im Inneren des Gebäudes korrespondiert dem die Wellness-Oase, mit Sauna und Indoor-Pool. Die Fassade ist mit dem dominierenden Element eines kräftigen Rahmens, der wie der Architrav eines griechischen Tempels über der Terrasse schwebt, definiert. Dieser Balken ist gleichsam das Leitmotiv und hat die Funktion, die begehbare Fläche in einen imaginären Raum zu verwandeln. Den Gegenpol dazu bildet ein Zitat des Atriumhauses: Im Erdgeschoss springt die Fassade zurück und deutet einen Innenhof an, zu dem das Wasserbecken heran geführt wird. Das Motiv des Atriums, die antike Form der fensterlosen Villa, wird mit der modernistischen Form der voll verglasten und damit ebenfalls fensterlosen Villa zusammen geführt. Der Bau ist extrovertiert und zentriert zugleich. Die Gestalt der Rahmung zeigt, öffnet und schließt auch zusammen Die Membrane des schwebenden Rahmens präsentiert sich beim Anblick der Fassade, dort, wo die Terrasse an ihren Ecken von perforierten Blechen eingefasst wird. Diese erzählen von jener Halbdurchlässigkeit, die dann im Inneren des Gebäudes mit modernster Technik real hergestellt wird. Die perforierten Bleche markieren nicht nur die Grenzen jenes Luftraums, der zum Haus gehört, sie vermitteln auch, dass es eine weiter außen liegende Hülle gibt, die ebenfalls perforiert und chaotisch ist, nämlich die Blätterwand der umgebenden Natur, der Bäume und Büsche, die den Bau säumen. Auch diese Blätterwand ist Teil der Membrane im weiteren Sinne. Denn es geht dabei um variable durchlässige Schichten, die zwischen Innen und Außen vermitteln. Das Haus ist dazu passend ein Niedrigenergiehaus (spezifischer Heizwärmebedarf 32 kWh/m2.a) mit einer Wärmepumpe (Erdsonden) beheizt und gekühlt. Eine Wohnraumlüftung ist eingebaut. Alle Funktionen sind BUS- gesteuert und flexibel erweiterbar. Im Garten wurde ein Schwimmbiotop ausgeführt, das ohne Technik auskommt. Ein Indoor Pool ist über der gleichen Wärmepumpe beheizt. Eine Verkabelung für eine PV- Anlage am Dach ermöglicht jederzeit eine Aufrüstung, die das Haus energieautark machen würde (verbunden mit Elektroautos und Speicher in der Garage). Copyright Fotos: Robert Niederl, www.robertniederl.com
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Reitz Christopher hat dies zu Ideen von Reitz hinzugefügt18. Februar 2024

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