Wie die freigelegt Bruchsteinwand ausfugen und versiegeln?

vor 8 Jahren

Hallo zusammen,
Wir sanieren gerade ein Bauernhaus und bauen die Scheune aus.
Im Wohnzimmer haben wir nun einen Teil der Bruchsteinwand freigelegt, d. h. den losen Putz und die Fugen abgeklopft bzw. ausgekratzt.
Welches Material eigener sich nun am besten von der Beschaffenheit und Farbe zum ausfugen? Ich dachte da an etwas wie Kalkputz vielleicht?
Und mit was sollte die Wand dann anschließend versiegelt werden?
Vielen Dank für eure Tipps!

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Kommentare (4)

Marijana
Ursprünglicher Verfasser
vor 8 Jahren
Wohnzimmer
PRO
Ingenieurbüro für Innenarchitektur - IFI
vor 8 Jahren
Zuletzt geändert: vor 8 Jahren
Hallo Marijana,

für die Aufarbeitung einer Bruchsteinwand sind vorher verschiedene Bedingungen zu klären.

Technische Fragen:

- gibt es eine horizontale Mauerwerksabdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk?

- wie war denn die Beschaffenheit des vorherigen Fugenmaterials (hohe Sandanteile, ammonikaartiger Geruch, Salpeterbeimengungen, etc.)

- die Bruchsteine waren vorher mit einem Deckputz versehen, welcher war dies?
unter Umständen kann ein ähnliches Material für die Fugensanierung benutzt werden.

Gestalterische Fragen:

- welche Nutzung findet an dieser Stelle statt (Küche, Wohnen, Büro, etc.)?

- sollen die Steine in ihrer eigenen Materialfarbe gezeigt (oder übermalt, lackiert, lasiert, etc.) werden?

- wie sieht die umgebende Farbgestaltung aus (Boden, Decke, anschließende Wände, Mobiliar)?

- wie ist die Licht-, bzw. Beleuchtungssituation?

Grundsätzlich sollten Sie sich für diese spezielle Art der Verfugung einen Fachmann suchen, also jemand der sich VOR ORT die Situation ansieht. Das kann sowohl eine professioneller Verputzer als auch ein Vertreter eines namhaften Herstellers sein. KEIN Mitarbeiter aus einem Baumarkt!

Eine Ferndiagnose ist allenfalls eine riskante Sache und Roulette wollen Sie sicher nicht spielen... :)

Kalkputz kann eine gute Lösung sein, jedoch gibt es hier unterschiedliche Konsistenzgrade: zu trocken bröselt er wieder aus der Fuge (oder bildet sichtbare, unschöne Nester), zu feucht entmischt er sich in der Trocknung und bröselt ebenfalls aus (bei angefeuchteten Untergrund rinnt das Material wieder aus der Fuge).

Eine Versiegelung sollte nur vorgenommen werden wenn der Untergrund frei von Feuchtigkeit ist, vor allem keine aufsteigende Feuchtigkeit. Falls das der Fall sein sollte sind die Fugen wichtiger Feuchtigkeitsregulator und sollten nicht versiegelt werden.

Wozu ist die Stütze vor der Wand?
Wurde der Magnesiaestrich nach der Wandbeplankung eingebaut?
Wird für den Bogenausschnitt des Fensters eine Schablone verwendet?

:)
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Kommentare (13)
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Marijana
Ursprünglicher Verfasser
vor 8 Jahren
Erstmal danke für deinen ausführlichen Beitrag!
Also die Wand befindet sich im Wohnzimmer in der neu ausgebauten Scheune. Im Prinzip muss man es sich so vorstellen, dass eben diese Wand früher die Scheune und das Haupthaus getrennt hat. Scheune ist nicht unterkellert, Haupthaus hingegen komplett.
Die Wand ist leider noch nicht horizontal abgedichtet, wir müssen das noch klären ob es Sinn macht den kompletten Keller über diesen Weg abzudichten oder ob wir nicht doch komplett außen rumgraben müssen, wobei das mit dem Graben hier ja nicht gehen würde.
Die Stütze in der Mitte geht bis hoch unters Dach und war aus statischen Gesichtspunkten nötig, da der Sparrenbalken (heißt der so?!) nicht viel Auflagefläche hatte und da auf anderer Seite was entfernt wurde.
Der alte Putz hat nicht komplett die Wand bedeckt, ich würde eher sagen großzügig gefügt. Sehr sandig von der Beschaffenheit, kein besonderer Geruch, hier kein Salpeter im Keller aber ja.
Ich hatte auch schon überlegt nicht zu versiegeln, damit es "atmen" kann und die ursprüngliche matte Optik bleibt.
Was ist das denn für ein Magnesiaanstrich für die Beplankung?
Das Fenster wird schon richtig eingepackt, da waren sie gerade dran als ich das Foto gemacht habe ;-)
VG Marijana
Marijana
Ursprünglicher Verfasser
vor 8 Jahren
Ach jetzt sehe ich gerade das da Estrich steht... Nee wir haben gewartet mit der Beplankung bis der Estrich fast trocken war :-)

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