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Design Dilemma
steffisonne

Aufpreis Eichentreppe gerechtfertigt?

steffisonne
vor 7 Jahren
zuletzt bearbeitet:vor 7 Jahren

Hallo,

wir haben ein Nachtragsangebot unserer Hausbaufirma erhalten.
Statt der Standardbuchetreppe möchten wir eine Eichentreppe gebürstet und geölt stabverleimt mit Längenstößen.
Nun der Schock:

1800 Euro Aufpreis allein für die Treppe
460 Euro Aufpreis für Wandanschlussbolzen und Rosetten in Edelstahl
190 Euro Aufpreis für Treppen- und Brüstungsgeländer in Edelstahl
690 Euro Aufpreis für Mehraufwand für verlängerte Gerüstgestellung, da die Treppe scheinbar erst nach Einbringen des Estrichs eingebaut werden kann. Dies soll bei der Standardtreppe nicht der Fall sein...

Was meint ihr dazu?
Sind hier Treppenexperten? :-)

Hervorgehobene Antwort
  • User
    vor 7 Jahren

    Hallo Steffisonne,

    ich schließe mich hockylanetixx an und kann Dir, auch wenn ich kein Treppen-Spezi bin, zumindest etwas zu den Hintergründen des Preisunterschiedes von Buche und Eiche sagen. Beides sind bevorzugte Hölzer für den Treppenbau, weil hart und kurzfaserig. Buche ist momentan nicht so stark nachgefragt, wie Eiche und damit erklärt sich schon ein Teil des Unterschiedes. Zum anderen ist es so, dass Eiche einen Anteil Splintholz hat, der nicht zu verwenden ist, also der Abfall an einer schönen Eichenbohle einfach größer ist. Stabverleimt ist die Trittstufe an sich etwas günstiger, soll heißen: wenn Du massive Stufen aus durchgehenden, breiteren Riegeln haben wolltest, würde es noch teuerer, da diese dann für die Treppe speziell gefertigt und verleimt werden müßten. Zur Oberfläche: Lackieren und Ölen gibt sich preislich kaum etwas. Die Treppenstufen müssen mit einem hochwertigen Öl 2-3 mal eingelassen werden, damit z.B. Wasser von feuchten Schuhen oder das "nebelfeuchte" Wischen nicht zum Vergrauen der Oberfläche führen. Vorteil von Öl ist, dass man kleinere Schadstellen als Kunde selbst beheben kann und die Pflege mit Öl im Grunde narrensicher ist. Der spätere Einbau bezieht sich sicherlich auf die Treppenbeläge und da unabhängig von der Holzart. Nach dem Estrich ist eine Menge Feuchtigkeit im Haus und die sollte erst wieder raus, bevor die Treppenstufen gelegt werden. Hintergrund: Holz für Möbel und Treppenbau wird vor Verarbeitung z.T. aufwändig kammergetrocknet. Ein Vorgang, der 1. ) Monate lang dauert und 2.) dadurch richtig teuer ist.) Eine Verglegung vor dem Estrich wäre also komplett kontrapoduktiv.

    Und dann noch ein kurzer Hinweis zum Schluss meines "Romans": Eine Buche wächst im Schnitt schneller zu einem, für Möbel-u. Treppenbau verwertbaren Umfang, als eine Eiche. (Buche 120-160 JAHRE, Eiche 180-300 JAHRE!). Das kann man sich - hinsichtlich Achtung vor natürlichen Ressourcen - auch mal auf der Zunge zergehen lassen. ;-)

    Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig Hintergrund liefern und bin mir sicher, dass der ein oder andere Profi Dir noch mehr zu den Punkten Geländer und Unterkonstruktion sagen kann. LG & schönen Abend!

    Kommentare (26)

    • hockylanetixx
      vor 7 Jahren

      Moin,

      was wäre denn im Vergleich der Standard? Klingt für mich erstmal nicht übertrieben...

      LG, TH

      steffisonne hat hockylanetixx gedankt
    • steffisonne
      Ursprünglicher Verfasser
      vor 7 Jahren

      Das wissen wir leider nicht. Die Hausbaufirma berechnet uns den Mehrpreis. Die Ausgangspreise kennen wir nicht

    • hockylanetixx
      vor 7 Jahren

      Abgesehen vom Preis - was hättet Ihr denn für eine Treppe bekommen?

    • steffisonne
      Ursprünglicher Verfasser
      vor 7 Jahren
      Zuletzt geändert: vor 7 Jahren

      Eine Buchetreppe lackiert mit Kunststoffgerüststäben und Kunststoffanschlussbolzen

    • hockylanetixx
      vor 7 Jahren

      Also als Aufpreis klingt das für mich OK. Bin aber nur Laie mit Renovierungs-/Umbau-Erfahrung. Wäre gut wenn da einer der Pros noch was zu sagen könnte.

      Lass Dir das mit dem späteren Einbau doch nochmal genauer erklären - die €690,- für´s längere Vorhalten des Gerüstes schmerzen natürlich schon.

    • steffisonne
      Ursprünglicher Verfasser
      vor 7 Jahren

      Das mit dem späteren Einbau hängt mit der geölten Oberfläche zusammen. Die ist offenporig. Da könnte Baufeuchtigkeit einziehen

    • hockylanetixx
      vor 7 Jahren

      Jo, klingt plausibel.

    • PRO
      hokon
      vor 7 Jahren

      Hallo Steffisonne,

      den vorherigen Kommentaren kann ich - teilweise - soweit zustimmen.

      Es fehlen aber ein paar grundsätzliche Informationen:

      Für wie viel Treppenläufe ist der Mehrpreis und ist er Brutto, oder Netto, ist die Standard Treppe wirklich aus Massivholz und aus welcher Region kommen Sie, bzw. der Treppenbauer ? Die Region ist in der Tat wichtig, hat aber nichts mit Wuchsgebieten o.ä. zu tun.

      Gruß Jörn Brenscheidt

    • steffisonne
      Ursprünglicher Verfasser
      vor 7 Jahren

      Ja, ist aus Massivholz Buche.

      Es sind 15 Treppensteigen und Bruttopreise.

      Region Stuttgart

    • PRO
      hokon
      vor 7 Jahren

      Dann würde ich den Preis so akzeptieren.

      Der gesamt Preis bestehend aus Standard und Extras ist zwar noch etwas zu hoch, aber in keinem Fall unverschämt, oder Wucher!

      Um irgendwelchen Kommentaren vorzubeugen:

      Nein ich kenne den genauen Preis des Standards auch nicht, ich habe aber sehr viel Erfahrung als Lieferant im Geschäft mit Bauträgern.

      Und eine Treppe aus Massivholz - ganz egal welche Holzart - vor dem Estrich einzubauen ist nicht kontraproduktiv, sondern schlicht falsch und dumm.

      Grämen Sie Sich nicht wegen vielleicht 300€ zuviel für die Treppe, sondern freuen Sie Sich schon jetzt auf den schönen Anblick, der ist nämlich unbezahlbar!

      Viel Spaß beim bauen und wenn Sie noch Fragen haben können Sie Sich gerne bei mir melden.

      steffisonne hat hokon gedankt
    • steffisonne
      Ursprünglicher Verfasser
      vor 7 Jahren

      Danke für die hilfreichen Kommentare. Ich entscheide mich für die geölte Eichetreppe, auch wenn der Preis echt weh tut.

    • hockylanetixx
      vor 7 Jahren

      Gute Wahl - viel Spaß damit. :-)

      Bzgl. der verlängerten Gerüststellung würde ich trotzdem nochmal versuchen zu verhandeln - gerade mit dem Kommentar von hokon dass im Grunde jede Treppe erst nach dem Estrich eingebaut werden sollte.

      Viel Erfolg.

      LG, TH

      steffisonne hat hockylanetixx gedankt
    • User
      vor 7 Jahren
      @hokon: Wenn mir jemand sagt, dass etwas kontraproduktiv ist, dann weiß ich in der Regel, dass das Gegenteil zu tun falsch und dumm wäre... Kunden ganz allgemein verstehen oft sehr viel besser, warum etwas "falsch und dumm" oder eben teurer ist, wenn man ihnen u.a. auch die Hintergründe von "falsch und dumm" erklärt. ;-) In diesem Sinne: Schönen Abend!

      @steffisonne: Auch von mir Glückwunsch zur Entscheidung! Daran werdet Ihr sicher lange Freude haben. Liebe Grüße!
      steffisonne hat User gedankt
    • Alice
      vor 7 Jahren
      zur Info: in einem Angebot dass wir bekommen haben waren die Preise für eine (gerade) Treppe wie folgt (netto):
      Buche 4264€ (+Setzstufen 475€)
      Eiche 5640€ (+Setzstufen 523€)
      steffisonne hat Alice gedankt
    • steffisonne
      Ursprünglicher Verfasser
      vor 7 Jahren
      Zuletzt geändert: vor 7 Jahren

      Handelt es sich um Aufpreise zu einer Standardtreppe der Hausbaufirma oder um Preise des Treppengeschäftes?

      Handelt es sich um geölte oder lackierte Treppen?

      Stabverleimt mit Längenstößen?

      Welches Material bei den Wandanschlussbolzen und Brüstungsstangen?


      Wie viel Setzstufen?

    • Alice
      vor 7 Jahren

      Das ist der Preis für je 1 Treppe zwischen EG und DG. Der Preis stand so in einem (sehr detaillierten) Angebot einer Hausbaufirma. Der genaue Wortlaut ist:

      "Treppe gerade Buche massiv natur." bzw
      "Treppe gerade Eiche keilgezinkt."

      Detailtext: "Aufgesattelte Treppe als Massivholztreppe ohne Setzstufen. Stufenkanten gerundet 5mm. Materialdicke 42 mm. Auftrittsbreite bis 28cm. Treppenbreite standard bis 95 cm. incl.Handlauf aus Rundstab 50 mm. Edelstahlhalter an der Wand. Die Verschraubungen werden versenkt und mit Holzrosetten abgedeckt."

      Es wären 15 Stufen gewesen (der Aufpreis Setzstufen ist aber nur einmalig pro Treppe zu sehen)

      Detaillierter sind wir nicht darauf eingegangen weil das Angebot insgesamt zu teuer war.

    • steffisonne
      Ursprünglicher Verfasser
      vor 7 Jahren
      Zuletzt geändert: vor 7 Jahren

      Vielen Dank für die Infos.

      Ich nehme an, es handelt sich um eine lackierte Treppe.
      In diesem Fall ist unser Aufpreis dann gar nicht so schlecht.

      Die Standardbuchetreppe gefällt uns an sich auch gut bis auf die Plastikwandanschlussbolzen und -brüstungsstäbe... Allerdings möchten wir Eicheparkett Landhausdielen verlegen. Dazu passt unseres Empfindens nach die Buchetreppe überhaupt nicht.
      Bevor wir uns jeden Tag über die Treppe ärgern, beißen wir wohl in den sauren Apfel :-/

    • ee1986
      vor 6 Jahren

      Hallo, wir haben gerade auch einen Aufpreis für 39 Stufen bekommen. Standart wäre "Stahl-/Holzkonstruktion, Zweiholmtreppe mit Buche
      Trittstufen parkettverleimt". Wir wollten aber "Fertigstufen Eiche rustikal 40mm, durchgehende Lamellen A/B Qualität, geölt. Dafür haben wir einen Aufpreis von 2.638,47 € bekommen. Ist der Preis realistisch? Was meint ihr dazu?

    • steffisonne
      Ursprünglicher Verfasser
      vor 6 Jahren

      Da es sich um 39 Stufen handelt, halte ich den Preis für realistisch.

      Ist in dem Preis der evtl. Mehraufwand für verlängerte Gerüststellung inbegriffen? Eine geölte Treppe sollte erst nach Estrichtrocknung eingebaut werden. Das hat bei uns über 600 Euro ausgemacht.

      Als die Treppe eingebaut wurde, mussten wir nochmals 300 Euro aufzahlen für ein Abschlusskantenbrett. Für den Einbau wäre dies bei uns notwendig gewesen. Das hat uns vorher keiner mitgeteilt. Also Obacht und alles im Vorraus genau mit dem Bauträger abklären!

    • PRO
      hokon
      vor 6 Jahren

      Hallo Steffisonne,

      bei der Aussage mit der Estrichtrocknung hat man Sie -freundlich ausgedrückt- falsch informiert.

      Generell dürfen Holzstufen nur bei einer relativ trockenen Luft eingebaut werden.

      Was trocken heißt klingt jetzt etwas kompliziert, ist aber nur ein Zusammenspiel zwischen Holzausgleichsfeuchte, Temperatur, und relativer Luftfeuchtigkeit und schnell beschrieben :

      Die Holzausgleichsfeuchte muss ideal bei 9% liegen. Die Tragfähigkeit muss zwischen 6% und 12% gewährleistet sein, es kann unter 9% aber zum deutlichen makieren der Leimfugen und kleinen bis mittleren Rissen kommen.

      Bei einer Temperatur von 21°C heißt das max. 60% relative Luftfeuchtigkeit,

      dass erreichen Sie nur, nachdem das Aufheizprogramm des Estrichs beendet und wieder auf "normale" Werte runtergefahren ist.

      Weil eine geölte Oberfläche viel diffusionsfähiger fähiger ist, macht diese hohe Luftfeuchtigkeit eigentlich sogar besser mit und Eiche noch DEUTLICH besser als Buche.

      Grüße Jörn Brenscheidt.

    • steffisonne
      Ursprünglicher Verfasser
      vor 6 Jahren

      Der Hersteller verbietet den Einbau der geölten Treppe vor Estrichtrocknung (Gewährleistung wird ansonsten nicht übernommen)


    • ee1986
      vor 6 Jahren

      Hallo, bei uns ist der Stahl-/Holzkonstruktion Treppe schon längst eingebaut. Die Treppenstufen werden zuletzt eingebaiut. Estrich ist schon seit 2 Wochen drin!

    • PRO
      hokon
      vor 6 Jahren

      @steffisonne

      Das muss er vor Estrichtrockung bei JEDER Holzstufe, egal welche Oberfläche, Holzart, oder Unterkonstruktion. Vorher ist es schlichtweg falsch und grob fahrlässig!

    • PRO
      hokon
      vor 6 Jahren
      Zuletzt geändert: vor 6 Jahren

      Ihnen nur mit diesem einem Argument und wenn Sie sonst nichts an der Standardtreppe geändert haben, als die Oberflächenbeschichtung, mehr Geld abzunehmen ist einfach nur Besch.... !

    • PRO
      hokon
      vor 6 Jahren

      Mehr Geld für Öl statt Lack ist legitim, 8€ bis 11h je Stufe ist üblich.

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