Generalübernehmer baut einfach nicht weiter

vor 2 Jahren

Unser GÜ hat uns Ziegeldach verkauft, wg. Planungsfehler - Dachneigung unter 3 Grad- soll es nun Foliendach werden, er bekommt diese Planung bislang trotz Unterstützung unseres vereidigter Sachverständigen nicht fertig und baut solange einfach nicht weiter. Unser Haus aus Porenbeton ist innen und aussen seit Monaten nass - falsche Abdichtung Dachterrasse, fehlerhafter schlampiger Einbau der Fenster, kein Bautenschutz aussen, Dach bislang nur mit OSB- Platten und dünner Folie eingedeckt und viele viele weitere Mängel, Fertigstellung wurde mehrfach fest zugesagt, demnächst überschritten, Kommunikation nur noch über Rechtsanwälte, trotzdem nahezu null, GÜ ignoriert Fristsetzungen und Mails...was können wir noch tun, weiss jemand Rat? Herzlichen Dank!

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Kommentare (4)

PRO
Raumagentur ArteFakt
vor 2 Jahren
Daß die Gegenseite nicht mehr direkt mit Ihnen kommuniziert ist selbstverständlich, denn mit Abgabe der Verhandlung an die Anwälte, lassen sich beide Seiten durch eben diese Anwälte vertreten. Eine Kommunikation findet also nur über die Anwälte statt. Eine Fristsetzung durch Sie privat gilt dann sogar als nicht geschrieben, ist doch ein Verfahren anhängig und in juristischer Klärung - bis das offiziell geklärt ist passiert da auch nichts.

Und bevor das Dach nciht gesetzt ist, kann ein weiterer Ausbau auch nicht erfolgen, ohne die Ergebnisse durch den offenen RRohbau zu gefährden.

Läuft die Kommunikation nur noch über die Anwälte ist viel Energie für Formalien, Fristen und dem Bedenken von Konsequenzen aufzubringen. Energie, die vom Eigentlichen abgezogen wird: der Frage, wie man sich einigen kann und den Deal zum Abschluß bringt.

Das Forum hier kann definitiv keine Rechtshinweise geben. Sie sind bereits anwaltlich vertreten, da wäre das Gespräch mit diesem zu suchen. Wenn die Eskalationsstufe eines Schlichters bereits gegangen wurde, ist es auch hierfür zu spät. Andernfalls könnten Sie um eine Entschärfung bitten und Ihre Anwälte bitten, einen zB. Schlichter als Vermittler einzuschalten, um eben die v.g. Frage nach dem Vorgehen auf direktem Wege zu klären.
- GÜ hat Ziegeldach angeboten
- Ziegeldach soll nach Aussage aber über 3° Neigung haben
- Plan sieht eine Eindeckung unter 3° vor
- GÜ sollte also eine andere Eindeckung (inkl. möglicher Dachaufbau-Änderung anbieten oder
- den Plan inkl. Bauantrag dahingehend ändern, daß Ziegel eingesetzt werden können
--> beide letzgenannte Punkte kosten Vorbereitungszeit und Geld und bedürfen Freigaben vom Bauamt und/oder Ihnen.

Da aber ein GÜ kein Baumensch, sondern ein Kaufmann ist, sind solche Überlegungen und ist ein solches Gespräch ohne neutralen Vertreter mit Fachwissen vom Bau nahezu unmöglich. Er ist als Kaufmann verpflichtet Schaden von seiner Firma abhzuwenden und Sie wollen, daß er alle Änderungen in gleicher Zeit zum gleichen Preis erledigt. Die Wahrheit wird dazwischen liegen, und kann ohne die Juristen ggfls. sogar schnell gefunden werden.

Handwerkskammern können ggfls. helfen, einen passenden Schlichter zu finden, mit dem ein Sondierungsgespräch am runden Tisch möglich ist. Wobei die Anwälte beisitzen, aber sicher nicht aktiv am Gespräch beteiligt sein sollten.

Das ist aber nur meine persönliche Meinung und Empfehlung und kein juristischer Rat.

Wenn aber alles so festgefahren ist, wird sicherlich erst eine Entscheidung der Gerichte fallen , bevor irgendetwas weitergeht.
Angelina
Ursprünglicher Verfasser
vor 2 Jahren
Vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme!
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Kommentare (18)
Hallo Federike, Jetzt macht der Plan Sinn. Vielen Dank dafür. Ein Bambusboden ist eine super Idee. Wenn dieser gescheit gewachst/ geölt wird, ist er durchaus auch für die Küche geeignet. Schlieslich wird heute auch immer mehr Holz im Bad verwendet und da ist die Gefahr eines Wasserschadens viel größer. Aber auch ein Betonboden ist sehr schön. Die ging es auch eingefärbt. Besonders gut geeignet ist Betoncire oder Microbeton. Dazu gibt es viele Infos im Internet. Schaut euch doch mal die Seite von der lifeboxx an. Die haben gute erste Infos und man bekommt einen ersten Eindruck von den Materialien. Allerdings haben die beiden Böden unterschiedliche Aufbauhöhen. Dadurch kann es sein, dass ihr eventuell zu den 100,00, die realistisch sind auch noch die Kosten für die Nevelierung des Boden kommen, damit Keine Schwelle entsteht. Was die Küchenplanung angeht, hängt diese auch davon ab, welcher Stil euch gefällt und wie ihr den Rest des Raumes einrichten möchtet. Mögt ihr es lieber clean und aufgeräumt, mögt ihr eher den modernen Landhausstil oder steht ihr eher auf Vintage? Wenn du magst, schickst du mir einfach mal deine Kontaktdaten. Dann lasse ich euch ganz kostenlos ein erstes Konzept zukommen. Dann braucht ihr eigentlich nur noch ein gescheites Küchenstudio, das euch auch bei den Elektro- und Wasserinstallation hilft, und einen guten Bodenleger. Dann spart ihr euch die Kosten für die Innenarchitektur. Herzliche Grüße Sophia Hofmann www.sho-interiordesign.de
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PRO
Koch-Kohlstadt, Michael, Dipl.-Ing.
vor 2 Jahren
Hallo Angelina,

Erst einmal gebe ich dem Kollegen recht, das ist ein rechtliches Problem und gehört eigentlich nicht in das Forum.
Augenscheinlich habt ihr doch alles richtig gemacht und einen Anwalt eingeschaltet. Ihr habt ja zudem einen Vertag mit dem GÜ geschlossen, in dem die rechtlichen Rahmenbedingungen fest gezurrt sind. Das Problem wird sich auch nur rechtlich lösen lassen!

Pragmatisch gedacht, wäre es ja zumindest ratsam, den Status Quo, also das was da schon steht, vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Frage die ich mir jedoch stelle ist, wessen Eigentum das überhaupt ist.

Ein weiteres Problem dürfte sein, was euch der GÜ überhaupt schuldet. Oft ist es das fertige Werk, also ein funktionierendes Haus, ganz am Ende des Bauprozesses. Wie er das erreicht wäre dann seine/ nicht eure Sache, daher muss er nicht dem Sachverständigen folgen. Es ist also oft gar nicht vorgesehen, dass der Bauherr, nein ich möchte hier viel ehr von dem Kunden sprechen, aktiv auf der Baustelle des Generalübernehmers auftritt. Nicht selten erteilt der GÜ seinem Kunden sogar Hausverbot auf der Baustelle.

Ihr habt mit der Beauftragung an einen Generalübernehmer eine Vergabeform gewählt, die euch ein Minimum an Mitsprachrechten verleiht. Das ist wohl das eigentliche Problem!

Mein Tipp, der nicht rechtlicher Natur ist, macht eine spätere Abnahme nur gemeinsam mit einem Sachverständigen und eurem Anwalt. Diese Abnahme sollte körperlich erfolgen und nicht durch konkludentes Verhalten (Nutzung des Objekts), aber auch das wird bereits vertraglich festgehalten sein.

Zum Schluss ein Tipp der weder rechtlicher noch baulicher Natur ist. Ihr habt den GÜ unter Druck gesetzt. So wie ihr es hier darstellt auch zu Recht. Oft wählen die GÜs Rechtsformen, die es Ihnen ermöglichen "die Segel zu streichen". Wenn euer Druck zu groß wird ist auch zu befürchten, dass genau das geschieht. Dann habt Ihr Rechtsansprüche an "Unbekannt".
Das sollte nicht geschehen!
Vielleicht findet euer Anwalt eine Möglichkeit, also einen Kompromiss, den GÜ aus seiner Verantwortung zu entlassen und Ihr setzt den Bauprozess auf normalem Wege mit Planern und Handwerkern fort.
Ihr zahlt damit "drauf", aber es gibt ein kalkulierbares Ende wohl mit einem glücklicheren Ausgang.
Angelina
Ursprünglicher Verfasser
vor 2 Jahren
Vielen Dank, wir sind wohl auf dem richtigen Weg, der wohl noch lange dauern wird - erstmal aus der Traum vom entspannten Ruhestand...

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