Esstisch geölt oder lackiert?

vor 6 Jahren

zuletzt bearbeitet:vor 6 Jahren

Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem Esstisch und frage mich, ob geölt oder lackiert mehr Sinn macht?

Vielleicht habt ihr noch n paar Pros und Kontras für mich. Frage mich, ob lackiert nicht besser zu reinigen ist bzw. geölt nicht die schönere Haptik hat. Gerade für den täglichen Gebrauch.

Habe den hier im Auge, gibt es zum Glück in beiden Ausführungen.

Heißt Meyer / Objekte unserer Tage

Geölter Esstisch

Lackierter Esstisch

Hervorgehobene Antwort

PRO

hokon

vor 6 Jahren

Zuletzt geändert: vor 6 Jahren

Hallo Herr Raschidi,

dazu gibt es kein Richtig und kein Falsch.

Die Stärken des Öl`s sind die Schwächen des Lack`s und umgekehrt.

Öl ist empfindlicher gegen Flecken, lässt sich dafür aber auch als Laie einfach selber Aufarbeiten.

Bei falscher Pflege sieht Lack länger gut aus, wenn man dann aber etwas sieht ist es zu spät und sehr aufwändig die Oberfläche zu erneuern.

Läuft Flüssigkeit aus zieht es bei Öl schneller ein und verdunstet auch wieder schnell. Bei Lack dauert Beides deutlich länger und sorgt z.B. bei Buche für unschöne grau/schwarze Verfärbungen.

Beim selber Aufarbeiten bekommt man mit Öl eine viel bessere Oberflächenqualität, kann jedes neue Öl auf das alte Öl auftragen, ohne das etwas passiert. Bei Lack ist das schwieriger und kann bei verschiedenen Lacksystemen zur Folge haben, dass der neue Lack auf dem alten Lack nicht hält, oder sogar nicht aushärtet und ewig klebrig bleibt. Dafür muss man bei Öl höllisch aufpassen, dass sich der Lappen, oder Schwamm nicht selbst entzündet und einem die ganze Bude in Brand setzt.

Daher den Lappen nicht zusammengeknüllt in den Müll werfen, sonden zum trocknen aufhängen und einen Schwamm mit Wasser in einer Metalldose nach draußen stellen.

Öl bringt die Natürlichkeit des Holzes besser zur Geltung, hat aber gerade bei hellen Hölzern einen leichten Stich ins Gelbe.

Wir haben einen lackierten Tisch. Weil er hell ist möchte ich den Stich ins Gelbe nicht und durch eine eigene Schreinerei habe keine Probleme den selbstgebauten Tisch professionell abzuschleifen und neu zu lackieren. Das Lacksystem ist mir schließlich auch bekannt ;-). Neu ölen würde ich auch in der Werkstatt, damit ich den Dreck nicht Zuhause habe.

In meinem speziellen Fall also klar Lack (schönes Wortspiel)

Unser Boden ist aber geölt, weil ich den nicht ausbauen und in der Werkstatt neu lackieren kann. Außerdem ist er dunkel und da sieht Öl besser aus.

Alles Geschmacksache!

Ob Ihnen das jetzt geholfen hat weiß ich nicht, im Notfall würde ich daher empfehlen zu würfeln, oder Streichhölzer zu ziehen.

Viele Grüße Jörn Brenscheidt

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Kommentare (27)

PRO
Hamburger Hütten
vor 6 Jahren
Zuletzt geändert: vor 6 Jahren
Ich hätte bei diesem Tisch, der ja nicht rustikal/industriell/natürlich, sondern eher fein/elegant/leicht wirkt, und bei dem ich mir daher Gebrauchsspuren eher nachteilig als zuträglich vorstelle, etwas Bedenken, ihn zu ölen. Der Vorteil von geölten und gleichzeitig benutzten Oberflächen ist meines Erachtens die Patina, die sie im Laufe der Zeit erhalten und zu denen bei bestimmten Oberflächen auch Rotweinringe und Messerkerben gehören dürfen. Bei diesem Tisch hätte ich das Bedürfnis, die Oberfläche möglichst im annähernd schieren Zustand zu erhalten. Mein Favorit wäre daher sogar Linoleum, bei dem die Patina sehr dezent daherkommt. Aber da Sie sich schon für Holz entschieden haben: Vielleicht rufen Sie den Hersteller noch einmal an und fragen, welches Öl und welchen Lack er verwendet. Vielleicht können Sie sogar jeweils ein Musterstück bekommen, um es vier Wochen lang als Frühstücksbrett zu benutzen.

PS. Ich habe in meiner Jugend höchstselbst die Gartenbank meiner Eltern mit dem dort zum Trocknen extra unzerknüllt aufgehängten Öl-Lappen abgefackelt.
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Brauche einen Esstisch!
Q
Kommentare (24)
Hallo, diesen Tisch kann ich Ihnen empfehlen! Das Design ist schlicht und zeitlos aber das verwendete Holz ist wild und die Risse und Äste sind schwarz ausgespachtelt. Die Oberfläche ist mit umweltfreundlichen Hartwachsöl behandelt, man könnte den Tisch auch lackieren das würde ihn strapazierfähiger machen - vor allem bei 3 Kndern zu empfehlen. Bei den Abmessungen sind wir variabel, die Kosten im Rahmen und der Tisch ein hit. Bei Bedarf oder Fragen einfach melden
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PRO
hokon
vor 6 Jahren
@ Hamburger Hütten

Respekt, dass ist mal eine Leistung :-)))
PRO
Hamburger Hütten
vor 6 Jahren
Ja, da wurde Norddeutschland wohl ganz unerwartet von einem Sonnenstrahl erwischt.
PRO
Petra E
vor 6 Jahren
Danke für Ihre Kommentare, die Frage habe ich mir auch vor Kurzem zu einem Esstisch gestellt, den ich bauen möchte! Ich denke, ich werde ihn ölen!
tara-andrea tara-andrea
vor 6 Jahren
Wir haben seit zehn Jahren, einen maßgefertigten Esstisch aus Buche- Leimbinderholz. Er wurde damals seidenmatt klarlackiert. Dieser Tisch hat einiges mitgemacht in all den Jahren.
Meine Kinder haben an ihm gegessen, Hausaufgaben gemacht ( auch mal aus Frust reingebissen :) ) , gebastelt und mit Klebstoff verziert. Wir haben Feste gefeiert und ihn auch mal als Tapeziertisch genutzt.
Aber, das muss ich sagen, hat er Dank einer hochwertigen Lackierung mit Treppenlack, uns nie übel genommen. Das einzige was er gar nicht mochte, sind heiße Teller aus der Mikrowelle. Aber jetzt ist der Lack ab, und ich werde ihn wieder neu lackieren lassen. Die Happtik mag nicht so angenehm sein wie bei einem geölten Holz aber dafür ist er pflegeleicht"er" und beim Kartenspielen rutschen diese so schön über ihn hinweg :)
Susanne H
vor 6 Jahren
Hi Ruben, gerade habe ich gesehen, dass du auch auf der Suche nach einem Esstisch bist. Wir suchen auch, ich finde deinen Vorschlag für einen Esstisch sehr schön. Wie stehen auch vor der Frage ob lackiert oder geölt, wir haben drei kleine Kinder. Ich bin aber Handwerklich begabt und könnte den Tisch durchaus immer wieder selber nach ölen und schleifen.

Weiß vielleicht jemand, ob man einen lackierten Tisch auch selber mit Hand schleifen kann?

Danke. :)
PRO
Koebe Moebel Werkstätten
vor 6 Jahren
Zuletzt geändert: vor 6 Jahren
hallo Ruben,

hokon hat die fachlichen Aspekte schon schön beschrieben,
was noch zu bedenken ist : Serienprodukte sind anders geölt, als wenn es der Schreinermeister mit jahrelanger Erfahrung macht. Trockenzeiten sind da ein wichtiger Aspekt

außerdem sieht der Tisch so aus, als wäre er mit pigmentiertem Öl behandelt,
hat also Weißteilchen drin, die so einen milchigen Schimmer erzeugen und den Gelbstich verhindert - bei kanadischem Ahron z.B.

das sieht toll aus ABER:
die Stelle, an der der Kleine mit seinem TrippTrap sitzt, und täglich für erhöhten Abrieb sorgt wird man nicht mehr so hinbekommen wie die Gesamtplatte.

Also wenn du alleine oder zu zweit in Ruhe dein Mahl nimmst, kann es gut geölt sein, ein bis zwei Mal im Jahr etwas Öl nachtragen, auch hier möglichst die gleiche Sorte. Und so dünn wie möglich, als würde man einen nassen Tisch abwischen.

Öl dringt in die Poren ein und macht diese zu, damit nichts anders rein kann z:B. Schmutz. wenn die Oberfläche abgerieben wird mit der Zeit, muss man also nachfüllen.

ich persönlich habe nach mehreren Oberflächenvarianten meine Lösung gefunden:

Ahornplatte mehrfach gewässert und sehr fein geschliffen, und dann KEINE Oberfläche sondern roh. Alle Tische im Bräustüberl am Tegernsee sind so, und bekommen mit der Zeit eine schöne satte Patina, sind aber nicht dreckig !

also eher die oberbayrische Wirtshauslösung

Grüße Reiner Koebe
tara-andrea tara-andrea
vor 6 Jahren
Hallo Koebe Moebel Wekstatt , wie sieht denn optisch die "oberbayrische Wirtshauslösung" konkret aus?
Würde ich gerne ein Foto sehen :)
PRO
Koebe Moebel Werkstätten
vor 6 Jahren
Das Design ist natürlich eher nicht oberbayrisch, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt . Nur die Oberfläche ist "wirtshausprooved"

den aktuellen Stand kann ich gerne fotografieren und hier einstellen

hier war die Platte gerade ganz neu geschliffen
PRO
Schreinerei Hermann Eder
vor 6 Jahren
ich würde eine geölte Eichentischplatte empfehlen, sie ist leicht zu pflegen, verzeiht evtl. Dellen (diese kann ich wieder mit dem Dampfbügeleisen raus dämpfen) kann man selbst nach ölen (was kein großer Akt ist) und ich habe den Charme des Holzes. Bei lackierten Oberflächen entstehen mit der Zeit kleine Haarrisse indenen Feuchtigkeit eindringt und somit aufplustert !
PRO
User
vor 6 Jahren
Holz wird geölt!!! Ob Türen, Tische, Fenster, Möbel oder Böden. Ganz einfach!!!!
PRO
hokon
vor 6 Jahren
Herr Cornelius, so pauschal würde ich das aber nicht unterschreiben !
PRO
Koebe Moebel Werkstätten
vor 6 Jahren
Naja, ist zumindest eine klare Haltung.

Wenn ich mich zuhause umsehe, ist da auch alles geölt,
bis auf die Fenster

Lack ist und bleibt eine unnatürliche Oberfläche auf einem natürlichen Material.
Und gut geölt, ist von der Stabilität so gut wie Lack,
( bis auf oben beschriebene Bedenken )
Vor und Nachteile hast du ja schon beschrieben
PRO
Petra E
vor 6 Jahren
Können Sie denn pauschal sagen, wie oft ein Tisch anfangs geölt werden sollte? Reichen zwei Runden? Und sollte zwischen den Runden das Holz nochmal geschliffen werden?
PRO
Koebe Moebel Werkstätten
vor 6 Jahren
nun also zur Technik, auch für Selbermacher :

das sind jetzt keine wissenschaftliche Abhandlungen sondern Erfahrungswerte

normal beanspruchte Flächen ( Tisch ), haben wir einmal satt geölt,
10 Minuten stehen gelassen, dann das überschüssige Öl, das noch nicht in die Poren eingedrungen ist, mit dem Lappen abgewischt und dann eben sehr gut trocknen gelassen.

Die Trocknung geschieht weitegehend durch UV Licht , nach drei Tagen ( ja, drei ! ), ist das Öl zu 90 % hart .

dann kann man Zwischenschleifen mit Schleifpapier Körnung 240, möglichst mit einer Rotex-Schleifmaschine die wackelt so komplex, dass man die Schleifspuren nicht mehr sehen kann. Haben die meisten Selbermacher aber nicht, also mit Schleifklotz oder Rutscher, aber in Faserrichtung und möglichst nicht quer.

das sollte feinen weißen Staub ergeben und nicht mehr kleben.

Den Staub mit einem neuen Lappen abwischen, und dann sehr dünn eine zweite Schicht Öl drauf und wieder abwischen, und wieder trocknen lassen.

man sieht schon, keine Arbeit für die heimische Küche, und das mit dem Schleifen will natürlich auch gelernt sein.

und zur Frage oben: beim Zwischenschliff wird nicht mehr bis aufs Holz runtergeschliffen, sondern das raue Öl wird glattgeschliffen.
Bei einer Auffrischung reicht zum Schleifen so ein rotes Pad zum Anrauen

UND !

wie Jörn von Hokon schon erwähnt hat

bei Öl höllisch aufpassen, dass sich der Lappen, oder Schwamm nicht selbst entzündet und einem die ganze Bude in Brand setzt.

also den Lappen nicht zusammengeknüllt in den Müll werfen !

Reiner Koebe
PRO
Petra E
vor 6 Jahren
Okay, das klingt alles machbar, ich danke Ihnen vielmals! Bei Fertigstellung gibt es auch ein Foto :)
PRO
Koebe Moebel Werkstätten
vor 6 Jahren
da bin ich ja mal gespannt !

welche Holzart ?
PRO
Petra E
vor 6 Jahren
Im Baumarkt gab es eine schöne Massivholzplatte aus Buche, dazu kommen dann noch schönere Hairpin legs in schwarz
PRO
hokon
vor 6 Jahren
Ich habe heute auf einer Vorführung gelernt und gesehen, das dass Öl von Rubio Monocoat tatsächlich nur einmal aufgetragen werden muss und man keinen Zwischenschliff, oder eine zweite Schicht benötig.

Trocken und rücksichtsvoll Belastbar (Treppen können schon montiert und begangen werden) ist es nach 12Std.

Voll belastbar (bei Treppen und Fußböden) und 100% resistent gegen Flecken und Feuchtigkeit Allerdings erst nach 14Tagen.
PRO
Koebe Moebel Werkstätten
vor 6 Jahren
ja Jörn, man lernt halt jeden Tag was dazu :-)

die Oberfläche von einer Treppe oder einem Boden ist allerdings vom Auge und den Händen etwas weiter entfernt als die Esstischplatte.
Also die Qualität die für den Boden ok ist, reicht für den Tisch oder das Möbel nicht unbedingt.

bei Ölen wird die Oberfläche rau, und wenn man nur einmal ölt , und nicht schleift bleibt es eben rau
PRO
Koebe Moebel Werkstätten
vor 6 Jahren
@Petra E

Buche geht super zum Ölen .

wenn nur Füße drangeschraubt werden, sollten beide Seiten gleich geölt werden,
also den gleiche Aufbau haben, dann ist die Verzugsgefahr nicht so groß.

unten muss man natürlich nicht so gewissenhaft schleifen, nur so 10 cm vom Rand,
wo man halt mit den Händen hinkommt
PRO
Petra E
vor 6 Jahren
Ja, das mit den beiden Seiten hat der nette Mann im Baumarkt auch gesagt. Ich hätte nicht gedacht, dass sich das so stark auswirken würde, aber für die Ästhetik hätte ich sowieso beide Seiten geölt :).
PRO
hokon
vor 6 Jahren
Zuletzt geändert: vor 6 Jahren
@Reiner,

dass kann ich so nicht bestätigen, wir liefern grundsätzlich eine optische und haptische Möbelqualität, daher war ich auch sehr skeptisch!

Aber die Muster mit dem "neuen" Öl sind überwältigend.

Der Techniker konnte das sehr plausibel (für Fachleute) erklären, alle gängigen Öle haben immer noch einen recht hohen Anteil an Wasser und weiter Lösemittel, wodurch sich die Fasern aufstellen, dass hat dieses Öl nachweislich nicht.

Solltest Du mal ausprobieren, sogar bei farbigen Oberflächen ist ein Ausbessern und ansatzloses nachölen möglich.

Haben wir alles heute bei mir in der Werkstatt selber ausprobiert, war super.
PRO
hokon
vor 6 Jahren
Von einem Öl das 95€ / Liter kostet kann man aber auch etwas erwarten.

Wobei ein Liter für bis zu 50m2 Fläche reicht.

Ich kenne auch einige die es schon lange einsetzten.
PRO
Koebe Moebel Werkstätten
vor 6 Jahren
@hokon : wir liefern grundsätzlich eine optische und haptische Möbelqualität

natürlich, entschuldige
ich habe eben an den klassischen Bodenlegerboden gedacht .

in Möbelqualität kann man ja vieles bauen :

ich habe mal in jungen Jahren eine 12,5 m lange Holzerrasse verlegt,
und dem GALA Bauer dann gestanden, dass da 5 mm Abweichungen
zu seinen Steinen von vorne nach hinten sind.
der wusste erst mal nicht von was ich da rede ...

von dem Wunderöl kannst du mir bei nächster Gelegenheit mal ein Marmeladenglas abfüllen ?
tara-andrea tara-andrea
vor 6 Jahren
hier noch ein unschlagbares Argument das für einen lackierten Esstisch spricht ; Plätzchenbacken mit der Familie in gemütlicher Runde :))

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hokon

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