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Mein kleiner grüner Kaktus …

… steht draußen am Balkon – und vielleicht bald in Ihrer Wohnung? Sukkulenten machen viel her, aber wenig Arbeit

Nicola Enderle 6. August 2014

Houzz Deutschland, Redakteurin. Wie man sich schön einrichtet? Ich finde mit viel Persönlichkeit und eigenem Stil, der kann auch gerne schräg sein. Meinem eigenen bin ich auf der Spur – in unserem Houzz-Magazin helfen wir Ihnen Ihren zu finden, zeigen spannende Projekte und blicken durch Schlüssellöcher. Haben Sie ein schönes Zuhause? Erzählen Sie mir davon!

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Kommentar

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In Wohn- und Lifestyle-Magazinen trifft man immer häufiger auf einen alten Bekannten: Der Kaktus ist wieder da; und mit ihm die ganze Sukkulenten-Bande! Lange galt die Zimmerpflanze als spießig, weil man dabei ständig an Oma und ihre – mit Spitzendeckchen dekorierte – Fensterbank denken musste. Doch im Zuge des Comebacks von Möbeln und Tapeten aus den sechziger Jahren ist es nicht verwunderlich, dass nun auch Kakteen wieder heiß geliebt werden.

Doch nicht nur aus Gründen der Nostalgie spricht einiges für den kleinen grünen Exoten. Durchaus anpassungsfähig an wechselnde Temperaturen und anspruchslos in der Pflege ist er vielleicht ideale, exotische Mitbewohner für Ihr Zuhause?

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Viele der als Zimmerpflanzen bekannten Kakteen stammen ursprünglich aus Nord,- Mittel- und Südamerika, wo sie sowohl in trockenen Klimazonen, wie Steppen und Wüsten, als auch in Wäldern, auf Hochebenen und im Regenwald zu finden sind. Die größten Kakteenvorkommen findet man in Mexiko, Argentinien und Bolivien.

Im Sommer mögen es Kakteen, wenn sie regelmäßig gegossen werden. Aber keine Sorge! Nicht jeden Tag und auch nicht jeden Zweiten. Es reicht aus, alle 14 Tage die Erde zu befeuchten, oder die Pflanze mit Wasser zu besprühen – als sukkulente Gewächse haben sie nämlich die Fähigkeit große Wassermengen aufzunehmen und zu speichern.

Kakteen wachsen nur sehr langsam. Gedüngt werden sie am liebsten in der sonnigen Jahreszeit mit speziellem Kakteen-Dünger. Den gibt es in Ihrer Gärtnerei oder im Baumarkt.

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Nach monatelangem Ausharren in der Sonne können Kakteen im Winter auch mal eine Auszeit vertragen. An schattigen Orten, wie Flur oder Treppenhaus, sind sie zur kalten Jahreszeit gut aufgehoben. Standorte direkt über der Heizung sind hingegen ungünstig. In den Wintermonaten wird der Stoffwechsel der Kakteen auf ein Minimum heruntergefahren, daher sollte zu dieser Zeit gar nicht gegossen und gedüngt werden.

Wenn die Tage wieder länger werden, kann auch der Kaktus wieder aus seinem Winterschlaf geholt werden. Aber Achtung! Gewöhnen Sie Ihre Pflanze langsam an die Frühlingswärme und stellen Sie sie nicht direkt in die pralle Sonne. Sonst droht dem Kaktus – das klingt jetzt sehr absurd: ein Sonnenbrand, der sich in einer Blau- oder Rotfärbung der Pflanze äußert.

Stephan Maria Lang Architektur

Heather Merenda

Wie wäre es mit einer neuen Sammel-Leidenschaft? Etliche Sukkulenten-Arten stellen Sie vor die Qual der Wahl; gerne auch im Mix. Für die Fensterbank eignen sich vor allem kleinbleibende Kugelkakteen. Wahre Blütenwunder sind die Warzenkakteen, die mit pinken, sternförmigen Blüten beeindrucken.

Ganz ohne Dornen – richtig, Kakteen haben keine Stacheln, sondern Dornen – kommt die Gattung der Lithops aus. Auch bekannt als lebende Steine, blühen sie weiß bis gelblich. Eindrucksvoll ist auch der Seeigelkaktus (Echinopsis), der nicht nur gut duftet, sondern auch eine große, rosafarbene, Blüte trägt.

Kailey J. Flynn Photography

Werfen Sie Ihren Kaktus schick in Schale: In einem schönen, gerne knalligen Blumentopf kommt er noch besser zur Geltung! Am besten eignen sich Kunststoff- oder glasierte Tontöpfe, in denen er das Wasser am gut speichern kann.

Tipp: Wenn Sie Ihre Pflanze umtopfen möchten, sollte der neue Topf etwa einen Zentimeter größer sein, als das aktuelle Gefäß.

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Der Trend der Stunde sind gläserne Terrarien und Glas-Cloches für Pflanzen, sozusagen Mini-Gewächshäuser. Alle Gießmuffel aufgepasst: Nicht selten muss der Kaktus im Terrarium nur alle paar Monate mit Wasser versorgt werden. Wie bitte? Lassen Sie sich das noch einmal auf der Zunge zergehen: Muss-nur-alle-paar-Monate-mit-Wasser-versorgt-werden! Während der Photosynthese und bei warmen Temperaturen recyclen die Pflanzen ihr Wasser nämlich selbst.

Atelier Armbruster

Nanette Wong

Ein riesiger Kaktus im Wohnraum macht Lust auf ein wildes Abenteuer! Mit Winnetou und Old Shatterhand ab in die Prärie – das wär’s jetzt! Das kleine Kopf-Kino für zwischendurch kann jeder haben, denn ein Kaktus passt sowohl gut zu warmen Farben und gewebten Textilien, als auch zu Interiors im Industrial-Look und kühlen Farben.

Doch auch in kleineren Versionen, auf Fensterbänken, Couchtischen, dem Küchentresen oder einem Regalbrett verwandeln Kakteen Ihren Raum in eine kleine grüne Oase.

Wer, wie ich, nun wirklich keinen grünen Daumen hat, der hat mit Kakteen lange seine Freude. Die einzige – todsichere – Methode einen Kaktus loszuwerden, ist ihm zuviel Wasser einzugießen und damit Stauwasser im Blumentopf zu verursachen. Dann fangen seine Wurzeln an zu faulen – das verträgt selbst der pieksige Überlebenskünstler nicht. Im Zweifelsfall also besser nicht gießen!

Mein persönlicher Tipp lautet: Schenken Sie Ihrem Kaktus möglichst wenig Aufmerksamkeit. Er wird es Ihnen mit jahrelanger Treue danken!