Zum Tod von Ingo Maurer: Seine kultigsten Leuchten auf Houzz
„Was von mir bleiben soll, ist keine Lampe, kein Licht, sondern – ein schönes Gefühl.“ (Ingo Maurer 1932-2019)
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Thomas Helbing
22. Oktober 2019
Editor Houzz Deutschland
Ingo Maurer war einer der wenigen deutschen Gestalter mit Weltruf, der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Seine Leuchten gelten als innovativ, verspielt, radikal und hängen in Museumssammlungen wie dem berühmten MoMA in New York. Auch auf Houzz finden sich Maurers Kreationen, die seit den 1970er-Jahren in seiner Münchner Designerei entstanden, in vielen Interieurs auf der ganzen Welt. Jetzt ist Ingo Maurer im Alter von 87 Jahren in München gestorben.
Ingo Maurer mit seinen Flügelleuchten „Lucellino“
Maurer konzentrierte sich bei seinen Kreationen meist auf die simpelste Lichtform: die Glühbirne. Er verpasste ihr Mickey-Mouse-Ohren und Engelsflügel, ließ Schmetterlinge um sie flattern und an Drähten schweben. Der feine Unterschied zwischen Lampe (dem Leuchtmittel) und Leuchte (die Konstruktion um die Lampe) – bei Ingo Maurer wurde er mit einem Augenzwinkern aufgehoben. Weitere Inspirationsquellen von Maurer waren Alltagsgegenstände wie Gummihandschuhe, Suppendosen oder Kleiderbügel, die er zu Leuchtobjekten formte, sowie japanische Papierlampen. Genauso unkonventionell wie seine Entwürfe sind auch die Namen seiner Leuchten, zum Beispiel „Wo bist du, Edison,…?“, „Glatzkopf“, „Ringelpiez“…
„Erfolgreich sind wir, wenn wir ein Gefühl in den Menschen auslösen. Auf der Messe passiert es oft, daß die Leute mit finsteren Gesichtern durch die Gänge schleichen, dann zu uns kommen, herumgucken und anfangen zu lächeln. Diese Freude in den Gesichtern, das ist es, was mich glücklich macht“, so Ingo Maurer einst in einem Interview. Houzz erinnert an den Lichtmeister mit einer Auswahl seiner beglückenden Leuchten.
Maurer konzentrierte sich bei seinen Kreationen meist auf die simpelste Lichtform: die Glühbirne. Er verpasste ihr Mickey-Mouse-Ohren und Engelsflügel, ließ Schmetterlinge um sie flattern und an Drähten schweben. Der feine Unterschied zwischen Lampe (dem Leuchtmittel) und Leuchte (die Konstruktion um die Lampe) – bei Ingo Maurer wurde er mit einem Augenzwinkern aufgehoben. Weitere Inspirationsquellen von Maurer waren Alltagsgegenstände wie Gummihandschuhe, Suppendosen oder Kleiderbügel, die er zu Leuchtobjekten formte, sowie japanische Papierlampen. Genauso unkonventionell wie seine Entwürfe sind auch die Namen seiner Leuchten, zum Beispiel „Wo bist du, Edison,…?“, „Glatzkopf“, „Ringelpiez“…
„Erfolgreich sind wir, wenn wir ein Gefühl in den Menschen auslösen. Auf der Messe passiert es oft, daß die Leute mit finsteren Gesichtern durch die Gänge schleichen, dann zu uns kommen, herumgucken und anfangen zu lächeln. Diese Freude in den Gesichtern, das ist es, was mich glücklich macht“, so Ingo Maurer einst in einem Interview. Houzz erinnert an den Lichtmeister mit einer Auswahl seiner beglückenden Leuchten.
Hängeleuchte „Birdie“ von 2002 in einem Londoner Zuhause, gestaltet von Morph Interior Ltd
Tischleuchte „I Ricchi Poveri – Toto“ aus dem Jahr 2014
Hängeleuchte „Floatation“ aus japanischem Papier (1980) in einem Esszimmer gestaltet von Hodgson Design Associates
Die Hängeleuchte „Zettel’z“ von 1997 gibt es in vielen Ausführungen. Jeder Besitzer kann diese mit seinen eigenen Zetteln und Erinnerungsstücken individuell gestalten
Die Dosen von Campbell’s Tomatensuppe inspirierten bereits Künstler wie Andy Warhol – und die Designer Christoph Matthias und Hagen Sczech im Jahr 2003 zur Leuchte „Canned Light“ für Ingo Maurer, hier in einer Küche gestaltet von cpopp workshop
Inspiriert von Campari Sodaflaschen: die „Campari Light“ von 2002, gestaltet von Raffaele Celentano für Ingo Maurer
Leuchtobjekt „Comic Explosion“ von 2002 in einem Esszimmer in San Francisco, gestaltet von Saint Dizier Design
Mit dem Erstlingswerk „Bulb“ von 1966 wurde Ingo Maurer, der eigentlich gelernter Schriftsetzer und Grafiker war, in der Designwelt bekannt
2005 entwarf der Designer Axel Schmid die Hängeleuchte „24 Karat Blau“ für Ingo Maurer. Der Name ist kein Zufall: Schaut man von außen auf die blattvergoldeten Elemente strahlt das Licht blau.
„Lil Luxury“ aus dem Jahr 2009 schwebt wie ein Baldachin über einem
Die Hängeleuchte „Porca Miseria!“ wird nur auf Anfrage und aus zerbrochenen Porzellanstücken angefertigt. Hier veredelt sie einen Showroom in San Francisco
Die Stehleuchte „Wo-Tum-Bu 1“ gestaltete Ingo Maurer gemeinsam mit Dagmar Mombach 1998
„Oh Man, it‘s a Ray!“ aus dem Jahr 2009 ist wie ein Mobile aus Kleiderbügeln und Glühlampen
In „One New Flame“ flackert eine LED-Kerzenflamme in diesem Gäste-WC in Bremen, gestaltet von schulz.rooms. Die Lampe kreierte Ingo Maurer gemeinsam mit dem Gestalter Moritz Waldemeyer.
An dieser Badezimmer-Decke hängt „Lacrime del Pescatore“, eine Konstruktion aus Nylonnetzen und Kristallen, die angestrahlt werden
Keine Angst vor Schlangen sollten jene haben, die sich die Leuchte „Alizz F. Cooper“ (2008) installieren
Wie Origami: Hängeleuchte „Oh Mei Ma“ aus dem Jahr 1993 in einem Wohnraum in Vancouver
Bloß nicht die Flügel verbrennen: Hängeleuchte „Johnny B. Butterfly“ von 2011 in einem Bad in New York, gestaltet von WORTH INTERIORS
Ingo Maurer gestaltete auch öffentliche Bereiche mit Lichtkonzepten. Zum Beispiel in den Münchner U-Bahn-Stationen Westfriedhof (Foto) und Münchner Freiheit. Seit Neuestem erstrahlt im Residenztheater München die Installation „Silver Cloud“ des Lichtkünstlers. Und wenn Sie demnächst schon in München sind: Am 15. November 2019 wird eine Werkschau (bis 1. Oktober 2020) in der Pinakothek der Moderne eröffnet.
Entdecken Sie hier mehr Designikonen berühmter Gestalter
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1994 hatte ich in der Vorankündigung die "Hot Achille" gesehen und war schockverliebt. Das erste damals erschienene Modell hängt noch immer neben meinem Lieblings- Leseplatz.
Noch vor dem Studium arbeitete ich in einem führenden führenden Lichtplanungsüro und -handel und hatte das Glück, einige seiner Leuchten montieren zu dürfen - die Faszination und das Lächeln dabei sind seit damals bis heute unverändert. Er verstand es, Licht zu materialisieren. Erst Anfang der Woche sprach ich noch über sein "golden ribbon".
Danke für diese Erfahrungen!
Wirklich schade...Die Leuchten sind Vielfältig und immer richtige Hingucker in einem Raum. Es macht Spaß sich die out-of-the-box entworfenen Lichtskulpturen anzusehen, gerade deshalb weil sie dem Betrachter einen großen Interpretationsspielraum lassen und zum denken oder zumindest schmunzeln anregen. Immer besonders und immer kreativ!
Auf Lampensuche habe ich noch vor ein paar Tagen auf seiner HP gestöbert, mir war gar nicht klar, daß Ingo Maurer schon so 'betagt' war. Wir hatten ein YaYaHo-Element 6 über einem kleinen Essplatz...