Ganz schön schräg: Eine Hamburger Küche fügt sich
Dachschrägen, gewölbte Außenwand, viel Stauraum und dazu noch ein großzügiger Essbereich? Ein gelungener Balanceakt!
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Aline van Hoorn
10. Mai 2023
Houzz Editorial Team
Die Eigentümerin der Hamburger Dachgeschoss-Wohnung wünschte sich eine kompakte Küche, die auf kleinem Raum mit Schrägen und gewölbter Wand trotzdem nicht beengt wirkt. Eine lange Tafel mit reichlich Sitzplätzen für gemütliche Zusammenkünfte durfte ebenfalls nicht fehlen. Gar nicht so leicht, hier die Wünsche und Begebenheiten unter einen Hut zu bekommen. Doch als Innenarchitektin hatte sie da schon eine Idee. Mit einem eigenen Entwurf wendete sie sich an Ellerbrock Bad und Küche GmbH und konnte bei der Planung der Details und Umsetzung auf die Expertise von Susanne Hensel vertrauen. Die beiden Expertinnen wuchsen im selben Ort auf und trafen sich vor Jahren in Hamburg wieder. Seither haben sie beruflich schon einige Projekte gemeinsam umgesetzt.
Auf einen Blick
Hier kocht und lädt zum Essen: eine Innenarchitektin
In: Hamburg, Barmbeck-Süd
Auf: knapp 13 m²
Budget: etwa 20.000 Euro: Möbel 9.000 Euro, Arbeitsplatte 6.000 Euro, Geräte & Zubehör 5.000 Euro
Expertise von: Sabine Hensel von Ellerbrock Bad und Küche GmbH
Weitere Gewerke: Ballerina Küchen, Naumann GmbH aus Seevetal
Fotos: Kay-Uwe Rosseburg
Hier kocht und lädt zum Essen: eine Innenarchitektin
In: Hamburg, Barmbeck-Süd
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Budget: etwa 20.000 Euro: Möbel 9.000 Euro, Arbeitsplatte 6.000 Euro, Geräte & Zubehör 5.000 Euro
Expertise von: Sabine Hensel von Ellerbrock Bad und Küche GmbH
Weitere Gewerke: Ballerina Küchen, Naumann GmbH aus Seevetal
Fotos: Kay-Uwe Rosseburg
Planungsskizze der Auftraggeberin als Grundlage
Passend gemacht. Die Dachgeschoss-Wohnung befindet sich in einem groß angelegten Wohnblock in Hamburg Barmbeck-Süd, erbaut um 1929/1930 von Friedrich Ostermeyer und Carl Wendt.
Die Architektur des denkmalgeschützten Gebäudes zeichnet sich durch gewölbte Außenwände aus, welche sich auch auf die Innenräume auswirken. „Damit wären wir auch gleich bei den Herausforderungen“, erzählt Sabine Hensel, „die Wände sind hier in der Tat sehr krumm und schief. Nun war es an uns, alles perfekt zu integrieren.“
Expertensuche: Finden Sie hier Fachleute für Ihre Küchengestaltung
Passend gemacht. Die Dachgeschoss-Wohnung befindet sich in einem groß angelegten Wohnblock in Hamburg Barmbeck-Süd, erbaut um 1929/1930 von Friedrich Ostermeyer und Carl Wendt.
Die Architektur des denkmalgeschützten Gebäudes zeichnet sich durch gewölbte Außenwände aus, welche sich auch auf die Innenräume auswirken. „Damit wären wir auch gleich bei den Herausforderungen“, erzählt Sabine Hensel, „die Wände sind hier in der Tat sehr krumm und schief. Nun war es an uns, alles perfekt zu integrieren.“
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Planungsskizze von Ellerbrock Bad und Küche GmbH
Die Auftraggeberin wünschte sich helle, moderne Oberflächen und möglichst viel Stauraum. Gleichzeitig sollte der Heizkörper unter der Schräge beim Essbereich geschickt untergebracht werden. „Zudem war es besonders wichtig, auf die richtigen Abstände zu achten. Einerseits für die natürlichen Abläufe innerhalb der Küche, andererseits für genug Raum zum Sitzen bei richtiger Höhe“, ergänzt Hensel.
Geräte und Zubehör von Bosch
Und in welchem Stil? „Schlicht, schlicht, schlicht und auf jeden Fall hell“, erinnert sich die Expertin. Bei einem Vorgespräch mit der Auftraggeberin sprach diese von sich aus an, dass aktuell viele moderne Küchen oft düster oder ganz in Schwarz gehalten sind. Für ihre eigenen vier Wände und unter Berücksichtigung der baulichen Begebenheiten, sollte es aber das Gegenteil werden: Helle Flächen und das Motto „Weniger ist manchmal mehr“ bewahrten die Küche davor, am Ende zu düster und beengt zu wirken. Außerdem seien die dunklen Flächen überraschend schmutzanfällig – so die Überlegung der Auftraggeberin.
Die Expertin stimmt ihr zu: „Eine helle Front ist im Vergleich zu einer dunklen Oberfläche pflegeleichter. Je dunkler eine Oberfläche wird, desto besser werden Verschmutzungen und Fingerabdrücke sichtbar. Wobei sich in den letzten Jahren sehr viel in der Oberflächenstruktur getan hat, um die Haftung von Verschmutzung zu verringern“, sagt Hensel.
Und in welchem Stil? „Schlicht, schlicht, schlicht und auf jeden Fall hell“, erinnert sich die Expertin. Bei einem Vorgespräch mit der Auftraggeberin sprach diese von sich aus an, dass aktuell viele moderne Küchen oft düster oder ganz in Schwarz gehalten sind. Für ihre eigenen vier Wände und unter Berücksichtigung der baulichen Begebenheiten, sollte es aber das Gegenteil werden: Helle Flächen und das Motto „Weniger ist manchmal mehr“ bewahrten die Küche davor, am Ende zu düster und beengt zu wirken. Außerdem seien die dunklen Flächen überraschend schmutzanfällig – so die Überlegung der Auftraggeberin.
Die Expertin stimmt ihr zu: „Eine helle Front ist im Vergleich zu einer dunklen Oberfläche pflegeleichter. Je dunkler eine Oberfläche wird, desto besser werden Verschmutzungen und Fingerabdrücke sichtbar. Wobei sich in den letzten Jahren sehr viel in der Oberflächenstruktur getan hat, um die Haftung von Verschmutzung zu verringern“, sagt Hensel.
Den Raum perfekt genutzt. Die U-förmige Küche fügt sich bis in den letzten Winkel genau in den Raum. Die helle Arbeitsfläche reicht bis unter die Schräge. So entsteht zusätzliche Abstellfläche und natürlich genug Platz für alles, was in einer Küche so stattfinden kann. Die dünne Quarz-Platte (Silestone Quarz) setzt sich hinter dem Spülbecken als Spritzschutz fort. Sie kleidet den Bereich vor dem Fenster aus und ist auf Gehrung gearbeitet.
Kochfeld von Bora, Schrankfronten „Linear Light Front“ PUR Directlack, schneeweiß matt, grifflos
Die Halbinsel der Küche unterteilt den offenen Koch- und Essbereich. Auf der Rückseite sind zusätzliche Schränke mit Push-to-open-Mechanismus untergebracht. Innerhalb der Küche lassen sich die Schranktüren mit praktisch unsichtbaren Griffleisten öffnen. Die schlichten, matten Oberflächen werden so nicht „unterbrochen“ und es entsteht ein ruhiges Gesamtbild.
Die Halbinsel der Küche unterteilt den offenen Koch- und Essbereich. Auf der Rückseite sind zusätzliche Schränke mit Push-to-open-Mechanismus untergebracht. Innerhalb der Küche lassen sich die Schranktüren mit praktisch unsichtbaren Griffleisten öffnen. Die schlichten, matten Oberflächen werden so nicht „unterbrochen“ und es entsteht ein ruhiges Gesamtbild.
Neben dem dominierenden Weiß in Kombination mit Eichenholz, wie bei der langen Sitzbank, setzte die Eigentümerin selbst noch ein paar Akzente mit grüner Wandfarbe und Deko-Elementen. Dazu ein großzügiger Esstisch – zunächst überraschend groß für einen Einpersonenhaushalt. Doch die Eigentümerin empfängt nur allzu gerne Gäste. Der Fußboden ist nicht im Budget inbegriffen. Im Essbereich ist ein Eichenparkett verlegt, in der Küche heller Naturstein.
Geschickt verpackt. „Da die Vorgabe lautete, trotz relativ kleiner Größe, viel Platz zu schaffen, haben wir auch den Raum unter der Schräge nutzbar gemacht“, so Hensel. Dabei nimmt sich der Heizkörper in einer ausgesparten Nische unauffällig zurück, während rechts von ihm unerwarteter Stauraum bereitsteht. So entsteht auf nicht einmal dreizehn Quadratmetern ein offener Koch- und Essbereich, dem es an Unterbringungsmöglichkeiten, aber vor allem an Gemütlichkeit nicht mangelt. Diese kleine und kompakte Küche kann es ohne Weiteres mit größeren ihrer Art aufnehmen.
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Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich.
Zunächst der Küchenboden in Verbindung mit der weißen Küche wirkt für mich sehr "clean" ein Kontrast oder eine wärmeren Farbe hätte ich schöner gefunden.
In der gewählten Form hätte ich wahrscheinlich den Backofen ebenfalls nach oben gesetzt und die ganze Nische genutzt. Vermutlich war hier die Ablagefläche aber wichtiger.
Aber der größte Kritikpunkt ist der Tisch , die Bank und die Stühle.
Aus eigener Erfahrung- weil wir selbst das Problem haben dass man immer um die Tischbeine herumkrabbeln muss - hätte ich einen Tisch gewählt dessen Beine mittig sind.
Damit hätten die Stühle auch mehr Platz unter dem Tisch wenn sie nicht genutzt werden.
Eine wunderschöne Küche! Ganz nach meinem Geschmack. Eine ernstgemeinte Frage habe ich bloß: wohin hängen Sie das (benutzte) Geschirrtuch?