Eine 13-qm-Altbauküche bekommt ein Scandi-Update
Bei der Umgestaltung einer Mietküche waren viele Kompromisse nötig – die man dem kleinen Raum aber nicht ansieht
„Wenn ich mir die Vorher-Bilder dieser Berliner Küche ansehe, möchte ich direkt wieder schreiend aus dem Zimmer stürmen“, so Interior Designerin Roya Zamankhan. Der 13 Quadratmeter kleine Raum wirkte auf sie beengend, dunkel, nicht mehr zeitgemäß und unvorteilhaft. Da es sich um eine Mietwohnung handelt, waren die Expertin und ihre Kundin allerdings nicht ganz frei in der Gestaltung. Doch mit kreativen Lösungen ist eine Küche entstanden, der man die Kompromisse nicht ansieht.
Vorher. Vor der Renovierung schien diese typische Berliner Altbauküche genau das Gegenteil von „quadratisch, praktisch, gut“ zu sein. Nämlich länglich, unpraktisch und so gar kein Ort, an dem die Bewohnerin gerne verweilen wollte. Da es sich um eine Mietwohnung handelt, konnten die Interior Designerin und ihre Kundin nicht allen Ideen freien Lauf lassen.
„Wir mussten mit dem bestehenden Fliesen-Spritzschutz, dem Standherd und der Dunstabzugshaube arbeiten und sie in das neue Designkonzept integrieren“, erzählt die Expertin. „Es ist immer eine Herausforderung, mit altem Bestand zu arbeiten und trotzdem ein stimmiges Gesamtkonzept zu erzielen, bei dem es nicht so aussieht, als hätte man irgendwelche Kompromisse eingehen müssen.“
„Wir mussten mit dem bestehenden Fliesen-Spritzschutz, dem Standherd und der Dunstabzugshaube arbeiten und sie in das neue Designkonzept integrieren“, erzählt die Expertin. „Es ist immer eine Herausforderung, mit altem Bestand zu arbeiten und trotzdem ein stimmiges Gesamtkonzept zu erzielen, bei dem es nicht so aussieht, als hätte man irgendwelche Kompromisse eingehen müssen.“
Daher hat Roya die bestehenden Farben und Materialien im neuen Konzept einfach aufgegriffen. Die Basis der neuen Küche ist von Ikea und wurde nach den Wünschen der Bewohnerin durch weitere Elemente und mit Produkten anderer Hersteller ergänzt. Die schmalen Griffleisten der Unterschränke lassen die Schlauchküche geräumiger wirken.
„Bei der Küchenarbeitsplatte handelt es sich um einen weiß-hochglänzenden Schichtstoff, dessen spiegelnde Oberfläche kaum von einer polierten Steinplatte zu unterscheiden ist“, so Roya. Mit solchen simplen Mitteln konnte die Kundin Budget sparen und einen Kompromiss zwischen Mietküche und Eigentum eingehen.
„Bei der Küchenarbeitsplatte handelt es sich um einen weiß-hochglänzenden Schichtstoff, dessen spiegelnde Oberfläche kaum von einer polierten Steinplatte zu unterscheiden ist“, so Roya. Mit solchen simplen Mitteln konnte die Kundin Budget sparen und einen Kompromiss zwischen Mietküche und Eigentum eingehen.
Der PVC-Boden der alten Küche sollte unbedingt weichen. „Am liebsten hätte die Bewohnerin ihn mit einem schönen Eichenparkett ersetzt, doch dies war aufgrund der Aufbauhöhe nicht möglich“, so Roya. „Ich habe nach langer Recherche einen Vinylboden in Eichenoptik gefunden, der verblüffend echt aussieht.“
Auf Oberschränke wurde verzichtet. Dadurch wirkt Raum heller wirken und erhielt einen zeitgemäßen und luftigen Look. Das halboffene, helle Holzregal passt gut zum Boden und schmälert die Schlauchküche nicht noch zusätzlich. „Außerdem ist mir auch der Einsatz von hochwertigen Materialien und Möbeln besonders wichtig, die einen durch ihre Langlebigkeit ewig begleiten können“, erzählt Roya.
Der weiß geflieste Spritzschutz ist Bestand. „Der Vermieter hat leider nicht eingewilligt, ihn zu entfernen“, so Roya. Statt sich darüber zu ärgern, hat sie die alten Fliesen einfach in den Stil der neuen Küche integriert. Zusammen mit weiteren Elementen im Scandi-Look sieht der Fliesenspiegel jetzt richtig modern aus.
Die restlichen Wände haben eine Betonoptik bekommen. „Im ersten Schritt wurde der graue Grundton aufgetragen und anschließend mit Effektspachtel verteilt. Dieser Arbeitsvorgang wurde anschließend mit einem zweiten Produkt wiederholt. Durch die unterschiedlichen Farbtöne der zwei Produkte und die unregelmäßige Spachteltechnik, erhält man einen strukturierten und changierten Farbeffekt“, erzählt die Expertin.
6 Techniken für Wände in Betonoptik
6 Techniken für Wände in Betonoptik
Vorher. Die alte Sitzgruppe nahm der Küche enorm viel Stauraum-Möglichkeiten. „Außerdem war der ausladende Küchentisch so schlecht positioniert, dass man sich zu zweit immer in die Quere kam“, so die Expertin.
Statt am Tisch kommt man nun an einem platzsparenden Tresen zusammen. Für diesen mussten die Interior Designerin und ihre Kundin jedoch kreativ werden: „Wir haben keinen passenden Tresen gefunden und eine komplette Maßanfertigung vom Tischler hätte das Budget gesprengt. Daher haben wir einen handelsüblichen Konsolentisch demontiert und eine Eichenplatte nach Maß passend zu den Hängeschränken vom Tischler anfertigen lassen“, erzählt Roya.
Ohnehin ist die Verwendung alter Möbel oder deren Aufarbeitung ein wichtiger Bestandteil von Royas Arbeit. „Das Thema Nachhaltigkeit lag mir schon immer am Herzen. Eine Möglichkeit, die ich nicht nur aus Nachhaltigkeitsaspekten sehr gerne nutze, ist der Einsatz von Vintagemöbeln. Diese verleihen dem Raum ein individuelles Design und geben den komplett durchgeplanten und aufeinander abgestimmten Konzepten einen ganz besonderen Charme.“
Ohnehin ist die Verwendung alter Möbel oder deren Aufarbeitung ein wichtiger Bestandteil von Royas Arbeit. „Das Thema Nachhaltigkeit lag mir schon immer am Herzen. Eine Möglichkeit, die ich nicht nur aus Nachhaltigkeitsaspekten sehr gerne nutze, ist der Einsatz von Vintagemöbeln. Diese verleihen dem Raum ein individuelles Design und geben den komplett durchgeplanten und aufeinander abgestimmten Konzepten einen ganz besonderen Charme.“
Die grauen Wandleuchten „Rise“ sind von Norman Copenhagen. „Da die Arbeitstiefe in diesem Bereich nur circa 40 Zentimeter beträgt, war es wichtig keine ausladenden Leuchten zu finden“, so die Expertin. „Außerdem gab es keinen Wandauslass, sodass wir eine Steckerleuchte benötigten.“
Der gesamte Umbau von Konzepterstellung bis zur Fertigstellung hat etwa drei Monate gedauert.
Das Budget für das Küchen-Update lag bei rund 10.000 Euro, dazu kam noch das Honorar der Expertin. „Da die Wünsche und der Umfang eines jeden Projektes sehr unterschiedlich sind, lässt sich auch kein Pauschalpreis nennen. Daher biete ich ein kostenfreies Erstgespräch an und erstelle daraufhin ein individuelles Angebot. Ganz nach dem Motto ‚Fragen kostet nicht‘“, so Roya.
Hier kocht: eine junge Frau
In: einem Berliner Altbau
Auf: ca. 13 m²
Budget: circa 10.000 Euro
Fertiggestellt:
Expertise von: Roya Zamankhan von Roya
„Funktional, hell und einladend – und genauso, wie es sich die Bewohnerin gewünscht hat.“ So beschreibt Interior Designerin Roya den frischen Scandi-Look dieser Küche. Da das Fenster zu einem kleinen Innenhof hinausgeht, scheint nicht viel Tageslicht in die schlauchförmige Küche. Schnell war klar: helle Farben, spiegelnde Oberflächen und warme Nuancen mussten her.
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