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Kleine Plagegeister: Was tun gegen Vorratsschädlinge im Haushalt?
Mehlwürmer, Speckkäfer, Brotkäfer – wenn in den Vorräten klebrige Fäden auftauchen, ist Eile geboten. So verhindern Sie Vorratsschädlinge
Entschuldigen Sie, aber jetzt wirds ein wenig eklig. Stellen Sie sich vor, sie wollen einen Kuchen backen, öffnen die Mehltüte – doch dann baden da kleine Würmer! Kommt häufig vor, muss Ihnen nicht peinlich sein. Vorratsschädlinge legen ihre Larven gerne in stärkehaltige Lebensmittel wie Mehl, Hirse oder Kartoffelstärke. Sie vermehren sich, schlüpfen und verderben die Vorräte. Oft bringt man die Larven schon beim Einkauf mit, bei warmer Witterung können die Vorratsschädlinge aber auch zufliegen. Einen Befall erkennt man häufig an Fadengespinsten. Wir stellen Ihnen fünf der häufigsten Vorratsschädlinge in der Küche vor – und sagen, wie Sie ihnen vorbeugen oder Sie bekämpfen können.
5 verbreitete Vorratsschädlinge – und wie man sie erkennt
1. Mehlmotte (Ephestia kuehniella)
Spinnt Wegfäden und Kokons. Kann Verpackungen durchbohren.
Erkennungsmerkmal: zwei Flügel, grau mit einem Stich roter oder weißer Färbung, lang und schmal
Größe: 10–14 mm, Spannweite 20–25 mm
Nahrung: Mehl, Grieß, trockene Getreidekörner, Tierfutter
1. Mehlmotte (Ephestia kuehniella)
Spinnt Wegfäden und Kokons. Kann Verpackungen durchbohren.
Erkennungsmerkmal: zwei Flügel, grau mit einem Stich roter oder weißer Färbung, lang und schmal
Größe: 10–14 mm, Spannweite 20–25 mm
Nahrung: Mehl, Grieß, trockene Getreidekörner, Tierfutter
2. Dörrobstmotte (Plodia interpunctella)
Spinnt Wegfäden und Kokons, kann Verpackungen durchbohren.
Erkennungsmerkmal: Zwei braune Flügel, heller Streifen am Kopf
Größe: 4–10 mm, Spannweite 13–20 mm
Nahrung: Trockenobst, Müsli, Studentenfutter, Nussschokolade, Getreide, Kichererbsen, Früchtetee oder Hirse; Tierfutter
Spinnt Wegfäden und Kokons, kann Verpackungen durchbohren.
Erkennungsmerkmal: Zwei braune Flügel, heller Streifen am Kopf
Größe: 4–10 mm, Spannweite 13–20 mm
Nahrung: Trockenobst, Müsli, Studentenfutter, Nussschokolade, Getreide, Kichererbsen, Früchtetee oder Hirse; Tierfutter
4. Gemeiner Speckkäfer (Dermestes lardarius)
Befall erkennbar an Loch- und Schabefraß und Fadenbildung. Die Larven bohren sich millimetertief in Oberflächen (Mörtel etc.) und sind schwer zu bekämpfen. Die geschlüpften Tiere durch Absaugen und Kontaktinsektizide
Erkennungsmerkmal: zweifarbige Flügeldecke mit typischen Punkten
Größe: 7–9,5 mm
Nahrung: Schinken, Wurst, Hartkäse, Trockenfleisch, Trockenfisch, Produkte mit tierischen Anteilen; auch Wolle, Federn, Felle
Befall erkennbar an Loch- und Schabefraß und Fadenbildung. Die Larven bohren sich millimetertief in Oberflächen (Mörtel etc.) und sind schwer zu bekämpfen. Die geschlüpften Tiere durch Absaugen und Kontaktinsektizide
Erkennungsmerkmal: zweifarbige Flügeldecke mit typischen Punkten
Größe: 7–9,5 mm
Nahrung: Schinken, Wurst, Hartkäse, Trockenfleisch, Trockenfisch, Produkte mit tierischen Anteilen; auch Wolle, Federn, Felle
Brotkäfer (Stegobium paniceum)
Spinnt Wegfäden und Kokons, kann Verpackungen durchbohren. Früher waren die Larven des Käfers auch als „Bücherwurm“ bekannt – sie nagten sich tatsächlich gerne durch Buchseiten.
Erkennungsmerkmal: rotbraun, behaart, Längsstreifen auf Flügel
Größe: 3 mm
Nahrung: Zwieback, Kekse und Knäckebrot, Mehl, Haferflocken, Tee, Gewürze, Trockenfrüchte, Papier und Pappe
Was krabbelt denn da?
Falls Sie es noch genauer wissen wollen: Das Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Berlin-Dahlem hat ein hilfreiches Wiki mit Bestimmungsschlüsseln für vorratsschädliche Gliedertiere sowie vorratsschädliche Käfer erstellt.
Spinnt Wegfäden und Kokons, kann Verpackungen durchbohren. Früher waren die Larven des Käfers auch als „Bücherwurm“ bekannt – sie nagten sich tatsächlich gerne durch Buchseiten.
Erkennungsmerkmal: rotbraun, behaart, Längsstreifen auf Flügel
Größe: 3 mm
Nahrung: Zwieback, Kekse und Knäckebrot, Mehl, Haferflocken, Tee, Gewürze, Trockenfrüchte, Papier und Pappe
Was krabbelt denn da?
Falls Sie es noch genauer wissen wollen: Das Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Berlin-Dahlem hat ein hilfreiches Wiki mit Bestimmungsschlüsseln für vorratsschädliche Gliedertiere sowie vorratsschädliche Käfer erstellt.
So schützen Sie sich vor Vorratsschädlingen
Käfer, Motten und ihre Larven können sich leider ihren Weg durch zahlreiche Verpackungen ebnen. Die Perforationen von Pappverpackungen sind zum Beispiel ein beliebter Einstiegssort. Außerdem schaffen viele Larven es, sich durch Papier- und Plastiktüten zu bohren. Auch durch nicht vollständig dichte Siegelnähte finden sie ihren Weg.
Um Befall von Vorratsschädlingen zu vermeiden, sollten Sie diese 4 Tipps beherzigen:
1. Getreidetüten in gasdichte Einmachgläser umfüllen
Alle Getreidesorten, Mehltüten, Nüsse und Co. sollten Sie lieber sofort nach dem Einkauf in dicht verschließbare Behälter umfüllen. Gasdichte Einweckgläser sind hierbei weitaus besser als Schraubgläser. Denn wenn der Deckel nicht fest verschraubt ist, können die Vorratsschädlinge durchaus hineingelangen. Ebenfalls sicher sind Beutel aus Aluminiumverbundfolie, korrekt verschweißte Beutel aus dauerelastischen Kunststoff sowie natürlich Konservendosen.
Käfer, Motten und ihre Larven können sich leider ihren Weg durch zahlreiche Verpackungen ebnen. Die Perforationen von Pappverpackungen sind zum Beispiel ein beliebter Einstiegssort. Außerdem schaffen viele Larven es, sich durch Papier- und Plastiktüten zu bohren. Auch durch nicht vollständig dichte Siegelnähte finden sie ihren Weg.
Um Befall von Vorratsschädlingen zu vermeiden, sollten Sie diese 4 Tipps beherzigen:
1. Getreidetüten in gasdichte Einmachgläser umfüllen
Alle Getreidesorten, Mehltüten, Nüsse und Co. sollten Sie lieber sofort nach dem Einkauf in dicht verschließbare Behälter umfüllen. Gasdichte Einweckgläser sind hierbei weitaus besser als Schraubgläser. Denn wenn der Deckel nicht fest verschraubt ist, können die Vorratsschädlinge durchaus hineingelangen. Ebenfalls sicher sind Beutel aus Aluminiumverbundfolie, korrekt verschweißte Beutel aus dauerelastischen Kunststoff sowie natürlich Konservendosen.
2. Vorräte in hellen, offenen Regalen aufbewahren
Vorratsschädlinge bevorzugen für ihre Nistplätze dunkle, warme Ecken. Mehl in einem verschlossenen Glas in einem offenen, lichten Regal ist für sie hingegen äußerst unattraktiv.
Wer die Möglichkeit hat, ist mit einer separaten Speisekammer für seine Vorräte gut bedient – denn beim Kochen steigt regelmäßig die Temperatur und Luftfeuchte in der Küche, was die Vorräte bei längerer Lagerung noch attraktiver für Schädlinge macht. Außerdem ist es empfehlenswert, keine großen Vorräte zu lagern. Gehen Sie also lieber häufiger einkaufen, bevor Sie all Ihre Vorräte wegen Schädlingsbefall entsorgen müssen.
Vorratsschädlinge bevorzugen für ihre Nistplätze dunkle, warme Ecken. Mehl in einem verschlossenen Glas in einem offenen, lichten Regal ist für sie hingegen äußerst unattraktiv.
Wer die Möglichkeit hat, ist mit einer separaten Speisekammer für seine Vorräte gut bedient – denn beim Kochen steigt regelmäßig die Temperatur und Luftfeuchte in der Küche, was die Vorräte bei längerer Lagerung noch attraktiver für Schädlinge macht. Außerdem ist es empfehlenswert, keine großen Vorräte zu lagern. Gehen Sie also lieber häufiger einkaufen, bevor Sie all Ihre Vorräte wegen Schädlingsbefall entsorgen müssen.
3. Im Kühlschrank oder in der Truhe aufbewahren
Viele der Larven sterben bei Minusgraden ab und können sich bei Kälte nicht entwickeln. Deswegen kann eine Lagerung im Kühlschrank im Sommer durchaus sinnvoll sein.
Viele der Larven sterben bei Minusgraden ab und können sich bei Kälte nicht entwickeln. Deswegen kann eine Lagerung im Kühlschrank im Sommer durchaus sinnvoll sein.
4. Vorräte regelmäßig kontrollieren
Es kann immer sein, dass schon Eier/Larven vor dem Kauf an den Waren kleben. Besonders bei Bio-Artikeln, die nicht chemisch bekämpft wurden, kommt es häufiger vor. Dicht verschlossen in Gläsern können die Schädlinge zumindest von dort nicht auf andere Nahrungsmittel wandern, sondern bleiben im Glas.
Von Zeit zu Zeit ist es auf jeden Fall angebracht, alle gefährdeten Vorräte zu kontrollieren. Schütteln Sie die Gläser vor Gebrauch. Feine (Mehl-)Fäden, Gespinste oder Löcher sind ein Hinweis auf die lästigen Insekten.
Es kann immer sein, dass schon Eier/Larven vor dem Kauf an den Waren kleben. Besonders bei Bio-Artikeln, die nicht chemisch bekämpft wurden, kommt es häufiger vor. Dicht verschlossen in Gläsern können die Schädlinge zumindest von dort nicht auf andere Nahrungsmittel wandern, sondern bleiben im Glas.
Von Zeit zu Zeit ist es auf jeden Fall angebracht, alle gefährdeten Vorräte zu kontrollieren. Schütteln Sie die Gläser vor Gebrauch. Feine (Mehl-)Fäden, Gespinste oder Löcher sind ein Hinweis auf die lästigen Insekten.
Wie kann man vorhandene Vorratsschädlinge bekämpfen?
Dass eine Vorsorgemaßnahme nicht gegriffen hat – oder zu spät kam – erkennt man meist an den klebrigen Fäden und Gespinsten in und an der Packung. Entdeckt man zudem in Ecken und Ritzen vom Schrank weiße Kokons/Gespinste ist äußerste Vorsicht geboten.
Sollte dieser Fall eingetreten sein: Entsorgen Sie sofort die Packung – außerhalb Ihrer Wohnung! – und untersuchen Sie alle anderen Packungen im Schrank auf möglichen Befall. Denn sind die Vorratsschädlinge einmal im Schrank, bohren sie sich munter auch durch andere Verpackungen.
So schwer es fallen mag: Entdecken Sie Gespinste im Schrank, ist es ratsam, kurzen Prozess zu machen und sämtliche Packungen der eingangs genannten, gefährdeten Lebensmittel zu entsorgen. Saugen und waschen Sie den Vorratsschrank dann gründlich mit Essigwasser aus. Kontrollieren Sie auch die Ecken und Ritzen gründlich. Denn bleibt auch nur ein Schädling übrig, kann sich schnell eine neue Schar entwickeln.
Mehr zum Thema:
11 Arten, Lebensmittel-Vorräte zu verstauen
So werden Sie Fruchtfliegen los
9 Fragen, die Sie sich bei der Speisekammer-Planung stellen sollten
Dass eine Vorsorgemaßnahme nicht gegriffen hat – oder zu spät kam – erkennt man meist an den klebrigen Fäden und Gespinsten in und an der Packung. Entdeckt man zudem in Ecken und Ritzen vom Schrank weiße Kokons/Gespinste ist äußerste Vorsicht geboten.
Sollte dieser Fall eingetreten sein: Entsorgen Sie sofort die Packung – außerhalb Ihrer Wohnung! – und untersuchen Sie alle anderen Packungen im Schrank auf möglichen Befall. Denn sind die Vorratsschädlinge einmal im Schrank, bohren sie sich munter auch durch andere Verpackungen.
So schwer es fallen mag: Entdecken Sie Gespinste im Schrank, ist es ratsam, kurzen Prozess zu machen und sämtliche Packungen der eingangs genannten, gefährdeten Lebensmittel zu entsorgen. Saugen und waschen Sie den Vorratsschrank dann gründlich mit Essigwasser aus. Kontrollieren Sie auch die Ecken und Ritzen gründlich. Denn bleibt auch nur ein Schädling übrig, kann sich schnell eine neue Schar entwickeln.
11 Arten, Lebensmittel-Vorräte zu verstauen
So werden Sie Fruchtfliegen los
9 Fragen, die Sie sich bei der Speisekammer-Planung stellen sollten
Als Vorratsschädlinge bezeichnet man alle kleinen Insekten, die sich in Nahrungsmitteln ausbreiten, wie der Gemeine Mehlkäfer, der Speckkäfer oder die Mehlmotte. Befallen werden überwiegend Getreide und Getreideprodukte, Nüsse oder auch Schokoladen mit Nüssen, Früchtetees sowie ungeschwefeltes Trockenobst. Hingegen werden Zucker, Öle und Fette, Salz und Kaffee nicht von Vorratsschädlingen vernascht.
Vorratsschädlinge sind an sich nicht gefährlich. Man muss sie hier von Hygieneschädlingen (wie Fliegen, Schaben, Ameisen) unterscheiden, die Krankheitskeime übertragen können. Diese Übersicht hilft Ihnen, die lästigen Tiere zu entlarven und Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung zu ergreifen. Eine Faustregel vorab: Lagern Sie Ihre stärkehaltigen Produkte möglichst kühl, hell und gut verschlossen! (in dieser Speisekammer kann man schon mal sehen, wie das aussehen kann!).