Pflegeleichte Küche planen – Experten-Tipps für die Materialwahl
Wie bleiben Arbeitsplatte, Spritzschutz und Küchenboden ohne viel Aufwand sauber? Zwei Experten geben Tipps für die Wahl der Oberflächen
Eingebrannte Fettspritzer, Kratzer, Fingerabdrücke – nach dem Kochen gibt es allerhand zu putzen. Und mit der Zeit nutzen sich Oberflächen ab, werden unansehnlich. Wer sich darüber nicht ständig ärgern möchte, plant für eine pflegeleichte Küche die richtigen Materialien. Die Küchenexperten Stan Rusch von Dross & Schaffer und Frank Klocke von Klocke Interieur Möbelwerkstätten geben Tipps für pflegeleichte Materialien für Küchenarbeitsfläche, Spritzschutz und Co.
Abgesehen von der Hitzebeständigkeit, die Edelstahl sehr robust macht, ist das Material grundsätzlich nicht besonders pflegeleicht, da man ihm jeden Fingerabdruck ansieht. Klockes Tipp: „Ein matt geschliffenes Oberflächenfinish wie bei dieser Platte aus warmgewalztem und ölbehandeltem Edelstahl. Walzspuren und kleine Einschlüsse sind typisch und verleihen dem Material einen Used-Look. Kratzer entstehen natürlich auch. Fallen aber nicht so auf.“
Pflegeleicht bedeutet in gewisser Hinsicht auch, dass Verunreinigungen nicht so schnell auffallen. Für alle Materialien gilt: „Dunkle, unifarbene Flächen sind häufig pflegeintensiver als strukturierte Flächen“, so Klocke.
Pflegeleicht bedeutet in gewisser Hinsicht auch, dass Verunreinigungen nicht so schnell auffallen. Für alle Materialien gilt: „Dunkle, unifarbene Flächen sind häufig pflegeintensiver als strukturierte Flächen“, so Klocke.
„Wesentlich von Vorteil sind geschlossen porige Materialien. Fette, Öle sowie andere Lebensmittel sollten nicht in die Fläche eindringen können“, sagt Klocke. Die Oberflächen sind dann einfacher zu reinigen. Für die Küche im Bild oben verwendete das Team von Ekelhoff Küchen Keramik als Material für die Arbeitsplatte.
„Natursteine sollten daher nur bei entsprechender Imprägnierung und laufender Pflege verwendet werden“, so Klocke. Um nicht auf besondere Naturmaterialien verzichten zu müssen, haben die Küchenplaner von Dross & Schaffer aus München folgende attraktive Idee …
Spezialisten für die Installation oder Renovierung der Arbeitsplatte finden Sie hier im Houzz-Netzwerk
„Natursteine sollten daher nur bei entsprechender Imprägnierung und laufender Pflege verwendet werden“, so Klocke. Um nicht auf besondere Naturmaterialien verzichten zu müssen, haben die Küchenplaner von Dross & Schaffer aus München folgende attraktive Idee …
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► … Glasplatten als Schutz für empfindliche Stein-Arbeitsplatten. Wer großen Wert auf besondere, aber empfindliche Materialien legt, muss nicht aus Angst vor Gebrauchsspuren auf seinen Designwunsch verzichten. Edles Plattmetall oder Kalkstein kann zum Beispiel mit einer Glasplatte belegt werden. „Hier geht es vor allem darum, das Material zu schützen“, so Rusch.
Auch satiniertes Glas, das sich durch eine samtige, harte Oberflächenstruktur auszeichnet, empfiehlt Klocke als pflegeleichte Arbeitsplatte – wie Martin Lautenschlager Küchen & Innenausbau das Material bei dieser Kochinsel verwendeten. Glas ist leicht zu reinigen und daher sehr hygienisch.
Apropos: Wem es vor allem um die Hygiene geht, sollte bei der Arbeitsplatte auf Materialien zurückgreifen, auf denen Schmutz nicht haftet und sofort zu sehen ist. Ein großer Irrtum hat sich in Sachen Hygiene beim Material Holz in vielen Köpfen manifestiert. „Viele meinen, dass eine Holzarbeitsplatte schimmelt, da sich in ihr schnell Bakterien ansammeln. Das ist aber falsch, denn Holz ist von Natur aus antibakteriell“, so Rusch.
2) Fugenlose Arbeitsfläche. Jeder kennt die Rillen und Fugen, in denen sich Krümel, Staub und allerhand anderer Dreck ansammeln. Neben dem Material und seiner Verarbeitung spielen für Klocke daher auch die Beschaffenheit der Übergänge auf der Platte eine wichtige Rolle.
„Fugenlosigkeit ist natürlich auch ein Argument für pflegeleichte Arbeitsflächen. Dieses kann man durch Mineralwerkstoff, zum Beispiel Corian oder Edelstahlplatten mit Spezialfinish erreichen“, so Klocke. Auch Stan Rusch setzt auf die nahtfreie Verbindung von Platte und Kante sowie Einbauten in der Arbeitsfläche: „Bei den Arbeitsplatten sind Nullfugen ideal.“
„Fugenlosigkeit ist natürlich auch ein Argument für pflegeleichte Arbeitsflächen. Dieses kann man durch Mineralwerkstoff, zum Beispiel Corian oder Edelstahlplatten mit Spezialfinish erreichen“, so Klocke. Auch Stan Rusch setzt auf die nahtfreie Verbindung von Platte und Kante sowie Einbauten in der Arbeitsfläche: „Bei den Arbeitsplatten sind Nullfugen ideal.“
3) Pflegeleichter Spritzschutz. Auf dem Herd spritzt Fett, an der Spüle Wasser. Ein Spritzschutz ist wichtig, um Wände vor einem Ölfilm sowie Feuchtigkeit zu schützen. Dabei müssen es nicht immer Fliesen sein, deren Fugen sich schnell verfärben.
► Glasrückwand hinter der Kochstelle. Für die Rückwand hinter dem Herd empfiehlt Stan Rusch Glas als pflegeleichten Spritzschutz: „Farbig hinterlegt oder lackiert und mit Silikonfuge befestigt, ist Glas hinter dem Kochfeld an Wänden, wo sich heiße Fette und Öle einbrennen könnten, ein guter Schutz.“
Auch Frank Klocke ist von Glas als Spritzschutz überzeugt: „Durch die glatte Fläche haftet Schmutz kaum, der sich mit einfachem Glasreiniger schnell wieder entfernen lässt.“
► Glasrückwand hinter der Kochstelle. Für die Rückwand hinter dem Herd empfiehlt Stan Rusch Glas als pflegeleichten Spritzschutz: „Farbig hinterlegt oder lackiert und mit Silikonfuge befestigt, ist Glas hinter dem Kochfeld an Wänden, wo sich heiße Fette und Öle einbrennen könnten, ein guter Schutz.“
Auch Frank Klocke ist von Glas als Spritzschutz überzeugt: „Durch die glatte Fläche haftet Schmutz kaum, der sich mit einfachem Glasreiniger schnell wieder entfernen lässt.“
► Edelstahl hinter der Kochstelle. Eine stilvolle und pflegeleichte Idee sind Rückwände aus Metall. „Geölt oder überlackiert sind sie sehr pflegeleicht. Man kann Ihnen aber auch ein besonderes Finish verleihen, indem man sie per Hand flammt oder unbehandelt eine Patina entwickeln lässt“, sagt Rusch.
► Dispersionsfarbe hinter dem Waschbecken. Zum Schutz vor Wasserspritzern ist für Rusch am Spülbecken kein Spritzschutz wie am Herd notwendig. „Schon allein durch eine matte Wandfarbe mit Latex- oder Keramikanteilen ist ein ausreichender Feuchtigkeitsschutz geboten“, so der Küchenplaner. Auch abwaschbare Kreidefarbe eigne sich.
4) Pflegeleichter Küchenboden. Beim Boden gelten im Grunde die gleichen Regeln wie bei der Arbeitsfläche: Am pflegeleichtesten sind geschlossen porige Materialien.
► Fliesenböden. „Eine Fliese ist leichter zu pflegen als Steinboden, der wiederum einfacher als ein geölter Holzboden zu reinigen ist“, sagt Rusch.
Keramikfliesen sind laut Klocke sehr gut als Bodenbelag in der Küche geeignet, da sie geschlossen porig und dadurch widerstandsfähig sind. „Hier ist es im Wesentlichen die Farbigkeit, die die Empfindlichkeit beeinflusst“, so der Küchenplaner. Wie bei Arbeitsflächen sind dunkle unifarbene Flächen häufig pflegeintensiver als
„gesprenkelte“ und strukturierte Flächen, da man auf ihnen Verschmutzungen einfach schneller erkennt.
► Fliesenböden. „Eine Fliese ist leichter zu pflegen als Steinboden, der wiederum einfacher als ein geölter Holzboden zu reinigen ist“, sagt Rusch.
Keramikfliesen sind laut Klocke sehr gut als Bodenbelag in der Küche geeignet, da sie geschlossen porig und dadurch widerstandsfähig sind. „Hier ist es im Wesentlichen die Farbigkeit, die die Empfindlichkeit beeinflusst“, so der Küchenplaner. Wie bei Arbeitsflächen sind dunkle unifarbene Flächen häufig pflegeintensiver als
„gesprenkelte“ und strukturierte Flächen, da man auf ihnen Verschmutzungen einfach schneller erkennt.
► Holzböden. „Ein Holzboden wird über die Jahre pflegeleichter und robuster. Jedes Mal, wenn der Boden gewischt wird, saugt er Öle und Feuchtigkeit auf. Dabei bildet sich eine eigene Schutzschicht“, so Rusch. Zudem kann ein Holzboden leicht repariert werden.

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5) Sockelleisten. „Sockelleisten sind für eine pflegeleichte Küche ein Muss. Es sein denn, der Abstand zwischen Boden und Schrank ist hoch genug, um darunter zu putzen“, sagt Rusch.
Diese Leisten verblenden die Lücke zwischen Boden und Unterschrank, verstecken diverse Kabel und Rohre und verhindern weitgehend, dass grober Dreck darunter gelangt. Manch einer fragt sich, wieso es dahinter trotzdem dreckig werden kann.
„Eine Sockelleiste schließt niemals zu 100 Prozent ab. Mit Absicht, denn es müssen sich Luftströme dahinter bewegen können. Sie dämmen die Schimmelbildung ein, die sonst durch entstehende Wärme der technischen Geräte unterstützt wird“, sagt Rusch.
Welche Tipps haben Sie noch für pflegeleichte Materialien in der Küche? Nutzen Sie gerne die Kommentarspalte.
Diese Leisten verblenden die Lücke zwischen Boden und Unterschrank, verstecken diverse Kabel und Rohre und verhindern weitgehend, dass grober Dreck darunter gelangt. Manch einer fragt sich, wieso es dahinter trotzdem dreckig werden kann.
„Eine Sockelleiste schließt niemals zu 100 Prozent ab. Mit Absicht, denn es müssen sich Luftströme dahinter bewegen können. Sie dämmen die Schimmelbildung ein, die sonst durch entstehende Wärme der technischen Geräte unterstützt wird“, sagt Rusch.
Welche Tipps haben Sie noch für pflegeleichte Materialien in der Küche? Nutzen Sie gerne die Kommentarspalte.
► Matt geschliffene oder strukturierte Oberflächen. „Eine normale Edelstahlplatte mit klassischer Bürstung beziehungsweise Schliffbild würde ich persönlich weniger empfehlen“, verrät Klocke. „Man erkennt dort wie auch bei Edelstahlspülen bereits nach der ersten Nutzung Kratzer.“