Leben & Alltag
1, 2, 3, meins! Checkliste für die erste eigene Wohnung
Was es alles zu beachten gilt: von Mietvertrag über Rundfunkgebühr bis Bett, Sofa und Einweihungsparty
Die Aufregung ist groß, wenn der Umzug in die erste eigene Wohnung ansteht. Selbstständigkeit garantiert. Doch was müssen Sie alles beachten? Wände streichen oder tapezieren, Möbel und Geschirr besorgen, alles an seinen Platz stellen und fertig? Ja schon, aber damit ist es noch nicht getan. Woher kommen Strom und Gas? Brauche ich Internet? Was sind Betriebskosten und woraus setzen sich die Nebenkosten zusammen? Wir geben eine Hilfestellung.
Mietvertrag. Im Mietvertrag steht alles Wichtige zum Mietverhältnis wie Mietpreis, Kaution, Mietzeit und Kündigungsfristen, Zimmerzahl und Ausstattung, Hinweise zu Betriebskosten, Heizung und Warmwasser. Auch Ihre Rechte und Pflichten als Mieter:in sind hier festgelegt. Es lohnt sich, den Mietvertrag sorgfältig durchzulesen und bei Unklarheiten nachzufragen. Hilfestellung gibt auch der Deutsche Mieterbund, der auf seiner Website Mustermietverträge veröffentlicht.
Tipp: Lesen Sie Verträge immer in Ruhe durch, schlafen Sie eine Nacht darüber und unterschreiben Sie erst dann, wenn alles passt. Und wenn Mängel auftauchen, vor dem Einzug oder danach, geben Sie immer sofort dem Vermieter oder der Vermieterin Bescheid.
Tipp: Lesen Sie Verträge immer in Ruhe durch, schlafen Sie eine Nacht darüber und unterschreiben Sie erst dann, wenn alles passt. Und wenn Mängel auftauchen, vor dem Einzug oder danach, geben Sie immer sofort dem Vermieter oder der Vermieterin Bescheid.
Kaution. In der Kostenaufstellung für eine neue Mietwohnung dürfen Sie die Kaution auf keinen Fall übersehen. Sie kann von einer bis zu maximal drei Nettokaltmieten betragen. Die Kaution geht auf ein separates Konto, auf dem das Geld bei günstiger Zinslage verzinst wird. Beim Auszug bekommen Sie die Kaution zurück, sofern keine Schäden an der Wohnung damit beglichen werden müssen.
Tipp: Einige Banken bieten ein Mietkautionskonto. In diesem Fall hinterlegt und verwaltet die Bank die Kautionssumme auf einem Treuhandkonto. Vorteil: Sie müssen nicht Ihre Ersparnisse für die Kaution einsetzen. Nachteil: Die Bank verlangt dafür Gebühren.
Tipp: Einige Banken bieten ein Mietkautionskonto. In diesem Fall hinterlegt und verwaltet die Bank die Kautionssumme auf einem Treuhandkonto. Vorteil: Sie müssen nicht Ihre Ersparnisse für die Kaution einsetzen. Nachteil: Die Bank verlangt dafür Gebühren.
Betriebskosten. Kaltmiete ist der Preis, den Sie allein für die Überlassung des Wohnraums bezahlen müssen. Hinzu kommen noch Betriebskosten, worunter Hausmeisterservice, Müllabfuhr, Gartenpflege, Heizkosten etc. fallen. Betriebskosten werden meist als Abschlagszahlungen vom Vermieter erhoben. Nach spätestens zwölf Monaten muss eine Abrechnung darüber erstellt werden, welche Kosten tatsächlich entstanden sind. Entsprechend bekommen Sie eine Rückzahlung oder müssen nachzahlen.
Tipp: Ihre Betriebskosten können Sie durch sparsames Verhalten beim Verbrauch von Wasser, Strom und Heizung senken. Prüfen Sie die Abrechnung immer genau, es können sich leicht Fehler einschleichen.
Tipp: Ihre Betriebskosten können Sie durch sparsames Verhalten beim Verbrauch von Wasser, Strom und Heizung senken. Prüfen Sie die Abrechnung immer genau, es können sich leicht Fehler einschleichen.
Stromanbieter. Woher Sie den Strom beziehen, können Sie in der Regel selbst bestimmen. Das lohnt sich durchaus. Denn wenn Sie nicht selbst einen Stromanbieter wählen, werden Sie über die meist teurere Grundversorgung bedient. Bei der Auswahl des Stromanbieters sollten Sie auch auf den Energiemix achten. Wer klimabewusst lebt, wählt am besten einen Stromanbieter, der Energie hauptsächlich aus regenerativen Quellen gewinnt.
Tipp: Viele Stromanbieter haben ein „Kunden-werben-Kunden“-Programm. Vielleicht ist Ihr Freund oder Ihre Freundin schon Kunde beim Stromanbieter Ihrer Wahl und freut sich über die Werbeprämie.
Tipp: Viele Stromanbieter haben ein „Kunden-werben-Kunden“-Programm. Vielleicht ist Ihr Freund oder Ihre Freundin schon Kunde beim Stromanbieter Ihrer Wahl und freut sich über die Werbeprämie.
Rundfunkbeitrag. Gleich, ob und wie viel öffentlich-rechtlichen Rundfunk Sie zu Hause über Fernsehen, Internet oder Radio konsumieren, der Rundfunkbeitrag wird grundsätzlich pro Haushalt fällig. Damit darf auch in Wohngemeinschaften oder bei Untervermietung kein zusätzlicher Rundfunkbeitrag erhoben werden. Es gibt zudem verschiedene Möglichkeiten, sich davon befreien zu lassen. Gerade, wenn Sie in der Ausbildung sind oder studieren, können Sie davon profitieren.
Tipp: Warten Sie ab, bis der Brief für den Rundfunkbeitrag ankommt, und reagieren Sie dann sofort.
Tipp: Warten Sie ab, bis der Brief für den Rundfunkbeitrag ankommt, und reagieren Sie dann sofort.
Internetanschluss. Wer nicht ständig im Café um die Ecke surfen will, braucht eigenes Internet. Unter den zahlreichen Angeboten müssen Sie das für sich passende Angebot finden. Am besten beobachten Sie zuerst Ihr eigenes Surfverhalten und wählen dann einen dazu passenden Tarif.
Tipp: Am Anfang, bis der eigene Internetanschluss gelegt ist, muss das Café um die Ecke reichen. Sie können die Zeit nutzen, Ihre neue Nachbarschaft zu erkunden.
Tipp: Am Anfang, bis der eigene Internetanschluss gelegt ist, muss das Café um die Ecke reichen. Sie können die Zeit nutzen, Ihre neue Nachbarschaft zu erkunden.
Versicherungen. Eine Pflichtversicherung für Mieter gibt es nicht. Manche Vermieter bestehen aber auf einer Haftpflichtversicherung, die mögliche Schäden an der Wohnung abdeckt. Junge Menschen sind oft noch bei den Eltern mitversichert und für alle anderen ist es zumindest eine Überlegung wert. Eine Hausratversicherung hingegen brauchen Sie nicht unbedingt, zumal wenn Ihr Hausstand aus nicht allzu wertvollen Dingen besteht. Sinnvoll ist die Mitgliedschaft in einem Mieterverein mit Rechtsschutz.
Tipp: Fragen Sie erst bei Ihren Eltern, ob Sie noch Versicherungsschutz genießen. Sie können dann später immer noch selbst eine Versicherung abschließen.
Tipp: Fragen Sie erst bei Ihren Eltern, ob Sie noch Versicherungsschutz genießen. Sie können dann später immer noch selbst eine Versicherung abschließen.
Bürokratie. Der Kontakt zu Behörden bleibt beim Einzug und Umzug nicht aus. Sie sollten sich beim Einwohnermeldeamt innerhalb von vierzehn Tagen anmelden. Informieren Sie über Ihren Umzug auch Bank, Krankenkasse, Arbeitgeber und selbstverständlich alle Freunde. Mit einem Nachsendeantrag bei der Post kommen auch an die alte Adresse geschickte Briefe und andere Postsendungen an der neuen Adresse an. Um Namensschilder an Klingel, Briefkasten und Haustür kümmert sich häufig die Hausmeisterin oder der Hausmeister. Ist dies nicht der Fall, machen Sie es einfach selbst.
Tipp: Termine beim Einwohnermeldeamt können Sie in größeren Städten online buchen.
Tipp: Termine beim Einwohnermeldeamt können Sie in größeren Städten online buchen.
Möblierung. Der schönste Teil der eigenen Wohnung ist für die meisten Menschen die Einrichtung. Wenn Sie nach der Zahlung der ersten Miete und der Kaution nicht mehr viel Geld übrig haben, sollten Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren und sich zudem bei Gebrauchtwarenmärkten on- und offline umschauen. Einfach mal im Familien- und Freundeskreis fragen, ob dort Dinge entbehrlich oder gar überflüssig sind, die die eigene Grundausstattung bereichern.
Grundausstattung für die Küche sind Herd und Spüle, sofern sie nicht mitgemietet werden, und ein Kühlschrank. Regale eignen sich für Ess- und Kochgeschirr, Besteck, Gläser und Tassen. Im Schlafzimmer sind es Bett und Aufbewahrungsmöglichkeit für Kleidung, die nicht fehlen sollten. Tisch und Stühle sind ebenso sinnvoll. Sofa oder Waschmaschine können Sie hingegen auch später noch ergänzen.
Tipp: Mit einer farbigen oder tapezierten Wand, Pflanzen sowie vielen Kissen wird’s sofort gemütlicher und behaglicher im neuen Zuhause. Lassen Sie sich von diesen beliebten Mini-Wohnungen inspirieren.
Grundausstattung für die Küche sind Herd und Spüle, sofern sie nicht mitgemietet werden, und ein Kühlschrank. Regale eignen sich für Ess- und Kochgeschirr, Besteck, Gläser und Tassen. Im Schlafzimmer sind es Bett und Aufbewahrungsmöglichkeit für Kleidung, die nicht fehlen sollten. Tisch und Stühle sind ebenso sinnvoll. Sofa oder Waschmaschine können Sie hingegen auch später noch ergänzen.
Tipp: Mit einer farbigen oder tapezierten Wand, Pflanzen sowie vielen Kissen wird’s sofort gemütlicher und behaglicher im neuen Zuhause. Lassen Sie sich von diesen beliebten Mini-Wohnungen inspirieren.
Beleuchtung. Licht in jedem Raum ist ein Muss. Ob es schöne Leuchten sind oder für den Anfang nur die nackte Fassung mit Leuchtmittel, ist beim Einzug nicht wichtig. Oft findet sich ein passendes Stück erst mit der Zeit.
Tipp: Installieren Sie mehr Licht in Arbeitsbereichen, atmosphärische Beleuchtung eher in den gemütlichen Ecken. Mehr Tipps für die passende Beleuchtung gibt’s hier.
Tipp: Installieren Sie mehr Licht in Arbeitsbereichen, atmosphärische Beleuchtung eher in den gemütlichen Ecken. Mehr Tipps für die passende Beleuchtung gibt’s hier.
Grundausstattung Putzmittel. Ein Kriterium bei der Wahl der Wohnung sollte auch ihre Pflegeleichtigkeit sein. Viel Fläche, verwinkelte Ecken und Kanten machen mehr Arbeit. Aber auch glatte Flächen in übersichtlichen Räumen sollten sauber gehalten werden. Zur Grundausstattung gehören daher neben den Möbeln auch Utensilien wie Mülleimer, Besen und Kehrschaufel, Wischmopp und Putzeimer.
Tipp: Kleinere Wohnungen sind schneller geputzt.
Tipp: Kleinere Wohnungen sind schneller geputzt.
Untermiete. Wer plant, ein oder mehrere Zimmer unterzuvermieten, muss den Vermieter oder die Vermieterin darüber informieren. In der Regel muss eine Untervermietung erlaubt werden. Wenn Sie aber ohne Zustimmung untervermieten, kann dies ein Grund zur fristlosen Kündigung sein.
Tipp: Holen Sie gleich mit dem Mietvertrag eine Untermieterlaubnis ein.
Tipp: Holen Sie gleich mit dem Mietvertrag eine Untermieterlaubnis ein.
Einweihung. Bleibt am Ende nur noch die Einweihungsparty. Vergessen Sie nicht, den Nachbarn Bescheid zu geben. Eine gute Gelegenheit, sich vorzustellen und die Nachbarschaft kennenzulernen.
Tipp: Wer die Hausgemeinschaft einlädt, zeigt sich offen und bekommt bei einer etwas lauteren Party vielleicht nicht gleich Ärger. Nehmen Sie dennoch besser Rücksicht. So gehen Sie Konflikten aus dem Weg.
Welche Tipps haben Sie noch für die erste eigene Wohnung? Worauf sollte man unbedingt achten? Schreiben Sie ihre Tipps oder vielleicht auch Ihre Erinnerungen an die erste eigene Wohnung gerne in die Kommentare.
Tipp: Wer die Hausgemeinschaft einlädt, zeigt sich offen und bekommt bei einer etwas lauteren Party vielleicht nicht gleich Ärger. Nehmen Sie dennoch besser Rücksicht. So gehen Sie Konflikten aus dem Weg.
Welche Tipps haben Sie noch für die erste eigene Wohnung? Worauf sollte man unbedingt achten? Schreiben Sie ihre Tipps oder vielleicht auch Ihre Erinnerungen an die erste eigene Wohnung gerne in die Kommentare.
Angebote finden Sie in den zahlreichen Internetportalen wie Immobilienscout, Immowelt, Mietwohnungsbörse. Was sich zusätzlich lohnt: im Freundeskreis nachfragen, in den lokalen Zeitungen und Werbeblättern suchen, am Schwarzen Brett in der Uni oder im Betrieb schauen oder selbst ein Inserat aushängen. Etwas aufwändiger, aber erfolgversprechend: Bewerben Sie sich direkt bei Hausverwaltungen oder Wohnungsgenossenschaften um Wohnraum. Viele Hausverwaltungen machen sich oft gar nicht mehr die Mühe, in den bekannten Internetportalen zu werben. Eine Chance!
Tipp: Übergangsweise ist auch die Zwischenmiete eine Option, bis Sie die richtige Wohnung gefunden haben. Auch hierfür gibt es Internetportale, etwa WG-gesucht oder Ebay-Kleinanzeigen.
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