Warum sind Luxus-Duftkerzen so teuer – und wie pflegt man sie?
Hochwertige Design-Kerzen schmeicheln vielen Sinnen. Warum sind sie so beliebt – und wie benutzt man sie richtig?
Alexandra Oertel
15. Januar 2017
Ein duftender Kerzen-Trend erobert gerade die Interior-Welt. Damit sind nicht die klassischen Stumpenkerzen oder Teelichter mit Aroma aus Supermarkt und Drogerie gemeint, die in Kerzenhaltern versteckt ihren Geruch verbreiten. Die Designer-Duftkerzen mit ihren edlen Gläsern, stilvoll kreierten Etiketten und bedacht komponierten Duftnoten sind vielmehr als Luxus-Accessoire zu verstehen. Den hohen Preis – der pro Kerze bis über hundert Euro betragen kann – scheinen viele gerne in Kauf zu nehmen. Warum ist das so? Was ist das Besondere an den teuren Duftkerzen – und wie geht man mit ihnen richtig um?
Duftkerze im Bild: „B“ aus der „The Alphabet Collection“, Atelier Oblique
Kerzenmanufakturen wie Maison Cire Trudon und Parfümeure wie Diptyque oder Jo Malone sind nicht die einzigen, die Duftkerzen in edlen Designs herstellen. Längst haben auch Möbel- und Produktdesigner deren kreatives und wirtschaftliches Potenzial erkannt: Tom Dixon oder der italienische Wohnaccessoire-Hersteller Fornasetti lassen Kerzengehäuse wie Kunstwerke erscheinen. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Auch der renommierte Grafikdesigner Mario Lombardo entwickelt und vertreibt seit 2015 unter seinem Label „Atelier Oblique“ in Berlin „The Alphabet Collection“ – eine 27-teilige, untereinander kombinierbare Kerzenserie. Dazu veranlasste ihn die Überzeugung von der sinnlichen Kraft des Accessoires. „Duftkerzen sind wie eine Melodie im Raum, sanfte Noten, die die Kraft besitzen, einen Raum mit Erinnerung zu füllen. Diese Korrespondenz zwischen dem Hier und Jetzt und und dem Irgendwann und Irgendwo ist für mich sehr reizvoll“, sagt er.
Kerzenmanufakturen wie Maison Cire Trudon und Parfümeure wie Diptyque oder Jo Malone sind nicht die einzigen, die Duftkerzen in edlen Designs herstellen. Längst haben auch Möbel- und Produktdesigner deren kreatives und wirtschaftliches Potenzial erkannt: Tom Dixon oder der italienische Wohnaccessoire-Hersteller Fornasetti lassen Kerzengehäuse wie Kunstwerke erscheinen. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Auch der renommierte Grafikdesigner Mario Lombardo entwickelt und vertreibt seit 2015 unter seinem Label „Atelier Oblique“ in Berlin „The Alphabet Collection“ – eine 27-teilige, untereinander kombinierbare Kerzenserie. Dazu veranlasste ihn die Überzeugung von der sinnlichen Kraft des Accessoires. „Duftkerzen sind wie eine Melodie im Raum, sanfte Noten, die die Kraft besitzen, einen Raum mit Erinnerung zu füllen. Diese Korrespondenz zwischen dem Hier und Jetzt und und dem Irgendwann und Irgendwo ist für mich sehr reizvoll“, sagt er.
„Alphabet“ Kerzenkollektion von Atelier Oblique in der Mulackstraße 20, Berlin, geschützt durch Glasglocken. Alle Fotos dieser Kollektion mit freundlicher Genehmigung von Atelier Oblique.
Duftkerzen für die Sinne – Geruch
Kennen Sie das auch? Sie benutzen nach längerer Zeit wieder ein Parfüm oder eine Creme, die Sie zu einem bestimmten Anlass oder in einer bestimmten Lebensphase getragen haben, und sobald der Duft in die Nase steigt, kommen Erinnerungen hoch. Auch die Gründer von Diptyque fanden die Inspiration für ihre Duftkreationen in Reisen, Kindheitserinnerungen und der Natur. Von fruchtig-süß, wie „Coconut Lime“ von Fragrant Flame über pudrig-blumig wie „Silence“ von Tromborg bis zu würzig-ledrig wie Black Leather Accord & Cade“ von Molton Brown – die Duftnoten sind so variationsreich wie die Geschmäcker und die gewünschten Stimmungen, in die man sich versetzen möchte. Und viel komplexer und ausgewogener als bei günstigen Duftkerzen.
Duftkerzen für die Sinne – Geruch
Kennen Sie das auch? Sie benutzen nach längerer Zeit wieder ein Parfüm oder eine Creme, die Sie zu einem bestimmten Anlass oder in einer bestimmten Lebensphase getragen haben, und sobald der Duft in die Nase steigt, kommen Erinnerungen hoch. Auch die Gründer von Diptyque fanden die Inspiration für ihre Duftkreationen in Reisen, Kindheitserinnerungen und der Natur. Von fruchtig-süß, wie „Coconut Lime“ von Fragrant Flame über pudrig-blumig wie „Silence“ von Tromborg bis zu würzig-ledrig wie Black Leather Accord & Cade“ von Molton Brown – die Duftnoten sind so variationsreich wie die Geschmäcker und die gewünschten Stimmungen, in die man sich versetzen möchte. Und viel komplexer und ausgewogener als bei günstigen Duftkerzen.
Duftkerze im Bild: „English Pear & Freesia“, Jo Malone
Foto: Mario Lombardo von Atelier Oblique in Grasse
Kerzendesigner wie Lombardo entwickeln dafür präzise Duftkompositionen aus hochwertigen Parfümnoten: „Jeder meiner Raumdüfte trägt eine eigene Welt mit einem eigenen Universum in sich, das sich nach parfümistischer Kunst in Kopf-, Herz-, und Basisnote entfaltet“, so der Designer. Die Kompositionen entwickelte Lombardo zusammen mit dem traditionsreichen Haus Robertet in der französischen Duftstadt Grasse.
Kerzendesigner wie Lombardo entwickeln dafür präzise Duftkompositionen aus hochwertigen Parfümnoten: „Jeder meiner Raumdüfte trägt eine eigene Welt mit einem eigenen Universum in sich, das sich nach parfümistischer Kunst in Kopf-, Herz-, und Basisnote entfaltet“, so der Designer. Die Kompositionen entwickelte Lombardo zusammen mit dem traditionsreichen Haus Robertet in der französischen Duftstadt Grasse.
Duftkerze im Bild: „Air“ aus der „Scent Elements“-Serie, Tom Dixon
Duftkerzen für die Sinne – Sehen
Nicht nur der Duft der Kerzen, auch ihre Formen sind Teil des Zaubers. Tom Dixon zum Beispiel kreiert nicht nur wohlriechende Kerzen, sondern auch passende Kerzengläser, die für sich allein schon Hingucker sind. Die Gefäße der „Scent-Elements“-Serie sind handgeblasen. Neben Glas bietet Tom Dixon auch glamouröse Kupfer-, Nickel- und Messinggefäße mit Marmordeckel an.
Duftkerzen für die Sinne – Sehen
Nicht nur der Duft der Kerzen, auch ihre Formen sind Teil des Zaubers. Tom Dixon zum Beispiel kreiert nicht nur wohlriechende Kerzen, sondern auch passende Kerzengläser, die für sich allein schon Hingucker sind. Die Gefäße der „Scent-Elements“-Serie sind handgeblasen. Neben Glas bietet Tom Dixon auch glamouröse Kupfer-, Nickel- und Messinggefäße mit Marmordeckel an.
Bei Fornasetti setzt man auf Keramikgefäße – natürlich mit dem wohlbekannten Cavalieri-Gesicht. Die Kerze wird damit zum dekorativen Wohnaccessoire.
Duftkerzen für die Sinne – Hören
Mit einem hochwertigen Duft und einem exklusiv gestalteten Glas wecken die Design-Duftkerzen olfaktorische und visuelle Reize auf besondere Weise. Die Kerzen der Marke The Hype Noses sprechen zudem den Hörsinn an. Ihr holziger Docht knistert wie ein Feuer. Augen zu und sich einfach vor den Kamin oder an ein Lagerfeuer träumen …
Mit einem hochwertigen Duft und einem exklusiv gestalteten Glas wecken die Design-Duftkerzen olfaktorische und visuelle Reize auf besondere Weise. Die Kerzen der Marke The Hype Noses sprechen zudem den Hörsinn an. Ihr holziger Docht knistert wie ein Feuer. Augen zu und sich einfach vor den Kamin oder an ein Lagerfeuer träumen …
Duftkerze im Bild: „Eclectic – Orientalist“, Tom Dixon
Warum sind Design-Duftkerzen so teuer?
Design-Kerzen kosten, je nach Wachsmenge und Gefäß – zwischen 25 und 155 Euro. Sie sind Luxusartikel und nicht nur einfach Kerzen, so wie ein Chanelparfüm aufgrund der Zusammensetzung aus hochwertigen Ölen eben auch seinen Preis hat. Und genau in diesem Sinne gönnen viele sich die Kerzen auch – als teures Parfum für den Raum, als ein Stück Luxus.
Sorgfältige Herstellung des Wachses und des exklusiven Gehäuses sind sicherlich eine Erklärung für die Preise. Zum anderen wird vorwiegend auf umweltfreundliche Inhaltsstoffe geachtet, die kostenintensiver sind. Statt dem günstigeren – und einigen Studien zufolge, etwa jener der South Carolina State University – gesundheitlich nicht ganz ungefährlichen Paraffin wird vornehmlich auf Bienen- und Sojawachs zurückgegriffen. Luxuskerzen sind also in der Regel tatsächlich auch hochwertig.
Zudem ist Stearin ein häufig in größerem Maße vorkommender Inhaltsstoff, der für eine längere Brenndauer der Kerzen sorgt. Mit circa 40-70 Stunden kann man an seiner Design-Kerze dann schon lange Freude haben – einzige Voraussetzung: man pflegt sie nach den Vorgaben.
Warum sind Design-Duftkerzen so teuer?
Design-Kerzen kosten, je nach Wachsmenge und Gefäß – zwischen 25 und 155 Euro. Sie sind Luxusartikel und nicht nur einfach Kerzen, so wie ein Chanelparfüm aufgrund der Zusammensetzung aus hochwertigen Ölen eben auch seinen Preis hat. Und genau in diesem Sinne gönnen viele sich die Kerzen auch – als teures Parfum für den Raum, als ein Stück Luxus.
Sorgfältige Herstellung des Wachses und des exklusiven Gehäuses sind sicherlich eine Erklärung für die Preise. Zum anderen wird vorwiegend auf umweltfreundliche Inhaltsstoffe geachtet, die kostenintensiver sind. Statt dem günstigeren – und einigen Studien zufolge, etwa jener der South Carolina State University – gesundheitlich nicht ganz ungefährlichen Paraffin wird vornehmlich auf Bienen- und Sojawachs zurückgegriffen. Luxuskerzen sind also in der Regel tatsächlich auch hochwertig.
Zudem ist Stearin ein häufig in größerem Maße vorkommender Inhaltsstoff, der für eine längere Brenndauer der Kerzen sorgt. Mit circa 40-70 Stunden kann man an seiner Design-Kerze dann schon lange Freude haben – einzige Voraussetzung: man pflegt sie nach den Vorgaben.
Die richtige Nutzung und Pflege von teuren Duftkerzen
- Schützen Sie die Kerze vor Staub
- Berücksichtigen Sie die Raumhöhe
- Lüften Sie
- Kürzen Sie den Docht
- Lassen Sie die Kerze gleichmäßig abbrennen
Duftkerzen-Gläser im Bild: Diptyque
Design-Kerzengläser weiterverwenden
Ist die Kerze dann irgendwann für immer erloschen, kann man dennoch weiter Freude am Kauf haben. Denn da die Gefäße der Luxus-Kerzen so aufwändig gestaltet sind, eignen sie sich hervorragend als Wohnaccessoire – es ist nur ein wenig Kreativität gefragt. Durch Einfrieren des erkalteten Gefäßes oder Einweichen in heißem Wasser lassen sich Wachsrückstände im Glas relativ einfach entfernen.
Interior-Designer Stephane Chamard zum Beispiel hat – wie im Bild zu sehen – in einer Küche in Toronto den schicken Gläsern von Diptyque als Besteckbehälter erneut Leben eingehaucht.
Mario Lombardo verwendet die Kerzen nach dem Abbrennen gern als Vase für kleine Blumensträuße. „In meinem Büro benutzen wir sie als Stifthalter. Aber da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt“, ergänzt er.
Haben Sie sich schon einmal eine teure Design-Duftkerze gegönnt?
Ist die Kerze dann irgendwann für immer erloschen, kann man dennoch weiter Freude am Kauf haben. Denn da die Gefäße der Luxus-Kerzen so aufwändig gestaltet sind, eignen sie sich hervorragend als Wohnaccessoire – es ist nur ein wenig Kreativität gefragt. Durch Einfrieren des erkalteten Gefäßes oder Einweichen in heißem Wasser lassen sich Wachsrückstände im Glas relativ einfach entfernen.
Interior-Designer Stephane Chamard zum Beispiel hat – wie im Bild zu sehen – in einer Küche in Toronto den schicken Gläsern von Diptyque als Besteckbehälter erneut Leben eingehaucht.
Mario Lombardo verwendet die Kerzen nach dem Abbrennen gern als Vase für kleine Blumensträuße. „In meinem Büro benutzen wir sie als Stifthalter. Aber da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt“, ergänzt er.
Haben Sie sich schon einmal eine teure Design-Duftkerze gegönnt?
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Hallo,
Diffuser finde ich ebenfalls toll und auch besonders die von Linari. Linari hat auch Kerzen verschiedener Größen, die sehr gut brennen. Bitte unbedingt immer zwischendurch die Dochte kürzen, wie schon hier im Artikel erwähnt wird.
.......nicht nur einfach Kerzen, so wie ein Chanelparfüm aufgrund der Zusammensetzung aus hochwertigen Ölen eben auch seinen Preis hat.
Das stimmt so nicht - der Minimale Anteil an hochwertigen Ölen ist nicht der Rede wert und macht den Preis nicht aus!
Duftkerzen, wie auch Parfüm sind Luxusartikel - man bezahlt in erster Linie für den Namen.
so, das war jetzt der letzte Versuch.
Habe mir zwei hochpreisige Duftkerzen gekauft (je 100 Euro) und beide sind wieder auf halber Strecke liegen geblieben.
Wahrscheinlich hat Anthell Elletronics recht. Man bezahlt den Namen und nicht die Qualität.
Schade, eigentich.