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Stilvoll fläzen! Was unterscheidet Ottomane, Récamiere und Co.?
Ottomane, Récamiere, Longchair – was verbirgt sich hinter diesen Begriffen? Oder beschreiben sie alle das Gleiche?
Katrin Täubig
29. Juli 2019
Inneneinrichtung | Beratung, Wohn- und Deko-Kurse
Wenn Sie gerade nach einem neuen Sofa Ausschau halten, sind Ihnen Begriffe wie Ottomane oder Récamiere bestimmt schon öfter begegnet. Houzz erklärt, was genau man darunter versteht und wo die einzelnen Sitz- und Liegemöbel jeweils am besten hinpassen.
Ottomane
Ursprünglich war die Ottomane eine sofaähnliche Sitzbank, deren Rückenlehne halbrund in die Armlehnen überging. Heutzutage bezeichnet man als Ottomane ein Liegesofa mit einer Rückenlehne, die nur einen Teil der Längsseite einnimmt. Am freien Ende befindet sich keine Armlehne. Damit das Möbel frei im Raum platziert werden kann, sind alle Seiten mit Polsterstoff bezogen.
Ursprünglich war die Ottomane eine sofaähnliche Sitzbank, deren Rückenlehne halbrund in die Armlehnen überging. Heutzutage bezeichnet man als Ottomane ein Liegesofa mit einer Rückenlehne, die nur einen Teil der Längsseite einnimmt. Am freien Ende befindet sich keine Armlehne. Damit das Möbel frei im Raum platziert werden kann, sind alle Seiten mit Polsterstoff bezogen.
Viele Sofas in L-Form werden mit einem Schenkel als Ottomane ausgeführt. So entsteht dort ein gemütlicher Eckplatz und zusätzlich ein vollwertiger Sitzplatz mit einer Rückenlehne. Vorsicht: Im Englischen bezeichnet ein „ottoman“ einen gepolsterten Hocker.
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Chaiselongue
Als Chaiselongue wird ein gepolstertes Ruhe- oder Tagesbett mit erhöhtem Kopfende bezeichnet, das einer Person Platz bietet und ursprünglich für eine kurze Mittagsruhe gedacht war. Ursprünglich entstand es tatsächlich dadurch, indem man die Polsterfläche eines Stuhles vergrößerte, sodass er oder sie sich auf dem Ruhesessel ausstrecken konnten. Alle Konstruktionsteile – bis auf die Füße – sind gepolstert und mit Stoff bezogen. Dadurch lässt sich eine Chaiselongue wunderbar frei im Raum platzieren und als Raumteiler einsetzen.
Als Chaiselongue wird ein gepolstertes Ruhe- oder Tagesbett mit erhöhtem Kopfende bezeichnet, das einer Person Platz bietet und ursprünglich für eine kurze Mittagsruhe gedacht war. Ursprünglich entstand es tatsächlich dadurch, indem man die Polsterfläche eines Stuhles vergrößerte, sodass er oder sie sich auf dem Ruhesessel ausstrecken konnten. Alle Konstruktionsteile – bis auf die Füße – sind gepolstert und mit Stoff bezogen. Dadurch lässt sich eine Chaiselongue wunderbar frei im Raum platzieren und als Raumteiler einsetzen.
Eines der bekanntesten Chaiselounge-Möbel ist die LC4 entworfen 1928 von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand. Die schlichte Chaiselongue mit Stahlgestell fand in der Folgezeit viele Nachahmer und war Inspiration für moderne Varianten des Liegemöbels.
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Récamiere
Die Récamiere (im Foto oben im Vordergrund) war anfänglich ein kombiniertes Sitz- und Liegemöbel ohne Rückenlehne, aber mit zwei hohen, elegant geschwungenen Armlehnen. Die Mischung aus Sessel, Liege und Sofa hat ihren Ursprung in Frankreich und ging zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus der Chaiselongue hervor. Damals galt es als schick, Gäste halbliegend zu empfangen. Eine Tugend, die bereits im Altertum von Herrschenden zelebriert wurde. Benannt ist die Récamiere nach der französischen Schriftstellerin Julie Récamier. Die Récamiere ist für einen kurzen Mittagsschlaf ebenso geeignet wie als Gästebett für Übernachtungsbesuch.
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Die Récamiere (im Foto oben im Vordergrund) war anfänglich ein kombiniertes Sitz- und Liegemöbel ohne Rückenlehne, aber mit zwei hohen, elegant geschwungenen Armlehnen. Die Mischung aus Sessel, Liege und Sofa hat ihren Ursprung in Frankreich und ging zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus der Chaiselongue hervor. Damals galt es als schick, Gäste halbliegend zu empfangen. Eine Tugend, die bereits im Altertum von Herrschenden zelebriert wurde. Benannt ist die Récamiere nach der französischen Schriftstellerin Julie Récamier. Die Récamiere ist für einen kurzen Mittagsschlaf ebenso geeignet wie als Gästebett für Übernachtungsbesuch.
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Heute wird die Récamière häufig als Oberbegriff für jegliche Sitzmöbel, die keine vollständigen Rücken- oder Seitenlehnen haben, verwendet. So gelten inzwischen auch Sitzgelegenheiten mit nur einer Lehne als Récamière. Aus der ursprünglichen Form ohne Rücken-, aber mit zwei Armlehnen ist ein Möbelstück geworden, das meist mit Rückenlehne versehen ist, bei dem die Armlehnen aber oft nur angedeutet werden. Sie werden oft an ein Sofa „angedockt“ und sind prima geeignet, um dort die Beine hochzulegen.
Longchair
Der Longchair ist, vereinfacht gesagt, ein aufwendig gepolstertes Sofa mit nur einer Rückenstütze. Die Arm- und Rückenlehnen sind weich und gemütlich. Am besten platziert man den Longchair so im Raum, dass man von dort einen schönen Ausblick hat und gut entspannen kann. Wichtig ist dafür eine mit Stoff bezogene Rückseite.
Der Longchair ist, vereinfacht gesagt, ein aufwendig gepolstertes Sofa mit nur einer Rückenstütze. Die Arm- und Rückenlehnen sind weich und gemütlich. Am besten platziert man den Longchair so im Raum, dass man von dort einen schönen Ausblick hat und gut entspannen kann. Wichtig ist dafür eine mit Stoff bezogene Rückseite.
Daybed
Eine Weiterentwicklung der historischen Liegemöbel ist das Daybed. Besonders wirkungsvoll sind die Modelle, die ganz auf Lehnen verzichten. Hierzulande handelt es sich beim Daybed für gewöhnlich um ein Sofa, dessen Sitzfläche so breit ist, dass ein durchschnittlicher Erwachsener bequem darauf liegen kann. Außerdem besteht die Sitzfläche nicht aus einzelnen Segmenten, sondern aus einer einzigen, komfortablen Polsterfläche, die sich in einigen Fällen sogar durch einen Klappmechanismus vergrößern lässt.
Wie sie sehen, die feinen Unterschieden zwischen Récamiere, Ottomane, Longchair und Co. sind bei modernen Varianten beinahe fließend. Kein Wunder, schließlich ist die Funktion beim Mix von Sessel und Bett dieselbe: Darauf lässt es sich bequem ausruhen und herrlich entspannen – vor allem tagsüber.
Auf welchem Möbel entspannen Sie zu Hause am liebsten? Verraten Sie es in den Kommentaren!
Eine Weiterentwicklung der historischen Liegemöbel ist das Daybed. Besonders wirkungsvoll sind die Modelle, die ganz auf Lehnen verzichten. Hierzulande handelt es sich beim Daybed für gewöhnlich um ein Sofa, dessen Sitzfläche so breit ist, dass ein durchschnittlicher Erwachsener bequem darauf liegen kann. Außerdem besteht die Sitzfläche nicht aus einzelnen Segmenten, sondern aus einer einzigen, komfortablen Polsterfläche, die sich in einigen Fällen sogar durch einen Klappmechanismus vergrößern lässt.
Wie sie sehen, die feinen Unterschieden zwischen Récamiere, Ottomane, Longchair und Co. sind bei modernen Varianten beinahe fließend. Kein Wunder, schließlich ist die Funktion beim Mix von Sessel und Bett dieselbe: Darauf lässt es sich bequem ausruhen und herrlich entspannen – vor allem tagsüber.
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