Designikonen: Marimekko – die finnische Lifestyle-Kultmarke
Seit den Fifties bereichert Marimekko die Welt mit farbenfrohen Stoffen und Wohnaccessoires – wir zeigen die besten der fröhlichen Klassiker
Schon kurz nachdem sich die finnische Firma Marimekko 1951 gegründet hatte, wurde ihre dezente Mode mit den ungewöhnlichen Mustern zur „Uniform der Intellektuellen“. Das lag nicht zuletzt an der innovativen Firmenführung: Die Gründer Armi Ratia und Rita Immonen holten zeitgenössische Künstler an Bord, um sich von ihnen besonders hochwertige und innovative Muster entwerfen zu lassen. Um danach die Stoffe einer potentiellen Kundschaft näherzubringen, konzipierte man eine Modelinie mit schlichten Schnitten, die schnell erfolgreich wurde.
Bis heute sind die kultigen Motive, die inzwischen Stoffe, Kleidung, Bettwäsche und Geschirr schmücken, das Markenzeichen der Finnen – und Marimekko ist nach wie vor bei Künstlern, Intellektuellen und allen, die es farbenfroh und geschmackvoll mögen, beliebt. Die wichtigsten Meilensteine & alles, was Sie über die finnische Kultmarke wissen müssen!
Bis heute sind die kultigen Motive, die inzwischen Stoffe, Kleidung, Bettwäsche und Geschirr schmücken, das Markenzeichen der Finnen – und Marimekko ist nach wie vor bei Künstlern, Intellektuellen und allen, die es farbenfroh und geschmackvoll mögen, beliebt. Die wichtigsten Meilensteine & alles, was Sie über die finnische Kultmarke wissen müssen!
1964: Muster „Unikko“
„Unikko“ wurde 1964 von Maija Isola kreiert, nachdem von der Firmenleitung verlautbart worden war, dass Marimekko niemals Blumenmuster produzieren würde. Die rebellische Designerin fühlte sich von dieser Aussage angestachelt und entwarf das Mohnblumenmotiv, das bis heute in endlosen Variationen produziert wird und Marimekko zu Weltruhm verholfen hat.
Anfangs beschränkte sie sich auf die Grundfarben Rot, Blau und Weiß. Mit den Jahren kamen andere Farben dazu. Zum 50. Jubiläum im Jahr 2014 gingen Varianten in Schwarz/Orange und Türkis/Rot in Serie.
„Unikko“ wurde 1964 von Maija Isola kreiert, nachdem von der Firmenleitung verlautbart worden war, dass Marimekko niemals Blumenmuster produzieren würde. Die rebellische Designerin fühlte sich von dieser Aussage angestachelt und entwarf das Mohnblumenmotiv, das bis heute in endlosen Variationen produziert wird und Marimekko zu Weltruhm verholfen hat.
Anfangs beschränkte sie sich auf die Grundfarben Rot, Blau und Weiß. Mit den Jahren kamen andere Farben dazu. Zum 50. Jubiläum im Jahr 2014 gingen Varianten in Schwarz/Orange und Türkis/Rot in Serie.
Die prägende Chefdesignerin
Maija Isola stieg zur Chefdesignerin auf und arbeitete noch im Alter von siebzig Jahren für Marimekko, ehe sie wenige Jahre nach ihrem Ruhestand im Jahr 2001 starb. Sie entwarf etwa 500 Dessins für die Firma.
Ab 1978 arbeitete sie mit ihrer Tochter Kristina Isola zusammen, die ihr bereits im Alter von sechzehn Jahren assistiert hatte. Maija Isolas Stoffkreationen wie „Unikko“ wurden durch Kristina weiterentwickelt und in modernen Farben produziert, wie hier die zarte Gelb/Grau-Variante als Bettwäsche.
Maija Isola stieg zur Chefdesignerin auf und arbeitete noch im Alter von siebzig Jahren für Marimekko, ehe sie wenige Jahre nach ihrem Ruhestand im Jahr 2001 starb. Sie entwarf etwa 500 Dessins für die Firma.
Ab 1978 arbeitete sie mit ihrer Tochter Kristina Isola zusammen, die ihr bereits im Alter von sechzehn Jahren assistiert hatte. Maija Isolas Stoffkreationen wie „Unikko“ wurden durch Kristina weiterentwickelt und in modernen Farben produziert, wie hier die zarte Gelb/Grau-Variante als Bettwäsche.
1964: Muster „Kaivo“
Die finnischen Muster-Namen klingen in unseren Ohren fremd und fröhlich, die Geschichten dahinter sind oft kinderleicht zu merken: Der Stoff „Kaivo“ wurde von dem simplen Ereignis inspiriert, dass ein Eimer ins Wasser fiel. Und wenn man die Ringe auf den Stoff etwas länger betrachtet, hat man wirklich die kreisförmig sich ausbreitenden Wellen eines Sees vor Augen, genau wie Maija Isola, als sie das Dessin entwickelte. Statt den Stoff jedoch Blau/Weiß zu gestalten, sorgt kontrastreiches Schwarz/Weiß für zeitlose Eleganz.
Die finnischen Muster-Namen klingen in unseren Ohren fremd und fröhlich, die Geschichten dahinter sind oft kinderleicht zu merken: Der Stoff „Kaivo“ wurde von dem simplen Ereignis inspiriert, dass ein Eimer ins Wasser fiel. Und wenn man die Ringe auf den Stoff etwas länger betrachtet, hat man wirklich die kreisförmig sich ausbreitenden Wellen eines Sees vor Augen, genau wie Maija Isola, als sie das Dessin entwickelte. Statt den Stoff jedoch Blau/Weiß zu gestalten, sorgt kontrastreiches Schwarz/Weiß für zeitlose Eleganz.
1964: Muster „Kivet“
Das bis heute auf Kissen, Tapeten, Kleidern und Geschirr beliebte Punktmuster ist ebenfalls schon sechs Jahrzehnte alt. Im Jahr 1964 machte Maija Isola die unperfekten Kreise salonfähig. Die leichten Abweichungen von den geometrischen Grundformen sind bei Marimekko Programm – genau wie natürliche Formen selten perfekt sind. Die Vorlagen der Kreise schnitt Isola per Hand aus, etwas unregelmäßig – Inspirationsquelle waren in diesem Fall Steine, die auch Namensgeber wurden.
Die Tapete mit dem Muster, die es in Grau, Rot und Schwarz gibt, wird aus scheuerfestem Vinyl hergestellt, so dass sie perfekt für Kinderzimmer geeignet ist (und im Zweifel auch gegen Steinwürfe immun).
Das bis heute auf Kissen, Tapeten, Kleidern und Geschirr beliebte Punktmuster ist ebenfalls schon sechs Jahrzehnte alt. Im Jahr 1964 machte Maija Isola die unperfekten Kreise salonfähig. Die leichten Abweichungen von den geometrischen Grundformen sind bei Marimekko Programm – genau wie natürliche Formen selten perfekt sind. Die Vorlagen der Kreise schnitt Isola per Hand aus, etwas unregelmäßig – Inspirationsquelle waren in diesem Fall Steine, die auch Namensgeber wurden.
Die Tapete mit dem Muster, die es in Grau, Rot und Schwarz gibt, wird aus scheuerfestem Vinyl hergestellt, so dass sie perfekt für Kinderzimmer geeignet ist (und im Zweifel auch gegen Steinwürfe immun).
1971: Muster „Tuuli“
Weil es Marimekko um Gemeinschaft und Gemütlichkeit geht, ist auch Bettwäsche für die Finnen ein wichtiges Gestaltungs-Terrain. Schwierig genug, für beide Geschlechter Designs zu entwerfen, doch mit „Tuuli“, zu Deutsch: „Wind“, ist es ihnen mal wieder gelungen. Der Print erinnert fast an ein Foto von sich wiegenden Baumkronen. Da ist geruhsamer Schlaf garantiert.
Weil es Marimekko um Gemeinschaft und Gemütlichkeit geht, ist auch Bettwäsche für die Finnen ein wichtiges Gestaltungs-Terrain. Schwierig genug, für beide Geschlechter Designs zu entwerfen, doch mit „Tuuli“, zu Deutsch: „Wind“, ist es ihnen mal wieder gelungen. Der Print erinnert fast an ein Foto von sich wiegenden Baumkronen. Da ist geruhsamer Schlaf garantiert.
2002: Muster „Bottna“
Entworfen von der finnischen Designerin Anna Danielsson erinnert „Bottna“ nicht grundlos an einen schönen Blätterwald. Natur, simple und klare Strukturen und dezente Schwarz-Weiß-Konturen zeichnen vor allem großflächige Produkte wie Tapeten aus. Schließlich wäre alles andere zu viel des Guten, wie man bei Marimekko weiß. Deswegen gibt es „Bottna“ außer in Schwarz/Weiß auch nur in kräftigem Grasgrün/Weiß, wodurch es noch stärker an einen saftigen Laubwald erinnert.
Entworfen von der finnischen Designerin Anna Danielsson erinnert „Bottna“ nicht grundlos an einen schönen Blätterwald. Natur, simple und klare Strukturen und dezente Schwarz-Weiß-Konturen zeichnen vor allem großflächige Produkte wie Tapeten aus. Schließlich wäre alles andere zu viel des Guten, wie man bei Marimekko weiß. Deswegen gibt es „Bottna“ außer in Schwarz/Weiß auch nur in kräftigem Grasgrün/Weiß, wodurch es noch stärker an einen saftigen Laubwald erinnert.
2003: Muster „Hetkiä“
Auf in den Großstadtdschungel!
Mit „Hetkiä“ (Design: Maija Louekari) wird Metropolenflair ins traute Heim geholt, ohne den typischen Stress der Stadt mitzubringen. Denn Marimekko wäre kaum Marimekko, wenn nicht sogar solcher Großstadttrubel als Konturenzeichnung nur noch schön und beruhigend wirken würde! Mit seinen dezenten Linien und dem großformatigen Motiv eignet sich der Stoff perfekt als Wanddeko. Es gibt „Hetkiä“ aber auch auf Geschirr oder Handtüchern.
Auf in den Großstadtdschungel!
Mit „Hetkiä“ (Design: Maija Louekari) wird Metropolenflair ins traute Heim geholt, ohne den typischen Stress der Stadt mitzubringen. Denn Marimekko wäre kaum Marimekko, wenn nicht sogar solcher Großstadttrubel als Konturenzeichnung nur noch schön und beruhigend wirken würde! Mit seinen dezenten Linien und dem großformatigen Motiv eignet sich der Stoff perfekt als Wanddeko. Es gibt „Hetkiä“ aber auch auf Geschirr oder Handtüchern.
2004: Muster „Kaiku“
Der Bezug zur Natur wird bei Marimekko immer wieder hergestellt. Vor allem kleine Menschen lieben ja die lebensfrohen Muster, und wie könnte man Kinder schöner für das Wichtige im Leben begeistern?
Der Anblick von Maija Louekaris Motiv „Kaiku“ mit seinen zarten Birken und dem weiten Horizont wirkt wie ein Urlaub auf die Seele. Der tut auch gestressten Grundschulkindern beim morgendlichen Duschen gut. Dazu gilt die Birke als Baum der Fruchtbarkeit, der für Mutterliebe steht. Alles in allem eine sehr gelungene Designidee, die neben Duschvorhängen natürlich auch diverse andere Dinge wie Servietten, Tabletts, Bettwäsche oder Geschirrtücher schmückt.
Mehr: Was ist eigentlich… skandinavischer Stil? >>>
Der Bezug zur Natur wird bei Marimekko immer wieder hergestellt. Vor allem kleine Menschen lieben ja die lebensfrohen Muster, und wie könnte man Kinder schöner für das Wichtige im Leben begeistern?
Der Anblick von Maija Louekaris Motiv „Kaiku“ mit seinen zarten Birken und dem weiten Horizont wirkt wie ein Urlaub auf die Seele. Der tut auch gestressten Grundschulkindern beim morgendlichen Duschen gut. Dazu gilt die Birke als Baum der Fruchtbarkeit, der für Mutterliebe steht. Alles in allem eine sehr gelungene Designidee, die neben Duschvorhängen natürlich auch diverse andere Dinge wie Servietten, Tabletts, Bettwäsche oder Geschirrtücher schmückt.
Mehr: Was ist eigentlich… skandinavischer Stil? >>>
2009: Porzellanserie „In Good Company“
Die beiden Isola-Damen haben viele andere Designer inspiriert, so auch den Finnen Sami Ruotsalainen, der für Marimekko die Geschirrserie „In Good Company“ entwarf, zu der unter anderem die Reihe „Oiva“ sowie die Kollektion „Siirtolapuutarha“ gehören, was soviel wie „Kleingarten“ bedeutet.
Die Porzellanserie umfasst Schalen, Kannen, Teller, Becher und Tassen. Sami Routsalainen ließ sich unter anderem von japanischen Teezeremonien inspirieren. Er entwickelte simple Formen, die sich ebenso mit anderen Dessins, wie Maija Isolas weltberühmtem Motiv „Unikko“ kombinieren ließen.
Im Bild: Oiva/Unikko-Schüssel (in versch. Größen erhältlich)
Die beiden Isola-Damen haben viele andere Designer inspiriert, so auch den Finnen Sami Ruotsalainen, der für Marimekko die Geschirrserie „In Good Company“ entwarf, zu der unter anderem die Reihe „Oiva“ sowie die Kollektion „Siirtolapuutarha“ gehören, was soviel wie „Kleingarten“ bedeutet.
Die Porzellanserie umfasst Schalen, Kannen, Teller, Becher und Tassen. Sami Routsalainen ließ sich unter anderem von japanischen Teezeremonien inspirieren. Er entwickelte simple Formen, die sich ebenso mit anderen Dessins, wie Maija Isolas weltberühmtem Motiv „Unikko“ kombinieren ließen.
Im Bild: Oiva/Unikko-Schüssel (in versch. Größen erhältlich)
Kompotti Schneidebrett
2012: Muster „Kompotti“
Das Kompotti-Motiv entwarf Aino-Maija Metsola für Marimekko. Wie beim klassischen Kompott setzt es sich aus verschiedenen Früchten in diversen Farben zusammen, ähnlich dicht gesetzt wie Maija Isolas Kreismuster „Kivet“. Die einzelnen Früchtchen gibt es aber auch als Schneidebretter, so wie hier.
Das Kompotti-Motiv entwarf Aino-Maija Metsola für Marimekko. Wie beim klassischen Kompott setzt es sich aus verschiedenen Früchten in diversen Farben zusammen, ähnlich dicht gesetzt wie Maija Isolas Kreismuster „Kivet“. Die einzelnen Früchtchen gibt es aber auch als Schneidebretter, so wie hier.
Vintage & Heute
Wie dieser Stoff, auf einen Rahmen gespannt, beweist, passte sich der Style der Marimekko-Textilien stets an die Trends der Jahrzehnte an – und blieb dennoch zeitlos.
So dominierten in den Sechzigern und Siebzigern Orange-, Braun- und Beige-Töne zusammen mit den typisch kräftigen Marimekko-Farben. Intellektuelle, Künstler und selbstbewusste Frauen trugen stark zum Erfolg der Firma bei, indem sie durch das Tragen der optimistischen Muster ein Statement setzten oder ihre Kinder in Marimekkostoffe kleideten.
Und da die damals bunt eingekleideten Kinder heute selber Eltern sind, geben sie ihre fröhlichen Kindheitserinnerungen mit den einprägsamen Mustern von Marimekko weiter. Und weiter. Und weiter…
Entdecken Sie Produkte von Marimekko auf Houzz >>>
Erzählen Sie doch mal: Welches ist Ihr liebstes Marimekko-Design?
Mehr über Designikonen, prägende Gestalter und Stile in der Rubrik „Stilschule“ auf Houzz >>>
Wie dieser Stoff, auf einen Rahmen gespannt, beweist, passte sich der Style der Marimekko-Textilien stets an die Trends der Jahrzehnte an – und blieb dennoch zeitlos.
So dominierten in den Sechzigern und Siebzigern Orange-, Braun- und Beige-Töne zusammen mit den typisch kräftigen Marimekko-Farben. Intellektuelle, Künstler und selbstbewusste Frauen trugen stark zum Erfolg der Firma bei, indem sie durch das Tragen der optimistischen Muster ein Statement setzten oder ihre Kinder in Marimekkostoffe kleideten.
Und da die damals bunt eingekleideten Kinder heute selber Eltern sind, geben sie ihre fröhlichen Kindheitserinnerungen mit den einprägsamen Mustern von Marimekko weiter. Und weiter. Und weiter…
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Erzählen Sie doch mal: Welches ist Ihr liebstes Marimekko-Design?
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Als die Finnen Armi Ratia und Riita Immonen 1951 in Helsinki ihr Textilunternehmen gründeten, war es ihr erklärtes Ziel, „einfache Alltagskleidung“ zu entwerfen. Der Name war Programm, denn Marimekko bedeutet übersetzt „Maris Kleid“.
Zwei Designerinnen verhalfen der Firma mit ihren Entwürfen zum Erfolg: in den fünfziger Jahren Vuokko Nurmesniemi und ab den sechziger Jahren die junge Maija Isola. Typisches Design der Anfangsjahre: Klassische Streifen in starken Farben.
Sogar Jacqueline Kennedy verliebte sich in die einprägsamen Muster, die klaren Linien, die gestreiften T-Shirts. Bis heute sind die Finnen ihren damaligen Grundsätzen treu geblieben und experimentieren nicht wild herum, sondern vertrauen auf alltagstauglich schlichte Designs mit Pfiff. Im Zentrum stehen dabei immer die Dessins, also die Muster. Einige davon sind wahre Klassiker geworden.