Inspiration
Einrichtungstipps
Große Kunst: Wohnen à la Fragonard
Romantisch, verspielt, sommerlich leicht: Inspiriert von einem Gemälde des Rokoko holen wir uns französischen Esprit ins Haus!
Beim Einrichten geht es immer wieder um die gleichen Fragen: Die Kombination von Farben, die Wahl passender Muster, die Kreation einer ganz bestimmten Atmosphäre. Antworten darauf und Wohnideen lauern überall – auch in einem rund 250 Jahre alten Gemälde des französischen Malers Jean Honoré Fragonard!
Inspiration: Farbschema
Rosé wie das Kleid des Mädchens auf der Schaukel, Zartgrün wie die jungen Blätter, Mattgelb wie das Sonnenlicht und Blau wie der blasse Himmel auf der Lichtung – merke: Was in einem Gemälde zueinander passt, funktioniert auch im Raum. Wie dort der dunkle Wald einen Rahmen bildet, erden hier die dunklen Hölzer von Boden, Bett und Stuhl die Komposition aus Pastelltönen.
In diesem Schlafzimmer ist nichts schwer – die Möbel verzaubern durch beschwingte Schnitzereien; Betthimmel und Paravent wahren jedes süße Geheimnis.
Stilecht ist der Teppich im Stil eines Aubusson: In den Tapisserien der gleichnamigen französischen Stadt wurden im 18. Jahrhundert Teppiche für den königlichen Hof handgewebt. Charakteristisch ist ihr niedriges Flor und die rokoko-typisch aufgehellte, pastellige Farbpalette mit eher ruhigen Mustern.
Rosé wie das Kleid des Mädchens auf der Schaukel, Zartgrün wie die jungen Blätter, Mattgelb wie das Sonnenlicht und Blau wie der blasse Himmel auf der Lichtung – merke: Was in einem Gemälde zueinander passt, funktioniert auch im Raum. Wie dort der dunkle Wald einen Rahmen bildet, erden hier die dunklen Hölzer von Boden, Bett und Stuhl die Komposition aus Pastelltönen.
In diesem Schlafzimmer ist nichts schwer – die Möbel verzaubern durch beschwingte Schnitzereien; Betthimmel und Paravent wahren jedes süße Geheimnis.
Stilecht ist der Teppich im Stil eines Aubusson: In den Tapisserien der gleichnamigen französischen Stadt wurden im 18. Jahrhundert Teppiche für den königlichen Hof handgewebt. Charakteristisch ist ihr niedriges Flor und die rokoko-typisch aufgehellte, pastellige Farbpalette mit eher ruhigen Mustern.
Inspiration: Antike Möbel
Lässt man sich von Fragonard inspirieren, müsste man sich konsequenterweise bei der Wahl der antiken Möbelstücke an die Stile seiner Zeit, also Louis XV und Louis XVI halten.
Während der Stil Louis XV ganz dem verspielten Rokoko zugeneigt ist (erkennbar zum Beispiel an schwungvoll geschweiften Stuhlbeinen), erinnert dieser Fauteuil samt Fußhocker an den späteren und strengeren Stil der Zeit Louis XVI, für den die geraden, kannelierten Beine typisch sind.
Ein Hauch barocker Pracht, aber auch verspielte Landhausmöbel oder Biedermeier passen wunderbar ins Bild – es geht schließlich um Inspiration, nicht Rekonstruktion!
Lässt man sich von Fragonard inspirieren, müsste man sich konsequenterweise bei der Wahl der antiken Möbelstücke an die Stile seiner Zeit, also Louis XV und Louis XVI halten.
Während der Stil Louis XV ganz dem verspielten Rokoko zugeneigt ist (erkennbar zum Beispiel an schwungvoll geschweiften Stuhlbeinen), erinnert dieser Fauteuil samt Fußhocker an den späteren und strengeren Stil der Zeit Louis XVI, für den die geraden, kannelierten Beine typisch sind.
Ein Hauch barocker Pracht, aber auch verspielte Landhausmöbel oder Biedermeier passen wunderbar ins Bild – es geht schließlich um Inspiration, nicht Rekonstruktion!
Inspiration: Toile de Jouy
Toile De Jouy ist typisch französisch, aber erfunden hat es ein Württemberger: Christophe Philippe Oberkampf, der im Städtchen Jouy 1760 eine Textilfabrik eröffnet hatte.
Wörtlich heißt Toile de Jouy nicht mehr als „Stoff aus Jouy“; es handelt sich jedoch um ein charakteristisches Muster, mit gravierten Kupferplatten auf Kattun (ein glattes Baumwollgewebe in Leinwandbindung) aufgebracht. Abgebildet werden idyllische, ländliche Szenen. Die klassische Farbstellung ist Blau oder Rot auf weißem Grund.
Heute gibt es Toile de Jouy in allen erdenklichen Farbkombinationen, auf diversen Untergründen – und in modernen Interpretationen: Mike Diamond, Sänger der Beastie Boys, entwarf zum Beispiel eine Toile de Jouy-Tapete, die Straßenszenen aus Brooklyn zeigt. Das Frivole des Rokoko – es kann auch ganz zeitgemäß interpretiert werden!
Toile De Jouy ist typisch französisch, aber erfunden hat es ein Württemberger: Christophe Philippe Oberkampf, der im Städtchen Jouy 1760 eine Textilfabrik eröffnet hatte.
Wörtlich heißt Toile de Jouy nicht mehr als „Stoff aus Jouy“; es handelt sich jedoch um ein charakteristisches Muster, mit gravierten Kupferplatten auf Kattun (ein glattes Baumwollgewebe in Leinwandbindung) aufgebracht. Abgebildet werden idyllische, ländliche Szenen. Die klassische Farbstellung ist Blau oder Rot auf weißem Grund.
Heute gibt es Toile de Jouy in allen erdenklichen Farbkombinationen, auf diversen Untergründen – und in modernen Interpretationen: Mike Diamond, Sänger der Beastie Boys, entwarf zum Beispiel eine Toile de Jouy-Tapete, die Straßenszenen aus Brooklyn zeigt. Das Frivole des Rokoko – es kann auch ganz zeitgemäß interpretiert werden!
Inspiration: Materialien
Der Rüschenrock der Schaukelnden bringt uns auf die Spur passender Materialien – und dabei geht es vor allem um die Stoffe. Neben Toile De Jouy-Kattun passen Häkel- oder Klöppelspitzen und leichte Gewebe wie Tüll oder Seide zur Bildstimmung. Vielleicht liegt irgendwo im Schrank auch noch die alte Leinenbettwäsche der Großeltern mit den gestickten Monogrammen? I-Tüpfelchen: Raffungen (wie hier im Bett-Skirting) und Schichtungen (mehrere Decken, viele Kissen) – bis das Bett aussieht wie ein Sahnebaiser.
Mit schwererem, dunkelgrünem Samt oder Chintz könnte man auch noch das Grün des Waldes aufgreifen.
Der Rüschenrock der Schaukelnden bringt uns auf die Spur passender Materialien – und dabei geht es vor allem um die Stoffe. Neben Toile De Jouy-Kattun passen Häkel- oder Klöppelspitzen und leichte Gewebe wie Tüll oder Seide zur Bildstimmung. Vielleicht liegt irgendwo im Schrank auch noch die alte Leinenbettwäsche der Großeltern mit den gestickten Monogrammen? I-Tüpfelchen: Raffungen (wie hier im Bett-Skirting) und Schichtungen (mehrere Decken, viele Kissen) – bis das Bett aussieht wie ein Sahnebaiser.
Mit schwererem, dunkelgrünem Samt oder Chintz könnte man auch noch das Grün des Waldes aufgreifen.
Inspiration: Rokoko-Dekoration
Porzellanfiguren, so zierlich wie das Mädchen auf der Schaukel, handbemalte, blütenberankte Wandfliesen: Inspiriert von Fragonard kann man beherzt zu Objekten greifen, die sonst vielleicht in der Kitsch-Schublade landen würden. Wer investieren kann und mag, greift dabei zu originalen Entwürfen, wie diesem galanten musizierenden Paar der Manufaktur Meissen, das 1743 von Johann Joachim Kändler entworfen wurde.
Porzellanfiguren, so zierlich wie das Mädchen auf der Schaukel, handbemalte, blütenberankte Wandfliesen: Inspiriert von Fragonard kann man beherzt zu Objekten greifen, die sonst vielleicht in der Kitsch-Schublade landen würden. Wer investieren kann und mag, greift dabei zu originalen Entwürfen, wie diesem galanten musizierenden Paar der Manufaktur Meissen, das 1743 von Johann Joachim Kändler entworfen wurde.
Inspiration: Vintage-Details
Badezimmer mit fließend Wasser gab es zur Zeit Fragonards noch nicht. Aber dennoch können wir im Thema bleiben: Eine Mischbatterie mit Porzellanhebeln und der geschnitzte Spiegel auf einer Toile-de-Jouy-Tapete – so hätte ein Bad vielleicht aussehen können.
Lässt man sich von einem historischen Look inspirieren, muss man sich selbstredend nicht sklavisch an die Zeit halten – es gilt nur, ein Gespür dafür zu entwickeln, welche Form, welche Farbe und welches Material sich am besten ins Gesamtbild einreiht. In diesem Fall sind Porzellan und historisierende Formen stilechter als Chrom und Minimalismus.
Badezimmer mit fließend Wasser gab es zur Zeit Fragonards noch nicht. Aber dennoch können wir im Thema bleiben: Eine Mischbatterie mit Porzellanhebeln und der geschnitzte Spiegel auf einer Toile-de-Jouy-Tapete – so hätte ein Bad vielleicht aussehen können.
Lässt man sich von einem historischen Look inspirieren, muss man sich selbstredend nicht sklavisch an die Zeit halten – es gilt nur, ein Gespür dafür zu entwickeln, welche Form, welche Farbe und welches Material sich am besten ins Gesamtbild einreiht. In diesem Fall sind Porzellan und historisierende Formen stilechter als Chrom und Minimalismus.
Inspiration: Sanfter Blütenzauber
Sie wirken so duftig wie das fliegende Rüschenkleid des schaukelnden Mädchens; und einige davon entdecken wir auf dem Gemälde auch unter ihr im Gebüsch: Rosen, Lavendel, Kirschbaumzweige – ob üppig im Garten oder als Tischdekoration, pastellige, volle Blüten unterstreichen den Fragonard-Look. Im Frühjahr ganz wunderbar: plüschig weiche Weidenkätzchen.
Sie wirken so duftig wie das fliegende Rüschenkleid des schaukelnden Mädchens; und einige davon entdecken wir auf dem Gemälde auch unter ihr im Gebüsch: Rosen, Lavendel, Kirschbaumzweige – ob üppig im Garten oder als Tischdekoration, pastellige, volle Blüten unterstreichen den Fragonard-Look. Im Frühjahr ganz wunderbar: plüschig weiche Weidenkätzchen.
Inspiration: Romantik im Freien
Die erste Sehnsucht, die einem beim Betrachten des Gemäldes kommt? Eine Schaukel an einem Baum!
Um das romantische Lebensgefühl im Freien (Stichwort: Arkadien!) aufleben zu lassen, reicht aber auch ein kleiner Hinterhof oder Balkon. Etwas fluffiger wird es mit weißer Spitze, Korbsesseln und verträumten Details wie einem alten Vogelkäfig. Wenn jetzt bitte noch ein fescher Jüngling ein paar Trauben herüberreichen könnte?
Einrichtungsideen lauern überall – lassen Sie sich inspirieren von der Wüste, von Wäldern oder Filmen – unsere Inspirations-Artikel liefern viele Ideen >>>
Die erste Sehnsucht, die einem beim Betrachten des Gemäldes kommt? Eine Schaukel an einem Baum!
Um das romantische Lebensgefühl im Freien (Stichwort: Arkadien!) aufleben zu lassen, reicht aber auch ein kleiner Hinterhof oder Balkon. Etwas fluffiger wird es mit weißer Spitze, Korbsesseln und verträumten Details wie einem alten Vogelkäfig. Wenn jetzt bitte noch ein fescher Jüngling ein paar Trauben herüberreichen könnte?
Einrichtungsideen lauern überall – lassen Sie sich inspirieren von der Wüste, von Wäldern oder Filmen – unsere Inspirations-Artikel liefern viele Ideen >>>
Jean Honoré Fragonard (1732–1806) war einer der größten Maler des französischen Rokoko, das Mädchen auf der Schaukel ist wohl sein berühmtestes Werk. Eine übermütig schwingende Dame (die schon ihren Schuh wegschleudert!), eine verwunschene Lichtung, gleich zwei Verehrer; Vergnügen im Freien – hier findet sich alles, was für Lebensgefühl und Stil des Ancien Régime typisch war. Das Rokoko war fröhlich und romantisch. Bis die französische Revolution dem Treiben ein Ende machte.
Die Einrichtungsideen
Das Gemälde gibt den Startschuss für eine Assoziationskette: Bauschige Formen, ein zartes Farbset und eine heitere, romantische Stimmung bestimmen das Bild. Zudem kann man sich an Originalentwürfen der Epoche orientieren.