Steinfiguren im Garten: Darf's ein bisschen Schlosspark sein?
Ob sie sich hinter Rosen verstecken oder die Landschaft strukturieren: Skulpturen bringen den Charme vergangener Zeiten in den Garten
Einen Bildhauer müssen Sie längst nicht mehr beauftragen, wenn Sie Ihr Grundstück mit Steinfiguren schmücken möchten. Doch auch wenn sich Statuen mittlerweile industriell fertigen lassen, wirken sie im Garten fast immer wie Unikate. Damit sie ihre Ausstrahlung richtig entfalten können, müssen sie mit Augenmaß platziert werden. Dann genügt schon ein einziges Exemplar, um einen Garten atmosphärisch zu verändern.
Heute stehen Statuen aus Stein oft für verträumte Romantik und den morbiden Charme von Friedhöfen. Das war nicht immer so: Lange Zeit dienten sie vor allem kultischen oder repräsentativen Zwecken und hatten dementsprechend respektiert zu werden. Doch mit der Romantik wandelte sich das Bild von Repräsentation. Dass sich die Natur mit Ranken, Moosen und Flechten einen scheinbar für die Ewigkeit geschaffenen Stein zurückeroberte, galt im 18. und 19. Jahrhundert als besonders chic.
Eine Steinfigur ohne Patina ist deshalb für viele Gartenfreunde auch heute noch wie ein Rosenstrauch ohne Blüten, und gebrauchte Exemplare erzielen unter Umständen höhere Preise als fabrikneue. Andere mögen gerade die vornehme Blässe und unwirkliche Erhabenheit einer schneeweiß herausgeputzten Figur. Man könnte sagen: Hier stehen sich Klassiker und Romantiker gegenüber.
Für beide gibt es eine Reihe von Lösungen: Wenn Sie eine romantische Patina schätzen, sorgen Sie für einen ungeschützten, nicht zu trockenen Standort. Sie können Moosen und Flechten sogar einen besonders fruchtbaren Nährboden bereiten, indem Sie die Statue mit Buttermilch oder Joghurt einpinseln.
Weiterlesen: Gartengestaltung mit Moosen >>>
Für beide gibt es eine Reihe von Lösungen: Wenn Sie eine romantische Patina schätzen, sorgen Sie für einen ungeschützten, nicht zu trockenen Standort. Sie können Moosen und Flechten sogar einen besonders fruchtbaren Nährboden bereiten, indem Sie die Statue mit Buttermilch oder Joghurt einpinseln.
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Mögen Sie es lieber klassisch weiß, kommen Sie mit einer Bürste und Essigwasser oft schon zu guten Ergebnissen. Achten Sie darauf, dass kein abfließendes Reinigungswasser in die Erde sickert. Noch gründlicher – und bei größeren Flächen bequemer – sind Hochdruckreiniger. Zur chemischen Keule sollten Sie nicht greifen: Abgesehen von den Schäden, die sie damit bei anderen Gartenorganismen anrichten können, fügen sich allzu keimfreie Statuen auch optisch nicht mehr angenehm in die Umgebung ein. Auch in der Denkmalpflege ist es üblich, Statuen behutsam zu reinigen und nicht alle Spuren von Wind und Wetter zu tilgen.
Was die Motive betrifft, haben sich die Hersteller auf eine breit gefächerte Nachfrage eingestellt. Zu den beliebtesten Figuren gehören barocktypische Engel und Putten. Figuren im unteren Preissegment sind in der Regel aus Steinguss gefertigt. Bei diesem Verfahren wird gemahlener Stein mit Zement gemischt und in Formen gegossen. Nach der Aushärtung werden die Gussränder abgeschliffen, manchmal entstehen per Hand noch Details. Für Laien sind die Unterschiede zu echten Steinmetzarbeiten kaum wahrnehmbar.
Bei allen Steinfiguren ist eine kippsichere Aufstellung wichtig. Je nach Größe benötigen sie vielleicht auch einen statisch abgesicherten, festen Untergrund. Ob sie einzementiert werden müssen oder die Fixierung auf tragfestem Untergrund mit einem handelsüblichen Baukleber genügt, ist von Größe und Gewicht des Einzelstücks abhängig.
Eindeutig auf der klassischen Seite bewegen sich Statuen, die an antike Vorbilder erinnern oder ihnen direkt nachempfunden sind. Während anonyme Engel, Drachen oder Blumenmädchen gerne mit Moos überzogen unter Rosenranken hervorlugen dürfen, sieht der standesgemäße Ort für die Venus von Milo oder Michelangelos David natürlich anders aus. Solche Schwergewichte müssen zentral stehen und dürfen gerne mit niedrigen Hecken aus Buchsbaum oder Myrte umkränzt werden. Dann können sie dabei helfen, Wege zu strukturieren und eine Anlage mit parkähnlichen Symmetrien zu versehen.
Kleine Hecken, große Wirkung – Gartengestaltung mit Buchsbaum >>>
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Stein auf Stein: Mit einem einheitlichen Hinter- oder Vordergrund aus Natursteinen verträgt sich eine Statue fast immer gut. Werden mehrere Figuren aufgestellt, sollten sie allerdings aus demselben Material bestehen und sich auch in den Größenverhältnissen und im Stil nicht zu stark voneinander unterscheiden. Der hier dargestellte Franz von Assisi …
… würde sich direkt neben diesem Buddha doch etwas befremdlich ausnehmen, auch wenn es sich in beiden Fällen um tierliebe Bettelmönche handelt.
Wenn Ihnen die fernöstliche Symbolwelt eher zusagt als die der Antike oder des Barocks, finden Sie unter Steinfiguren ebenfalls eine große Auswahl. Einige Hersteller haben sich auf dieses Segment spezialisiert. Oft handelt es sich hier um importierte Handarbeiten aus Basanit, einem vulkanischen Gestein in dunkleren Farben.
Erzählen Sie’s uns: Klassische Skulpturen – oder gar Gartenzwerge? Mit welchen Steinfiguren schmücken Sie Ihren Garten?
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