Tschüss Klopapier! Diese Alternativen wären besser
Klopapier, das weiße Gold!? Wer es erfunden hat, wie es auch ohne geht und der Verzicht Popo sowie Umwelt gut tun
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Jadranka Kursar
27. März 2020
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin und Kosmopolitin mit Faible für Design und Interior
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Rund 46 Klopapierrollen verbraucht jeder Deutsche pro Jahr. Jede Menge Toilettenpapier, dass nach nur einmal benutzen im Abflussrohr landet. Zudem werden für die Klopapier-Herstellung Bäume gefällt, Chemie verwendet. Grund genug zu zeigen, wie es auch ohne gehen könnte.
Klopapier besteht aus Zellstofffasern, die meist aus dem Holz deutscher oder skandinavischer Nadelbäume gewonnen werden. Für die Flauschigkeit sorgen Eukalyptusholzfasern. Das richtige Verhältnis von Papierstärke und Perforation bewirkt, dass sich das Papier leicht abreißen lässt und dennoch weich und stabil beim Abwischen bleibt. Umweltbewusste Verbraucher greifen sowieso zu Recycling-Papier. Doch die Art des Poabwischens wurde in verschiedenen Kulturen durch die Jahrtausende ganz unterschiedlich gehandhabt. Archäologische Funde zeigen interessante historische Alternativen zum herkömmlichen Klopapier.
Die Kulturgeschichte
Die alten Römer benutzten entweder die Finger oder einen Stock, an dem ein Schwämmchen befestigt war. Im Orient verwendeten Nomadenvölker Sand und in Südamerika wurden eingeweichte Hüllen von Maiskolben benutzt. Die linke Hand war in Asien vor allem der Intimreinigung vorbehalten, die rechte dem Essen. Im Mittelalter nutzte man in Europa Stroh, Blätter oder Moos. Die eigentliche Entwicklung des Toilettenpapiers begann im kaiserlichen China bereits im 14. Jahrhundert. Schon damals belief sich die Jahresproduktion vom kaiserlichen Versorgungsamt auf 720.000 Blatt pro Jahr für den Kaiserhof in Nanjing.
Die alten Römer benutzten entweder die Finger oder einen Stock, an dem ein Schwämmchen befestigt war. Im Orient verwendeten Nomadenvölker Sand und in Südamerika wurden eingeweichte Hüllen von Maiskolben benutzt. Die linke Hand war in Asien vor allem der Intimreinigung vorbehalten, die rechte dem Essen. Im Mittelalter nutzte man in Europa Stroh, Blätter oder Moos. Die eigentliche Entwicklung des Toilettenpapiers begann im kaiserlichen China bereits im 14. Jahrhundert. Schon damals belief sich die Jahresproduktion vom kaiserlichen Versorgungsamt auf 720.000 Blatt pro Jahr für den Kaiserhof in Nanjing.
Weich ist Trend
In Deutschland verwendete man lange Zeitungspapier, bis in den 1920er-Jahren die erste Toilettenpapierfabrik in Deutschland gegründet wurde. Die ersten Klopapierrollen bestanden aus 1000 Blatt. Allerdings waren sie nicht weich, sondern ähnelten eher rauem Krepppapier. Dies änderte sich Ende der 1950er-Jahre als in Deutschland weicheres Tissue-Papier aus den USA eingeführt wurde. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Sorten: zwei- bis fünflagig, extra flauschig, farbig, mit Motiven bedruckt, duftend, feucht. Die Fasergewinnung und die Bleichmittel bei der Herstellung von Toilettenpapier belasten die Umwelt. Und feuchtes Toilettenpapier stellt die Kläranlagen vor hohe Herausforderungen. Geht’s also auch ohne, auch der Umwelt zuliebe?
In Deutschland verwendete man lange Zeitungspapier, bis in den 1920er-Jahren die erste Toilettenpapierfabrik in Deutschland gegründet wurde. Die ersten Klopapierrollen bestanden aus 1000 Blatt. Allerdings waren sie nicht weich, sondern ähnelten eher rauem Krepppapier. Dies änderte sich Ende der 1950er-Jahre als in Deutschland weicheres Tissue-Papier aus den USA eingeführt wurde. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Sorten: zwei- bis fünflagig, extra flauschig, farbig, mit Motiven bedruckt, duftend, feucht. Die Fasergewinnung und die Bleichmittel bei der Herstellung von Toilettenpapier belasten die Umwelt. Und feuchtes Toilettenpapier stellt die Kläranlagen vor hohe Herausforderungen. Geht’s also auch ohne, auch der Umwelt zuliebe?
Dusch-WC – in Asien Standard, bei uns noch exotisch
Das Dusch-WC ist Toilette und Bidet in einem. Auch Washlet genannt, wurde es in der Schweiz 1957 entwickelt und verbreitete sich vor allem in Japan rasant. Dort besitzen rund 80 Prozent aller Haushalte ein Dusch-WC, in Südkorea sind es rund 30 Prozent.
Nach dem Toilettengang fährt ein Wasserstab aus dem hinteren Teil des Toilettensitzes, durch den ein Wasserstrahl tritt. Dabei kann die Wassermenge und Temperatur reguliert werden. Nach der Reinigung mit Wasser kommt ein Wärmegebläse zum Einsatz. Seit einigen Jahren werden Designermodelle hergestellt, mit Sitzheizung, Fernbedienung, Sound-Funktioin und Geruchsabzug. Washlets benötigen einen Stromanschluss. Und nicht nur die Modelle sind (noch) teuer und kosten um die 1000 Euro, auch die Montage ist im Gegensatz zu regulären Toiletten aufwendiger und teurer. Fragen Sie am besten hier einen Bad-Profi zum Einbau eines Washlets.
Das Dusch-WC ist Toilette und Bidet in einem. Auch Washlet genannt, wurde es in der Schweiz 1957 entwickelt und verbreitete sich vor allem in Japan rasant. Dort besitzen rund 80 Prozent aller Haushalte ein Dusch-WC, in Südkorea sind es rund 30 Prozent.
Nach dem Toilettengang fährt ein Wasserstab aus dem hinteren Teil des Toilettensitzes, durch den ein Wasserstrahl tritt. Dabei kann die Wassermenge und Temperatur reguliert werden. Nach der Reinigung mit Wasser kommt ein Wärmegebläse zum Einsatz. Seit einigen Jahren werden Designermodelle hergestellt, mit Sitzheizung, Fernbedienung, Sound-Funktioin und Geruchsabzug. Washlets benötigen einen Stromanschluss. Und nicht nur die Modelle sind (noch) teuer und kosten um die 1000 Euro, auch die Montage ist im Gegensatz zu regulären Toiletten aufwendiger und teurer. Fragen Sie am besten hier einen Bad-Profi zum Einbau eines Washlets.
Bidets in Europa
In Italien und Portugal besitzen die meisten Haushalte neben regulären WCs auch Bidets. Das Bidet war eine Erfindung für die Aristokratie in Frankreich des 18. Jahrhunderts und erfreute sich vor allem später in Italien großer Beliebtheit. Auch in vielen deutschen Bädern sind Bidets mittlerweile Standard.
Das Wort „Bidet“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „kleines Pferd“, vermutlich, weil man auf die ersten Bidets vor etwa 300 Jahren aufsteigen musste. Heute gibt es unterschiedliche Bidets, manche kann man ähnlich einer Schüssel befüllen, andere besitzen eine Düse für die Intimreinigung.
In Italien und Portugal besitzen die meisten Haushalte neben regulären WCs auch Bidets. Das Bidet war eine Erfindung für die Aristokratie in Frankreich des 18. Jahrhunderts und erfreute sich vor allem später in Italien großer Beliebtheit. Auch in vielen deutschen Bädern sind Bidets mittlerweile Standard.
Das Wort „Bidet“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „kleines Pferd“, vermutlich, weil man auf die ersten Bidets vor etwa 300 Jahren aufsteigen musste. Heute gibt es unterschiedliche Bidets, manche kann man ähnlich einer Schüssel befüllen, andere besitzen eine Düse für die Intimreinigung.
Mini-Variante: Mobiles Bidet
Wer neben der eigentlichen Toilette keinen Platz für eine zweite Bidet-Schüssel hat, kann sich wie im Beispiel von 23bassi | Studio di architettura ein mobiles Bidet installieren lassen. Dabei wird direkt neben dem Klo eine Handbrause mit der Wasserleitung verbunden. Diese Podusche reinigt nach dem Geschäft die entsprechende Körperregion. Zum Abtrocknen nimmt man wie beim Bidet ein waschbares Tuch.
Wer neben der eigentlichen Toilette keinen Platz für eine zweite Bidet-Schüssel hat, kann sich wie im Beispiel von 23bassi | Studio di architettura ein mobiles Bidet installieren lassen. Dabei wird direkt neben dem Klo eine Handbrause mit der Wasserleitung verbunden. Diese Podusche reinigt nach dem Geschäft die entsprechende Körperregion. Zum Abtrocknen nimmt man wie beim Bidet ein waschbares Tuch.
Klopapier ade?
Ungefähr alle 20 Jahre werden Badezimmer saniert. Und tatsächlich kann es sein, dass High-Tech-Toiletten in künftig auch in deutschen Badezimmern mehr Liebhaber finden. Umweltschützer und Ärzte empfehlen ohnehin: Wasser reinigt am besten. In Indien und den arabischen Ländern wird dies seit Jahrhunderten praktiziert. Es mag im ersten Moment für uns gewöhnungsbedürftig klingen, feucht zu spülen statt zu wischen. Aber ihr Allerwertester und die Umwelt werden es Ihnen danken!
Mehr zum Thema:
Was Sie über Washlets wissen sollten
Bringt eine saubere Toilette Glück?
Ideen, die Toilette zu verstecken
Sauber und sparsam: Alles über die Komposttoilette
Feng-Shui unter der Lupe: In Bad, Dusche und WC
Haben Sie ein Bidet oder sogar schon ein Washlet? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren!
Ungefähr alle 20 Jahre werden Badezimmer saniert. Und tatsächlich kann es sein, dass High-Tech-Toiletten in künftig auch in deutschen Badezimmern mehr Liebhaber finden. Umweltschützer und Ärzte empfehlen ohnehin: Wasser reinigt am besten. In Indien und den arabischen Ländern wird dies seit Jahrhunderten praktiziert. Es mag im ersten Moment für uns gewöhnungsbedürftig klingen, feucht zu spülen statt zu wischen. Aber ihr Allerwertester und die Umwelt werden es Ihnen danken!
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Bidets finde ich persönlich nicht ansatzweise so effizient oder praktisch, und die Variante mit der kleinen Brause neben dem WC, die es hier in Spanien recht häufig gibt, hat den Nachteil, dass sie meist nur kaltes Wasser liefert. Im Sommer ist das eine willkommene Erfrischung, im Winter definitiv nicht.
Wir haben bei unserer Oma (96) ein Dusch-WC eingebaut. Die einfache Version! Sie ist überglücklich und genießt das Gefühl von Sauberkeit und Frische nach dem Toilettengang.
Unserer Meinung nach gehört so etwas in jedes Alten- und Pflegeheim zur Entlastung des Personals und für die alten Menschen mit ihren Gebrechlichkeiten.
Wer einmal die Gelegenheit hatte nach dem “ grossen “ Toilettengang feucht zu reinigen , kann sich vermutlich nur schwer vorstellen wie das künftig “ ohne „ funktionieren kann. Man ist nicht nur wirklich gesäubert sondern fühlt sich einfach superwohl.
Auch wenn es mittlerweile gut designte Washlets gibt, für mich ist ein Bidet das Nonplusultra . Es lässt sich wunderbar pflegen - das kann bei einem Washlet auch mal weniger Spass machen - und bietet uns Frauen auch nochmal deutlich mehr Komfort.
Doch egal welche Lösung präferiert wird, es wäre schön wenn die Möglichkeit der Feuchtreinigung Standart in deutschen „Nasszellen“ würde würde.