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Warmwasserspeicher: Für wen lohnt er sich?
Ein Warmwasserspeicher liefert auf Abruf warmes Wasser, kann aber auch Energie aus Fotovoltaik speichern
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Eva Bodenmüller
27. März 2023
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
Warmwasserspeicher werden fälschlicherweise umgangssprachlich auch Boiler genannt. Doch das ist irreführend. Denn es geht nicht darum, Wasser zum Kochen (engl. to boil = kochen, sieden) zu bringen. Vielmehr hält der Warmwasserspeicher Wasser in einer niedrigeren Temperatur bereit. Wie genau funktioniert das? Und wo liegen die Vor- und Nachteile eines Warmwasserspeichers?
Funktionsweise. Einfach gesagt, ist ein Warmwasserspeicher ein gedämmter Behälter, der warmes Wasser speichert. Das warme Wasser wird entweder an anderer Stelle erwärmt, etwa über Solarthermie, und dann gespeichert – wie bei einer Thermoskanne. Oder das Wasser wird direkt im Warmwasserspeicher erhitzt, wofür unter anderem Strom aus der Fotovoltaikanlage verwendet werden kann. Dieses Prinzip gleicht dann einem Wasserkocher.
Das warme Wasser wird konstant auf einer voreingestellten Temperatur gehalten. Aus hygienischen Gründen darf diese nicht unter sechzig Grad liegen, aus Energiespargründen sollte sie aber auch nicht zu hoch sein.
Es gibt drucklose und druckfeste Anlagen, die sich dadurch unterscheiden, ob sie permanent mit dem Kaltwassernetz verbunden sind (druckfest) oder nur bei Wasserentnahme, wenn Wasser nachströmen muss (drucklos). Wichtig ist dies, weil unterschiedliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen. Wichtig ist es aber auch, weil bei drucklosen Systemen eine Niederdruckarmatur angeschlossen werden muss.
Es gibt drucklose und druckfeste Anlagen, die sich dadurch unterscheiden, ob sie permanent mit dem Kaltwassernetz verbunden sind (druckfest) oder nur bei Wasserentnahme, wenn Wasser nachströmen muss (drucklos). Wichtig ist dies, weil unterschiedliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen. Wichtig ist es aber auch, weil bei drucklosen Systemen eine Niederdruckarmatur angeschlossen werden muss.
Abgrenzung zum Durchlauferhitzer. Nicht zu verwechseln sind Warmwasserspeicher mit Durchlauferhitzern, bei denen Wasser erst bei Bedarf erwärmt wird. Verwendet werden Warmwasserspeicher meist für die zentrale Warmwasserbereitung von Trinkwasser. Sie können aber auch dezentral an einzelnen Wasserentnahmestellen installiert sein. Das geschieht allerdings seltener, als es bei Durchlauferhitzern der Fall ist.
Vorteile des Warmwasserspeichers
- Trinkwasser ist meist rasch und in ausreichender Menge mit gewünschter Temperatur verfügbar, auch wenn an mehreren Stellen gleichzeitig warmes Wasser entnommen wird. Ein wenig Wartezeit kann bei einer zentralen Anlage notwendig sein, abhängig vom Weg, den das Wasser zurücklegen muss.
- Ein Warmwasserspeicher kann als Pufferspeicher eingesetzt werden, etwa für überschüssige Energie aus Fotovoltaik- oder Solarthermieanlagen – was sich aber vor allem bei großen Anlagen lohnt.
- Trotz der Isolierung des Speichers geht während der Bereithaltung Wärme verloren.
- Bei einer zentralen Anlage, was die gängige Variante ist, wird neben dem Kalt- ein zusätzlicher Warmwasserkreislauf benötigt.
Fazit. Um Energie zu sparen, müssen Warmwasserspeicher gut isoliert sein und auf einer möglichst niedrigen Temperatur betrieben werden, die aber aus hygienischen Gründen nicht unter sechzig Grad liegen darf. Wer zudem eine Solarthermie- oder Fotovoltaikanlage hat, kann den Warmwasserspeicher als Pufferspeicher nutzen – wenn er groß genug ist.
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