Klimaanlagen: Sinnvolle Ergänzung oder Ökosünde?
Kühlen mit Klimageräten ist höchst umstritten. Sind sie wirklich so schlimm für die Umwelt? Oder noch schlimmer?
An heißen Tagen sind kühle Räume für viele eine Erleichterung. Doch nicht jeder hat ein kühles Hinterzimmer oder einen Keller zur Verfügung. Wenn auch Verschattung und Querlüften nicht helfen, die Raumtemperatur zu senken, kommen Klimageräte ins Spiel. Allerdings sind sie aus ökologischer Sicht höchst umstritten. Aber welche der gängigen Vorurteile stimmen? Und was sind mögliche Alternativen?
Verkleidung für Außengeräte
Klimageräte sind laut. Stimmt teilweise. Tatsächlich verursachen Klimageräte im Betrieb ein ständiges Geräusch. Das stört bei Monoblocks vor allem im Raum, bei Splitgeräten hingegen außerhalb. Durch Schallübertragung kommt meist mehr Lärm am Nachbargebäude an als in den eigenen Räumen. Bei hoher Kühlleistung sind es häufig bis zu sechzig Dezibel, was der Lautstärke eines normal geführten Gesprächs entspricht. Es gibt aber auch leisere Geräte. Dennoch stellt sich hier die Frage, ob eine zusätzliche Lärmbelästigung nicht ganz vermieden werden kann.
Tipp: Bei der Kaufentscheidung leisere Geräte bevorzugen. Allerdings verursachen nur ausgeschaltete Klimageräte keinerlei Lärm.
Tipp: Bei der Kaufentscheidung leisere Geräte bevorzugen. Allerdings verursachen nur ausgeschaltete Klimageräte keinerlei Lärm.
Klimageräte arbeiten mit umweltschädlichen Kühlmitteln. Stimmt. Die Kühlung mit Klimageräten erfolgt immer mit einem Kältemittel. Eines der bekanntesten, das mittlerweile allerdings nicht mehr eingesetzt wird, ist der Ozonkiller FCKW. Doch auch weniger schädliche Kältemittel wie etwa Propan (R290), das häufig in Monoblockgeräten verwendet wird, sollten nicht in die Umwelt gelangen. Splitgeräte, die meist mit dem schädlicheren Difluormethan (R32) arbeiten, sollten schon aus diesem Grund von einem Fachbetrieb installiert, regelmäßig gewartet und entsorgt werden. Tritt das Gas aus, ist dies dreihundertfünfundsiebzigmal schädlicher für das Klima als dieselbe Menge CO₂.
Tipp: Beim Kauf nach möglichst wenig umweltschädlichen Kältemitteln fragen. Klimageräte außer Monoblocks immer von einem Fachbetrieb installieren und regelmäßig warten lassen. Fachbetriebe für die Installation von Klimageräten finden Sie hier auf Houzz.
Tipp: Beim Kauf nach möglichst wenig umweltschädlichen Kältemitteln fragen. Klimageräte außer Monoblocks immer von einem Fachbetrieb installieren und regelmäßig warten lassen. Fachbetriebe für die Installation von Klimageräten finden Sie hier auf Houzz.
Klimageräte sind Keimschleudern. Muss nicht stimmen. In diesem Punkt hängt vieles von der Reinigung und Wartung der Klimageräte ab. Denn tatsächlich können Klimageräte Pollen oder Staub aus der Luft filtern. Lüftungsschlitze und Filter müssen aber regelmäßig gereinigt werden. Das sollte für einen reibungslosen Betrieb aber ohnehin geschehen. Hier beeinflussen Klimageräte die Umwelt – zumindest im Wohnraum – positiv.
Tipp: Regelmäßig Filter und Lüftungsschlitze reinigen und das Klimagerät warten lassen.
Tipp: Regelmäßig Filter und Lüftungsschlitze reinigen und das Klimagerät warten lassen.
Klimageräte erzeugen Erkältungen. Stimmt nicht ganz. Meist ist gemeint, dass sich Menschen in klimatisierten Räumen leichter erkälten. Das liegt weniger am Klimagerät selbst als an der eingestellten Raumtemperatur. Empfohlen wird eine Raumtemperatur von maximal sechs Grad Celsius unter der Außentemperatur. Auch an sehr heißen Tagen rät beispielsweise das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Räume nicht unter sechsundzwanzig Grad Celsius zu kühlen.
Tipp: Räume bis maximal sechs Grad Celsius unter der Außentemperatur kühlen. Auch bei großer Hitze die Innentemperatur nicht unter sechsundzwanzig Grad Celsius absenken.
Tipp: Räume bis maximal sechs Grad Celsius unter der Außentemperatur kühlen. Auch bei großer Hitze die Innentemperatur nicht unter sechsundzwanzig Grad Celsius absenken.
Klimageräte beseitigen nur die Symptome. Stimmt. Die Ursache für die Hitze wird durch Klimageräte nicht minimiert – etwa mangelnde Dämmung oder Verschattung. Verstärkend kommt hinzu, dass Klimageräte im Betrieb zusätzlich Wärme produzieren. Bei Monoblockgeräten wirkt sich das direkt im Raum aus, wenn der Abluftschlauch die Wärme zwar nach außen transportiert, aber selbst im Raum diese Wärme noch abstrahlt. Zudem dringt Wärme durch die Öffnung für den Schlauch häufig von außen in den Raum und sorgt hier für einen unendlichen Kreislauf. In diesem Punkt sind Klimageräte aus ökologischer Sicht definitiv nicht sinnvoll.
Tipp: Die Hitze durch Dämmung und Verschattung erst gar nicht in die Innenräume lassen.
Tipp: Die Hitze durch Dämmung und Verschattung erst gar nicht in die Innenräume lassen.
Klimageräte haben eine schlechte Kosten-Nutzen-Bilanz. Stimmt. Anschaffung, Stromverbrauch im Betrieb und Wartung schlagen bei jedem Klimagerät erheblich zu Buche. Der eine Posten mehr, der andere weniger, je nach Gerät. Wen die ökologischen Nachteile eines Klimageräts nicht überzeugen, kann sie mit diesem Argument aus ökonomischer Sicht ablehnen. Insgesamt ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis so negativ, dass die Verbraucherzentrale von einer Anschaffung abrät.
Tipp: Wer keinerlei Möglichkeit hat, durch Dämmung, Verschattung und Lüften die Hitze aus den Räumen zu verdrängen, sollte besser auf einen Ventilator zurückgreifen. Der macht das Raumklima durch Luftwirbel bei hohen Temperaturen erträglicher, auch wenn damit nicht gekühlt wird.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Klimaanlagen gemacht? Oder haben Sie andere Methoden installiert, um Hitze im Sommer draußen zu halten? Nutzen Sie gerne die Kommentarspalte für Ihre Hinweise.
Tipp: Wer keinerlei Möglichkeit hat, durch Dämmung, Verschattung und Lüften die Hitze aus den Räumen zu verdrängen, sollte besser auf einen Ventilator zurückgreifen. Der macht das Raumklima durch Luftwirbel bei hohen Temperaturen erträglicher, auch wenn damit nicht gekühlt wird.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Klimaanlagen gemacht? Oder haben Sie andere Methoden installiert, um Hitze im Sommer draußen zu halten? Nutzen Sie gerne die Kommentarspalte für Ihre Hinweise.
Tipp: Das Klimagerät nur einschalten, wenn es gar nicht anders geht. Oft reicht ein kurzzeitiger Betrieb, etwa vor dem Schlafengehen, um eine angenehme Temperatur zu erzeugen. Dann aber vor dem Einschlafen auch wieder ausschalten.