Gartenbesuch: Üppige Blüte für 80 m² Hanglage
Gräser und Stauden, eine Augenweide in Weiß-, Grün-, Rot- und Gelbtönen. Und ein Tummelplatz für Insekten
Wer seinen Arbeitsplatz nach Hause verlagert, entdeckt ganz neue Seiten an der eigenen Wohnumgebung. Nicht immer nur schöne. So ging es einer Familie, die in der wärmeren Jahreszeit auch die Außenräume um das Haus als Arbeitsplatz nutzte. Ihr Blick fiel dabei auf den Hang vor der Terrasse, der wie der gesamte Außenbereich in die Jahre gekommen war und wenig einladend wirkte. Um die Arbeitsstunden oder gar den Feierabend auf der Terrasse oberhalb des Hangs mit Freude zu verbringen, sollte es hier am besten das ganze Jahr über blühen, ohne dass zu viel Gartenarbeit notwendig würde. Ein Wunsch, den das Team des Garten- und Landschaftsbauers Christian Liesen mit seinem Wissen um den richtigen Pflanzenstandort und viel Gespür für die zum Haus und der Familie passende Gestaltung erfüllen konnte.
Vorher: Zwar grün bewachsen, aber doch wenig ansehnlich war der Hang vor der Terrasse. Die Treppe zum Garten und die Terrassenkante zeigten erste Spuren des Verfalls. Zeit, etwas zu ändern, fand die Familie. Zumal die Terrasse zur Erholung und vermehrt auch als Arbeitsplatz in den wärmeren Zeiten des Jahres dienen sollte.
Blüten für alle. „Die Familie wünschte sich einen fast ganzjährig blühenden Garten“, beschreibt Gartenexpertin Lucia Liesen ihren Auftrag. Der Garten sollte aber nicht nur schön aussehen, sondern auch zum Erhalt der Biodiversität beitragen und Insekten Nahrung bieten. Darauf ist die Pflanzenauswahl abgestimmt.
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Liatris spicata ‘Alba’, eine Prachtscharte, gilt als magischer Anziehungspunkt für Bienen.
Geschütze Terrassenzone. Durch ihre erhabene Position war die Terrasse von allen Seiten einsehbar. Auch das sollte sich ändern. „Eine höhere Bepflanzung an der Terrassenkante bietet Sichtschutz und vermittelt das Gefühl, nicht herunterfallen zu können“, erläutert Liesen.
Die Profis setzten dafür höhere Stauden wie die Aster lateriflorus var. horizontalis ‘Lady in Black’ oder die Staudensonnenblume Helianthus decapetalus ‘Capenoch Star’ ein. Direkt neben der Treppe spendet eine Kornelkirsche als einziges Gehölz am Hang nach wenigen Jahren dichten Sichtschutz.
Geschütze Terrassenzone. Durch ihre erhabene Position war die Terrasse von allen Seiten einsehbar. Auch das sollte sich ändern. „Eine höhere Bepflanzung an der Terrassenkante bietet Sichtschutz und vermittelt das Gefühl, nicht herunterfallen zu können“, erläutert Liesen.
Die Profis setzten dafür höhere Stauden wie die Aster lateriflorus var. horizontalis ‘Lady in Black’ oder die Staudensonnenblume Helianthus decapetalus ‘Capenoch Star’ ein. Direkt neben der Treppe spendet eine Kornelkirsche als einziges Gehölz am Hang nach wenigen Jahren dichten Sichtschutz.
Dichter Bewuchs am Boden. „Nach etwa zwei Jahren wird der Hang eingewachsen sein. Dann fällt nur noch ein- bis zweimal im Jahr ein wenig Gartenarbeit an“, versichert Liesen. Neben vielen verschiedenen Grüntönen wird der Hang in Weiß, Gelb, Orange und Rot blühen. Zwischen die vielfältigen Stauden haben die Profis Gräser wie das Tropfengras Sporobolus heterolepis oder das Purpurliebesgras Eragrostis spectabilis ‘Purpurflirren’ eingepflanzt sowie bodendeckende Storchenschnabelgewächse. Allesamt Liebhaber von lehmigen, sonnigen und trockenen Standorten.
Trockenmauer verringert Gefälle. Eine niedrige Trockenmauer aus regionalem Muschelkalk umfasst den Hang, reduziert sein Gefälle und lässt doch das Wasser abfließen. „Mauern sollten immer vom Fachbetrieb gebaut werden. Vor allem, wenn ein Hang gesichert werden muss“, rät Liesen. Fachleute für das Anlegen einer Trockenmauer finden Sie auch im Houzz-Netzwerk.
Vorher: Profis können auch besser mit Überraschungen umgehen, die gerade bei Sanierungen immer wieder auftauchen. Hier war es die Betonplatte unter der Terrasse: Unter einem Teil der Betonplatte hatte sich die Erde im Laufe der Jahre gesetzt, wodurch ein Hohlraum entstanden war. Um spätere Schäden zu vermeiden, wurde die Platte an dieser Stelle abgebrochen und neu eingeschottert.
Auf Kosten geachtet. Die neue Anlage des Hangs mitsamt der Terrasse und der Treppe in den unteren Garten hat insgesamt rund 20.000 Euro gekostet. Davon entfielen rund 9.000 Euro auf die Terrasse, wo neue, zwei Zentimeter starke Keramikplatten aus Italien verlegt wurden. „Wir konnten teilweise die vorhandene Betonplatte nutzen. Sonst wäre es teurer geworden“, erklärt Liesen.
Ebenfalls 9.000 Euro kostete der Bau der Trockenmauer. In den 2.500 Euro für die Bepflanzung sind nicht nur die eigentlichen Pflanzen und die Arbeitszeit eingerechnet, sondern auch die Aufbesserung des Bodens inklusive einer Mulchschicht.
Ebenfalls 9.000 Euro kostete der Bau der Trockenmauer. In den 2.500 Euro für die Bepflanzung sind nicht nur die eigentlichen Pflanzen und die Arbeitszeit eingerechnet, sondern auch die Aufbesserung des Bodens inklusive einer Mulchschicht.
Tipp der Expertin. „Einsparpotenzial durch Eigenleistung ist hauptsächlich beim Anpflanzen möglich, am besten nach einem vom Fachbetrieb erstellten Pflanzplan“, ermuntert Liesen und fährt fort: „Professionelle Hilfe lohnt sich bei der Auswahl der Pflanzen. Wichtig ist, auf den künftigen Standort und die Qualität der Pflanzen zu achten. Dabei in die Zukunft denken und die Veränderungen durch den Klimawandel mit einbeziehen. Die Pflanzen erhalten sich idealerweise selbst, ohne große Pflege.“
Hier genießt und arbeitet: eine Familie mit einem Teenager
Auf: rund 80 Quadratmetern
In: Schöneck im Main-Kinzig-Kreis
Kosten: knapp über 20.000 Euro
Expert:innen: Christian Liesen GmbH Garten- und Landschaftsbau
Fotos: Lucia Liesen