Einrichtungstipps
Mach mal halblang! Mit Kurzgardinen fürs Fenster
Ein Vorhang nur bis zum Fensterbrett? Stilistisch eigentlich ein No-Go! Aber es gibt Ausnahmen …
Vorhänge und Gardinen schweben entweder einen Zentimeter über dem Boden oder liegen mehrere Zentimeter auf dem Boden auf. Doch es gibt Fenster, da hat man diese Wahl nicht. Wo halbhohe Vorhänge oder Kurzgardinen sinnvoll sind und wie sie zur Harmonie eines Raums beitragen – wir zeigen Ihnen gelungene Beispiele und geben Tipps für Ihre Fensterdekoration.
Halbhohe Vorhänge unter der Dachschräge. Links und rechts die Dachschräge, unterm Fenster ein Heizkörper: Räume unterm Dach lassen wenig Spielraum für eine ausufernde Fensterdekoration. Der halblange Vorhang, den Ute Günther in diesem Fall eigens anfertigen ließ, unterstreicht die architektonischen Eigenheiten des Raumes und trägt zum gemütlichen Ambiente des Schlafzimmers bei. So endet der helle Stoff exakt auf Höhe des Kniestocks, eine dunkle Stoffbahn schließt hier an und endet oberhalb des Heizkörpers.
Auf dem Fensterbrett aufliegend. Etwas kürzer dagegen wählten die Experten von Home Staging Sylt die Vorhänge in dieser Ferienwohnung. Ein durchgängiges Fensterbrett für beide Fenster bietet dafür die richtige Bühne. So kann die durch den Heizkörper erwärmte Luft ungehindert im Raum zirkulieren und der Raum wirkt auch bei geschlossenen Vorhängen gemütlich.
Finden Sie hier Fachbetriebe für maßgefertigte Gardinen und Vorhänge
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Halblang von unten. Noch ein Vorhang oder schon ein Rollo? Einen besonders kreativen Umgang mit der Fensterverdunkelung zeigt dieses Kinderzimmer unter dem Giebel eines Londoner Wohnhauses. Während die obere Hälfte der Fenster mit einem zweigeteilten, jeweils dreieckigen Vorhang verdunkelt werden kann, wartet der Stoff für die untere Hälfte des Fensters unterhalb der Glasflächen auf seinen Einsatz – und wird hochgezogen. Letzten Endes auch nicht mehr als ein halbhoher Vorhang, nur eben anders herum.
Mit Wandanschluss. Doch es gibt noch andere triftige Gründe, zu halblangen Vorhänge oder Kurzgardinen zu greifen, als ein Heizkörper: So ist etwa in diesem massiven Holzhaus die Maserung der Wandverkleidung der unangefochtene Star. Dazu würden bodenlange Vorhänge hier mit der Eckbank kollidieren. Die gewählten Kurzgardinen enden exakt auf Höhe des Fenstersims und halten sich dazu noch optisch dezent zurück. Die richtige Ergänzung für diese traditionell gestaltete Umgebung.
In die Fensternische eingepasst. Erst gar nicht in den Raum hineinragend ist die Kurzgardine, mit der Constanze Ladner die Küche dieses Hauses vor tiefen Einblicken schützt. Der leicht transparente weiße Stoff unterstreicht mit seinem fließenden Fall die sanfte Atmosphäre, die hier geschaffen wurde und zeigt dazu, wie modern eine Kurzgardine wirken kann.
Über der Fenster-Sitzbank. Eine luftige Fensterdekoration wählten auch Studio Hansen für dieses Schlafzimmer eines Berliner Penthouse. Die schlichten weißen Gardinen, mit der sie die breite Fensterfront verhüllten, enden einen Hauch über der Fensterbank. Der weiche Fall des Stoffes ist so sichtbar.
Minimalistisch pur. Passend zum unfertigen und leicht improvisierten Charakter der Einrichtung dieser Wohnung, entschieden sich auch Klink Interior Design Studio in dieser Berliner Altbauwohnung für einen halbhohen transparenten Vorhang. Die schmale Stoffbahn endet auf Höhe der Fensterbank und kann so sanft im Wind flattern.
Platzsparend. Dass auch ein schwerer Vorhang nicht zwingend bis zum Boden gehen muss, zeigen Serra Brunner Interior Design in diesem Berliner Apartment. Denn so bleibt in dem Raum etwas mehr Bodenfläche frei. Dieser einfache Trick vergrößert das kleine Schlafzimmer optisch.
Weniger raumgreifend. Ganz ähnlich verfuhren auch Casa Coulon in diesem Schlafzimmer einer Münchener Wohnung. Weil der halbhohe Vorhang auf die Wandfarbe abgestimmt wurde, verschwindet beim Zuziehen das Fenster gleich komplett. Geöffnet wiederum sind die beiden dunklen Stoffbahnen kaum sichtbar – ein Geniestreich bezüglich Raumwirkung.
Im Bad nicht zu viel Textil. Ein Vorhang im Bad? Das tut der Raumakustik gut und verleiht der Nasszelle Gemütlichkeit. Das rundherum kaiserliche Bad in diesem Haus im bayerischen Stephanskirchen bekam durch die dunkelgrünen Vorhänge den nötigen Hingucker inmitten der cremefarbenen Einrichtung.