So machen Sie Kamin und Ofen winterfit
Über den Sommer oft vergessen, schlägt spätestens im Herbst die Stunde für die Kaminpflege. Was jetzt zu tun ist …
Wenn morgens der Frost unter den Schuhen knirscht, sollten Kamine und Öfen einsatzbereit sein. Gemeinsam mit dem Experten Volker Hausmann von der Kaminfabrik in Berlin und Mitglied der Vereinigung Ofenrat GbR erklären wir, welche Aufgaben Sie erledigen sollten, damit Sie sicher vor dem wärmenden Feuer sitzen können.
2. Staubbefreiung. Alles o. k. mit den Werten? Damit Sie erkennen, ob auch sonst alles in Ordnung ist oder sich Schäden unter Ascheresten verbergen, sollte der Kamin einmal gründlich davon befreit werden. Um den Boden zu schützen, können Sie alte Zeitungen vor die Öffnung legen. Möchten Sie Ärger mit der Asche vermeiden: Sprühen Sie ein wenig Wasser darauf, dann stehen Sie nicht hustend in einer grauen Wolke. Vorsicht bei Gusseisen oder Stahl: Die mögen keine Feuchtigkeit. Rostgefahr!
Danach kehren Sie den Feuerraum und die Ascheschublade einmal gründlich bis in alle Ecken aus. „Aschesauger mit extra dünnem Saugrohr vereinfachen das Prozedere“, sagt Volker Hausmann. Sitzt in Ihrem Kamin bereits ein Feinstaubfilter, beziehungsweise Staubabscheider? Entaschen Sie diesen ebenfalls ordentlich. Auch von außen Ofen und Kamin gründlich entstauben. Sonst fängt er an zu stinken, wenn Sie das erste Feuer entzünden.
Danach kehren Sie den Feuerraum und die Ascheschublade einmal gründlich bis in alle Ecken aus. „Aschesauger mit extra dünnem Saugrohr vereinfachen das Prozedere“, sagt Volker Hausmann. Sitzt in Ihrem Kamin bereits ein Feinstaubfilter, beziehungsweise Staubabscheider? Entaschen Sie diesen ebenfalls ordentlich. Auch von außen Ofen und Kamin gründlich entstauben. Sonst fängt er an zu stinken, wenn Sie das erste Feuer entzünden.
3. Rußentfernung. Natürlich muss Ruß ebenfalls weichen, damit eventuelle Macken am Material sichtbar werden. Wer einen modernen Ofen mit ordentlicher Luftspülung für die Glasfront besitzt, hat Glück: Die Scheibe bleibt meist sauber. Für alle geschwärzten gläsernen Fronten eignet sich der alte Trick mit Zeitungspapier, das sie in feuchte Asche tauchen und über die glatte Fläche reiben. Schütten Sie also die Asche nicht gleich komplett in die Tonne. Sollte diese Methode allein nicht mehr ausreichen, können Sie zumindest bei Glas, Keramikoberflächen und Naturstein zu Seife und Wasser greifen. Metalle mögen diese Prozedur nicht. „Senothermlacke gegen Korrosion sind hitzebeständig, aber nicht rostbeständig“, warnt Hausmann. Stahlteile vertragen auch keine säurehaltigen Putzmittel.
4. Schadencheck: Wenn alles blitzeblank ist, achten Sie auf
- Risse in Ziegelsteinen,
- Risse in der Kaminwand,
- bröckelnden Mörtel,
- gesprungene Scheiben.
- Schließt die Feuerraumtür richtig?
- Sind die Verschleißteile wie Dichtungen alle in Ordnung? Wie sieht es aus mit der Dichtschnur der Tür? Brauchen Sie eventuell eine neue?
- Funktioniert der Rauchzug im Verbindungsrohr zwischen Feuerstelle und Schornstein?
- Sind die Scharniere in Ordnung?
- Ist der Verbrennungsluftregler leichtgängig genug?
- Ist der Schamottstein im Feuerraum gerissen? Das macht erst mal nichts. „Wenn aber Stücke fehlen und der Kaminkorpus dahinter sichtbar wird, muss er erneuert werden“, erklärt Hausmann.
5. Schönheitskorrekturen. Metallene Oberflächen brauchen manchmal etwas Make-up. Vor allem, wenn sich Flugrost auf ihnen niederlässt. „Schleifen Sie ihn sachte ab und sprühen Sie frischen Senothermlack auf“, rät der Experte. Am besten den des Kaminofenherstellers, damit die Farbe passt. Dann öffnen Sie alle Fenster und zünden ein ordentliches Feuer an, damit der Lack einbrennt. Das ist eine etwas stinkende Angelegenheit.
6. Geräuschunterdrückung. Quietschen die Türscharniere oder der Schiebemechanismus am Ofen oder Kamin? Schmieren Sie Kupferöl oder Kaminfett darauf. Beide Mittel sind hitzebeständig und erledigen ihren Job hervorragend. So wecken Sie niemanden beim Dösen auf dem Sofa, wenn Sie Holzscheite nachlegen.
7. Schornsteinprüfung. Grundvoraussetzung für einen funktionierenden Kamin ist die regelmäßige Reinigung des Schornsteins, damit kein Schornsteinbrand entsteht und die Abgase entweichen können. Darum kümmert sich der Schornsteinfeger. Der hat auch ein Auge darauf, ob sonst alles in Ordnung ist. Zu seiner Checkliste gehören
- Sturmschäden: Sitzt noch alles grade? Muss ein Fachbetrieb ran?
- Reinigungsklappen: Sind sie richtig dicht?
- Abgaswege: Sind sie nicht nur sauber, sondern auch völlig frei? Vögel bauen gerne ihre Nester auf dem oder im Schornstein.
- Weitere Mängel: Bröckelt der gemauerte Schornstein irgendwo? Tritt innen Feuchtigkeit aus?
8. Sicherheitsübung. Wer einen Kamin oder Ofen im Haus betreibt, hat selbstverständlich einen Rauchmelder, einen Kohlenmonoxidmelder und einen Feuerlöscher. Sind alle intakt, die Batterien noch frisch, das Prüfsiegel noch gültig?
- Hängt der Rauchmelder mittig unter der Decke?
- Und der Kohlenmonoxidmelder mindestens drei Meter von Kochgeräten, Heizungen oder dem Kamin entfernt? Damit er nicht losgeht, obwohl keine Gefahr besteht?
- Weiß die ganze Familie was zu tun ist, falls es mal brennen sollte?
- Oder was alle machen müssen, wenn der Kohlenmonoxidmelder piept?
9. Holzlieferung: Für Experte Hausmann einer der wichtigsten Punkte: „Das Holz muss wirklich durchgetrocknet und von passender Qualität sein. Dann reduzieren Sie auch die Rußproduktion. Natürlich den Anzünder nicht vergessen.“ Um herauszufinden, ob Holz trocken genug ist (unter 20 Prozent Restfeuchte), schlagen Sie zwei Scheite gegeneinander. Ist der Klang hart und klingend? Hervorragend. Hört es sich eher stumpf an? Dann ist es oft noch zu feucht. Wenn der Feuchtigkeitsgrad nicht ideal ist, brauchen Sie eventuell extra Anzündehölzer. Dann kann es losgehen: „Legen Sie die Holzscheite in die Feuerstelle, anstatt sie mit Schmackes hineinzuwerfen. Dann lebt die Schamottwand oft länger“, so Hausmann.
10. Feuerwerkzeug. Ist das Kaminbesteck noch komplett? Oder wurden im Sommer einige Teile zum Grillen zweckentfremdet? Schürhaken, Schäufelchen, Bürste und Zange sollten griffbereit neben der Feuerstelle hängen. Welches Material? Das ist Geschmackssache, sonst nichts. Wenn Sie sich ein neues Set zulegen, achten Sie vielleicht darauf, dass die Geräte lang genug und die Griffe ausreichend isoliert sind, damit Sie sich nicht so leicht die Finger verbrennen.
11. Schmökerstoff. Zu guter Letzt können Sie sich schon mal durch Bestsellerlisten arbeiten und das Spiel des Jahres kaufen. Für unterhaltsame Kaminabende, wenn es draußen kälter wird.
Sind Sie und der Kamin bereit? Dann freuen Sie sich zusätzlich über den Steuervorteil: Der gehört zwar nicht mehr zur Vorbereitung für gemütliche Winterabende. Aber bei der nächsten Steuererklärung können Sie einen Teil der Ausgaben für die Pflege Ihrer Feuerstelle absetzen. Und zwar jene für den Schornsteinfeger, zum Beispiel:
Sind Sie und der Kamin bereit? Dann freuen Sie sich zusätzlich über den Steuervorteil: Der gehört zwar nicht mehr zur Vorbereitung für gemütliche Winterabende. Aber bei der nächsten Steuererklärung können Sie einen Teil der Ausgaben für die Pflege Ihrer Feuerstelle absetzen. Und zwar jene für den Schornsteinfeger, zum Beispiel:
- die Kaminkehrarbeiten
- die Wartungsarbeiten
- die Überprüfungs- oder Messarbeiten
- die Feuerstättenschau
Betroffene Anlagen mit einem Prüftermin zwischen dem 1. Januar 1985 und dem 31. Dezember 1994 mussten bis spätestens 31. Dezember 2020 entweder stillgelegt oder nachgerüstet werden. Jene mit Prüftermin zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 haben noch bis zum 31. Dezember 2024 Zeit. Im Datenblatt Ihres Kamins oder Ofens können Sie nachlesen, ob die Werte passen oder nicht. Ansonsten kann der Schornsteinfeger die Werte messen. Gehört Ihrer zu den Dreckschleudern? Dann ist es Zeit für seinen Ruhestand oder für die Ausstattung mit einem Staubabscheider, der dafür sorgt, dass weniger Feinstaub in die Luft gelangt. In Bayern wird wegen der steigenden Gaspreise eine Galgenfrist für alte Öfen eingeführt.