Können auch Flure wohnlich & gemütlich sein?
Flure sind mehr als nur Wege in die verschiedenen Zimmer der Wohnung. Sie können auch wertvoller Wohnraum im Durchgang sein
![](https://st.hzcdn.com/simgs/3923446805bf96e4_0-9368/_.jpg)
Eva Bodenmüller
12. September 2015
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
Wo beginnt die Wohnung – gleich hinter der Eingangstür oder erst im Zimmer? Die Frage ist berechtigt. Denn in den meisten Wohnungen liegt in dieser Grauzone des Wohnbereichs ein Flur. Verschenkter Wohnraum, wenn er lediglich als Rennstrecke zwischen den Zimmern oder als mehr oder weniger aufgeräumte Staufläche dient. Es geht auch anders – mit Vorteilen für die Bewohner und das Raumgefühl. Wohnlichkeit beginnt dann bereits im Flur. Wie in diesen Wohnbeispielen.
1. Den Flur als Ruhepol begreifen
Das Bild vom zugigen Durchgang prägt unseren Umgang mit Fluren. Wer will schon ständig im Durchzug sitzen? Flure nur als Verbindungsgang zu nutzen ist allerdings eine große Verschwendung. Zumal, wenn wie hier eine Längsseite nur aus Glas besteht. Das einfallende Licht gibt dem Raum Atmosphäre. Mit einem gemütlichen Sessel und einem kleinen Beistelltisch wird aus dem Zwischenraum ein idealer Ort für einen Zwischenaufenthalt.
Lassen Sie sich hier bei der Flurgestaltung von einem Profi unterstützen
Das Bild vom zugigen Durchgang prägt unseren Umgang mit Fluren. Wer will schon ständig im Durchzug sitzen? Flure nur als Verbindungsgang zu nutzen ist allerdings eine große Verschwendung. Zumal, wenn wie hier eine Längsseite nur aus Glas besteht. Das einfallende Licht gibt dem Raum Atmosphäre. Mit einem gemütlichen Sessel und einem kleinen Beistelltisch wird aus dem Zwischenraum ein idealer Ort für einen Zwischenaufenthalt.
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2. Eine Bibliothek im Flur einrichten
Im wörtlichen Sinne eine tragende Rolle hat der Flur im seniorengerechten Einfamilienhaus des ökologischen Wohnprojektes „Miteinander Wohnen Harlingen“. Die Architekten Stefan Barth und Björn Radtke haben die Tragekonstruktion in der Mitte des Hauses für Regale genutzt. Die Wände haben damit eine doppelte Funktion, genau wie der Flur, der einfach zur Bibliothek wird. Das funktioniert natürlich auch, wenn Regale an die Wand gestellt und mit Büchern gefüllt werden. Eine Atmosphäre wie in der Bibliothek, garantiert!
Im wörtlichen Sinne eine tragende Rolle hat der Flur im seniorengerechten Einfamilienhaus des ökologischen Wohnprojektes „Miteinander Wohnen Harlingen“. Die Architekten Stefan Barth und Björn Radtke haben die Tragekonstruktion in der Mitte des Hauses für Regale genutzt. Die Wände haben damit eine doppelte Funktion, genau wie der Flur, der einfach zur Bibliothek wird. Das funktioniert natürlich auch, wenn Regale an die Wand gestellt und mit Büchern gefüllt werden. Eine Atmosphäre wie in der Bibliothek, garantiert!
3. Eine Leseecke gestalten
Manchmal reicht schon ein einziges Buch und die Bewohner wollen ihre Wohnung am liebsten gar nicht mehr verlassen. Ein Sessel im Flur, schön bequem und gut gepolstert, wird dann schnell zur Schmökerecke. Schöne Accessoires machen sie heimelig. Glücklich, wer zusätzlich durch ein großes Fenster gelegentlich nach draußen sehen kann.
Stuhl: Bertoia Diamond Chair, Knoll; Nilpferd: Vintage 1960/70er Jahre, Svenskt Tenn
Manchmal reicht schon ein einziges Buch und die Bewohner wollen ihre Wohnung am liebsten gar nicht mehr verlassen. Ein Sessel im Flur, schön bequem und gut gepolstert, wird dann schnell zur Schmökerecke. Schöne Accessoires machen sie heimelig. Glücklich, wer zusätzlich durch ein großes Fenster gelegentlich nach draußen sehen kann.
Stuhl: Bertoia Diamond Chair, Knoll; Nilpferd: Vintage 1960/70er Jahre, Svenskt Tenn
Pouf & Accessoires: Design House Stockhom
4. Ein Sofa in den Flur stellen
Der Flur ist meist der erste Raum hinter der Eingangstür, das erste was man schon von Ferne sieht. Ein auf den ersten Blick unförmiger Raum, meist ohne Fenster, scheint zu nichts zu gebrauchen als eben die Kleider oder Schuhe darin abzulegen (oder, in höheren Stockwerken eines Einfamilienhauses, mal schnell durchzulaufen).
Mit einem Sofa aber entsteht ein wohnliches Ambiente. Es lädt zum Verweilen ein. Gäste haben hier Zeit, anzukommen, sich zu sortieren. In solch einem Empfangsraum entsteht ein Gefühl des Willkommenseins. Hier können Gäste begrüßt und auch verabschieden werden.
Der Flur ist meist der erste Raum hinter der Eingangstür, das erste was man schon von Ferne sieht. Ein auf den ersten Blick unförmiger Raum, meist ohne Fenster, scheint zu nichts zu gebrauchen als eben die Kleider oder Schuhe darin abzulegen (oder, in höheren Stockwerken eines Einfamilienhauses, mal schnell durchzulaufen).
Mit einem Sofa aber entsteht ein wohnliches Ambiente. Es lädt zum Verweilen ein. Gäste haben hier Zeit, anzukommen, sich zu sortieren. In solch einem Empfangsraum entsteht ein Gefühl des Willkommenseins. Hier können Gäste begrüßt und auch verabschieden werden.
5. Tapeten im Flur anbringen
Wenn der Flur zum Wohnraum wird, hat er auch Tapete verdient – gerne sogar eine mutige. Bilder und eine Deckenleuchte, die man genauso auch im Wohnzimmer oder über dem Esstisch aufhängen könnte, tun ihr übriges, um trauriges Flur-Flair zu vertreiben.
Tapete: Harlequin Rose, Ferm Living; Hängeleuchte: Pieces
Wenn der Flur zum Wohnraum wird, hat er auch Tapete verdient – gerne sogar eine mutige. Bilder und eine Deckenleuchte, die man genauso auch im Wohnzimmer oder über dem Esstisch aufhängen könnte, tun ihr übriges, um trauriges Flur-Flair zu vertreiben.
Tapete: Harlequin Rose, Ferm Living; Hängeleuchte: Pieces
6. Zimmerfluchten statt Flure bauen
Braucht man überhaupt Flure? Bei Zimmerfluchten sind die Räume wie an einer Perlenkette aufgereiht. In barocken Schlössern war diese Bauweise sehr beliebt. Bei offenen Zimmertüren konnten die Bewohner vom ersten Zimmer bis in das hinterste hindurchsehen. Eine Herausforderung für moderne Bauherren, denn die Reihenfolge will wohl durchdacht sein. Schließlich eignet sich das Bad nicht unbedingt dafür, zwei Räume miteinander zu verbinden. In seinem Projekt Haus J19 hat Markus Mucha das Problem gut gelöst. Der letzte Raum ist das Badezimmer. Mit Zimmerfluchten werden Flure praktisch überflüssig. Die vorhandene Fläche wird optimal zum Wohnen genutzt.
Braucht man überhaupt Flure? Bei Zimmerfluchten sind die Räume wie an einer Perlenkette aufgereiht. In barocken Schlössern war diese Bauweise sehr beliebt. Bei offenen Zimmertüren konnten die Bewohner vom ersten Zimmer bis in das hinterste hindurchsehen. Eine Herausforderung für moderne Bauherren, denn die Reihenfolge will wohl durchdacht sein. Schließlich eignet sich das Bad nicht unbedingt dafür, zwei Räume miteinander zu verbinden. In seinem Projekt Haus J19 hat Markus Mucha das Problem gut gelöst. Der letzte Raum ist das Badezimmer. Mit Zimmerfluchten werden Flure praktisch überflüssig. Die vorhandene Fläche wird optimal zum Wohnen genutzt.
7. Eine Schaukel aufhängen
Wo keine Flure gewünscht sind, wie in diesem Lofthaus in Belgien von SHSH Architecture + Scenography, gehen die Zimmer also einfach ineinander über. Viel Raum entsteht. Ideal, um eine Schaukel aufzuhängen. Ihre Schwingrichtung wirkt wegweisend – und wo sonst hat man soviel Platz vorne und hinten wie in einem langen Durchgangsbereich?
Wo keine Flure gewünscht sind, wie in diesem Lofthaus in Belgien von SHSH Architecture + Scenography, gehen die Zimmer also einfach ineinander über. Viel Raum entsteht. Ideal, um eine Schaukel aufzuhängen. Ihre Schwingrichtung wirkt wegweisend – und wo sonst hat man soviel Platz vorne und hinten wie in einem langen Durchgangsbereich?
8. Haus und Flur zu einem verschmelzen
Schmale Häuser wie das ÁPH80 von Ábaton arquitectura & promoción sind im Grunde ein Flur mit Zwischenwänden. Die Verhältnisse sind hier umgedreht. Dadurch wird besonders deutlich, wie wichtig es ist, den Flur als vollwertigen Wohnraum zu nutzen. Könnte das Sofa etwa passender stehen? Den Rücken zur Wand, der Blick aus dem Fenster. Besser geht es kaum.
Weiterlesen: Tipps & Wohnideen rund um Eingang, Flur sowie Garderobe
Fotosuche: Wohnideen für Flure
Schmale Häuser wie das ÁPH80 von Ábaton arquitectura & promoción sind im Grunde ein Flur mit Zwischenwänden. Die Verhältnisse sind hier umgedreht. Dadurch wird besonders deutlich, wie wichtig es ist, den Flur als vollwertigen Wohnraum zu nutzen. Könnte das Sofa etwa passender stehen? Den Rücken zur Wand, der Blick aus dem Fenster. Besser geht es kaum.
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Von wem ist der Sessel, der auf dem ersten Bild ist?
Es heißt ja: "Der Flur ist die Visitenkarte des Hauses"
Leider ist er im Wohnungsbau in der Realität oftmals Müllsammelplatz / Rumpelkammer und wird stiefmütterlich behandelt. Kein Wunder, er ist viel zu klein, muffig oftmals ohne Fenster und mit meistens obendrein schlechter Beleuchtung... Im Wohnungsbau wurde jahrzehntelang keine Lösung z.B. durch eine vom Flur abgetrennte ausreichend große Kammer für eben diese Dinge angestrebt. Eine Kammer ist kein Wohnraum und kann dementsprechend nicht voll in der qm Fläche berücksichtigt werden. Also wurde einfach an den grundlegenden Bedürfnissen der Menschen vorbeigeplant. Schade.
Dieser Artikel zeigt wirklich schöne Flure, doch wo findet man die? Bestimmt nicht im Wohnungsbau der letzten 50 Jahre...
Der Flur ist sogar einer unserer Lieblingsplätze...