Alles im Kasten! Mehr Privatsphäre mit Alkoven
Bettnischen teilen Räume in Rückzugsmöglichkeiten und Freiflächen. Warum also nicht mehr davon?
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Eva Bodenmüller
6. Mai 2021
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
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Ordnung, Struktur und Privatsphäre lassen sich durch Einbauten verwirklichen. Regale und Schränke als Staufläche finden sich in fast jeder Wohnung. Doch es geht noch mehr. Die Idee des Alkovens punktet nicht nur, wenn es um Gemütlichkeit geht. Einst beliebt, waren die Bettnischen den Behörden zu Beginn des letzten Jahrhunderts ein Dorn im Auge. Wegen mangelnder Hygiene, schlechter Belüftung und hoher Luftfeuchtigkeit galten sie als Keimzelle von Krankheiten.
Heute feiern Alkoven in kleinen wie großen Räumen ein Comeback, gut durchlüftet und mit ausreichend Tageslicht. Mal mehr, mal weniger geschlossen, entsteht so ein zusätzlicher Rückzugsort, eine klare Struktur und Freiraum für anderes.
Heute feiern Alkoven in kleinen wie großen Räumen ein Comeback, gut durchlüftet und mit ausreichend Tageslicht. Mal mehr, mal weniger geschlossen, entsteht so ein zusätzlicher Rückzugsort, eine klare Struktur und Freiraum für anderes.
Mehr Spielfläche im Kinderzimmer. Ein Zimmer, vier Kinder. Die Lösung des Pariser Büros Graal Architecture nimmt die ursprüngliche Idee der Alkoven auf, privates und gemeinschaftliches Leben zu verbinden. Jedes Kind bekommt eine Bettnische und damit Privatsphäre. Gleichzeitig bleibt durch die Stapelung von je zwei der Alkoven genug freie Fläche zum gemeinsamen Spielen und Lernen. Anders als bei ursprünglichen Alkoven drücken sich diese leuchtend roten Nachfolger nicht an der Wand lang, sondern stehen mitten im Raum.
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Schlafplatz und Stauraum in einem. Die Bettnische in einem vierzig Quadratmeter großen Zimmer in Berlin-Kreuzberg liegt in einem von IFUB* entworfenen Einbaumöbel. Das beherbergt nicht nur das Bett, sondern auch die Küche und jede Menge Staufläche. So bleibt im Rest des Zimmers ausreichend Platz und das Bett springt nicht aus jedem Winkel ins Blickfeld.
Ein zweiter Raum in der Einzimmerwohnung. Wände in kleine Wohnräume zu stellen, reduziert den ohnehin knappen Platz zusätzlich. Alkoven sind eine vielversprechende Möglichkeit, das Bett verschwinden zu lassen und den Raum multifunktional zu nutzen. In Paris hat sich der Eigentümer einer nur zweiunddreißig Quadratmeter großen Wohnung von Batiik Studio einen Schlafplatz gewünscht, der Kleiderschrank und Bad integriert. Entstanden ist ein multifunktionaler Alkoven.
Ein kleines Zimmer. In einem Tiny House von Raum & Mensch verschwindet das Bett hinter einer Schiebetür. Der Alkoven wirkt angesichts der geringen Gesamtfläche des Wohnraums fast schon wie ein eigenes Zimmer. Und irgendwie ist er das auch, trotz seiner gerade mal die Matratzenlänge und -breite umfassenden Grundfläche.
Räume stapeln. Beim Ausbau einer Scheune hat das Büro Tina Aßmann Innenarchitektur die Raumhöhe genutzt und unter einem Podest ein Alkovenbett platziert. Die mit Altholz ausgekleidete Bettnische dient als Gäste- oder Tagesbett.
In die Dachschräge eingepasst. Wenig Platz im Haus? Dann mal auf den Dachboden schauen. Green Living fand in Wustrow noch Platz für eine zusätzliche Schlafgelegenheit. Gerahmt von den beiden Dachschrägen wirkt sie fast wie ein Alkoven.
Das Bett als Teil des Einbauschranks. Eine Dachgaube mit zwei großen Fenstern stellt in einem Mädchenzimmer einen idealen Platz für das Bett dar. Damit es gemütlich wird und die Dachschrägen links und rechts der Gaube ebenfalls optimal genutzt werden können, entwickelten die Profis von schulz.rooms ein komplettes Einbausystem. Links und rechts von Schränken flankiert, ragt der Alkoven in den Raum hinein. Direkt am Fenster platziert, kommen Licht und Luft herein.
Schlafkojen als Gästebetten. Wer hat schon dauernd Übernachtungsgäste? Doch wenn dann mal Freunde oder Familie über Nacht bleiben wollen, finden sie in diesem Haus am Bodensee einen gemütlichen Schlafplatz. Der erinnert sogar ein wenig an Schiffskojen, zumal das Wellenrauschen des Schwäbischen Meeres nicht fern ist.
Fast schon eine Maisonette. Zur Schlafbox führen in dieser Moskauer Einraumwohnung vier Stufen hoch. Das Bett auf der oberen Ebene gibt dem Raum schon fast den Charakter einer kleinen Maisonette. Zumal der Raum unter dem Alkoven als Kleiderschrank und Stauraum fungiert. Der eigentliche Wohnraum bleibt damit großzügig und offen.
Mal abgeschlossen, mal offen. Vollholzplatten trennen in Mailand das Bett von Küche und Arbeitsraum – oder auch nicht. Die Bewohner:innen bestimmen, ob die faltbaren Paneele das Bett umschließen und den Raum abtrennen. So werden aus dem einen Zimmer der Wohnung ganz einfach zwei. Und obendrein gibt es noch ausreichend Stauraum unter dem Alkoven.
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Die meisten Alkoven sind total hübsch anzusehen und wirken sehr gemütlich. Das große Problem ist wirklich die Belüftung - nach einer Nacht (zu zweit) in so einem „kleinen Kasten“ weiß man ziemlich gut, was Sauerstoffmangel bedeutet.
Naja, was die Beispiele ja vor allem zeigen ist: Wie genau das nicht passiert. Hier wurde die Belüftung clever mitgeplant.
Als Kind habe ich in einer Alkoven geschlafen, wirklich sehr heimelig. Allerdings ist das Beziehen von Betten durch den begrenzten Platz recht anstrengend.