Dino-Miniaturwelt: Ein Saurierpark für einen Dreijährigen
Ein Designer entwirft einen klitzekleinen Dinosaurierpark in einem Waschbecken, für seinen wohl anspruchsvollsten Kunden
Der Landschaftsarchitekt Simon Orchard hat schon viele Gärten in ganz London gestaltet – er ist ein alter Hase im Geschäft. Aber als er gebeten wurde, diesen Auftrag umzusetzen, musste er sich seinem bis dahin wohl anspruchsvollsten Kunden stellen: seinem dreijährigen Sohn Finley. „Ich glaube, ich kann sagen, das ist der kleinste Garten, den ich je entworfen habe “, sagt Orchard lachend, „und zwar für meinen forderndsten Kunden!” Kommen Sie mit auf eine Reise in die Urzeit!
Als Ausgangspunkt diente ein tiefes Waschbecken aus Keramik im Landhausstil, das bei Orchard im Garten herumlag. „Ich hatte schon eine Weile überlegt, was man damit noch anstellen könnte. Zur gleichen Zeit wünschte sich mein Sohn einen Dinopark – also habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.“
„Ich habe dieses Projekt wie einen richtigen Job behandelt“, sagt Orchard. „Also machte ich zu Beginn einen Entwurf am Computer.“ Zuerst musste ein Untergestell gebaut werden, das an Finleys Körpergröße angepasst ist. „Das Gestell musste außerdem robust sein, weil das alte Waschbecken ganz schön schwer ist.“
Als nächstes baute Orchard den Garten Schicht für Schicht auf. Zunächst sorgte er für die Drainage: Er kleidete er den Boden des Beckens mit einem durchlässigen Unkrautvlies aus, darauf füllte er dann eine Schicht Blähtonkugeln (wie sie für Hydrokultur verwendet werden). Das Vlies verhindert, dass die Tonkugeln durch das Abflussloch rutschen, lässt aber gleichzeitig Regen- und Gießwasser durchsickern.
Als nächstes füllte Orchard – zwischen zwei weiteren Vlies-Abschnitten – eine Schicht Kompost ein. Die Oberfläche bedeckte er mit feinem Kies. Wo die Pflanzen eingesetzt wurden, schnitt er Löcher in das Gewebe. Den Mini-Teich legte er mit einem Stück echter Teichfolie an. Daneben vergrub er einen Tontopf halb in der Erde – auf diese Weise entstand ein kleiner Hügel.
Oben auf dem Hügel stellt eine kleinblättrige Hebe einen Baum dar – die wichtigste Nahrungsquelle für pflanzenfressende Dinosaurier. Für die weitere Begrünung des Hügels sorgt ein Bubikopf (Soleirolia soleirolii).
Mit Schieferbruch formte Orchard eine prähistorische Gebirgslandschaft. Ein Stück Schiefer bedeckt auch das Ende des Teichs und lässt dort eine geheimnisvolle Grotte entstehen. Ein Filigranfarn (Polystichum setiferum) macht die Jura-Atmosphäre perfekt.
Die grüne „Wiese“ vorne links ist Sternmoos (Sagina subulata), und auf der rechten Seite täuscht eine weitere Hebe (die Sorte ‘Emerald Gem’) Baumbewuchs vor. Farbliche Abwechslung kommt auf der hinteren Seite mit einer bräunlichen Fetthenne (Sedum hakonense ‘Chocolate Ball’) ins Spiel.
Die Bewohner scheinen mit ihrem neuen Garten ziemlich glücklich zu sein.
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Hier leben: Mini-Dinosaurier
In: London
Auf: nicht einmal einem Quadratmeter
Designer: Simon Orchard Garden Design
„Mein Kunde für dieses Projekt war sehr anspruchsvoll“, sagt Orchard. „Er hatte eine Menge Wünsche, die in die Gestaltung einbezogen werden sollten – Schattenplätze, ein Wasserspiel, viel Grün.“
Gemeinsam haben Finley und sein Vater einen Garten entworfen, der diese Elemente umfasst. Es sollte wie eine Jura-Landschaft für die Spielzeug-Dinos des Kleinen aussehen.