Gartenbesuch: Um und über ein Haus bei Hannover wächst ein Garten
Naturstein-Blöcke, ein Baumhaus und 7000 Stauden sorgen für Geborgenheit wie in einem Nest
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Eva Bodenmüller
4. September 2019
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
Es blüht und summt fast überall in einem verwunschenen Garten bei Hannover, der das Wohnhaus wie ein Nest umgibt. Die Bauherren haben sich diesen Traum erfüllt, als die Kinder schon aus dem Haus waren. Da die beiden wenig reisen, konzentrieren sie sich ganz auf ihr Wohnumfeld und ein schönes Leben darin. Für die Gestaltung des riesigen Geländes und seiner Verwandlung in ein wahres Pflanzenparadies haben sie die Landschaftsarchitektin Petra Pelz hinzugezogen, die wiederum den Garten- und Landschaftsbauer Peter Berg für die Formung des Geländes mit ins Projekt holte. Gemeinsam haben sie einen Garten gestaltet, in dem Pflanzen, Menschen und Insekten harmonisch zusammenleben.
Auf einen Blick
Hier genießt und gärtnert: ein Softwareunternehmer und seine Frau
Auf: rund 2500 Quadratmetern (Grundstück insgesamt)
In: einem Dorf bei Hannover
Besonderheit: ein Garten, der über das Haus wächst
Experten: Landschaftsarchitektin Petra Pelz und Peter Berg Gartendesign
Fotos: Petra Pelz
Finden Sie hier einen Gartengestalter für Ihren Garten
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Auf: rund 2500 Quadratmetern (Grundstück insgesamt)
In: einem Dorf bei Hannover
Besonderheit: ein Garten, der über das Haus wächst
Experten: Landschaftsarchitektin Petra Pelz und Peter Berg Gartendesign
Fotos: Petra Pelz
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Hanglage mit vier Metern Niveauunterschied
Am oberen Dorfrand gelegen, steigt das 2500 Quadratmeter große Grundstück zum Wald hin an. An der Grundstücksgrenze springt das Gelände um ganze vier Meter. Das Wohnhaus liegt sicher eingebettet vom Garten und dem nahen Wald. „Das Haus sieht von vorne unscheinbar, eher wie ein Nebengebäude aus“, sagt Landschaftsarchitektin Petra Pelz.
Lesen Sie auch: Bauen am Hang – das ist zu beachten
Am oberen Dorfrand gelegen, steigt das 2500 Quadratmeter große Grundstück zum Wald hin an. An der Grundstücksgrenze springt das Gelände um ganze vier Meter. Das Wohnhaus liegt sicher eingebettet vom Garten und dem nahen Wald. „Das Haus sieht von vorne unscheinbar, eher wie ein Nebengebäude aus“, sagt Landschaftsarchitektin Petra Pelz.
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Den Höhenunterschied überwinden
„Meine Hauptaufgabe war es, Haus und Garten in Einklang zu bringen“, so Pelz. Nicht ganz einfach. Bei der Gartengestaltung durfte sie keine weiteren Flächen versiegeln, da das Haus bereits die gesamte bebaubare Fläche beanspruchte. Große, gepflasterte oder mit Holz belegte Terrassen waren damit ausgeschlossen. Die Hanglage erwies sich zudem als Herausforderung, wenn nicht eine hohe Betonstützmauer zum Einsatz kommen sollte – und das sollte sie nicht. „Aus dem Höhensprung entwickelte sich der gesamte Garten. Ich hatte mich an die Arbeit von Peter Berg erinnert, der viel mit großen Steinquadern arbeitet“, erzählt Pelz. Sie selbst wurde dem Bauherrn von einem seiner Mitarbeiter empfohlen, den sie über dessen Frau bei einem Vortrag der Königlichen Gartenakademie in Berlin kennengelernt hatte.
„Meine Hauptaufgabe war es, Haus und Garten in Einklang zu bringen“, so Pelz. Nicht ganz einfach. Bei der Gartengestaltung durfte sie keine weiteren Flächen versiegeln, da das Haus bereits die gesamte bebaubare Fläche beanspruchte. Große, gepflasterte oder mit Holz belegte Terrassen waren damit ausgeschlossen. Die Hanglage erwies sich zudem als Herausforderung, wenn nicht eine hohe Betonstützmauer zum Einsatz kommen sollte – und das sollte sie nicht. „Aus dem Höhensprung entwickelte sich der gesamte Garten. Ich hatte mich an die Arbeit von Peter Berg erinnert, der viel mit großen Steinquadern arbeitet“, erzählt Pelz. Sie selbst wurde dem Bauherrn von einem seiner Mitarbeiter empfohlen, den sie über dessen Frau bei einem Vortrag der Königlichen Gartenakademie in Berlin kennengelernt hatte.
Sanfte Terrassierung
Sanft steigt der Weg bis hin zum Baumhaus mit zwei Beeten und einem weiten Blick über die Landschaft, das noch vor dem eigentlichen Haus direkt am Waldrand gebaut wurde. Durch seine verspiegelte Fassade fällt das Baumhaus kaum auf. Große Steinquader, mit einer bis zu zwei Quadratmeter großen Grundfläche terrassieren das Gelände und bilden zugleich die Wege. Die führen bis auf das begrünte Dach des Wohnhauses. „Der Bauherr konnte sich das zunächst nicht vorstellen. Peter Berg hat ihn daher zu Referenzprojekten und Baumschulen mitgenommen und uns auch den Anröchter Steinbruch gezeigt, aus dem die gespaltenen Steinquader stammen“, erzählt die Landschaftsarchitektin.
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Sanft steigt der Weg bis hin zum Baumhaus mit zwei Beeten und einem weiten Blick über die Landschaft, das noch vor dem eigentlichen Haus direkt am Waldrand gebaut wurde. Durch seine verspiegelte Fassade fällt das Baumhaus kaum auf. Große Steinquader, mit einer bis zu zwei Quadratmeter großen Grundfläche terrassieren das Gelände und bilden zugleich die Wege. Die führen bis auf das begrünte Dach des Wohnhauses. „Der Bauherr konnte sich das zunächst nicht vorstellen. Peter Berg hat ihn daher zu Referenzprojekten und Baumschulen mitgenommen und uns auch den Anröchter Steinbruch gezeigt, aus dem die gespaltenen Steinquader stammen“, erzählt die Landschaftsarchitektin.
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Drohnen für die Pflanzplanung
Bevor Pelz einen Pflanzplan erstellen konnte, musste sie nach den Steinarbeiten das Gelände neu erfassen. „Die Fläche zwischen den Steinen zu ermitteln, war gar nicht so einfach. Wir hatten über die Terrassen und Wege gesprochen, letztlich war das Setzen der Steine dann aber auch eine sehr spontane und kreative Angelegenheit“, beschreibt Pelz. Sie hat sich davon überzeugen lassen, Drohnenfotos zu erstellen, mit denen sie die notwendigen Informationen bekommen konnte. Da es möglichst lange blühen und der Garten auch im Winter einen schönen Anblick bieten sollte, hat sie einen Blütezeitkalender erstellt und auf den Fruchtschmuck der Pflanzen besonders geachtet.
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Bevor Pelz einen Pflanzplan erstellen konnte, musste sie nach den Steinarbeiten das Gelände neu erfassen. „Die Fläche zwischen den Steinen zu ermitteln, war gar nicht so einfach. Wir hatten über die Terrassen und Wege gesprochen, letztlich war das Setzen der Steine dann aber auch eine sehr spontane und kreative Angelegenheit“, beschreibt Pelz. Sie hat sich davon überzeugen lassen, Drohnenfotos zu erstellen, mit denen sie die notwendigen Informationen bekommen konnte. Da es möglichst lange blühen und der Garten auch im Winter einen schönen Anblick bieten sollte, hat sie einen Blütezeitkalender erstellt und auf den Fruchtschmuck der Pflanzen besonders geachtet.
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7000 Stauden und Gräser, 18.000 Zwiebeln
Durch die Baumaßnahmen wurde der ohnehin schwere Boden stark in Mitleidenschaft gezogen. Daher musste vor den umfangreichen Pflanzaktionen der Boden durch leichtes Substrat mit Blähton verbessert werden. „Bodenvorbereitung lässt sich nicht nachholen. Es mag teuer erscheinen, zahlt sich aber langfristig aus. Wir haben den Pflanzen auch eine Startdüngung mitgegeben“, erklärt die Landschaftsarchitektin. Die siebentausend Stauden und Gräser hat sie nach Plan im Gelände ausgelegt, um ihre Wirkung im Gelände zu sehen.
Durch die Baumaßnahmen wurde der ohnehin schwere Boden stark in Mitleidenschaft gezogen. Daher musste vor den umfangreichen Pflanzaktionen der Boden durch leichtes Substrat mit Blähton verbessert werden. „Bodenvorbereitung lässt sich nicht nachholen. Es mag teuer erscheinen, zahlt sich aber langfristig aus. Wir haben den Pflanzen auch eine Startdüngung mitgegeben“, erklärt die Landschaftsarchitektin. Die siebentausend Stauden und Gräser hat sie nach Plan im Gelände ausgelegt, um ihre Wirkung im Gelände zu sehen.
Die achtzehntausend zusätzlichen Blumenzwiebeln fanden dagegen spontaner ihre Plätze. Bei der anschließenden Pflanzaktion haben auch die Bauherren mitgeholfen. „Wer am Garten mitarbeitet, identifiziert sich auch später damit. Die Arbeit mit Pflanzen erdet. Es war toll zu sehen, wie unkompliziert die Bauherren mitgearbeitet haben“, freut sich Pelz. Um die regelmäßige Pflege des Gartens kümmert sich vor allem die Bauherrin. Auch größere Bäume wurden zusätzlich zum vorhandenen Nussbaum gepflanzt. Bei deren Schnitt und der Grundpflege des Gartens helfen der Bauherrin die Profis von Peter Berg Gartendesign mehrmals im Jahr.
Duftschneeball als besonderer Wunsch
„Es waren sehr unkomplizierte Bauherren“, lobt Pelz. Gerne hat sie auch den Wunsch nach möglichst vielen Duftpflanzen im Garten erfüllt. Vor allem eine Pflanze musste unbedingt ihren Platz finden. „Der Bauherr wünschte sich unbedingt einen Duftschneeball. Den hatte er schon vorher und wollte auch hier nicht darauf verzichten. Auch bei den Blumenzwiebeln hat er viel zur Auswahl beigetragen“, erinnert sich Pelz. Letztlich gibt es nur zwei kleine Rasenflächen auf dem gesamten Gelände. Hier können auch mal Kaffeetafeln stehen. Doch eigentlich ist das gar nicht notwendig, kommt der Garten doch bis ins Haus.
„Es waren sehr unkomplizierte Bauherren“, lobt Pelz. Gerne hat sie auch den Wunsch nach möglichst vielen Duftpflanzen im Garten erfüllt. Vor allem eine Pflanze musste unbedingt ihren Platz finden. „Der Bauherr wünschte sich unbedingt einen Duftschneeball. Den hatte er schon vorher und wollte auch hier nicht darauf verzichten. Auch bei den Blumenzwiebeln hat er viel zur Auswahl beigetragen“, erinnert sich Pelz. Letztlich gibt es nur zwei kleine Rasenflächen auf dem gesamten Gelände. Hier können auch mal Kaffeetafeln stehen. Doch eigentlich ist das gar nicht notwendig, kommt der Garten doch bis ins Haus.
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