Houzzbesuch
Houzzbesuch: Modern, lässig und gar nicht teuer
Für eine Rundum-Erneuerung fehlte das Geld. Also veränderte Abby Taylor ihre Wohnung Schritt für Schritt – und machte vieles selber
Abby Taylor war 23, als sie ihre Eigentumswohnung kaufte. Seitdem hat sie die Wohnung, die nördlich von Seattle liegt, Stück für Stück verändert – aus dem einheitsgrauen Apartment ist ein behaglicher, farbenfroher Ort geworden, der stark von ihrer Persönlichkeit geprägt ist. „Mit Anfang 20 hatte ich noch nicht diesen Stil – ich hab etwa 10 Jahre gebraucht, um dahin zu kommen“, sagt sie. Aufgewachsen in einer kreativen Familie, konnte Taylor für viele ihrer Projekte auf die Hilfe ihrer Angehörigen zählen. „Meine Familie ist mein Planungsbüro! Mein Vater ist Architekt und Künstler, mein Bruder Ingenieur, und meine Mutter berät mich in Sachen Textilien und Küche“, sagt sie. „Wir vier haben das Wissen und die Werkzeuge für alles, was ich mir wünsche.“
Die Stehleuchte gehört zu Taylors Lieblingsstücken in der Wohnung. „Sie ist perfekt, in jeder Hinsicht. Das Walnussholz ist geschmeidig, die Proportionen sind ideal und der Stil ist zeitlos“, findet sie.
Der Couchtisch stammt von Stuart Shank, der in der Nähe als Möbelbauer arbeitet und ein guter Freund von Taylor ist. Einer der guten Vorsätze, die sie sich für dieses Jahr gesetzt hat, besteht darin, regelmäßig einen frischen Blumenstrauß auf diesen Tisch zu stellen. In dieser Woche fiel ihre Wahl auf rosafarbene Pfingstrosen.
Die beiden geometrischen Wandbilder sind Teil einer Serie von Arbeiten, die Taylor zurzeit auf Sperrholz anfertigt. „Im Moment bin ich besessen von Dreiecken. Sie finden sich auch in den Mustern der Quilts, die ich nähe“, erläutert sie. „An ihnen gefällt mir, dass man sie drehen und wenden kann, und je nach Anordnung erzeugen sie völlig unterschiedliche Stimmungen.“
Wandfarbe: Oxford White 869, Benjamin Moore; Stehleuchte: Solstice, Ample Furniture; Teppich: Phoenix Wool Dhurrie, West Elm (wird nicht mehr hergestellt)
Der Couchtisch stammt von Stuart Shank, der in der Nähe als Möbelbauer arbeitet und ein guter Freund von Taylor ist. Einer der guten Vorsätze, die sie sich für dieses Jahr gesetzt hat, besteht darin, regelmäßig einen frischen Blumenstrauß auf diesen Tisch zu stellen. In dieser Woche fiel ihre Wahl auf rosafarbene Pfingstrosen.
Die beiden geometrischen Wandbilder sind Teil einer Serie von Arbeiten, die Taylor zurzeit auf Sperrholz anfertigt. „Im Moment bin ich besessen von Dreiecken. Sie finden sich auch in den Mustern der Quilts, die ich nähe“, erläutert sie. „An ihnen gefällt mir, dass man sie drehen und wenden kann, und je nach Anordnung erzeugen sie völlig unterschiedliche Stimmungen.“
Wandfarbe: Oxford White 869, Benjamin Moore; Stehleuchte: Solstice, Ample Furniture; Teppich: Phoenix Wool Dhurrie, West Elm (wird nicht mehr hergestellt)
„Was ich wirklich gerne mache: Standardmöbel so lange optimieren, bis sie perfekt zu meinem Lebensstil passen“, sagt Taylor. Ein Beispiel dafür ist dieses Stück, das in ihrem Wohnzimmer einen optischen Schwerpunkt bildet. Sie bezeichnet es als „Fauxdenza“, denn es wirkt wie eine elegante Anrichte (credenza), auch wenn es sich in Wirklichkeit nur um Schrankelemente von Ikea handelt, die sie auf niedriger Höhe unter ihren Fernseher montiert hat.
Schrankelemente: Bestå, Ikea
Schrankelemente: Bestå, Ikea
Anschließend befestigte sie zwei lange Birkensperrholzplatten auf den Schränken und machte damit aus ihnen ein Multifunktions-Möbelstück: Es dient nicht nur zur Aufbewahrung von Medien, sondern auch als Cocktailbar und Schreibtisch. Die Gesamtkosten lagen unter 400 Dollar. „Die Schubladen sind mit Dämpfern ausgerüstet“, erzählt sie. „Eine Investition, die ich noch nicht eine Sekunde lang bereut habe.“
Eine ihrer größten Veränderungen erfuhr die Wohnung, als Taylor einen Luxus-Vinylboden in Holzoptik verlegte – ein weiteres Familienprojekt: Auch wenn sie betont, dass die Installation leichter ging, als sie erwartet hatte, überließ sie die Verantwortung für die Zimmerecken gerne ihrem Bruder, dem Ingenieur: „Ihm machte das mühselige Abmessen und Zurechtschneiden der Einzelstücke nichts aus.“
Der neue Bodenbelag, dessen Einkaufspreis bei etwa 30 Dollar pro Quadratmeter lag, bewährte sich als moderner Hintergrund für ihre umgestaltete Wohnung. „Den Teppich, der hier vorher lag, hatte ich schon immer gehasst. Aber ich ahnte nicht, was für einen Unterschied der neue Boden macht“, sagt Taylor. „Er reflektiert das Licht ganz anders, er wirkt sauberer – und die Räume fühlen sich an, als gehörten sie zu einem Haus statt zu einer kleinen Wohnung.“
Bodenbelag: Tandem Luxury Vinyl Plank (Muster: Windsor), TAS Flooring
Der neue Bodenbelag, dessen Einkaufspreis bei etwa 30 Dollar pro Quadratmeter lag, bewährte sich als moderner Hintergrund für ihre umgestaltete Wohnung. „Den Teppich, der hier vorher lag, hatte ich schon immer gehasst. Aber ich ahnte nicht, was für einen Unterschied der neue Boden macht“, sagt Taylor. „Er reflektiert das Licht ganz anders, er wirkt sauberer – und die Räume fühlen sich an, als gehörten sie zu einem Haus statt zu einer kleinen Wohnung.“
Bodenbelag: Tandem Luxury Vinyl Plank (Muster: Windsor), TAS Flooring
Den geometrischen Rahmen, der hier eine ihrer eigenen Aktzeichnungen hevorhebt, hat Taylor aus navy-blauem Washi-Tape auf die Wand geklebt. „Die meisten Gegenstände in meiner Wohnung mag ich sehr, weil ich daraus genau das gemacht habe, was ich haben wollte“, sagt sie.
Gerne hätte sie mehr Platz für einen ordentlichen Esstisch, aber auf die Thonet-Stühle ist sie richtig stolz. Die gut erhaltenen Stücke fand sie in dem Trödelladen einer Wohltätigkeitsorganisation. „Für gerade mal 12 Dollar pro Stück ein echtes Schnäppchen“, sagt sie.
Gerne hätte sie mehr Platz für einen ordentlichen Esstisch, aber auf die Thonet-Stühle ist sie richtig stolz. Die gut erhaltenen Stücke fand sie in dem Trödelladen einer Wohltätigkeitsorganisation. „Für gerade mal 12 Dollar pro Stück ein echtes Schnäppchen“, sagt sie.
Unter der Woche arbeitet Taylor als Assistentin der Geschäftsführung bei einem örtlichen Designlabel. Gleichzeitig ist sie jedoch dabei, ihr eigenes Geschäft aufzubauen: die Tortenmanufaktur Hot Buns Bakery. Alles, was sie dort verkauft, backt sie zu Hause. Ihre Spezialitäten sind Torten für Hochzeiten und andere feierliche Anlässe, aber auch für Freunde und ihre Familie backt sie gerne. Hier sehen wir einen Pistazienkuchen mit einem Überzug aus Himbeer-Buttercreme in Taylors Lieblingsfarbe – Pink.
Handarbeit jeglicher Art, die liegt Taylor einfach. Und nach Farbsprühdosen, sagt sie, sei sie geradezu süchtig. Mit ihnen hat sie diesem Ikea-Regal seinen neuen Look verliehen, auch Blumentöpfe, Tabletts und Deko-Buchstaben hat sie schon mit Sprühlack überzogen – das geht schnell und ist nicht teuer. „Mir macht es Spaß, immer ein Projekt nach dem anderen fertigzustellen und zu beobachten, wie sich meine Wohnung ganz allmählich in das Zuhause verwandelt, das ich mag“, sagt sie.
Die kleinen Holzautos neben ihrer Kochbuchsammlung hat Taylor gemeinsam mit ihrem Vater gebaut. Das Architekturbüro, in dem sie beide früher gearbeitet haben, hatte ein Mini-Autorennen veranstaltet, an dem nur selbstgemachte Flitzer teilnehmen durften.
Regal: Vittsjö, Ikea; Sprühlack: Oxford Blue Satin, Krylon
Die kleinen Holzautos neben ihrer Kochbuchsammlung hat Taylor gemeinsam mit ihrem Vater gebaut. Das Architekturbüro, in dem sie beide früher gearbeitet haben, hatte ein Mini-Autorennen veranstaltet, an dem nur selbstgemachte Flitzer teilnehmen durften.
Regal: Vittsjö, Ikea; Sprühlack: Oxford Blue Satin, Krylon
Taylor bastelt, näht und backt gerne. Ihre Hilfsmittel bewahrt sie am liebsten in durchsichtigen Behältern auf, denn dort sind sie gut zugänglich und bieten einen schönen Anblick. „Ich kann meine künstlerische Seite nicht vom Rest meiner Persönlichkeit trennen. Deshalb mag ich es, wenn meine Werkzeuge sich mit den anderen Gegenständen in meiner Wohnung vermischen“, erklärt sie.
Glasgefäße mit Deckel: Heritage Hill, Crate & Barrel
Glasgefäße mit Deckel: Heritage Hill, Crate & Barrel
Viele Textilien sind Taylors Eigenkreationen, dazu gehören auch die Bettdecke und die Wohnzimmerkissen. Vor ein paar Jahren hat sie alle Wände ihrer Wohnung weiß gestrichen – mit Ausnahme des Schlafzimmers, das sie mit einem sehr weichen Aquaton versehen hat. „Die Farbe ist so beruhigend. Sie macht mich immer wieder froh“, sagt sie.
Wandfarbe: Dillard’s Blue 0685, Miller Paint; Bettgestell: Ikea (nicht mehr im Programm)
Wandfarbe: Dillard’s Blue 0685, Miller Paint; Bettgestell: Ikea (nicht mehr im Programm)
Als Taylor in ihre Wohnung gezogen war, kam sie nur knapp über die Runden. Ihre Einrichtung bestand damals vor allem aus Möbeln, die jemand übrig hatte, und Standardstücken von Ikea. „Ich hatte ein beigefarbenes Sofa und schwere, dunkle Möbel mit roten Akzenten – sehr maskulin, das entsprach mir gar nicht“, erinnert sie sich.
Auch wenn die Wohnung sich mittlerweile komplett verändert hat: Ein paar rote Akzente finden sich immer noch – in ihrer Einrichtung, aber auch in ihren eigenen Arbeiten, zum Beispiel ihren Quilts, die sie schon fertig genäht hat und in jenen, die noch in Arbeit sind und hier auf ihrer Kommode liegen.
Verschiedene Kunstwerke: Etsy; Cowboy-Druck: Myrtle Alley Press; Kommode: Hemnes, Ikea
Auch wenn die Wohnung sich mittlerweile komplett verändert hat: Ein paar rote Akzente finden sich immer noch – in ihrer Einrichtung, aber auch in ihren eigenen Arbeiten, zum Beispiel ihren Quilts, die sie schon fertig genäht hat und in jenen, die noch in Arbeit sind und hier auf ihrer Kommode liegen.
Verschiedene Kunstwerke: Etsy; Cowboy-Druck: Myrtle Alley Press; Kommode: Hemnes, Ikea
Viele Bilder, die in ihrem Apartment hängen, hat Taylor selbstgemacht. Eine Ausnahme sind diese beiden Arbeiten, die gleich neben ihrem Schlafzimmer hängen. Sie stammen von guten Freunden. „Kunst ist so wichtig! Man muss sich einfach mit schönen Dingen umgeben, die einem gute Laune machen“, findet sie.
Bilder: Krista Welch (oben), Jon Zegers (unten)
Bilder: Krista Welch (oben), Jon Zegers (unten)
Der Wandhaken und die Jutetasche mit Flamingomotiv stammen von dem Seattler Label Fruitsuper Design. Den üppigen Wandbehang aus Batikstoffen hatte Taylor ursprünglich für die Hochzeitsfeier ihrer besten Freundin genäht – das Thema war „Meer“ und er diente dort als Hintergrund für eine Fotokabine.
Hirsch-Wandhaken: Anthropologie; Wandfarbe: Rialto 2305, Pratt & Lambert
Hirsch-Wandhaken: Anthropologie; Wandfarbe: Rialto 2305, Pratt & Lambert
Die Hängeleuchte ist ein experimentelles DIY-Projekt: den Schirm hat Taylor aus einer Heizungsabdeckung vom Baumarkt gefertigt. Allerdings dient das Stück eher als Platzhalter. Sobald Taylor das nötige Geld zusammen hat, soll dort einmal die Leuchte „Bluff City Pendant“ des Labels Roll & Hill aus Brooklyn (in Weiß und Messing) hängen.
Sie gibt zu, dass die selbstgemachte Lampe nicht ganz nach ihren Vorstellungen geraten ist. „Sie erinnert mich daran, dass auch bei jemandem, der viel Erfahrung mit Basteln hat, nicht immer das perfekte Stück herauskommt“, sagt sie.
Das schwebend angebrachte Regal aus Walnussholz war ebenfalls ein DIY-Projekt.
Sie gibt zu, dass die selbstgemachte Lampe nicht ganz nach ihren Vorstellungen geraten ist. „Sie erinnert mich daran, dass auch bei jemandem, der viel Erfahrung mit Basteln hat, nicht immer das perfekte Stück herauskommt“, sagt sie.
Das schwebend angebrachte Regal aus Walnussholz war ebenfalls ein DIY-Projekt.
„Was Behälter zur Aufbewahrung betrifft, habe ich viele verschiedene Modelle ausprobiert. Es kommt immer darauf an, das Gleichgewicht zu bewahren: Die Dinge sollen gut auffindbar sein, es darf aber auch nicht zu unruhig wirken“, sagt Taylor, die bei den Bastelutensilien im Flurregal sehr auf Ordnung bedacht ist. „Für einen Künstler kann jeder Gegenstand das Ausgangsmaterial für das nächste Projekt sein.“
Lust aufs Selbermachen? Finden Sie DIY-Ideen auf Houzz
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ zeigen wir immer wieder originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
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Hier wohnen: Abby Taylor und ihre Katze Mia
In: Shoreline, Washington (USA)
Auf: 67 Quadratmetern
Baujahr: 2003
„Ich habe ständig eine neue Baustelle“, sagt Taylor, „aber ich kann mich glücklich schätzen, dass ich so talentierte, hilfsbereite Menschen in meiner Familie und meinem Freundeskreis habe. Sie helfen mir, all meine Pläne umzusetzen.“
Ursprünglich war die Wohnung in den öden Beigetönen gestrichen, die in den USA bei Neuvermietungen Standard sind. In vielen kleinen Renovierungsschritten ließ Taylor, deren Einflüsse eher in der klaren Ästhetik des skandinavischen Designs liegen, diesen Originalzustand allmählich hinter sich. „Ich habe den Räumen ein bisschen Farbe und ein paar Muster hinzugefügt. So passen sie besser zu mir, denn ich mag es gerne gemütlich und abwechslungsreich“, sagt Taylor. „Aber die Einrichtung, die ich jetzt habe, steht vor allem für mein Bedürfnis nach viel Helligkeit.“ Das vom Mid-Century-Stil inspirierte Sofa von West Elm war die jüngste – und eine etwas kostspielige – Anschaffung. Taylors selbstgemachte Kissen setzen farbliche Akzente.