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Leuchtfeuer im Garten: Mit roten Beeren gegen das Einheitsgrau
Streuen Sie knallrotes Konfetti in die karger werdende Landschaft! Beerensträucher hellen die Stimmung auf – bei Menschen und Amseln
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Mirko Düringer
22. November 2014
Redakteur, Autor, Übersetzer in Berlin. Schwerpunkte: Design, Architektur, Garten.
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Je grauer es draußen wird, desto deutlicher treten die Beerensträucher hervor. Mit ihren kräftigen Farben bringen sie Leben in den Garten und sorgen vor monochromen Hintergründen für Abwechslung. Am beliebtesten sind Rottöne – nicht nur bei der herbstlichen Gartenrunde oder dem Blick aus dem Fenster, sondern auch als Tischschmuck.
Der Zierapfel (Malus) hat in allen Jahreszeiten etwas zu bieten: Im Frühling die klassische Apfelblüte, im Sommer dichtes grünes Laub, das sich im Herbst verfärbt – und bei vielen Sorten hängen die kleinen, leichten Früchte noch tief im Winter an den Zweigen, zum Beispiel bei der hier abgebildeten Sorte ‚Red Jewel‘, die außerdem im Frühling mit schneeweißen Blüten glänzt. Die Sorte ‚Rudolph‘ trägt ebenfalls rote Früchte, blüht im Frühjahr aber rot.
Zieräpfel sind ebenso essbar wie ihre großfrüchtigen Verwandten und brauchen genausoviel Platz wie sie. Wer auch auf kleinem Raum in ihren Genuss kommen will, kann auf die Zwergvariante ‚Tina‘ zurückgreifen, die selten höher als zwei Meter wird und erbsengroße Früchte ausbildet.
Zieräpfel sind ebenso essbar wie ihre großfrüchtigen Verwandten und brauchen genausoviel Platz wie sie. Wer auch auf kleinem Raum in ihren Genuss kommen will, kann auf die Zwergvariante ‚Tina‘ zurückgreifen, die selten höher als zwei Meter wird und erbsengroße Früchte ausbildet.
Einst Zauberpflanze der Druiden, ist die immergrüne Stechpalme (Ilex) heute ein traditioneller Weihnachtsschmuck. Oft werden ihre Zweige zu Kränzen verarbeitet – die für das Fest klassischen Komplementärfarben Rot und Grün kommen bei ihr ja auch eindrucksvoll zur Geltung, und die zähen grünen Blätter welken nicht. Die roten Beeren finden sich nur an den weiblichen Pflanzen. Wo kein Platz mehr für einen männlichen Bestäuber ist, empfehlen sich selbstbestäubende Sorten wie Ilex aquifolium ‚JC van Tol‘ oder ‚Pyramidalis‘. Für Menschen sind die Früchte giftig, deshalb sollten sie nicht in die Reichweite kleiner Kinder gelangen. Besonders dicht und buschig wachsen Ilex meserveae ‚Heckenfee‘ und ‚Heckenstar‘.
Sein Name sagt alles: Der Feuerdorn (Pyracantha) liefert nicht nur leuchtende Früchte, er kann auch stachlige, undurchdringliche Hecken bilden. Knallig rot sind die Beeren der Pyracantha-coccinea-Sorten ‚Red Column‘ und ‚Koralle‘.
Alle Beerensträucher, die wir Ihnen hier vorstellen, werden sie wohl oder übel mit den Vögeln der Umgebung teilen müssen – und je stärker die Rotfärbung, desto attraktiver sind die Früchte meistens auch in den Augen von Amsel und Rotkehlchen. Das gilt vor allem dann, wenn die Nachbargärten in dieser Hinsicht wenig zu bieten haben. Die Chance liegt in der Masse: Pflanzen Sie so viele Beerensträucher, dass die Vögel nicht hinterherkommen – vielleicht besteht auch die Möglichkeit, außerhalb ihres Grundstücks ein paar Pflanzen unterzubringen? Die meisten lassen sich ziemlich einfach über Stecklinge vermehren.
Alle Beerensträucher, die wir Ihnen hier vorstellen, werden sie wohl oder übel mit den Vögeln der Umgebung teilen müssen – und je stärker die Rotfärbung, desto attraktiver sind die Früchte meistens auch in den Augen von Amsel und Rotkehlchen. Das gilt vor allem dann, wenn die Nachbargärten in dieser Hinsicht wenig zu bieten haben. Die Chance liegt in der Masse: Pflanzen Sie so viele Beerensträucher, dass die Vögel nicht hinterherkommen – vielleicht besteht auch die Möglichkeit, außerhalb ihres Grundstücks ein paar Pflanzen unterzubringen? Die meisten lassen sich ziemlich einfach über Stecklinge vermehren.
Die Apfelbeere (Aronia) ist vielen aus dem Bioladen bekannt, wo die schwarzfruchtige Art Aronia melanocarpa als natürlicher Vitaminspender in einigen Lebensmitteln enthalten ist. In Ostdeutschland hat ihr Anbau seit den 1970er-Jahren Tradition. Etwas weniger ertragreich, aber dafür mit wunderschönen roten Früchten versehen ist Aronia arbutifolia, zum Beispiel die Sorte ‚Brillant‘. Sie vermehrt sich auch nicht ganz so schnell über Wurzelausläufer wie die Variante mit den schwarzen Früchten und lässt sich dadurch besser in Zaum halten.
Landschaftsgestalter schätzen den Weißdorn (Crataegus) wegen seiner kompakten Wuchsform, der anspruchslosen Pflege und nicht zuletzt wegen der roten Früchte, die einem Ort den unverwechselbaren „Winteraspekt“ geben. Auch in der Heilkunde ist Weißdorn beliebt: Eine herzstärkende Wirkung sollen vor allem die Blätter haben, aber auch in den Beeren (die sich zu Saft und Gelee verarbeiten lassen) finden sich die Wirkstoffe. Nicht nur Vögel lieben die Beeren und bauen ihre Nester gerne in seinem dornigen Gestrüpp, auch die Raupen vieler Schmetterlingsarten sind geradezu versessen auf seine Blätter.
Als Schönbeere oder Liebesperlenstrauch ist Callicarpa bekannt, und die Färbung ihrer Beeren geht ungewöhnlich weit ins violette Spektrum – die von manchem Gärtner gehegte Hoffnung, dass die Vögel sie deshalb verschmähen, ist übrigens trügerisch. Callicarpa eignet sich vor allem für Pflanzungen im Hintergrund von Blumenrabatten: Im Sommer halten sie sich dort dezent zurück, und wenn die Blumen verblühen, bringen allmählich die auffälligen Früchte neue Farbe in den Garten. Die Schönbeere ist pflegeleicht, sie breitet sich problemlos aus, hat aber auch nichts gegen einen kräftigen Rückschnitt. Wo Kinder unterwegs sind, sollten Sie Callicarpa americana bevorzugen, deren Früchte nicht giftig sind.
Ein Vorzug von Beerensträuchern: Wer öfter Tischschmuck benötigt oder gerne Kränze windet, hat immer genug Material zur Verfügung. Vor allem immergrüne Sträucher liefern genau die Farbkombination, die im Winter traditionell die Lebensgeister verkörpert – nicht nur in der Adventszeit.
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