Grüner Teppich im Garten: Moos kultivieren oder verbannen?
Moose sind kleine Alleskönner, wenn es ums Klima geht. Am richtigen Platz entfalten sie ihre zahlreichen Vorteile
Im Frühjahr ist es wieder so weit: Viele Gartenbesitzer machen sich daran, das Moos aus ihrem Rasen zu verbannen. Nicht immer greifen sie dafür nur auf Harke und Vertikutierer zurück, auch Chemikalien kommen zum Einsatz. Aber warum? Ist es, weil Moos das Image von Morbidität anhaftet? Tatsächlich verdrängt Moos durch seinen Stoffwechsel andere Pflanzen und trägt zur Torfbildung bei. Doch ist das ein Grund, Moos aus dem Garten zu verbannen? Keineswegs.
Vorteile von Moos im Garten
- Moos erleichtert die Gartenpflege. Wo Moos wächst, wächst kein Gras. Daher entfällt auch das regelmäßige Rasenmähen.
- Mit Moos ist es auch an ungünstigen Standorten im Garten grün. Moos gedeiht auch auf nährstoffarmem und saurem Boden, oder im Schatten von Häusern oder Bäumen. In der japanischen Gartenkunst gleichen grün-monochrome Moosflächen die Gesamtgestaltung aus und vermitteln Ruhe und Großzügigkeit.
- Moos erhöht die Biodiversität. Viele Kleintiere finden im Moos einen Lebensraum mit ausreichend Nahrung und locken selbst wieder andere Tiere an.
- Moos verbessert die Luftqualität. Moos filtert Schadstoffe aus der Luft und verbessert damit die Luftqualität. Das wirkt sich im Garten und in den Wohnräumen aus.
- Moos fängt Starkregen ab. Moose wirken wie Schwämme. An ihren vielen Blättchen bleibt das Wasser hängen, wird langsam in den Untergrund abgeleitet. Damit kann Moos viel Wasser aufnehmen. Es wird zum Puffer bei Starkregen.
- Moos unterstützt die Kühlung der Luft. Über seine zahlreichen Blättchen kann Moos viel Wasser verdunsten. Durch die Verdunstung wird die Umgebungsluft gekühlt, was sich auf Garten und Haus auswirkt.
Nachteile von Moos im Garten
- Moos mag keine starke Sonne und Trockenheit. Feucht und schattig ist den meisten Moosarten am liebsten. Für trockene, sonnige Standorte sind Moose eher ungeeignet. Allerdings regenerieren sich die meisten Arten schnell wieder, wenn es danach länger regnet.
- Moos mag keine Belastung. Gelegentlich über Moos zu laufen, schadet den Pflanzen nicht. Wer den Garten aber zum Spielen und Toben nutzen möchte, sollte besser Gras aussäen. Rasen ist weit belastbarer.
- Moos ist ein Alleinherrscher. Nicht viele Pflanzen mögen den sauren, nährstoffarmen Boden ebenso wie Moos. Zudem ist Moos geschickt darin, andere Pflanzen zu verdrängen. Bei der Wahl der Nachbarpflanzen sollte also besonders darauf geachtet werden, dass sie zum Moos passen.
Diese Fragen sollten Sie sich stellen, wenn Sie sich für oder gegen Moos im Garten entscheiden
- Wie soll die Fläche genutzt werden? Wenn Ihr Garten vor allem ein Spielplatz sein soll, auf dem getobt und herumgetollt werden soll, dann werden Sie mit Gras glücklicher.
- Wächst das Moos von allein? Irgendwo im Garten ist meistens Schatten. Wenn dort Moos wächst, lassen Sie es gedeihen. Es hier zu bekämpfen, würde viel Arbeit verursachen. Kultivieren Sie es lieber und säen den Rasen eben an einer anderen Stelle.