Raus aus der Umkleide, rein ins Wohnzimmer: Ein Spind als Hingucker
Nicht nur auf Highschool-Fluren sind Spinde beliebt. Schauen Sie mal, wie gut sich der klassische Stahlschrank auch in der Wohnung macht!
Wer sich noch an die Neunziger-Jahre-Serie „Willkommen im Leben“ erinnern kann, der wird sicherlich dieses Bild im Kopf haben: Jordan Catalano (gespielt von Jared Leto), der unvergleichlich lässig an einem Spind im Schulflur lehnt. Wie hätte man sich nicht in ihn verlieben können? Ob auf dem Flur oder in der Umkleidekabine – der Spind ist so ziemlich der wichtigste Schauplatz, den es in einer Schule nur geben kann. Aber auch in der Wohnung ist so ein Stahlblechschrank gut aufgehoben. Vielleicht nicht als Briefkasten für heimliche Nachrichten oder Hort für schwitzige Turnschuhe, aber durchaus für Haushaltsgeräte, Jacken, Geschirr oder Bastelutensilien. Wem das nicht aufregend genug ist, dem bleibt immer noch die Innentür als Träger der versteckten Pin-Up-Galerie…
Will man den etwas mitgenommenen Look weiter durchdeklinieren, ergänzt man den Raum durch weitere Gegenstände mit Patina. Alte Landkarten zum Beispiel oder einen altmodischen Scheinwerfer. Ein Bett auf Euro-Paletten anstelle eines Lattenrosts verstärkt den industriellen Charme noch, der auch dem Spind anhaftet.
Was ist eigentlich… Industrial Style? >>>
Was ist eigentlich… Industrial Style? >>>
Eine klassische Spindfarbe ist blau. Sie können ihn aber in jeder beliebigen Farbe lackieren. Benutzen Sie dazu Farbe für Metalle und Aluminium – und zwar solche, die für den Innenbereich gedacht sind. Damit die Farbe besser angenommen wird und länger hält, empfiehlt sich außerdem eine entsprechende Grundierung.
Und: Vorher das Reinigen nicht vergessen! Verwenden Sie dafür Verdünner oder Entfetter, die die Oberfläche nicht angreifen.
Und: Vorher das Reinigen nicht vergessen! Verwenden Sie dafür Verdünner oder Entfetter, die die Oberfläche nicht angreifen.
Wer einen cleanen Look bevorzugt, lackiert den Spind einfach weiß oder greift auf dieses neue Modell des schwedischen Herstellers HK Living zurück. Es setzt sich aus drei verbundenen Schrankeinheiten zusammen. Ganz untypisch ist das Material: Dieser Spind besteht wider erwarten aus Holz. Umso typischer ist seine Form: Schmal und rechteckig mit ein paar mittig angeordneten Belüftungsschlitzen (eigentlich für die muffelige Sport- oder Arbeitsbekleidung gedacht, oft auch als Briefschlitz genutzt).
Ebenso charakteristisch ist, dass alle Schranktüren sich in die gleiche Richtung öffnen lassen. Deshalb eignet sich das Teil nicht unbedingt zur Aufbewahrung von Dingen, die fächerübergreifend zu durchsuchen sein müssen, wie etwa Unterlagen. Sperrige Haushaltsgeräte wie Besen und Staubsauger oder auch Geschenkpapierrollen lassen sich hier besser unterbringen.
Ebenso charakteristisch ist, dass alle Schranktüren sich in die gleiche Richtung öffnen lassen. Deshalb eignet sich das Teil nicht unbedingt zur Aufbewahrung von Dingen, die fächerübergreifend zu durchsuchen sein müssen, wie etwa Unterlagen. Sperrige Haushaltsgeräte wie Besen und Staubsauger oder auch Geschenkpapierrollen lassen sich hier besser unterbringen.
Neben den Belüftungsschlitzen haben ältere Schränke am oberen Teil der Tür oft auch ein kleines Feld, in das man ein Namensschild stecken kann. Oder sie sind mit einer Nummer gekennzeichnet. Stand der Spind vorher in der Umkleidekabine eines Betriebs oder eines Sportstudios, konnte jeder unter all den gleichen Schränken dadurch schnell den eigenen identifizieren.
In der Wohnung braucht man solche Erkennungsmerkmale nicht. Dort erzählen Namen oder Nummern dann etwas über die Geschichte des Möbelstücks. Ein einzelner Spind oder ein zwei- bis dreiteiliges Modell dürfte für die private Nutzung ausreichen. Weil die Schränke schmal und nicht besonders tief sind (in der Regel misst ein Einzelspind 30 Zentimeter in der Breite bis maximal 50 Zentimeter in der Tiefe), eignen sie sich besonders gut für kleine Zimmerecken oder Nischen.
In der Wohnung braucht man solche Erkennungsmerkmale nicht. Dort erzählen Namen oder Nummern dann etwas über die Geschichte des Möbelstücks. Ein einzelner Spind oder ein zwei- bis dreiteiliges Modell dürfte für die private Nutzung ausreichen. Weil die Schränke schmal und nicht besonders tief sind (in der Regel misst ein Einzelspind 30 Zentimeter in der Breite bis maximal 50 Zentimeter in der Tiefe), eignen sie sich besonders gut für kleine Zimmerecken oder Nischen.
Spinde passen auch unter ein Hochbett. Es gibt sie in verschiedenen Breiten und Höhen. Die klassischen hohen Schränke, wie der dreiteilige hier im Bild, messen normalerweise nicht mehr als 180 Zentimeter in der Höhe, inklusive der Füße. Auf denen steht der Spind übrigens immer.
Es gibt auch Spinde mit Kommodenmaßen, wie diesen roten von Ikea. Darin lassen sich beispielsweise Töpfe oder sperriges Geschirr gut verstauen. Kombiniert mit Blumenvase und modischen Wohnzimmerlampen erinnern hier nur noch die Lüftungsschlitze an den ursprünglichen Zweck der Blechschränke.
Bei dieser „Spind-Kommode“ handelt es sich unübersehbar um ein echtes Vintagestück, und im Kaufhaus wird man ein solches Teil wahrscheinlich nicht finden. Der Spind stammt aus dem Sortiment der Interior-Designerin Martha O’Hara. Ein Überbleibsel aus dem Set von „Vom Winde verweht“ ist er aber wohl eher nicht.
Sucht man nach solchen Vintage-Modellen, probiert man es, wie eingangs erwähnt, am besten auf dem Flohmarkt oder bei Händlern, die auch Antiquitäten und Bestandsmöbel verkaufen. Manche Möbelmarken und Hersteller bieten auch neue Spinde an. Eine weitere Erwerbsquelle können Hersteller sein, die sich auf Arbeitsmöbel spezialisiert haben. Auch in der Kategorie „Büromöbel“ sind Spinde manchmal zu finden. Im Internet bieten jede Menge Hersteller Spindschränke an – und das in allen erdenklichen Maßen, Modellen und Farben.
Natürlich passt ein alter oder auf alt getrimmter Spind nicht nur zu Vintage-Mobiliar. Ein modernes und strahlend eingerichtetes Zimmer bekommt durch ihn mehr Charakter und wirkt weniger austauschbar.
Steht der Spind in der Küche, kann man zum Beispiel Besen, Handtücher oder Schürzen darin aufbewahren – all die Dinge, die man sonst in eine Kammer stopfen würde. Für Ordnungsfanatiker ist der Spind eher nichts.
Steht der Spind in der Küche, kann man zum Beispiel Besen, Handtücher oder Schürzen darin aufbewahren – all die Dinge, die man sonst in eine Kammer stopfen würde. Für Ordnungsfanatiker ist der Spind eher nichts.
Am besten macht sich so ein Spind immer noch dort, wo er eigentlich herkommt: im Flur. Das muss nicht zwingend der Schulkorridor oder die Reihe in der Umkleidekabine sein. Am praktischsten ist der Spind aber immer dann, wenn man nur mal kurz etwas herausholen oder wegsperren will. Und das, ohne lange wühlen oder an schweren Schubladen zerren zu müssen. Zu Hause ist der Eingangsbereich dafür prädestiniert: Klappe auf, Mütze rein. Klappe auf, Hundeleine raus – oder was auch immer Sie draußen so mit sich herumtragen.
Tipps und Ideen rund um Stauraum & Aufbewahrung im Magazin von Houzz >>>
Tipps und Ideen rund um Stauraum & Aufbewahrung im Magazin von Houzz >>>
Alte Modelle wie dieses findet man auf Trödelmärkten, in Kleinanzeigen (nicht nur nach „Spind“ sondern auch nach „Vintage“ oder „Locker“ suchen) und eventuell sogar auf Dachböden. Vielleicht hat man auch Glück bei der Auflösung eines Betriebs oder einer alten Sporthalle.
Was ist eigentlich… Shabby Chic? >>>