Windgebeutelte Einzelgänger: Kiefern als Solitärgehölze
Zäh, knorrig und riesengroß – so nehmen wir Kiefern in der Landschaft wahr. Als Einzelstü.cke mit Charakter können sie den Garten bereichern
Dem Zauber einer urig gewachsenen Kiefer kann man sich kaum entziehen. In der Gartenkunst asiatischer Länder hat sie ihren festen Platz, dort steht sie für Stärke und Ausdauer; auch als Bonsaibaum ist sie beliebt. Doch die meisten Kiefern, die hierzulande in Wäldern oder Baumgruppen wachsen, machen einen ganz anderen Eindruck: Oft schießen ihre kahlen Stämme in schwindelerregende Höhen, ehe die ersten Zweige oder eine Krone zu sehen sind. Sie wachsen schnell und können uralt werden. Gartenbesitzer pflanzen sie eher selten an – es sei denn, sie möchten eine größere Fläche schnell bewalden. Doch auch in größenmäßig überschaubaren Gärten kann eine Kiefer ihren Platz als aufsehenerregende Solitärpflanze finden – wenn sie von Anfang an richtig gepflegt wird.
Bei der Auswahl fängt es an: Diese von Wind und Wetter geformte Waldkiefer (Pinus sylvestris) bringt ihren ganz eigenen Charakter in den Garten – sie wirkt so, als hätte sie dort schon immer gestanden. Tatsächlich hat sie hier erst im Rahmen einer Neugestaltung ihren Einzug gehalten. Der Hamburger Landschaftsarchitekt Sebastian Jensen und sein Team haben viel Zeit in die Suche nach einem Baum gesteckt, der die ruhigen, kubischen Formen einer Sitzstelle am Wasser dynamisch ergänzt. In einer Baumschule wurden sie schließlich fündig.
Ein paar Meter weiter, vor einem Gartenhaus pflanzten sie eine weitere Kiefer. Beide sind leicht zueinander geneigt und bringen damit genau das richtige Maß an Spannung in einen Garten, der ansonsten eher durch ruhige, geordnete Formen auffällt.
Gerade in Gärten, die zurückhaltend gestaltet sind oder sich an moderne Architektur anschließen, bilden einzeln stehende Kiefern mit leicht gekrümmten oder verdrehten Wuchsformen eine perfekte Ergänzung. Dem sachlichen Umfeld gibt sie den gewissen dramatischen Twist.
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Gerade in Gärten, die zurückhaltend gestaltet sind oder sich an moderne Architektur anschließen, bilden einzeln stehende Kiefern mit leicht gekrümmten oder verdrehten Wuchsformen eine perfekte Ergänzung. Dem sachlichen Umfeld gibt sie den gewissen dramatischen Twist.
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So kennen wir ihre Formen aus asiatischen Gärten oder der Bonsaikunst: Stämme und Zweige sind geneigt und verwinkelt, das Laub bildet kissenartige Gruppen. Eine solche Kiefer-Form bildet sich nur unter ganz bestimmten Bedingungen: Durch Wind und Wetter oder eine fachgerechte Pflege.
Ihren extrem kompakten Wuchs erhalten Bonsaibäume, indem ihre Wurzeln und Triebe regelmäßig beschnitten werden. Auch ihre großen Verwandten lassen sich durch ähnliche Eingriffe in Zaum halten.
Ihren extrem kompakten Wuchs erhalten Bonsaibäume, indem ihre Wurzeln und Triebe regelmäßig beschnitten werden. Auch ihre großen Verwandten lassen sich durch ähnliche Eingriffe in Zaum halten.
Am besten können Sie die Wuchsform einer Kiefer kontrollieren, indem Sie ihre hellgrünen, senkrecht nach oben wachsenden Neuaustriebe (die sogenannten Kieferkerzen) auf einem Drittel bis der Hälfte ihrer Höhe per Hand abbrechen. Vorsicht, dabei tritt Harz aus – tragen Sie also besser Handschuhe.
Komplizierter ist es, den Wuchs über die Wurzeln zu beeinflussen. In der Baumschule geschieht das beim Umpflanzen („Verschulen“) der Bäume. Dabei werden Teile der Wurzeln abgetrennt, damit sie sich besser verzweigen, der Baum samt Wurzelballen noch transportfähig ist und der Wuchs kompakt bleibt.
Für Laien ist das Kürzen der Wurzeln (Umstechen) kaum fachgerecht zu bewältigen. Umso mehr zahlt sich gute Baumschulware aus. Am Kürzel „xv.“ erkennen Sie, wie oft der Baum verpflanzt wurde. Solitärbäume müssen mindestens drei Mal verpflanzt worden sein („3xv.“) und „in weitem Stand“, also mit genügend Abstand gewachsen sein.
Komplizierter ist es, den Wuchs über die Wurzeln zu beeinflussen. In der Baumschule geschieht das beim Umpflanzen („Verschulen“) der Bäume. Dabei werden Teile der Wurzeln abgetrennt, damit sie sich besser verzweigen, der Baum samt Wurzelballen noch transportfähig ist und der Wuchs kompakt bleibt.
Für Laien ist das Kürzen der Wurzeln (Umstechen) kaum fachgerecht zu bewältigen. Umso mehr zahlt sich gute Baumschulware aus. Am Kürzel „xv.“ erkennen Sie, wie oft der Baum verpflanzt wurde. Solitärbäume müssen mindestens drei Mal verpflanzt worden sein („3xv.“) und „in weitem Stand“, also mit genügend Abstand gewachsen sein.
Von alleine findet eine Kiefer kaum zu solchen Wuchsformen. Entweder wird sie durch raues Küsten- oder Bergklima getrimmt, oder geschulte Hände bringen sie immer wieder neu in Form. Daraus kann mehr als eine Lebensaufgabe werden: Manche Kiefern werden über tausend Jahre alt.
Am häufigsten findet sich bei uns die heimische Waldkiefer (Pinus sylvestri), besonders gut formbar zeigt sich die meist strauchförmig wachsende Sorte ‘Watereri’ (Bild).
Am häufigsten findet sich bei uns die heimische Waldkiefer (Pinus sylvestri), besonders gut formbar zeigt sich die meist strauchförmig wachsende Sorte ‘Watereri’ (Bild).
Ist die Kiefer verzweigt und kontrolliert gewachsen, lässt sich das Laub der Kiefer auch mit der Heckenschere weitergestalten. In Kombination mit Buchsbaum können sich auf diese Weise komplexe Planzen-Skulpturen ergeben.
Apropos Skulptur: Auch die Abendsilhouette einer Kiefer ist ein Kunstwerk für sich – ob urwüchsig oder durch Menschenhand über lange Jahre gestaltet.
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