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Wohndesign-Award: Diese Interieurs sind ausgezeichnet
Der Callwey Verlag hat mit Houzz und anderen Partnern die besten Wohnkonzepte gesucht. Das sind die Gewinnerprojekte
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Thomas Helbing
9. September 2022
Editor Houzz Deutschland
Von farbig bis dezent, von exzentrisch bis minimalistisch, mal modern, mal rustikal, niemals langweilig, dafür voller Ideen – so zeigen sich die 50 besten Wohndesigns des Jahres. Bereits zum achten Mal hat der Callwey Verlag den Award „Best of Interior“ ausgelobt und gemeinsam mit Partnern wie Houzz die besten Einrichtungskonzepte gesucht. Eine sechsköpfige Fachjury hat die Besten nun prämiert. Darunter finden sich auch einige Expertinnen und Experten als langjährige Partner von Houzz.
„Best of Interior“Award 2022: Apartment in Mailand von Hannes Peer Architecture. Die Idee für die Neugestaltung einer Dreizimmerwohnung in Mailand: ein urbanes Alpenchalet. Perfekt für Hannes Peer, der in Südtirol aufwuchs, in Mailand Architektur studierte und längst ein Star der Wohndesignzene ist.
„Best of Interior“Award 2022: Apartment in Mailand von Hannes Peer Architecture. Die Idee für die Neugestaltung einer Dreizimmerwohnung in Mailand: ein urbanes Alpenchalet. Perfekt für Hannes Peer, der in Südtirol aufwuchs, in Mailand Architektur studierte und längst ein Star der Wohndesignzene ist.
Für die Umgestaltung verband Peer die Bezüge zur Vergangenheit des Art-déco-Gebäudes aus den 1920er-Jahren mit der Idee des alpinen Rückzugsortes sowie heimatlichen Reminiszenzen des Eigentümer-Paares, einem Süditaliener aus Neapel und einer Lettin, zu einem stimmigen Stil- und Materialmix. Peers Einrichtungsgrundsatz: Alles wie eine Lasagne zu schichten.
So arbeitet gebeiztes Birkenholz, das an das baltische Hochland erinnern soll, im Tandem mit einem Cotto-Ziegel, um die Wohnzimmerwände zu verkleiden. Das schwarze Sofa, sowie Couchtisch und Teppich sind Vintage. Das Bücherregal aus Birke und Messing, ein Entwurf von Peer, ist maßgefertigt. Und der graue Mosaikboden greift als Gestaltungselement die Architektur des Gebäudes auf und bringt Kühle in das in warmen Brauntönen gehaltene Interieur.
So arbeitet gebeiztes Birkenholz, das an das baltische Hochland erinnern soll, im Tandem mit einem Cotto-Ziegel, um die Wohnzimmerwände zu verkleiden. Das schwarze Sofa, sowie Couchtisch und Teppich sind Vintage. Das Bücherregal aus Birke und Messing, ein Entwurf von Peer, ist maßgefertigt. Und der graue Mosaikboden greift als Gestaltungselement die Architektur des Gebäudes auf und bringt Kühle in das in warmen Brauntönen gehaltene Interieur.
Architekt und Interior Designer Hannes Peer unter einem maßgefertigten Kronleuchter aus handgegossenem Glas.
Die Küche mit leuchtenden Fronten aus gebürstetem Messing, Marmorarbeitsplatten und „Cesca“-Barhockern von Marcel Breuer.
„Gelungen ist dem Architekten die Zusammenführung vergangener Stilepochen mit dem sehr praktischen Nutzungsszenario einer vierköpfigen Familie im 21. Jahrhundert. Hier wurden keine Möbelklassiker zu einer musealen Gesamtschau zusammengestellt, sondern mit Farben, Formen und Materialien sowie neu gestalteten und Vintage-Möbeln eine Atmosphäre geschaffen, die zwischen behaglichem Rückzugsort und repräsentativer Mailänder Dolce Vita oszilliert“, heißt es in der Laudatio von Jury-Mitglied May-Britt Frank-Grosse.
Fotos: Helenio Barbetta
Anerkennungen im Rahmen des „Best of Interior“-Awards 2022. Neben dem Sieger verlieh die Jury vier Anerkennungen sowie einen Fotografiepreis, der in diesem Jahr an die Fotografin Annika Feuss aus Köln ging. Die vier Anerkennungen im Folgenden kurz vorgestellt:
„Gelungen ist dem Architekten die Zusammenführung vergangener Stilepochen mit dem sehr praktischen Nutzungsszenario einer vierköpfigen Familie im 21. Jahrhundert. Hier wurden keine Möbelklassiker zu einer musealen Gesamtschau zusammengestellt, sondern mit Farben, Formen und Materialien sowie neu gestalteten und Vintage-Möbeln eine Atmosphäre geschaffen, die zwischen behaglichem Rückzugsort und repräsentativer Mailänder Dolce Vita oszilliert“, heißt es in der Laudatio von Jury-Mitglied May-Britt Frank-Grosse.
Fotos: Helenio Barbetta
Anerkennungen im Rahmen des „Best of Interior“-Awards 2022. Neben dem Sieger verlieh die Jury vier Anerkennungen sowie einen Fotografiepreis, der in diesem Jahr an die Fotografin Annika Feuss aus Köln ging. Die vier Anerkennungen im Folgenden kurz vorgestellt:
1. Reihenhaus in New York City, Studio Oink (Leipzig). Ein schmales Reihenhaus in Brooklyn erhält durch die offene Gestaltung, klare Linien und helle Farben mehr Weite und eine beruhigende Aura. „Das Haus sollte ein Rückzugsort für die junge Familie werden. Modern, dabei erdig und ruhig“, so Studio Oink, die die Umgestaltung komplett aus Ferne realisierten.
„Die Herausforderung, diesen Entwurf auf der anderen Seite der Welt und in einer anderen Zeitzone mit den Bauunternehmen vor Ort umzusetzen, wurde ebenso gemeistert wie das Neudenken der Gegebenheiten“, schreibt Jury-Mitglied Ester Bruzkus in der Laudatio zum Projekt.
Foto: Matthew Williams
„Die Herausforderung, diesen Entwurf auf der anderen Seite der Welt und in einer anderen Zeitzone mit den Bauunternehmen vor Ort umzusetzen, wurde ebenso gemeistert wie das Neudenken der Gegebenheiten“, schreibt Jury-Mitglied Ester Bruzkus in der Laudatio zum Projekt.
Foto: Matthew Williams
2. Penthouse in Barcelona, Georg Kayser (Heilbronn). Mit freigelegten Gewölbedecken, weißer Kalkfarbe, wie vom Meer gewaschenen Rundungen, einem Mix aus Maßeinbauten und günstigen Möbeln bietet diese Wohnung über den Dächern von Barcelona den perfekten Rückzugsort für ein deutsch-österreichisches Paar.
„Mit dem Apartment haben wir dem Blick in den Himmel und auf die Dächer von Barcelona einen Rahmen gegeben“, so Kayser. In der Begründung der Jury heißt es: „Überzeugt haben die Wahrung des Bestandes und das authentische spanische Flair … Alles gut geplant und geschickt eingebaut. Georg Kayser ist hier in Spanien ein wunderschönes Projekt gelungen. Herzlichen Glückwunsch von der Jury!“
Fotos: Eugenie Pons
Fotos: Eugenie Pons
3. Wohnung in Berlin, Charlotte Wiessner von Carlo Berlin Architektur & Interior Design (Berlin). Stilvoll und elegant fühlt sich dieses Penthouse wie eine kleine Reise nach Japan an. „Der Wunsch der Auftraggeberin war, sich in ihrem Berliner Penthouse wie während ihrer Zeit in Japan zu fühlen“, sagt Wiessner.
Inspirieren ließ sich die Expertin von der japanischen Methode „Shinrin Yoku“ (Waldbaden) zur Stressbewältigung. Zur Entschleunigung trägt auch eine Ecke im Stil eines japanischen Teehauses bei. Die einzigartige Atmosphäre gründet auf moderner und zugleich respektvoller Interpretation japanischer Ästhetik.
„Die Jury hat genau dieser Aspekt am meisten beeindruckt – dass hier eben keine manierierte Kulisse ähnlich einer Verkleidung, sondern eine lebensechte Stilwelt mit authentisch fernöstlichen Anleihen entstanden ist“, betont Ute Laatz als Mitglied der Jury in ihrer Laudatio.
Foto: Daniel Schäfer
Inspirieren ließ sich die Expertin von der japanischen Methode „Shinrin Yoku“ (Waldbaden) zur Stressbewältigung. Zur Entschleunigung trägt auch eine Ecke im Stil eines japanischen Teehauses bei. Die einzigartige Atmosphäre gründet auf moderner und zugleich respektvoller Interpretation japanischer Ästhetik.
„Die Jury hat genau dieser Aspekt am meisten beeindruckt – dass hier eben keine manierierte Kulisse ähnlich einer Verkleidung, sondern eine lebensechte Stilwelt mit authentisch fernöstlichen Anleihen entstanden ist“, betont Ute Laatz als Mitglied der Jury in ihrer Laudatio.
Foto: Daniel Schäfer
4. Alpenhof in Oberbayern, Elias Kronberger und Josef Eham von Eham (Hausham). Alle reden vom Recycling im Bau. Dieses Projekt zeigt par excellence, wie ein Haus über seinen ursprünglichen Lebenszyklus hinaus erhalten werden kann: In die 250 Jahre alte Hülle des Hofes wurde ein modernes Holzhaus hineingebaut. „Schatztruhe statt Sondermüll“, heißt es in der Projektbeschreibung.
Alte Handwerkskunst wie alte Bauernmöbel und eine 200 Jahre alte Zirbenstube stehen dabei im Kontrast zum monochromen Innenausbau oder einer Fußbodenheizung, die sich per Smartphone steuern lässt.
In der Jurybegründung heißt es: „Uns als Jury begeisterte der Mut zum Erhalt und die Hingabe zumThema Nachhaltigkeit. Von der Holzbauweise bis zur Dämmung mit Schafwolle – die Planer achteten bei jedem Detail auf Wohngesundheit und Kreislauffähigkeit.“
Fotos: Sofie Latour
In der Jurybegründung heißt es: „Uns als Jury begeisterte der Mut zum Erhalt und die Hingabe zumThema Nachhaltigkeit. Von der Holzbauweise bis zur Dämmung mit Schafwolle – die Planer achteten bei jedem Detail auf Wohngesundheit und Kreislauffähigkeit.“
Fotos: Sofie Latour
Zum Wettbewerb erscheint am 26. September 2022 das Buch „Best of Interior 2022“ im Callwey Verlag. Auf 336 Seiten finden sich mehr Bilder und ausführliche Beschreibungen zu allen 50 ausgezeichneten Projekten. Zusätzlich werden auch 13 Produkte als Lösungen des Jahres präsentiert, die in einem Online-Voting gekürt worden. Das Buch kostet 59,95 Euro.
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