Neues Bad in Planung? Fangen Sie mit diesen 8 Grundfragen an!
Irgendwo muss man anfangen, auch beim neuen Bad. Unsere Experten geben Ihnen Tipps für den Planungsstart – vom Budget bis zur Anordnung
Ganze 32 Prozent der Deutschen wollen in den nächsten zwei Jahren ihr Bad umbauen (ergab der Houzz Wohnreport 2015) – gehören Sie dazu? Dann sollten Sie Folgendes bedenken: Statistisch gesehen bleibt das Durchschnittsbad in Deutschland nach dem Bau 15 bis 20 Jahre unverändert. Damit Sie dementsprechend lange Freude an Ihrem Badezimmer haben, können Sie sich in der Planungsphase also gar nicht genug Fragen zu Ihren Gewohnheiten stellen. Wie viele Personen nutzen beispielsweise wann und wie das Bad? Leben Sie allein – oder zu zweit und verlassen zu unterschiedlichen Zeiten das Haus? Haben Sie Kinder, die morgens alle zur gleichen Zeit fertig sein müssen? Sind Sie ein Wellness-Fan, oder legen Sie großen Wert auf das abendliche Schaumbad nach einem anstrengenden Arbeitstag?
Unsere Experten Michael Stanzel von Acqua design aus Frankfurt und Irene Kosok von Badkultur Berlin geben Ihnen hilfreiche Tipps zum Start der Planung Ihres neuen Badezimmers. Mit 8 Grundfragen gehts los!
Unsere Experten Michael Stanzel von Acqua design aus Frankfurt und Irene Kosok von Badkultur Berlin geben Ihnen hilfreiche Tipps zum Start der Planung Ihres neuen Badezimmers. Mit 8 Grundfragen gehts los!
2. Wo liegen die Leitungen?
Neben dem zur Verfügung stehenden Budget und den individuellen Bedürfnissen der Bewohner spielt die Lage der Hauptleitung eine wichtige Rolle bei der Planung. Denn sie nimmt Einfluss auf die Platzierung der Sanitärelemente, und eine Verlegung der Zu- und Abwasserleitungen ist in vielen Bädern nur durch sogenannte Vorwandelemente und Rohrkästen möglich, die ihrerseits ebenfalls wieder in die Planung und das Budget einbezogen werden müssen.
„Die typischen Rohrkästen empfinde ich als störend und würde deshalb immer die ganze Wand nach vorne versetzen“, so Stanzel. „Dann schlitzt man die Wand auf Brusthöhe für ein durchgehendes Fach ein, beleuchtet es punktuell oder hebt es mit einer anderen Farbe oder einem Material besonders hervor.“
3. Große oder kleine Fliesen?
Ecken und Kanten sorgen besonders in kleinen Bädern für Unruhe und sollten daher möglichst vermieden werden. „Egal wie klein das Bad ist: möglichst große Fliesen – also wenig Fugen – helfen optisch. Dazu Fugen in Fliesenfarbe und die Fläche wirkt gleich beruhigt“, rät Stanzel. Für einen gelungenen Gesamteindruck sind Details wie die Übergänge der gefliesten Flächen zur Wand beziehungsweise zu der Tapete ausschlaggebend. „Entweder man schließt die Fliesenkante mit einer schönen Edelstahlabschlusskante ab oder man streicht die Kante in einem Farbton wie die Fliese oder die Wand. Auch Silikonfugen sollten möglichst dezent und fein gearbeitet werden“, so Stanzel.
Neben dem zur Verfügung stehenden Budget und den individuellen Bedürfnissen der Bewohner spielt die Lage der Hauptleitung eine wichtige Rolle bei der Planung. Denn sie nimmt Einfluss auf die Platzierung der Sanitärelemente, und eine Verlegung der Zu- und Abwasserleitungen ist in vielen Bädern nur durch sogenannte Vorwandelemente und Rohrkästen möglich, die ihrerseits ebenfalls wieder in die Planung und das Budget einbezogen werden müssen.
„Die typischen Rohrkästen empfinde ich als störend und würde deshalb immer die ganze Wand nach vorne versetzen“, so Stanzel. „Dann schlitzt man die Wand auf Brusthöhe für ein durchgehendes Fach ein, beleuchtet es punktuell oder hebt es mit einer anderen Farbe oder einem Material besonders hervor.“
3. Große oder kleine Fliesen?
Ecken und Kanten sorgen besonders in kleinen Bädern für Unruhe und sollten daher möglichst vermieden werden. „Egal wie klein das Bad ist: möglichst große Fliesen – also wenig Fugen – helfen optisch. Dazu Fugen in Fliesenfarbe und die Fläche wirkt gleich beruhigt“, rät Stanzel. Für einen gelungenen Gesamteindruck sind Details wie die Übergänge der gefliesten Flächen zur Wand beziehungsweise zu der Tapete ausschlaggebend. „Entweder man schließt die Fliesenkante mit einer schönen Edelstahlabschlusskante ab oder man streicht die Kante in einem Farbton wie die Fliese oder die Wand. Auch Silikonfugen sollten möglichst dezent und fein gearbeitet werden“, so Stanzel.
4. Gesellschaft erwünscht beim Zähneputzen?
Wenn es um die Auswahl der einzelnen Sanitärelemente wie Waschbecken, Badewanne oder WC geht, sollten Sie neben Designaspekten vor allem auf Ihre Bedürfnisse hören. In fast sieben Millionen deutschen Haushalten teilen sich drei oder mehr Familienmitglieder ein Bad – da ist der Andrang am Waschbecken vorprogrammiert. Wenn Sie also eine Großfamilie haben oder planen, sollten Sie dringend über ein Doppelwaschbecken nachdenken. Dann artet auch die morgendliche Rushhour im Bad nicht in Stress aus.
Ist die Frage der Größe des Waschtisches geklärt, bleibt noch die Höhe. Lassen Sie sich nicht von der Standardhöhe von 85 Zentimetern überzeugen, wenn Sie selbst alles andere als Standardmaß sind. „Für viele Menschen ist eine Höhe von 90 Zentimetern bis zur Oberkante des Waschbeckens wesentlich komfortabler, deshalb sollte die eigene Körpergröße bei einer Planung unbedingt mit einbezogen werden“, sagt Irene Kosok von Badkultur Berlin.
An diesem großzügigen Waschtisch mit zwei breiten Waschbecken findet bequem eine ganze Großfamilie nebeneinander Platz. Die Badewanne ist unter der Dachschräge optimal platziert. Von hier genießt man durch das Dachflächenfenster einen schönen und gleichzeitig ungestörten Blick in den Himmel.
Wenn es um die Auswahl der einzelnen Sanitärelemente wie Waschbecken, Badewanne oder WC geht, sollten Sie neben Designaspekten vor allem auf Ihre Bedürfnisse hören. In fast sieben Millionen deutschen Haushalten teilen sich drei oder mehr Familienmitglieder ein Bad – da ist der Andrang am Waschbecken vorprogrammiert. Wenn Sie also eine Großfamilie haben oder planen, sollten Sie dringend über ein Doppelwaschbecken nachdenken. Dann artet auch die morgendliche Rushhour im Bad nicht in Stress aus.
Ist die Frage der Größe des Waschtisches geklärt, bleibt noch die Höhe. Lassen Sie sich nicht von der Standardhöhe von 85 Zentimetern überzeugen, wenn Sie selbst alles andere als Standardmaß sind. „Für viele Menschen ist eine Höhe von 90 Zentimetern bis zur Oberkante des Waschbeckens wesentlich komfortabler, deshalb sollte die eigene Körpergröße bei einer Planung unbedingt mit einbezogen werden“, sagt Irene Kosok von Badkultur Berlin.
An diesem großzügigen Waschtisch mit zwei breiten Waschbecken findet bequem eine ganze Großfamilie nebeneinander Platz. Die Badewanne ist unter der Dachschräge optimal platziert. Von hier genießt man durch das Dachflächenfenster einen schönen und gleichzeitig ungestörten Blick in den Himmel.
Eine elegante Lösung für sehr geräumige Badezimmer wählte Schöne Räume (Frankfurt): eine Wand in der Mitte des Raum bietet Platz für zwei separate Waschbecken. Den Bewohnern schenkt diese Anordnung mehr Privatsphäre als die gängigen Doppelwaschbecken, da man sich nicht gegenseitig beim Zähneputzen im Spiegel sieht.
Das Mittelelement samt abgesetztem Fliesenmuster strukturiert den Raum mit seinem verwinkelten Grundriss und Dachschrägen klar in zwei Bereiche. Quer zum Fenster platziert, behindert die Waschinsel nicht den Einfall des Tageslichts.
Das Mittelelement samt abgesetztem Fliesenmuster strukturiert den Raum mit seinem verwinkelten Grundriss und Dachschrägen klar in zwei Bereiche. Quer zum Fenster platziert, behindert die Waschinsel nicht den Einfall des Tageslichts.
5. Nach dem Duschen putzen?
Auf der Wunschliste momentan ganz oben: eine ebenerdige Dusche. Was vielen nicht bewusst ist: Sie benötigen für den Einbau den Zugriff auf den darunter liegenden Raum, ansonsten ist der Einbau ohne Schwelle kaum realisierbar.
Grundsätzlich geht man bei der Planung der Dusche von einem Platzbedarf von mindestens 80 x 80 Zentimetern aus, besser noch 90 x 90 Zentimeter.
Auch beim Thema Duschabtrennung gilt es, Vor- und Nachteile sowie Zweckmäßigkeit abzuwägen. „Viele meiner Kunden wünschen sich eine rahmenlose Glasabtrennung, damit die Dusche möglichst leicht und offen wirkt. Aber was in der Badausstellung schick aussieht, bedarf regelmäßiger Pflege und Wartung, sonst hat man nicht lange Freude daran. Nach jedem Duschen muss das Glas komplett abgezogen werden und je nach Wasserhärte müssen Kunststoffdichtungen und Silikonfugen oft schon nach zwei bis drei Jahren ersetzt werden“, sagt Irene Kosok dazu. Praktische Alternative – sofern es der Grundriss zulässt – ist eine geflieste Duschwand wie in diesem Beispiel. Bei einem Duschbereich von mindestens 90 x 140 Zentimetern kann je nach persönlichem Duschverhalten sogar ganz auf einen Spritzschutz verzichtet werden.
Auf der Wunschliste momentan ganz oben: eine ebenerdige Dusche. Was vielen nicht bewusst ist: Sie benötigen für den Einbau den Zugriff auf den darunter liegenden Raum, ansonsten ist der Einbau ohne Schwelle kaum realisierbar.
Grundsätzlich geht man bei der Planung der Dusche von einem Platzbedarf von mindestens 80 x 80 Zentimetern aus, besser noch 90 x 90 Zentimeter.
Auch beim Thema Duschabtrennung gilt es, Vor- und Nachteile sowie Zweckmäßigkeit abzuwägen. „Viele meiner Kunden wünschen sich eine rahmenlose Glasabtrennung, damit die Dusche möglichst leicht und offen wirkt. Aber was in der Badausstellung schick aussieht, bedarf regelmäßiger Pflege und Wartung, sonst hat man nicht lange Freude daran. Nach jedem Duschen muss das Glas komplett abgezogen werden und je nach Wasserhärte müssen Kunststoffdichtungen und Silikonfugen oft schon nach zwei bis drei Jahren ersetzt werden“, sagt Irene Kosok dazu. Praktische Alternative – sofern es der Grundriss zulässt – ist eine geflieste Duschwand wie in diesem Beispiel. Bei einem Duschbereich von mindestens 90 x 140 Zentimetern kann je nach persönlichem Duschverhalten sogar ganz auf einen Spritzschutz verzichtet werden.
6. Wie viel Platz brauche ich?
Damit der vorhandene Platz optimal ausgenutzt wird und es nicht zu Engpässen im Bad kommt, sollten Sie bei Objekten unbedingt einen Mindestabstand von 25 Zentimetern zur Wand halten. „Der Abstand zum nächsten Objekt kann in kleinen Bädern auch schon mal weniger als 25 Zentimeter betragen. Dann muss man Prioritäten setzen“, sagt Kosok. Schönes Beispiel: Die Toilettennische in diesem von ihr gestalteten Bad.
Damit der vorhandene Platz optimal ausgenutzt wird und es nicht zu Engpässen im Bad kommt, sollten Sie bei Objekten unbedingt einen Mindestabstand von 25 Zentimetern zur Wand halten. „Der Abstand zum nächsten Objekt kann in kleinen Bädern auch schon mal weniger als 25 Zentimeter betragen. Dann muss man Prioritäten setzen“, sagt Kosok. Schönes Beispiel: Die Toilettennische in diesem von ihr gestalteten Bad.
7. Wohin mit der Toilette?
Die optimale Anordnung der Sanitärelemente im Bad ist für jeden Menschen und jeden Grundriss verschieden und so gibt es auch keine feste Regal, wo die Toilette am besten im Raum steht. „Ich versuche dennoch immer, das WC in einem Extra-Raum zu platzieren“, so Michael Stanzel. Geben das die örtlichen Gegebenheiten nicht her, ist die Abtrennung der Toilette innerhalb des Badezimmers durch eine halbhohe Mauer eine elegante Lösung.
Auf welcher Höhe das WC dann im Bad installiert wird, sollten Sie ebenfalls von Ihrer Körpergröße abhängig machen. Zwischen 40 Zentimetern (Standard) und 47 Zentimeter Höhe in barrierefreien Bädern gibt es eine Menge Spielraum für die optimale Sitzhöhe.
Die optimale Anordnung der Sanitärelemente im Bad ist für jeden Menschen und jeden Grundriss verschieden und so gibt es auch keine feste Regal, wo die Toilette am besten im Raum steht. „Ich versuche dennoch immer, das WC in einem Extra-Raum zu platzieren“, so Michael Stanzel. Geben das die örtlichen Gegebenheiten nicht her, ist die Abtrennung der Toilette innerhalb des Badezimmers durch eine halbhohe Mauer eine elegante Lösung.
Auf welcher Höhe das WC dann im Bad installiert wird, sollten Sie ebenfalls von Ihrer Körpergröße abhängig machen. Zwischen 40 Zentimetern (Standard) und 47 Zentimeter Höhe in barrierefreien Bädern gibt es eine Menge Spielraum für die optimale Sitzhöhe.
Ab einer Raumgröße von etwa 15 Quadratmetern arbeitet Badexperte Stanzel gern mit einer sogenannten T-Anordnung. Hier steht eine lange Wand in der Mitte des Raumes, an deren Stirnseite sich Badewanne oder Waschbecken befindet. Der Platz hinter der Wand ist mit einer weiteren mindestens 90 Zentimeter langen Wand im 90-Grad-Winkel zur Außenwand hin in zwei Hälften geteilt. So entstehen zwei separate Bereiche für Dusche und WC, die vom Rest des Raumes nicht direkt einsehbar sind.
Wie man die Toilette noch verstecken kann
Wie man die Toilette noch verstecken kann
8. Wie viel Licht muss sein?
Die Beleuchtung des Badezimmers sollten Sie ebenfalls von Beginn an in Ihrer Planung mit berücksichtigen. Wie in Wohnräumen sind drei unterschiedliche Lichtquellen das Minimum für ein optimal ausgeleuchtetes und stimmungsvolles Bad. Dazu zählen die Deckenbeleuchtung, das Licht am Waschtisch zur Beleuchtung des Spiegels, sowie eine indirekte Lichtquelle zum Beispiel unterhalb der Badewanne oder in Wandfächern. So können Sie je nach Tageszeit und gewünschter Stimmung die Beleuchtung individuell an Ihre Bedürfnisse anpassen.
Mehr über Lichtplanung im Bad
Die Beleuchtung des Badezimmers sollten Sie ebenfalls von Beginn an in Ihrer Planung mit berücksichtigen. Wie in Wohnräumen sind drei unterschiedliche Lichtquellen das Minimum für ein optimal ausgeleuchtetes und stimmungsvolles Bad. Dazu zählen die Deckenbeleuchtung, das Licht am Waschtisch zur Beleuchtung des Spiegels, sowie eine indirekte Lichtquelle zum Beispiel unterhalb der Badewanne oder in Wandfächern. So können Sie je nach Tageszeit und gewünschter Stimmung die Beleuchtung individuell an Ihre Bedürfnisse anpassen.
Mehr über Lichtplanung im Bad
„Als erstes sollte man sich, wie bei einem Autokauf, über sein Budget im Klaren sein. Erst anschließend geht es dann darum, den persönlichen Bedarf zu ermitteln“, sagt Michael Stanzel von Acqua design zur einer sinnvollen Herangehensweise bei der Planung eines neuen Badezimmers. Klingt logisch, wird aber häufig vernachlässigt: Die Wünsche müssen passend zum Budget konkretisiert werden,nicht umgekehrt. Ohne konkrete Budgetvorstellung kann eine Planung nicht plausibel beginnen.
Und so kann es später aussehen: Edle Materialien und scheinbar fugenlose Verarbeitung sorgen in diesem von Vivante aus München gestalteten Badezimmer für ein luxuriöses und zeitloses Ambiente. Optisch größer wirkt der kleine Raum besonders durch den über die gesamte Raumbreite gezogenen Wandspiegel und die indirekte Beleuchtung des Wandkastens.