Hoch hinaus: Wie man Räume doppelt nutzt
Podeste, Hochbetten und zweite Ebenen schaffen nicht nur Platz, sondern neue Raumdimensionen
Wer oben schläft, hat unten Platz für das wahre Leben. Ein Sofa, eine Kuschelecke, ein Schreibtisch oder wenigstens eine Menge Stauraum passen unter ein Hochbett. Was nach WG-Zimmer klingt, hat innenarchitektonisch aber durchaus in allen Wohnsituationen seine Berechtigung. Erhöhte Plattformen, Galerien, Emporen oder ganze Schlafebenen können so eingebaut werden, dass nicht nur mehr Raum entsteht, sondern sich vor allem die Wertigkeiten der Nutzung verändern.
„Räumliche Staffelungen mit Höhensprüngen erzeugen Sichtachsen von einem Bereich über den anderen hinweg. Damit wird eine vertikale Dimension eingeführt, welche bei einem gleichförmigen Nebeneinander gar nicht entstehen kann“, sagt die Berliner Architektin Hannelore Kaup. „Das Ergebnis nimmt man als räumliches Erlebnis wahr: eine Spannung in der Raumkomposition.“ Es entstehen Wohnlandschaften, die die Vertikale eines hohen Raumes perfekt nutzen.
„Räumliche Staffelungen mit Höhensprüngen erzeugen Sichtachsen von einem Bereich über den anderen hinweg. Damit wird eine vertikale Dimension eingeführt, welche bei einem gleichförmigen Nebeneinander gar nicht entstehen kann“, sagt die Berliner Architektin Hannelore Kaup. „Das Ergebnis nimmt man als räumliches Erlebnis wahr: eine Spannung in der Raumkomposition.“ Es entstehen Wohnlandschaften, die die Vertikale eines hohen Raumes perfekt nutzen.
Nicht jeder hat Raumhöhen, die zwei vollwertige Ebenen zulassen. Aber halbhoch muss kein Kompromiss sein! Dieses rund einen Meter hohe Podest mit Kuschelecke wirkt wie eine Galerie, die zum Lesen, Tagträumen oder Schlafen einlädt. Eine Treppe mit vier Stufen führt nach oben. Der freie Rand rund um das Bett erzeugt eine angenehme Sicherheit: Man hat nicht das Gefühl, dass man gleich abstürzen könnte, wenn man sich mal umdreht.
Nicht nur, dass eine weitere Sichtachse in den Raum geschaffen wurde, das Podest bietet eine schier unglaubliche Menge an Stauraum: Schubladen und Schränke fassen jeden Alltagskram, den man verstecken möchte. Sogar ein kleiner Arbeitsplatz konnte integriert werden. Ähnlich wie bei einem Sekretär wird ein Schreibtisch herausgezogen, der wieder verschwinden kann, wenn die Arbeit getan ist. Durch die vertikale Absetzung von Home Office und Schlafebene hat man auch nicht das Gefühl im Bett arbeiten zu müssen. Eine klare Trennung, die durch die Einrichtung erzeugt wird.
Nicht nur, dass eine weitere Sichtachse in den Raum geschaffen wurde, das Podest bietet eine schier unglaubliche Menge an Stauraum: Schubladen und Schränke fassen jeden Alltagskram, den man verstecken möchte. Sogar ein kleiner Arbeitsplatz konnte integriert werden. Ähnlich wie bei einem Sekretär wird ein Schreibtisch herausgezogen, der wieder verschwinden kann, wenn die Arbeit getan ist. Durch die vertikale Absetzung von Home Office und Schlafebene hat man auch nicht das Gefühl im Bett arbeiten zu müssen. Eine klare Trennung, die durch die Einrichtung erzeugt wird.
Den Dachstuhl zu öffnen, ist einer der Klassiker bei der Schaffung von zweiten Ebenen. Wenn die Höhe gegeben ist, lässt sich der Spitzboden für vieles mehr als nur zum Schlafen nutzen – ein vollwertiger zusätzlicher Raum entsteht. Und was für einer! Behaglichkeit und Offenheit verschmelzen, der gute Überblick von oben ist inklusive. Der Rest des Raumes wird gekrönt von der besonderen Höhe der Galerie – das lange, gerade Kaminrohr neben der geschwungen Wendeltreppe setzt die zweite Ebene erst so richtig in Szene.
Hannelore Kaup kennt diesen Effekt von anderen Objekten, die sie selbst für private Bauherren realisiert hat: „Der Bereich mit niedrigerer Höhe lässt den anderen entstandenen Raum umso größer wirken – der Kontrast betont die unterschiedlichen Dimensionen“, so die Berliner Architektin.
Hannelore Kaup kennt diesen Effekt von anderen Objekten, die sie selbst für private Bauherren realisiert hat: „Der Bereich mit niedrigerer Höhe lässt den anderen entstandenen Raum umso größer wirken – der Kontrast betont die unterschiedlichen Dimensionen“, so die Berliner Architektin.
In diesem Mini-Haus führte eindeutig Platzmangel zum Dachgeschoss-Ausbau. Mit respekteinflößender Leiter und in schwindelerregender Höhe wird hier ein Rückzugsort geschaffen, der das Leben mit so wenig Platz erst ermöglicht. Auch wenn es sich um eine Notlösung handelt, die vielleicht nicht für jeden Tag geeignet sein wird, schafft die zweite Ebene ein besonderes Hausgefühl: Unten wird gekocht, gegessen, gelebt, nach oben geht man – definitiv – nur zum Schlafen.
Lässt die Raumhöhe nur Liegen oder Sitzen zu, bietet es sich auch an, die Empore lediglich als Stauraum zu nutzen. Es gibt immer Koffer, Erbstücke oder Fehlkäufe an Küchenmaschinen, die einen Keller oder, wenn nicht vorhanden, einen anderen Aufbewahrungsort brauchen. Und was doch öfter gebraucht wird, findet vielleicht sogar in dem Treppenregal Platz, das nach oben in die zweite Ebene führt.
>> Mehr Ideen zum Thema Stauraum unterhalb der Treppe
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Hochbetten müssen keine Standard-Etagenbetten aus dem Möbelhaus sein. Dann können sie wie auf diesem Bild als schöne Einbauten den Raum strukturieren: Ist das eine Leiter oder ein Fenster oder ein Regal oder doch ein Raumtrenner? Egal. Hauptsache, der Weg führt nach oben. Und nach unten.
Besonders geschickt ist hier der Einbau des Kinderbettes in luftiger Höhe, weil die Ebene durch die weiße, glatte Form eher als Zimmerdecke denn als Bett wahrgenommen wird. Das ist erstens ein schönes Stilmittel – und spart zweitens das Bettenmachen. In dem neu entstandenen Zimmer darunter lümmelt man besonders gerne herum, weil die Leiter ja eben auch gleichzeitig Raumtrenner und Fenster ist.
Mehr: Hochbetten im Kinderzimmer – unsere Top 10 >>>
Besonders geschickt ist hier der Einbau des Kinderbettes in luftiger Höhe, weil die Ebene durch die weiße, glatte Form eher als Zimmerdecke denn als Bett wahrgenommen wird. Das ist erstens ein schönes Stilmittel – und spart zweitens das Bettenmachen. In dem neu entstandenen Zimmer darunter lümmelt man besonders gerne herum, weil die Leiter ja eben auch gleichzeitig Raumtrenner und Fenster ist.
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Die Schwebetreppe täuscht – natürlich sind die Stufen mit Stahlträgern in der Wand verankert. Aber die Wirkung stimmt: Wer möchte nicht abends in sein Bett hinauf schweben? Die Schwere der hölzernen Podestkonstruktion wird so völlig aufgehoben. Es entsteht eine moderne Leichtigkeit, die dem Schlafzimmer richtig gut tut. Der ungünstige Raumgrundriss erhält so eine völlig neue Dimension.
Man kann dem Auge auch ein bisschen nachhelfen, indem die Sichtachse betont wird. Die schräge Linie in dem Einbauschrank bestimmt die Blickrichtung: Nach oben guckt man Richtung Dachfenster, oder vom Bett aus in den Raum nach unten. Das Schlafpodest unter den Schrägfenstern verspricht himmlische Träume – oder zumindest himmlische Aussichten. An Licht und Stauraum mangelt hier es definitiv nicht!
Galerie mit Galerie: Auch in einem Atelier lässt sich auf einer zweiten Ebene so allerhand verstecken, was beim kreativen Schaffensprozess stören könnte. Das räumliche Erlebnis wird durch die vertikale Dimension erst recht inspirierend – da muss man einfach gut malen, gut leben. Schließlich geht es immer hoch hinaus!
>> 10 dezente Stauraum-Ideen für den Eingangsbereich
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Ob es sich um eine Notlösung oder um ein gewolltes Wohngefühl handelt, wird von der Ausfertigung bestimmt. Eine Treppe statt einer Leiter vermittelt schon mal nicht die Assoziation des Kletterns, sondern einer Maisonettewohnung oder eines eigenen Hauses. Da die meisten Grundrisse von Einfamilienhäusern so angelegt sind, dass die Bewohner im ersten Stock schlafen und im Erdgeschoss kochen, essen und chillen können, ist das Nutzen einer zweiten Ebene innerhalb eines Raumes nur eine Adaption dieser Gewohnheit. Auch wenn das entstandene „Schlafzimmer“ raummäßig nicht viel größer ist als die Matratze, die hinein (beziehungsweise hinauf) passt, wird gerade deshalb ein Ort der Ruhe und Entspannung erzeugt, der auf einer einzigen Ebene nicht so leicht zu erreichen wäre: Keine Arbeit, kein Fernseher, keine Unordnung finden den Weg hinauf. Der Stress wohnt unten!
Die vertikale Platzausnutzung hat noch einen ganz besonderen Vorteil: Wer nach unten blickt, hat immer die beste Aussicht!