Selbstversorger in der Stadt? 3 Frauen aus der Bay Area machen es vor!
Die Landwirtschaft kehrt in die Städte zurück! Besonders verbreitet ist Urban Farming rund um San Francisco – dank mildem Klima und Gesetzen
Wanda Stewarts Vorgarten ist mit Sonne gesegnet – hier gedeihen Obst und Gemüse am besten. Ihr Grundstück liegt an einer Straßenecke, oft kommt sie dort mit Nachbarn in Kontakt.
Einige Stadtverwaltungen sehen bereits die Vorteile des neuen Trends. „Viele Städte in den USA unterstützen die urbane Landwirtschaft, indem sie leerstehende Grundstücke günstig verpachten, für ausreichende Wasserversorgung aufkommen oder Flächen an gemeinnützige Land Trusts weitergeben, um sie auch zukünftig vor Bebauung zu schützen“, erklärt Raychel Santo, die für das Johns Hopkins Center for a Livable Future in Baltimore (Maryland) Ernährungsprogramme koordiniert und selbst als Stadtgärtnerin aktiv ist. Santo hat sich eingehend mit dem Thema beschäftigt, sie ist die Hauptautorin einer im Mai 2016 veröffentlichten Studie über Chancen und Grenzen der urbanen Landwirtschaft.
„Kalifornien hat als Bundesstaat einige zukunftsweisende Gesetze verabschiedet. Die Regelungen erlauben Grundstückspächtern und Hauseigentümern, ihre eigenen Nahrungsmittel zu erzeugen. Wer Privatland zur Selbstversorgung nutzt, kommt in den Genuss von Steuervorteilen“, erläutert sie. San Francisco war die erste Stadt in Kalifornien, die mit solchen steuerlichen Anreizen die Produktion von Lebensmitteln förderte. In Berkeley dürfen Hauseigentümer bestimmte Tiere ganz ohne vorherige Genehmigung halten – zum Beispiel Hühner, Milchziegen und Kaninchen –, wenn sie die Haltungsvorschriften einhalten und einige kommunale Regelungen beachten.
Zum Leben in der Stadt gehören natürlich auch Nachbarn – und es ist wichtig, sie einzubeziehen, wenn man ins Urban Farming einsteigen will. Das gilt vor allem, wenn Tierhaltung ins Spiel kommt. „Laden Sie Ihre Nachbarn ein und zeigen Sie Ihnen das Grundstück“, rät Ruby Blume, die in Oakland das Institute of Urban Homesteading, ein Zentrum für städtische Selbstversorger, gegründet hat. „Es ist wichtig, dass Sie auf ihre Belange eingehen.“ Sie schlägt vor, die Anwohner an der Ernte teilhaben zu lassen. „Schenken Sie ihnen ein Glas Honig oder ein paar Eier.“
Unschlagbar: Regionale Bionahrung, nachhaltig produziert
Die Nachfrage nach Bioprodukten steigt weiterhin an, und immer mehr Nahrung ist in ökologischer Qualität verfügbar. Wie das Landwirtschaftsministerium der USA berichtet, gibt es mittlerweile in 3 von 4 Lebensmittelgeschäften der USA auch Erzeugnisse aus biologischem Anbau oder ökologischer Tierhaltung. Doch eine 2015 veröffentlichte Studie der Verbraucherzeitschrift Consumers Reports, in der 100 Bioprodukte mit vergleichbaren konventionellen Erzeugnissen verglichen wurden, zeigte auch, dass die Bioprodukte im Schnitt 47 Prozent teurer sind. Und bei tierischen Lebensmitteln – zum Beispiel Fleisch und Eiern – ist es gar nicht so einfach, den Überblick über verschiedene Siegel, Herkunftsbezeichnungen und die dazugehörigen Preise zu behalten.
Hochwertige, regional erzeugte Lebensmittel – darauf legt Wanda Stewart schon lange großen Wert. Doch als auf dem Wochenmarkt der Preis für eine Zwölferpackung Freiland-Bioeier auf 9 Dollar kletterte, wurde ihr klar, dass sie über die Herkunft ihrer Nahrung noch einmal neu nachdenken musste. Aus Kostengründen auf gutes Essen zu verzichten, kam für sie nicht in Frage. Doch weil sie sich dieses Essen nicht leisten konnte, entschloss sie sich kurzerhand, es selbst zu produzieren. Sie begann mit Gemüse und Kräutern, die sie gerne mochte und von denen sie wusste, dass sie in den Nachbargärten gut gediehen. „Ich habe meinen Nachbarn beim Gärtnern geholfen, Fragen gestellt, ihnen zugeschaut und mir alles genau gemerkt“, erzählt sie.
Einige Stadtverwaltungen sehen bereits die Vorteile des neuen Trends. „Viele Städte in den USA unterstützen die urbane Landwirtschaft, indem sie leerstehende Grundstücke günstig verpachten, für ausreichende Wasserversorgung aufkommen oder Flächen an gemeinnützige Land Trusts weitergeben, um sie auch zukünftig vor Bebauung zu schützen“, erklärt Raychel Santo, die für das Johns Hopkins Center for a Livable Future in Baltimore (Maryland) Ernährungsprogramme koordiniert und selbst als Stadtgärtnerin aktiv ist. Santo hat sich eingehend mit dem Thema beschäftigt, sie ist die Hauptautorin einer im Mai 2016 veröffentlichten Studie über Chancen und Grenzen der urbanen Landwirtschaft.
„Kalifornien hat als Bundesstaat einige zukunftsweisende Gesetze verabschiedet. Die Regelungen erlauben Grundstückspächtern und Hauseigentümern, ihre eigenen Nahrungsmittel zu erzeugen. Wer Privatland zur Selbstversorgung nutzt, kommt in den Genuss von Steuervorteilen“, erläutert sie. San Francisco war die erste Stadt in Kalifornien, die mit solchen steuerlichen Anreizen die Produktion von Lebensmitteln förderte. In Berkeley dürfen Hauseigentümer bestimmte Tiere ganz ohne vorherige Genehmigung halten – zum Beispiel Hühner, Milchziegen und Kaninchen –, wenn sie die Haltungsvorschriften einhalten und einige kommunale Regelungen beachten.
Zum Leben in der Stadt gehören natürlich auch Nachbarn – und es ist wichtig, sie einzubeziehen, wenn man ins Urban Farming einsteigen will. Das gilt vor allem, wenn Tierhaltung ins Spiel kommt. „Laden Sie Ihre Nachbarn ein und zeigen Sie Ihnen das Grundstück“, rät Ruby Blume, die in Oakland das Institute of Urban Homesteading, ein Zentrum für städtische Selbstversorger, gegründet hat. „Es ist wichtig, dass Sie auf ihre Belange eingehen.“ Sie schlägt vor, die Anwohner an der Ernte teilhaben zu lassen. „Schenken Sie ihnen ein Glas Honig oder ein paar Eier.“
Unschlagbar: Regionale Bionahrung, nachhaltig produziert
Die Nachfrage nach Bioprodukten steigt weiterhin an, und immer mehr Nahrung ist in ökologischer Qualität verfügbar. Wie das Landwirtschaftsministerium der USA berichtet, gibt es mittlerweile in 3 von 4 Lebensmittelgeschäften der USA auch Erzeugnisse aus biologischem Anbau oder ökologischer Tierhaltung. Doch eine 2015 veröffentlichte Studie der Verbraucherzeitschrift Consumers Reports, in der 100 Bioprodukte mit vergleichbaren konventionellen Erzeugnissen verglichen wurden, zeigte auch, dass die Bioprodukte im Schnitt 47 Prozent teurer sind. Und bei tierischen Lebensmitteln – zum Beispiel Fleisch und Eiern – ist es gar nicht so einfach, den Überblick über verschiedene Siegel, Herkunftsbezeichnungen und die dazugehörigen Preise zu behalten.
Hochwertige, regional erzeugte Lebensmittel – darauf legt Wanda Stewart schon lange großen Wert. Doch als auf dem Wochenmarkt der Preis für eine Zwölferpackung Freiland-Bioeier auf 9 Dollar kletterte, wurde ihr klar, dass sie über die Herkunft ihrer Nahrung noch einmal neu nachdenken musste. Aus Kostengründen auf gutes Essen zu verzichten, kam für sie nicht in Frage. Doch weil sie sich dieses Essen nicht leisten konnte, entschloss sie sich kurzerhand, es selbst zu produzieren. Sie begann mit Gemüse und Kräutern, die sie gerne mochte und von denen sie wusste, dass sie in den Nachbargärten gut gediehen. „Ich habe meinen Nachbarn beim Gärtnern geholfen, Fragen gestellt, ihnen zugeschaut und mir alles genau gemerkt“, erzählt sie.
Kitty Sharkey füttert die Ziegen und Hühner auf ihrem Hof in Oakland.
Ein paar Kilometer weiter wohnt Kitty Sharkey. Nachdem sie Michael Pollans Buch „Das Omnivoren-Dilemma“ gelesen hatte, begann sie, ihren Fleischkonsum in Frage zu stellen. Ihr Budget reichte zwar für biologisch angebautes Obst und Gemüse aus der Umgebung, der Bay Area um San Francisco, aber Fleisch von Tieren, deren Haltungsbedingungen sie auch wirklich verantworten konnte, war für sie einfach zu teuer. Gänzlich verzichten wollte sie auf Fleisch aber auch nicht.
Kräuter und Gemüse hatte sie in ihrem Garten im östlichen Teil von Oakland bereits angebaut. Aber nun entschloss sie sich, ihre ganze Energie in die Tierhaltung zu stecken und auf ihren gut 400 Quadratmetern Gartenfläche zunächst ein paar Ziegen weiden zu lassen, die ihr Milch, Käse und Fleisch liefern sollten. „Meine erste Ziege in die Kühltruhe einzulagern, war nicht ganz einfach“, gibt sie zu. „Aber auf diese Weise hatte ich wenigstens die volle Kontrolle über die Herkunft des Fleischs.“
Seitdem sind einige Jahre vergangen, und mittlerweile hält sie verschiedene Tierarten: Hühner und Enten sorgen für Eier und Fleisch, Puten liefern ebenfalls Fleisch, ebenso wie Kaninchen, die zusätzlich noch wertvollen Dung produzieren. Ihre Gänse setzt sie vor allem als Alarmanlage ein, und ein paar Schweine dürfen sich durch abgegrenzte Teile des Gartens wühlen, um ihr zwischen den Jahreszeiten das Umgraben zu ersparen. Dazu kommt ein Schaf, das regelmäßig geschoren wird und ihr dadurch den Grundstoff für Wolle liefert. „Ich glaube, es ist ganz entscheidend, ein gutes Verhältnis zu den örtlichen Behörden aufzubauen. Ich habe immer offen und ehrlich darüber gesprochen, was auf meinem Hof passiert“, sagt sie. Ihre Haltung hat sich ausgezahlt: In den sechs Jahren, in denen sie ihren kleinen Bauernhof bewirtschaftet, gab es noch keine offiziellen Beanstandungen, und von Beschwerden oder anderen Problemen blieb sie bisher ebenfalls verschont.
Kitty Sharkey schätzt, dass der Hof etwa 95 Prozent ihres Fleischverbrauchs deckt. 10 Monate im Jahr kommen ihre Tiere außerdem komplett für das auf, was sie an Eiern und Milchprodukten (mit Ausnahme von Butter) benötigt. Im Durchschnitt stammen während der 8 besten Monate im Jahr 60 bis 70 Prozent der Lebensmittel, die sie verarbeitet, von ihrem eigenen Hof. Im Sommer sei das Land am ertragreichsten, sagt sie. In dieser Zeit ist sie viel damit beschäftigt, einen Teil der reichen Ernte durch Einlegen und Einkochen für den Rest des Jahres haltbar zu machen.
Ein paar Kilometer weiter wohnt Kitty Sharkey. Nachdem sie Michael Pollans Buch „Das Omnivoren-Dilemma“ gelesen hatte, begann sie, ihren Fleischkonsum in Frage zu stellen. Ihr Budget reichte zwar für biologisch angebautes Obst und Gemüse aus der Umgebung, der Bay Area um San Francisco, aber Fleisch von Tieren, deren Haltungsbedingungen sie auch wirklich verantworten konnte, war für sie einfach zu teuer. Gänzlich verzichten wollte sie auf Fleisch aber auch nicht.
Kräuter und Gemüse hatte sie in ihrem Garten im östlichen Teil von Oakland bereits angebaut. Aber nun entschloss sie sich, ihre ganze Energie in die Tierhaltung zu stecken und auf ihren gut 400 Quadratmetern Gartenfläche zunächst ein paar Ziegen weiden zu lassen, die ihr Milch, Käse und Fleisch liefern sollten. „Meine erste Ziege in die Kühltruhe einzulagern, war nicht ganz einfach“, gibt sie zu. „Aber auf diese Weise hatte ich wenigstens die volle Kontrolle über die Herkunft des Fleischs.“
Seitdem sind einige Jahre vergangen, und mittlerweile hält sie verschiedene Tierarten: Hühner und Enten sorgen für Eier und Fleisch, Puten liefern ebenfalls Fleisch, ebenso wie Kaninchen, die zusätzlich noch wertvollen Dung produzieren. Ihre Gänse setzt sie vor allem als Alarmanlage ein, und ein paar Schweine dürfen sich durch abgegrenzte Teile des Gartens wühlen, um ihr zwischen den Jahreszeiten das Umgraben zu ersparen. Dazu kommt ein Schaf, das regelmäßig geschoren wird und ihr dadurch den Grundstoff für Wolle liefert. „Ich glaube, es ist ganz entscheidend, ein gutes Verhältnis zu den örtlichen Behörden aufzubauen. Ich habe immer offen und ehrlich darüber gesprochen, was auf meinem Hof passiert“, sagt sie. Ihre Haltung hat sich ausgezahlt: In den sechs Jahren, in denen sie ihren kleinen Bauernhof bewirtschaftet, gab es noch keine offiziellen Beanstandungen, und von Beschwerden oder anderen Problemen blieb sie bisher ebenfalls verschont.
Kitty Sharkey schätzt, dass der Hof etwa 95 Prozent ihres Fleischverbrauchs deckt. 10 Monate im Jahr kommen ihre Tiere außerdem komplett für das auf, was sie an Eiern und Milchprodukten (mit Ausnahme von Butter) benötigt. Im Durchschnitt stammen während der 8 besten Monate im Jahr 60 bis 70 Prozent der Lebensmittel, die sie verarbeitet, von ihrem eigenen Hof. Im Sommer sei das Land am ertragreichsten, sagt sie. In dieser Zeit ist sie viel damit beschäftigt, einen Teil der reichen Ernte durch Einlegen und Einkochen für den Rest des Jahres haltbar zu machen.
Obstbäume, Kräuter, Blumen sowie ein- und mehrjähriges Obst und Gemüse baut Ruby Blume auf ihrem Hof in Oakland an.
Wo das Klima stimmt, ist das ganze Jahr Saison
Kein Wunder, dass die östliche Bay Area beim Urban Farming die Nase vorn hat: Die Gesetzgebung unterstützt die Lebensmittelproduktion in der Stadt, und die konstant milden Temperaturen sorgen dafür, dass ein Obst- und Gemüsegarten praktisch das ganze Jahr über köstliche Zutaten liefert. „Ich kann fast jeden Tag des Jahres etwas aus meinem Garten essen“, sagt Ruby Blume. Letztes Jahr hat sie in ihrem Garten im Norden von Oakland unter anderem 180 Kilo Kürbis geerntet. Auch sie hält Kaninchen, um sie gelegentlich zu Fleisch zu verarbeiten, und tauscht einen Teil ihrer Erzeugnisse mit anderen Gärtnern, die zu Lebensmitteln eine ähnliche Einstellung haben wie sie. Milch, Käse oder Eier muss sie nie im Laden kaufen, und zwischen Februar und Oktober kann sie 70 bis 90 Prozent ihres Bedarfs an Obst und Gemüse aus dem eigenen Anbau decken.
Wo das Klima stimmt, ist das ganze Jahr Saison
Kein Wunder, dass die östliche Bay Area beim Urban Farming die Nase vorn hat: Die Gesetzgebung unterstützt die Lebensmittelproduktion in der Stadt, und die konstant milden Temperaturen sorgen dafür, dass ein Obst- und Gemüsegarten praktisch das ganze Jahr über köstliche Zutaten liefert. „Ich kann fast jeden Tag des Jahres etwas aus meinem Garten essen“, sagt Ruby Blume. Letztes Jahr hat sie in ihrem Garten im Norden von Oakland unter anderem 180 Kilo Kürbis geerntet. Auch sie hält Kaninchen, um sie gelegentlich zu Fleisch zu verarbeiten, und tauscht einen Teil ihrer Erzeugnisse mit anderen Gärtnern, die zu Lebensmitteln eine ähnliche Einstellung haben wie sie. Milch, Käse oder Eier muss sie nie im Laden kaufen, und zwischen Februar und Oktober kann sie 70 bis 90 Prozent ihres Bedarfs an Obst und Gemüse aus dem eigenen Anbau decken.
Ruby Blume in ihrem Garten. Die Rankgitter im Hintergrund halten ihre Kürbispflanzen in Zaum.
Hopfen- und Weinranken klettern im Garten die Wände hoch. Sie liefern hohe Erträge auf wenig Quadratmetern.
Stadtgrundstücke richtig nutzen
Jeder Garten hat seine Vor- und Nachteile. Wer schon einmal versucht hat, Tomaten oder Salat anzubauen, kennt die vielen Probleme, die dabei auftreten können – ob sie mit Bewässerung, Sonnenlicht, Bodenqualität oder Pflanzenkrankheiten zu tun haben. Es gibt vieles zu beachten, ehe auch nur eine einzige Feldfrucht geerntet werden kann. Beim Urban Farming kommen weitere mögliche Probleme hinzu: kleine Stadtgrundstücke, eng angrenzende Nachbargärten, verdichteter (wenn nicht sogar verseuchter) Boden. Die wahren Herausforderungen kommen oft erst in der Alltagspraxis zum Vorschein.
Auch Wanda Stewart weiß noch, wie schwierig sich die Suche nach dem richtigen Standort gestaltete. Ihren prächtigen Vorgarten an der Straßenecke in Berkeley haben wir bereits kennengelernt, aber ursprünglich hatte sie ihren Garten hinter dem Wohnhaus angelegt. „Das war zunächst auch sehr erfolgreich“, erzählt sie, „aber es hielt leider nur die erste Saison an – oder vielleicht noch die zweite.“ Danach brachte der Garten praktisch nichts mehr hervor. Nachdem sie gründlich nachforschte und den Rat von Nachbarn suchte, fand sie heraus, dass eine unterirdischer Wasserlauf ständig die Nährstoffe aus dem Boden spülte. Dazu kam, dass die einst als Schattenspender gepflanzten Bäume immer umfangreichere Kronen entwickelten und einen Großteil des Lichts schluckten – an die 6 bis 8 Stunden Sonnenlicht, die ihre Pflanzen brauchten, war nicht mehr zu denken. „Das war schon ziemlich ernüchternd: Zwei tolle Wachstumsperioden – und dann das plötzliche Ende“, erinnert sie sich.
In Kitty Sharkeys Stadtfarm in Oakland kamen die Anfechtungen etwas später. Ein paar Wochen, bevor wir uns im Mai ihren Garten angeschaut hatten, war es dem Hund eines Nachbarn gelungen, sich unter dem Zaun durchzuwühlen und auf ihr Grundstück zu gelangen. Fünf junge Puten und zwei Kaninchen fielen ihm zum Opfer. „Mein Nachbar trägt keine Schuld daran“, sagt sie, aber die Wochen nach dem Zwischenfall waren alles andere als einfach für sie und ihr Selbstversorgungsprojekt. Zu allem Überdruss waren wenig später ihre Hühner aus dem Stall ausgebrochen und hatten sich über Salate, Mangold, Grün- und Senfkohl hergemacht. (Danach reparierte sie den Zaun und traf neue Sicherheitsvorkehrungen…)
Stadtgrundstücke richtig nutzen
Jeder Garten hat seine Vor- und Nachteile. Wer schon einmal versucht hat, Tomaten oder Salat anzubauen, kennt die vielen Probleme, die dabei auftreten können – ob sie mit Bewässerung, Sonnenlicht, Bodenqualität oder Pflanzenkrankheiten zu tun haben. Es gibt vieles zu beachten, ehe auch nur eine einzige Feldfrucht geerntet werden kann. Beim Urban Farming kommen weitere mögliche Probleme hinzu: kleine Stadtgrundstücke, eng angrenzende Nachbargärten, verdichteter (wenn nicht sogar verseuchter) Boden. Die wahren Herausforderungen kommen oft erst in der Alltagspraxis zum Vorschein.
Auch Wanda Stewart weiß noch, wie schwierig sich die Suche nach dem richtigen Standort gestaltete. Ihren prächtigen Vorgarten an der Straßenecke in Berkeley haben wir bereits kennengelernt, aber ursprünglich hatte sie ihren Garten hinter dem Wohnhaus angelegt. „Das war zunächst auch sehr erfolgreich“, erzählt sie, „aber es hielt leider nur die erste Saison an – oder vielleicht noch die zweite.“ Danach brachte der Garten praktisch nichts mehr hervor. Nachdem sie gründlich nachforschte und den Rat von Nachbarn suchte, fand sie heraus, dass eine unterirdischer Wasserlauf ständig die Nährstoffe aus dem Boden spülte. Dazu kam, dass die einst als Schattenspender gepflanzten Bäume immer umfangreichere Kronen entwickelten und einen Großteil des Lichts schluckten – an die 6 bis 8 Stunden Sonnenlicht, die ihre Pflanzen brauchten, war nicht mehr zu denken. „Das war schon ziemlich ernüchternd: Zwei tolle Wachstumsperioden – und dann das plötzliche Ende“, erinnert sie sich.
In Kitty Sharkeys Stadtfarm in Oakland kamen die Anfechtungen etwas später. Ein paar Wochen, bevor wir uns im Mai ihren Garten angeschaut hatten, war es dem Hund eines Nachbarn gelungen, sich unter dem Zaun durchzuwühlen und auf ihr Grundstück zu gelangen. Fünf junge Puten und zwei Kaninchen fielen ihm zum Opfer. „Mein Nachbar trägt keine Schuld daran“, sagt sie, aber die Wochen nach dem Zwischenfall waren alles andere als einfach für sie und ihr Selbstversorgungsprojekt. Zu allem Überdruss waren wenig später ihre Hühner aus dem Stall ausgebrochen und hatten sich über Salate, Mangold, Grün- und Senfkohl hergemacht. (Danach reparierte sie den Zaun und traf neue Sicherheitsvorkehrungen…)
In Wanda Stewarts Hühnerstall sind die 20 Hennen untergebracht, die sie mit Eiern versorgen.
Mit ihrer Aquaponik-Anlage kombiniert Kitty Sharkey Fischzucht und Salatanbau – zu beiderseitigem Nutzen: Das Fischbecken versorgt über ein Schlauchsystem die Salatpflanzen in den Töpfen nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Nährstoffen, die aus den Ausscheidungen der Fische stammen. Ist das Wasser durch die etagenartig gestaffelten Töpfe gesickert, fließt es wieder in den Teich zurück und ist dann auf natürliche Weise gefiltert.
Lernen aus der täglichen Praxis
Es sind oft die Hürden des Alltags, aus denen sich bewährte Lösungen entwickeln. Erst durch den Misserfolg im hinteren Teil ihres Gartens fiel Wanda Stewart auf, dass ihr Vorgarten nicht nur sonniger ist, sondern auch eine bessere Bodenqualität hat. Also verlegte sie ihren Obst- und Gemüseanbau nach vorne, pflanzte und säte dort direkt in den Boden. Der Vorbesitzer hatte gute Vorarbeit geleistet und den ursprünglichen Lehmboden aufgelockert, sodass die Pflanzen sich dort sofort wohl fühlten. „Ich habe wirklich Glück gehabt, dass ich so guten Boden geerbt habe“, freut sie sich.
Auf der Nordseite ihres Grundstücks pflanzte sie Obstbäume, deren Schatten nicht auf den sonnenhungrigen Teil ihrer Gewächse fallen können. Sie bekam heraus, dass manche Salatarten in diesem Schatten wiederum prächtig gedeihen. Neben ihren Nutzpflanzen säte sie Wildblumen, um Bestäuberinsekten anzulocken, und vielen Pflanzen erlaubt sie auch, sich selbst auszusäen, sodass sie Jahr für Jahr wiederkommen. Im schattigeren, verborgener gelegenen hinteren Teil ihres Gartens brachte sie einen Stall mit Hühnern unter, die sie mit frischen Eiern versorgen.
Die Stadtfarmerinnen haben mit der Zeit ihre Gärten immer besser kennengelernt und können an vielen Stellen auf geschlossene Kreisläufe vertrauen. Die Hühner zum Beispiel halten mit ihren Ausscheidungen die Böden fruchtbar, außerdem vertilgen sie jede Menge Küchen- und Gartenabfälle. Auch Ergänzungen wie das clevere Aquaponik-System von Kitty Sharkey nutzen die Vorteile ökologischer Kreisläufe. Und indem die Wildpflanzen in den Gärten von Ruby Blume und Wanda Stewart sich immer wieder selbst aussäen, passen sie sich von Generation zu Generation immer besser an das örtliche Klima an, wodurch sie Trockenperioden auch besser ohne zusätzliche Bewässerung überstehen.
Lernen aus der täglichen Praxis
Es sind oft die Hürden des Alltags, aus denen sich bewährte Lösungen entwickeln. Erst durch den Misserfolg im hinteren Teil ihres Gartens fiel Wanda Stewart auf, dass ihr Vorgarten nicht nur sonniger ist, sondern auch eine bessere Bodenqualität hat. Also verlegte sie ihren Obst- und Gemüseanbau nach vorne, pflanzte und säte dort direkt in den Boden. Der Vorbesitzer hatte gute Vorarbeit geleistet und den ursprünglichen Lehmboden aufgelockert, sodass die Pflanzen sich dort sofort wohl fühlten. „Ich habe wirklich Glück gehabt, dass ich so guten Boden geerbt habe“, freut sie sich.
Auf der Nordseite ihres Grundstücks pflanzte sie Obstbäume, deren Schatten nicht auf den sonnenhungrigen Teil ihrer Gewächse fallen können. Sie bekam heraus, dass manche Salatarten in diesem Schatten wiederum prächtig gedeihen. Neben ihren Nutzpflanzen säte sie Wildblumen, um Bestäuberinsekten anzulocken, und vielen Pflanzen erlaubt sie auch, sich selbst auszusäen, sodass sie Jahr für Jahr wiederkommen. Im schattigeren, verborgener gelegenen hinteren Teil ihres Gartens brachte sie einen Stall mit Hühnern unter, die sie mit frischen Eiern versorgen.
Die Stadtfarmerinnen haben mit der Zeit ihre Gärten immer besser kennengelernt und können an vielen Stellen auf geschlossene Kreisläufe vertrauen. Die Hühner zum Beispiel halten mit ihren Ausscheidungen die Böden fruchtbar, außerdem vertilgen sie jede Menge Küchen- und Gartenabfälle. Auch Ergänzungen wie das clevere Aquaponik-System von Kitty Sharkey nutzen die Vorteile ökologischer Kreisläufe. Und indem die Wildpflanzen in den Gärten von Ruby Blume und Wanda Stewart sich immer wieder selbst aussäen, passen sie sich von Generation zu Generation immer besser an das örtliche Klima an, wodurch sie Trockenperioden auch besser ohne zusätzliche Bewässerung überstehen.
In Sharkeys Vorgarten wachsen viele Pflanzen, die Bestäuberinsekten anlocken. Auch ihren Parkstreifen hat sie mit Obst und Gemüse bepflanzt.
Urban Farming belebt die Nachbarschaft
Mit dem Bedürfnis nach frischen, günstigen Lebensmitteln fing alles an. Doch für die Stadtgärtnerinnen gibt es noch einen anderen wichtigen Grund, weiterzumachen: Urban Farming bringt Menschen zusammen. Raychel Santo vom Johns Hopkins Center for a Livable Future sagt, sie habe selbst bereits erlebt, „dass der gemeinsame Anbau von Nahrungsmitteln das Potenzial hat, weitere Veränderungen anzustoßen.“
Was Wanda Stewart in ihrem Garten anbauen kann, mag durch die Quadratmeterzahl und die Menge von Sonnenlicht begrenzt sein. Doch diese Grenzen gelten nicht, wenn es darum geht, was sie von Freunden und Nachbarn bekommt. „Wir tauschen“, berichtet sie. Einer ihrer Nachbarn hat dafür vor kurzem sogar eine App entwickelt: Mit Cogarden können Gärtner sich in ein Netzwerk einbringen und anbieten, was sie übrig haben, um es gegen andere Gartenprodukte zu tauschen. „Was man tatsächlich anbauen kann, hängt ja immer vom einzelnen Garten ab“, erklärt Stewart. „Nicht jeder kann alles anbauen, was er gerne hätte. Aber das ist auch gar nicht notwendig.“
Kitty Sharkey lässt die Nachbarn direkt an ihrem Garten teilhaben. Auf einem Teil ihres Parkstreifens hat sie Obst und Gemüse angepflanzt, hier kann sich jeder einfach bedienen. Das gilt auch für das kleine Bücherregal, das sie dort installiert hat – es ist immer mit Büchern in unterschiedlichen Sprachen gefüllt. Solcher öffentlichen Bücherregale finden sich auch bei uns immer häufiger, in den USA ist die Idee als Little Free Library bekannt. „Ich möchte meiner Nachbarschaft gerne etwas zurückgeben“, sagt Sharkey. „Viele Menschen in Oakland wollen zu ihren Wurzeln finden, und nicht wenige dieser Wurzeln haben etwas mit Essen zu tun.“
Urban Farming belebt die Nachbarschaft
Mit dem Bedürfnis nach frischen, günstigen Lebensmitteln fing alles an. Doch für die Stadtgärtnerinnen gibt es noch einen anderen wichtigen Grund, weiterzumachen: Urban Farming bringt Menschen zusammen. Raychel Santo vom Johns Hopkins Center for a Livable Future sagt, sie habe selbst bereits erlebt, „dass der gemeinsame Anbau von Nahrungsmitteln das Potenzial hat, weitere Veränderungen anzustoßen.“
Was Wanda Stewart in ihrem Garten anbauen kann, mag durch die Quadratmeterzahl und die Menge von Sonnenlicht begrenzt sein. Doch diese Grenzen gelten nicht, wenn es darum geht, was sie von Freunden und Nachbarn bekommt. „Wir tauschen“, berichtet sie. Einer ihrer Nachbarn hat dafür vor kurzem sogar eine App entwickelt: Mit Cogarden können Gärtner sich in ein Netzwerk einbringen und anbieten, was sie übrig haben, um es gegen andere Gartenprodukte zu tauschen. „Was man tatsächlich anbauen kann, hängt ja immer vom einzelnen Garten ab“, erklärt Stewart. „Nicht jeder kann alles anbauen, was er gerne hätte. Aber das ist auch gar nicht notwendig.“
Kitty Sharkey lässt die Nachbarn direkt an ihrem Garten teilhaben. Auf einem Teil ihres Parkstreifens hat sie Obst und Gemüse angepflanzt, hier kann sich jeder einfach bedienen. Das gilt auch für das kleine Bücherregal, das sie dort installiert hat – es ist immer mit Büchern in unterschiedlichen Sprachen gefüllt. Solcher öffentlichen Bücherregale finden sich auch bei uns immer häufiger, in den USA ist die Idee als Little Free Library bekannt. „Ich möchte meiner Nachbarschaft gerne etwas zurückgeben“, sagt Sharkey. „Viele Menschen in Oakland wollen zu ihren Wurzeln finden, und nicht wenige dieser Wurzeln haben etwas mit Essen zu tun.“
Zwischen den Beeten in Ruby Blumes Garten schlängelt sich ein Grasweg.
Als Ruby Blume ihren Garten in Oakland anlegte, wurde ihr bewusst, dass in der Bay Area ein Ort fehlte, an dem Menschen zusammenkommen können, die sich für Themen wie Urban Farming und Selbstversorgung interessieren und voneinander lernen möchten. Also gründete sie vor neun Jahren das Institute of Urban Homesteading, ein Bildungszentrum für Selbstversorger.
Das Institut bietet mittlerweile 50 bis 75 Kurse pro Jahr an, die jeweils von etwa 10 Teilnehmern belegt werden. Wer mitmachen möchte, zahlt so viel, wie er kann, und die Kursleiter vermitteln ihr Wissen und ihre praktische Erfahrung. Hier kann man zum Beispiel lernen, wie man Lebensmittel durch Gärprozesse haltbar macht oder im Hinterhof Obstbäume anpflanzt. Im Institut hat Kitty Sharkey auch Ruby Blume kennengelernt – sie lernten hier gemeinsam, wie man Käse herstellt. Sharkey gibt inzwischen selbst Kurse zur Ziegenhaltung. Das Institut organisiert auch die Gartentouren, die unter anderem über Stewarts Gelände führen.
Das Institut bietet mittlerweile 50 bis 75 Kurse pro Jahr an, die jeweils von etwa 10 Teilnehmern belegt werden. Wer mitmachen möchte, zahlt so viel, wie er kann, und die Kursleiter vermitteln ihr Wissen und ihre praktische Erfahrung. Hier kann man zum Beispiel lernen, wie man Lebensmittel durch Gärprozesse haltbar macht oder im Hinterhof Obstbäume anpflanzt. Im Institut hat Kitty Sharkey auch Ruby Blume kennengelernt – sie lernten hier gemeinsam, wie man Käse herstellt. Sharkey gibt inzwischen selbst Kurse zur Ziegenhaltung. Das Institut organisiert auch die Gartentouren, die unter anderem über Stewarts Gelände führen.
Stewart, die hier mit einer ihrer Hennen zu sehen ist, hat ihre gärtnerischen Aktivitäten sogar auf einige benachbarte Grundschulen ausgedehnt. In den Schulgärten vermittelt sie Kindern die wertvolle Erfahrung, Nahrungsmittel selbst anzubauen. „Gemeinsam mit den Kindern lege ich die Saat aus – ich hoffe, sie bleiben auch in Zukunft dabei“, erzählt sie.
Urban Gardening ist ein Prozess, der sich immer weiter entfaltet. Für die drei Stadtgärtnerinnen stehen die positiven Auswirkungen schon jetzt außer Frage. „Ich bin schlanker, glücklicher und gesünder“, fasst Stewart zusammen. „Durch das Gärtnern bin ich mit mir selbst zufriedener geworden.“ Doch es geht ihr nicht nur um persönliches Wohlbefinden. „Es ist einfach eine tolle Möglichkeit, mit den Menschen in der Umgebung zusammenzuleben.“
Mehr davon: 10 Hobbygärtner aus aller Welt zeigen uns ihre prachtvollen Nutzgärten
Wie steht es um Ihren Gemüseanbau?
Urban Gardening ist ein Prozess, der sich immer weiter entfaltet. Für die drei Stadtgärtnerinnen stehen die positiven Auswirkungen schon jetzt außer Frage. „Ich bin schlanker, glücklicher und gesünder“, fasst Stewart zusammen. „Durch das Gärtnern bin ich mit mir selbst zufriedener geworden.“ Doch es geht ihr nicht nur um persönliches Wohlbefinden. „Es ist einfach eine tolle Möglichkeit, mit den Menschen in der Umgebung zusammenzuleben.“
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Wie steht es um Ihren Gemüseanbau?
Ein Morgen im Mai. Um 7:45 Uhr beginnt Wanda Stewart, ihren kleinen Stadtbauernhof im kalifornischen Berkeley zu versorgen. Gleich hinter dem Gartenzaun sind Grünkohlstengel zu sehen, Stachelgurken und Paprikaschoten nicken dem Besucher zu, die Zitronenbäume sind üppig mit Früchten beladen. Töpfe mit Kohlköpfen warten darauf, eingepflanzt oder an Nachbarn verkauft zu werden. Vögel zwitschern, Schulkinder surren auf ihren Fahrrädern vorbei, und Wanda Stewarts Hund Angel bellt den Passanten freundlich zu.
Auf dem Weg zur Arbeit schaut die Landschaftsarchitektin Jamie Morf kurz vorbei, um ein paar Eier von Stewarts Hennen zu kaufen. Die Nachbarinnen tauschen Neuigkeiten aus, dann macht sich Jamie Morf wieder auf den Weg. Wanda Stewart hat noch zu tun, denn etwas später sind schon die nächsten Besucher angekündigt. Jedes Jahr findet in Berkeley eine „Urban Farming"-Tour durch sieben Selbstversorgerhöfe statt, und eine der Stationen ist ihr kleiner Hof. Sie freut sich schon auf die Gäste: „Das ist immer eine tolle Gelegenheit, Leute kennenzulernen“, sagt sie, „und es ist eine gute Werbung für das, was ich hier mache – und wovon ich überzeugt bin.“
Es ist fast schon ein Jahrzehnt her, seit sie anfing, in einem Wohngebiet in Berkeley auf knapp 400 Quadratmetern Fläche ihre Hühner zu halten und ihr Obst und Gemüse anzubauen. Sie ist Teil einer großen Gemeinschaft von Stadtbewohnern in aller Welt, die seit einigen Jahren dabei sind, die Landwirtschaft zurück in die Städte zu holen. Wohnsiedlungen in Tokio bieten ihren Bewohnern Gemeinschaftsgärten an, Dachflächen in New York werden zu Minifarmen, und in London wachsen Kräuter und Salate in unterirdischen Luftschutzbunkern aus dem Zweiten Weltkrieg. Besonders stark ausgebreitet haben sich urbane Mini-Bauernhöfe in der östlichen Bay Area im Großraum San Francisco – viele Bewohner dieser Gegend nutzen ihre Höfe und Gärten, um dort einen Großteil ihrer Lebensmittel zu produzieren – von Gemüse und Kräutern bis zu Eiern, Milch und Fleisch.