Rostroter Hauch von Nichts: Ein schmiedeeiserner Pavillon im Altmühltal
Auf die feine altenglische Art: Aus gebogenen Eisenstäben schwingt sich ein Rondell in die Höhe, in dem ein Paar Sonnenstunden verbringt
Man denkt gleich an die Welt von Jane Austen: Emma mit einer Teetasse in der Hand, Mister Knightley, der gerade um die Ecke biegt. Dabei ist das kulturgeschichtlich nicht ganz korrekt: Gartenpavillons aus Schmiedeeisen wie dieser von Eleo Pavillon kamen erst zum Ende des 19. Jahrhunderts auf; Jane Austen starb 1817. Und doch wallen beim Anblick der filigranen Konstruktion romantische Gefühle auf. „Die meisten unserer Kunden singen interessanterweise in einem Gesangsverein“, erzählt Thomas Löffelholz, bei Eleo für Marketing zuständig. „Vielleicht hat es etwas mit dem Gefühl für Harmonie zu tun.“
„Mit 245 Kilo Eigengewicht ist dieser Pavillon in sich sehr stabil. Will man allerdings ein Sonnensegel verwenden, empfehlen wir eine Verankerung im Boden mit Gewindestangen“, sagt Löffelholz.
Eine Kugel aus Messing bildet den krönenden Abschluss des Rundbaus.
Für diesen Pavillon wurde unbehandeltes Schmiedeeisen verwendet. Nach wenigen Monaten entsteht der hier sichtbare Rost, der eine Schutzschicht für das darunterliegende Material bildet und so die gesamte Konstruktion vor Witterungseinflüssen schützt.
Die Gitterspitzen sind zu stilisierten Lilien geformt. So klingt im Detail wieder etwas Royales an – Jane Austens Landadel lässt wieder grüßen.
Da der Standort mitten im Garten den ganzen Tag über sonnenbeschienen ist, bepflanzten die Besitzer den Pavillon mit Rosen, die sich nun an den Gittern emporranken.
Und angeknotete Herzen sorgen für romantische Mobile-Schaukelei im Wind, der ins Altmühltal weht…
Hier trinkt Tee: ein Ehepaar
Im: Altmühltahl, Bayern
Auf: knapp 11 Quadratmetern
Experte: Eleo Pavillon
Budget: circa 1300 Euro (je nach Anzahl der Rankgitter und bei Oberflächenbehandlung des Schmiedeeisens auch mehr)
Der Pavillon (Modell „Florenz“) besteht aus acht Ständern, acht geschwungenen Baldachinfächern und acht Halbkreis-Flacheisenbögen. Dazu kommen eine Halbkugel als Abschluss und ein Satz Schrauben mit Muttern. Die Bauteile werden nach Schablone in einer kleinen oberfränkischen Metallwerkstatt handgeschweißt.
Das Ehepaar hat den Pavillon im Garten seines Grundstücks im fränkischen Teil des Altmühltals selbst aufgebaut, zu zweit geht das (man kann aber auch die Montage mit der Lieferung buchen). Nicht nur in Privatgärten stehen die schmiedeeisernen Konstruktionen der Firma, sondern auch in Parks. Dann allerdings eine Nummer größer: In Bad Kissingen und im Englischen Garten in München stehen zwei große Brüder mit jeweils 24 Quadratmetern Grundfläche.