Von Mau zu Wow: 4 gelungene Flurrenovierungen
Einst: düster, abgewohnt und ungenutzt. Nach dem Profi-Eingriff: freundlich, einladend und nicht wiederzuerkennen
Flur und Eingangsbereich sind die Visitenkarte eines Zuhauses. Entsprechend wohnlich sollten sie gestaltet sein. Doch egal ob kleiner oder großzügiger Flur – vielen wissen mit diesem speziellen Raum oft nichts anzufangen. Was die Houzz-Experten daraus oft mit einfachen Lösungen gemacht haben, zeigen diese vier Beispiele aus unseren besten Houzzbesuchen.
1. Ankleide statt staubiger Ecke
Wo: eine Zweizimmerwohnung in Berlin
Experte: Vintagency
1. Ankleide statt staubiger Ecke
Wo: eine Zweizimmerwohnung in Berlin
Experte: Vintagency
VORHER stapelten sich im großzügigen Flur des Berliner Altbaus allenfalls Wollmäuse.
NACHHER sind hier Kleider versteckt hinter einem Vorhang untergebracht. „Wir haben die immense Raumhöhe genutzt und deckenhohe Lastenregale aufgestellt“, beschreibt Maj van der Linden von Vintagency. Zwei Drittel des neu geschaffenen Raums dienen als Kleiderschrank, der Rest ist für Staubsauger, Koffer und Ähnliches reserviert. Statt auf rauen Industriecharme haben die Gestalter auf Farbakzente gesetzt. Die Streifen in Neonorange des Vorhangs passen perfekt zu dem neongelben Spiegelrahmen – der einfach mit einem Tape beklebt wurde, wie van der Linden verrät. Mit dem „Wire Chair“ von Harry Bertoia (Knoll) davor ist ein einfaches Ankleidezimmer entstanden.
Ebenfalls im Flur, seitlich des Vorhangs, haben die Experten noch eine praktische Wandhalterung fürs Fahrrad geschaffen. Vor der hellgrauen Wand sieht das türkisfarbene Rad fast wie eine Kunstinstallation aus.
Lassen Sie sich hier von einem Interior Profi bei Ihrem Umbau unterstützen
2. Repräsentatives Entrée statt dunkle Höhle
Wo: Hamburg-Harvestehude
Expertin: Arzu Kartal Interior Design
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2. Repräsentatives Entrée statt dunkle Höhle
Wo: Hamburg-Harvestehude
Expertin: Arzu Kartal Interior Design
VORHER empfing der große Flur in dieser Altbauwohnung zwar Bewohner und Gäste, war aber ohne Tageslicht und deshalb ziemlich düster.
NACHHER kann die Begrüßung hinter der Wohnungstür ausführlich stattfinden, ist Raum zum Durchatmen. Wie das? Die schmale Tür, die vom Flur in die Küche führt, hat Kartal vergrößert, ein wenig weiter von der Eingangstür weggesetzt und durch eine breite Glasschiebetür ersetzt. Durch die zweiflüglige Schiebetür mit schwarzen Stahlrahmen im industriellen Stil dringt jetzt viel Licht von der Küche bis in den fast 17 Quadratmeter großen, fensterlosen Flur.
„Die Schiebetür ist eigentlich nur beim Kochen zu. Die Türflügel schmücken den Raum geöffnet genauso, wie wenn sie geschlossen sind“, erklärt die Innenarchitektin. Sie hat auch die Laibungen mit schwarzem Stahl verkleiden lassen. „Dieser Kontrast bringt zusätzliche Gemütlichkeit“, findet Kartal.
Die Zementfliesen von Via wirken wie ein orientalischer Teppich und bringen Wohnlichkeit in den Raum. Einen Eindruck, den der senffarbene Retrosessel noch verstärkt. Kartal hat ihn mit einem filigranen Beistelltisch und einem Spiegel dekoriert.
3. Der Flur wird zur Wohnküche
Wo: 45-Quadratmeter-Wohnung in Paris
Expertin: Cyrielle Benaïm von Bän Architecture
„Die Schiebetür ist eigentlich nur beim Kochen zu. Die Türflügel schmücken den Raum geöffnet genauso, wie wenn sie geschlossen sind“, erklärt die Innenarchitektin. Sie hat auch die Laibungen mit schwarzem Stahl verkleiden lassen. „Dieser Kontrast bringt zusätzliche Gemütlichkeit“, findet Kartal.
Die Zementfliesen von Via wirken wie ein orientalischer Teppich und bringen Wohnlichkeit in den Raum. Einen Eindruck, den der senffarbene Retrosessel noch verstärkt. Kartal hat ihn mit einem filigranen Beistelltisch und einem Spiegel dekoriert.
3. Der Flur wird zur Wohnküche
Wo: 45-Quadratmeter-Wohnung in Paris
Expertin: Cyrielle Benaïm von Bän Architecture
VORHER war die Wohnung in einem guten Zustand, aber durch kleine Miniräume unvorteilhaft geschnitten. Hier der frühere Blick von der Eingangstür in den langen Flur, der viel zu viel ungenutzten Platz beanspruchte. Hinter der linken Wand befand sich die Küche.
NACHHER ist der Flur quasi verschwunden, alle Zwischenwände wurden entfernt. Entstanden ist ein 20 Quadratmeter großer, offener Koch-Wohnbereich. Vom Eingang (hinten links) gelangt man zur offenen Küche mit dem dahinterliegenden Wohnbereich. „Das gesamte Projekt ist quasi aus einem Guss“, erklärt Benaïm. „Von der Eingangstür bis zum hinteren Zimmer habe ich über die gesamte Wandbreite ein maßgefertigtes Einbauregal mit jeder Menge Stauraum und offenen Regalen, den Essbereich sowie eine kleine Arbeitsecke untergebracht.“
„Auch wenn der neue, offene Wohnraum nicht riesig ist, sind die einzelnen Funktionsbereiche optisch klar voneinander getrennt. Das ist wichtig, wenn man nur wenig Platz zur Verfügung hat, denn so wirkt der Raum insgesamt größer“, erklärt die Architektin. Links neben dem Wohnbereich befindet sich die Essecke und der kleine Arbeitsbereich – versteckt in einem Einbauschrank hinter dem Tisch.
4. Das Auge wohnt mit
Wo: Reihenmittelhaus in Münster
Expertin: Innenarchitektin Esther Strohecker
4. Das Auge wohnt mit
Wo: Reihenmittelhaus in Münster
Expertin: Innenarchitektin Esther Strohecker
VORHER machte der Eingangsbereich der Bauherrin Sorgen: Seit den Siebzigern nicht mehr renoviert, war das Entree düster und überhaupt nicht einladend.
NACHHER hängt ein raumhoher Spiegel im renovierten Flur. Schiebt man die Küchentür mit Bullauge zur Seite, wird er fast vollständig verdeckt, aber „das Bullauge gibt noch genug Blick frei, um Haare oder Make-Up vor dem Verlassen des Hauses zu prüfen“, so Strohecker. Außerdem wird durch den Spiegel jederzeit das Tageslicht in alle Ecken des recht dunklen Flurs gelenkt. Auch der neue Bodenbelag aus hellen Steinzeugfliesen lässt den Flur nun freundlicher erscheinen. Die Holztreppe ist geblieben, nur das Geländer wurde mit einem weißen Anstrich versehen. „Die Treppe ist sozusagen das letzte bauliche Zitat des alten Hauses.“
Die Tür des neuen Einbauschranks ist von Abet Laminati und aus einer HPL-Platte, die mit einer ausgestanzten Alu-Fläche bezogen wurde. „Ein nettes Spiel mit Kreisen im Flur“, sagt die Innenarchitektin.
Durch das Bullauge in der Schiebetür zum Flur sind außerdem Einblicke in die Küche und umgekehrt möglich. „Lange, schmale Grundrisse sind für viele Reihenmittelhäuser typisch. Aber mit solchen Durchblicken oder den Möglichkeiten einer Schiebetür kann man beengte Raumsituationen gut auflockern“, so die Innenarchitektin.
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