Wie kann man einen Garten barrierefrei gestalten?
Auf diese 8 Punkte kommt es an, wenn ein Garten altersgerecht oder für einen Rollstuhlfahrer angelegt werden soll
Für Menschen, die weniger mobil sind, ist das Grün rund ums Haus oft besonders wichtig. Doch will man den Garten barrierefrei anlegen, alters- oder rollstuhlgerecht gestalten, gibt es einiges zu beachten. Grundlegende Anforderungen für barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen sind in der DIN 18040 festgelegt, unter anderem sind hier zum Beispiel konkrete Angaben zu Rampensteigungen oder Wegbreiten zu finden. Neben allen Normen sollte man bedenken, dass auch barrierearme Gärten sehr individuell zu betrachten sind. Nicht alle Rollstühle sind zum Beispiel gleich wendig oder gleich groß, und Hilfe von außen kann mehr oder weniger gewährleistet sein. Aber die folgenden 8 Punkte sind stets relevant bei der Gestaltung eines barrierefreien und behindertengerechten Gartens.
Müssen größere Höhenunterschiede überwunden werden, bieten sich Rampen statt Treppen an. Diese sollte im besten Fall gerade und nicht zu steil sein (maximal 6 % bei Selbstfahrern).
In einem Hanggarten ist auch eine Gartengestaltung mit serpentinenartigen Rampen denkbar – diese braucht natürlich entsprechend viel Platz.
Finden Sie hier einen Gartenprofi für die Gestaltung Ihres Außenbereichs
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2. Viele befestigte Außenflächen
Auf befestigten Flächen bewegt man sich mit Rollstuhl, Rollator oder Gehstock wesentlich leichter als auf unbefestigten – bei jeden Wetter. Verbinden Sie deshalb verschiedene Gartenbereiche mit Wegen aus rutschfestem Material. Eventuell lohnt es sich auch darüber nachzudenken, von der klassischen Aufteilung in Terrasse, Rasen und Beet abzuweichen und stattdessen den Anteil der befestigten Flächen insgesamt zu erhöhen. (Weiterer Pluspunkt: Man spart sich das Rasenmähen!)
Auf befestigten Flächen bewegt man sich mit Rollstuhl, Rollator oder Gehstock wesentlich leichter als auf unbefestigten – bei jeden Wetter. Verbinden Sie deshalb verschiedene Gartenbereiche mit Wegen aus rutschfestem Material. Eventuell lohnt es sich auch darüber nachzudenken, von der klassischen Aufteilung in Terrasse, Rasen und Beet abzuweichen und stattdessen den Anteil der befestigten Flächen insgesamt zu erhöhen. (Weiterer Pluspunkt: Man spart sich das Rasenmähen!)
Für Rollstuhlfahrer am besten geeignet wäre komplett ebenes Gelände. Beläge sind trotzdem oft leicht geneigt, um die Entwässerung zu gewährleisten oder weil Höhenunterschiede ausgeglichen werden müssen.
Dieser Garten wurde von Box of Rain Landscaping für einen Rollstuhlfahrer angelegt. Eine große Fläche mit exakt ausgerichteten Polygonalplatten macht den Garten über die gesamte Breite zugänglich.
3. Genug Platz zum Rangieren
Rollstuhlfahrer brauchen Platz, besonders zum Wenden, Gleiches gilt, wenn der Gartenbesitzer einen Rollator benutzt. Befestigte Flächen vor Rampen und Türen sollten deshalb mindesten 150 auf 150 Zentimeter messen. Diese Flächen sollten auch nicht durch Mauervorsprünge, Rohre, Handläufe oder ähnliches eingeschränkt werden.
Auch Sitzplätze sollten ausreichend groß dimensioniert sein. Reicht eine Terrassenbreite von drei Metern standardmäßig aus, sollte man für einen Rollstuhl mindestens vier Meter einkalkulieren.
Gartentüren, Wege und Durchgänge sollten keine Schwelle haben und mindestens 90 Zentimeter breit sein.
Rollstuhlfahrer brauchen Platz, besonders zum Wenden, Gleiches gilt, wenn der Gartenbesitzer einen Rollator benutzt. Befestigte Flächen vor Rampen und Türen sollten deshalb mindesten 150 auf 150 Zentimeter messen. Diese Flächen sollten auch nicht durch Mauervorsprünge, Rohre, Handläufe oder ähnliches eingeschränkt werden.
Auch Sitzplätze sollten ausreichend groß dimensioniert sein. Reicht eine Terrassenbreite von drei Metern standardmäßig aus, sollte man für einen Rollstuhl mindestens vier Meter einkalkulieren.
Gartentüren, Wege und Durchgänge sollten keine Schwelle haben und mindestens 90 Zentimeter breit sein.
Studio Toop schuf diesen Garten in Amsterdam für eine Frau, die zeitweise nicht mobil und dann auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Mobilität und direktes Naturerlebnis standen bei der Gestaltung im Vordergrund.
4. Niedrig wachsendes Obst
Spalierobst und niedrige Spindeln eignen sich besser für einen barrierearmen Garten als Hochstämme, da man sie leichter pflegen (zum Beispiel Zweige herausschneiden) und ernten kann. Auch Obststräucher wie zum Beispiel Johannisbeeren in Stämmchenform und Blaubeeren eignen sich gut.
Spalierobst und niedrige Spindeln eignen sich besser für einen barrierearmen Garten als Hochstämme, da man sie leichter pflegen (zum Beispiel Zweige herausschneiden) und ernten kann. Auch Obststräucher wie zum Beispiel Johannisbeeren in Stämmchenform und Blaubeeren eignen sich gut.
Vertikale Beete können Rollstuhlfahrern ebenfalls den direkten Kontakt zu Pflanzen ermöglichen und die Gartenarbeit erleichtern (die Fläche davor sollte natürlich befestigt sein).
5. Unterfahrbares Hochbeet
In Hochbeeten sind die Pflanzen auf Sitzhöhe und damit in Reichweite. Ein normales Hochbeet muss jedoch mit einem Rollstuhl seitlich angefahren werden. Deshalb sind sogenannte Tischbeete besser geeignet: bei ihnen verschwindet der Rollstuhl oder eine Sitzgelegenheit wie bei einem Tisch unter dem Beet. Praktisch sind auch integrierte Ablageflächen, auf denen man Werkzeug oder die frische Ernte parken kann.
Als Bepflanzung eignen sich Gemüse, Salate, Kräuter, aber auch Stauden und Sommerblumen. Erlaubt ist, was gefällt – nur zu groß sollten die Pflanzen nicht wachsen.
Foto: U.S. Department of Agriculture
In Hochbeeten sind die Pflanzen auf Sitzhöhe und damit in Reichweite. Ein normales Hochbeet muss jedoch mit einem Rollstuhl seitlich angefahren werden. Deshalb sind sogenannte Tischbeete besser geeignet: bei ihnen verschwindet der Rollstuhl oder eine Sitzgelegenheit wie bei einem Tisch unter dem Beet. Praktisch sind auch integrierte Ablageflächen, auf denen man Werkzeug oder die frische Ernte parken kann.
Als Bepflanzung eignen sich Gemüse, Salate, Kräuter, aber auch Stauden und Sommerblumen. Erlaubt ist, was gefällt – nur zu groß sollten die Pflanzen nicht wachsen.
Foto: U.S. Department of Agriculture
Die Gestaltung einer zentralen befestigten Terrasse mit umgebenden (Hoch-)Beeten kann Rollstuhlfahrern entgegen kommen.
Dieser britische Garten wurde von Cube 1994 für einen Rollstuhlfahrer gestaltet. Zentraler Hingucker ist ein eigens angefertigtes Hochbeet aus Metall, das von allen Seiten gut erreichbar ist. Ein integrierter Sonnenschirm sorgt bei Bedarf für Schatten. Der Belag besteht aus Sandstein, auf dem die Räder des Rollstuhls gut greifen. Das gesamte Gelände wurde an die Höhe der Türschwelle angepasst, um den Zugang zum Garten zu erleichtern.
Dieser britische Garten wurde von Cube 1994 für einen Rollstuhlfahrer gestaltet. Zentraler Hingucker ist ein eigens angefertigtes Hochbeet aus Metall, das von allen Seiten gut erreichbar ist. Ein integrierter Sonnenschirm sorgt bei Bedarf für Schatten. Der Belag besteht aus Sandstein, auf dem die Räder des Rollstuhls gut greifen. Das gesamte Gelände wurde an die Höhe der Türschwelle angepasst, um den Zugang zum Garten zu erleichtern.
6. Barrierefrei heißt im Garten auch: pflegeleicht
Es lohnt sich immer, einen Garten robust und pflegeleicht anzulegen – aber besonders, wenn man nicht ganz so viel selbst machen kann.
Neben einer geschickten Pflanzenauswahl und Planung können auch moderne Technik (Mähroboter, Bewässerungssysteme) und passendes Werkzeug (wie langarmige Hochentaster und sogenannte Präsentierscheren oder Teleskopscheren) die Pflege erleichtern.
24 Tipps für einen pflegeleichten Garten
Es lohnt sich immer, einen Garten robust und pflegeleicht anzulegen – aber besonders, wenn man nicht ganz so viel selbst machen kann.
Neben einer geschickten Pflanzenauswahl und Planung können auch moderne Technik (Mähroboter, Bewässerungssysteme) und passendes Werkzeug (wie langarmige Hochentaster und sogenannte Präsentierscheren oder Teleskopscheren) die Pflege erleichtern.
24 Tipps für einen pflegeleichten Garten
7. Beleuchtung im barrierefreien Garten
Jeder bewegt sich sicherer, wenn der Garten in der Dämmerung gut beleuchtet ist. Für Menschen mit sensorischen Einschränkungen sind Hilfen zur sicheren Orientierung aber besonders wichtig. Bei der Gestaltung eines barrierefreien Gartens sollte daher besonderes Augenmerk auf eine funktionale Beleuchtung von Wegen, Schwellen und Eingangszonen gelegt werden. Dabei können zum Beispiel auch Bewegungsmelder hilfreich sein.
Experten-Tipps für die Gartenbeleuchtung
Jeder bewegt sich sicherer, wenn der Garten in der Dämmerung gut beleuchtet ist. Für Menschen mit sensorischen Einschränkungen sind Hilfen zur sicheren Orientierung aber besonders wichtig. Bei der Gestaltung eines barrierefreien Gartens sollte daher besonderes Augenmerk auf eine funktionale Beleuchtung von Wegen, Schwellen und Eingangszonen gelegt werden. Dabei können zum Beispiel auch Bewegungsmelder hilfreich sein.
Experten-Tipps für die Gartenbeleuchtung
8. Fernwirkung des Gartens
Auch dem Ausblick von drinnen in den Garten sollte man bei der Gestaltung eines Gartens für in der Mobilität eingeschränkte Menschen besondere Aufmerksamkeit schenken. Die Stellen, an denen sich die Nutzer am häufigsten aufhalten werden, sollten absolut barrierefrei gestaltet werden. Bei anderen Gartenbereichen kann man hingegen auch auf die Fernwirkung setzen.
Eine gute Fernwirkung erzielen zum Beispiel auffallende Skulpturen, herbstfärbende Gehölze, flächig gepflanzte Prachtstauden und Gräser oder auch intensive Blüten. In diesem Stuttgarter Garten blühen Azaleen – kurze Zeit darauf dürften Rhododendren in voller Pracht stehen.
Finden Sie Landschaftsarchitekten und Gartengestalter, die Sie bei der Planung eines barrierefreien Gartens unterstützen können
Auch dem Ausblick von drinnen in den Garten sollte man bei der Gestaltung eines Gartens für in der Mobilität eingeschränkte Menschen besondere Aufmerksamkeit schenken. Die Stellen, an denen sich die Nutzer am häufigsten aufhalten werden, sollten absolut barrierefrei gestaltet werden. Bei anderen Gartenbereichen kann man hingegen auch auf die Fernwirkung setzen.
Eine gute Fernwirkung erzielen zum Beispiel auffallende Skulpturen, herbstfärbende Gehölze, flächig gepflanzte Prachtstauden und Gräser oder auch intensive Blüten. In diesem Stuttgarter Garten blühen Azaleen – kurze Zeit darauf dürften Rhododendren in voller Pracht stehen.
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Bei der Gartengestaltung für Rollstuhlfahrer oder in der Mobilität eingeschränkte Nutzer, sollte der Übergang zwischen drinnen und draußen schwellenlos gestaltet sein. Das bezieht sich nicht nur auf den Ausgang vom Wohnzimmer zur Terrasse, sondern auf jede Tür, die nach draußen führt. Besonders wichtig sind natürlich der stufenlose Hauseingang und die Verbindung zum Vorgarten. Leicht erhöhte Schwellen lassen sich mit Hilfe von beweglichen Edelstahlprofilen überwinden.